Auf den höheren Lagen muss man viel genauer hämmern - wo es weiter unten noch reicht, die Saite so in Etwa zwischen 2 Bundstäben zu treffen, damit ein klarer Ton erklingt ists je nach Fingergröße weiter oben ein Millimeterspiel - 2mm zu hoch und der Finger dämpft die Saite ab, 2mm zu tief und die ganze Hammerenergie verpufft irgendwo am nächstniedrigeren Bundstab.
Wenn man dann auch noch an Knopflerlicks versucht, die nach 3 Monaten schon alleine von der Geschwindigkeit her eine enorme Herausforderung darstellen dürften entspricht das in etwa einem Fahranfänger, der versucht einen 4m breiten Linienbus ohne Seitenspiegel in eine 4,2m breite Parklücke rückwärts einzuparken. Man wird's mit viel probieren und hin und her irgendwie schaffen, genauso wie man es irgendwie schon schaffen wird, die Töne in der richtigen Reihenfolge rauszukratzen - aber solange man das Spiel mit Kupplung und Gas nicht beherrscht und mit dem Gefährt insgesamt vertraut ist, wird man es niemals flüssig in einem Zug schaffen.
Und genau da ist ja der Unterschied zum musizieren: Damits schön klingt, muss es ohne hin-her, ohne nachdenken "wie mach ich das jetzt genau" usw. funktionieren - und da hast du dir ein vermutlich (noch) zu hohes Ziel gesteckt.
Aber zum eigentlichen Thema:
(Es geht ja darum, wie man auf hohen Bünden (hammernd) spielt und nicht, warum der TO es noch nicht machen sollte

)
Fang mal mit einem einfachen Dreiklang an, z.B. C-E-G (wäre der C-Dur-Dreiklang)
C spielst du H- Saite 13. Bund, E und G hohe E-Saite 12. bzw. 15. Bund.
Da kannst du zwischen E und G mit HammerOns/PullOffs experimentieren. Wichtig: Langsam (!). Versuche, nicht aufs Griffbrett zu schauen und zu spüren, wo genau du die Saite beim hammern triffst- versuche aktiv herauszufinden, wie es sich genau anfühlt, wenn der Ton am schönsten erklingt. Und genau diese Bewegung immer wieder üben. Das geht aber nur über spüren und hören, die Augen sind da viel zu langsam.
Dann kannst du dir den nächsten Dreiklang nehmen, z.B. D-F#-A (=D-Dur- Dreiklang)
Den spielst du genauso wie den vorherigen, allerdings alles genau 2 Bünde höher.
Dann versuch, zwischen den beiden hin- und her zu wechseln.
Als nächstes kannst du ausgehend vom ersten Dreiklang um 1 Bund runterrutschen (wäre dann bei gleicher Fingerstellung H-D#-F#)
Harmonischer klingts allerdings, wenn du statt dem D# ein D spielst (=H-Molldreiklang anstatt H-Dur), bedeutet du spielst das H auf der H-Saite am 12. Bund, das D auf der E-Saite 10. Bund und das F# auf der E-Saite 14. Bund.
Und dann versuch mal, irgendein eigenes, kleines Übungslick aus diesen 3 Arpeggios (juhu noch ein Fachausdruck, im Zweifelsfall einfach googeln oder nachfragen

) zu basteln.
Und zwischen den beiden Noten auf der hohen E-Saite hammern und pullen und einfach versuchen zu spüren, was die Finger da machen.
Was in der Hinsicht Laune macht zum üben (aber auf der Akustik sicherlich hart ist), kannst du dich, nachdem du so halbwegs präzise Töne produzieren kannst mal am Thunderstruck- Mainriff von AC/DC versuchen (mit anfangs natürlich mal halbem Tempo oder so). Original ists zwar mit Plektrum gespielt, aber man kann es auch nur mit HammerOns/PullOffs einhändig spielen.
Obwohl hierbei, wie schon mehrfach erwähnt es auf jeden Fall empfehlenswert ist, sich nach einem diesen Ambitionen entsprechenden Instrument umzusehen.
Viel Erfolg