Nicht scheppernde Fender Stratocaster trotz flacher Saitenlage = Unding?

  • Ersteller Stratspieler
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Aber die 4 alten Strats (62 - 69) die ich anspielen durfte klangen keineswegs besser als heutige Modelle. Sie fühlten sich "ehrwürdiger" an und hatten ein gewisses flair aber auch ganz schöne Macken. Jeder Custom Shop Käufer würde diese Modelle heute erzürnd reklamieren.


Bei den alten Dingern ist aber auch gehörig Psychologie im Spiel. Mucke machen ist halt ein emotionales Moment. Da nimmt sich das Instrument, mit dem man das betreibt, natürlich nicht aus.
 
Was ich jedoch immer wieder festgestellt habe: eine neue Strat spielt sich besser als eine Alte.

Ich gehöre zu der Fraktion, die die Meinung vertritt, dass man genau das bekommt, was man bereit ist zu zahlen. Aber die 4 alten Strats (62 - 69) die ich anspielen durfte klangen keineswegs besser als heutige Modelle. Sie fühlten sich "ehrwürdiger" an und hatten ein gewisses flair aber auch ganz schöne Macken. Jeder Custom Shop Käufer würde diese Modelle heute erzürnd reklamieren.

Wenn es das Handling ist (Hals und Griffbrett), dann liegt es daran, dass meist die Hälse dicker sind und der Griffbrettradius bei 7,5 liegt. Damit gibt es auch eine höhere Saitenlage und Bendings machen ebenfalls Probleme.
 
Bei den alten Dingern ist aber auch ….

Oft klingen sie am "Besten" in den Händen der Personen mit denen sie "alt" geworden sind. Die Gitarre hat sich auf die Macken des Spielers eingeschossen - oder war es umgekehrt :D

+

Stratspieler hat eine Signatur die sich mit meiner Erfahrung deckt …

Stratocaster. Kratzt. Beißt. Knurrt. Faucht.

Was mich in diesem Thread ein wenig wundert, ist die Ausrichtung auf die Saitenlage. Ich stelle meine Strats zuerst so ein, dass das Maximum an Ton herauskommt. Dann drehe ich mich um und entscheide ob das "spielbar" ist. Scheppert es beim "besten Ton", versuche ich rauszufinden was da im Weg sein könnte, allerdings entwickelt sich der für mich "beste Ton" meist eh nur mit ausreichend Luft unter der Saite.

Wenn ich von der anderen Richtung rangehe, dann ist von meinen 3 Stratocastern die Jeff Beck am niedrigsten. Wundern tut es mich nicht, denn sie hat mit Griffbrettradius, Roller Nut, modernen Trem die Ausstattung an Board, die dafür die beste Basis ist.

Gruß
Martin
 
Oft klingen sie am "Besten" in den Händen der Personen mit denen sie "alt" geworden sind. Die Gitarre hat sich auf die Macken des Spielers eingeschossen - oder war es umgekehrt :D

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Stratspieler hat eine Signatur die sich mit meiner Erfahrung deckt …



Was mich in diesem Thread ein wenig wundert, ist die Ausrichtung auf die Saitenlage. Ich stelle meine Strats zuerst so ein, dass das Maximum an Ton herauskommt. Dann drehe ich mich um und entscheide ob das "spielbar" ist. Scheppert es beim "besten Ton", versuche ich rauszufinden was da im Weg sein könnte, allerdings entwickelt sich der für mich "beste Ton" meist eh nur mit ausreichend Luft unter der Saite.

Wenn ich von der anderen Richtung rangehe, dann ist von meinen 3 Stratocastern die Jeff Beck am niedrigsten. Wundern tut es mich nicht, denn sie hat mit Griffbrettradius, Roller Nut, modernen Trem die Ausstattung an Board, die dafür die beste Basis ist.

Gruß
Martin

Ist ja richtig so, Deine Einstellung zur Saitenlage.

Habe hier dazu etwas weiter ausgeholt, da es immer ein "Dauerbrenner" ist, nach Möglichkeit eine sehr flache Lage hinzubekommen.

Bei meiner Strat-Deluxe-Plus, da bekommt man auch eine sehr gute Saitenlage hin, sie hat diesen Steg mit den "Stahlkügelchen", einfach nur KLASSE !
 
Wie bei der Beck ...

LSR Roller Nut ...

Gruß
Martin
 
Was mich in diesem Thread ein wenig wundert, ist die Ausrichtung auf die Saitenlage. Ich stelle meine Strats zuerst so ein, dass das Maximum an Ton herauskommt. Dann drehe ich mich um und entscheide ob das "spielbar" ist. Scheppert es beim "besten Ton", versuche ich rauszufinden was da im Weg sein könnte, allerdings entwickelt sich der für mich "beste Ton" meist eh nur mit ausreichend Luft unter der Saite.


Absolut!

Ich war früher aufgrund meiner Gespräche mit Kollegen und auch purer Faulheit ein "Briefmarken"-Spieler. Bei Paulas ist das durchaus praktikabel und bequem. Bei 7,25"er Teles/Strats und gerade den Gretsch (wegen der akustischen Komponente schätze ich) klemmt das aber viel vom Ton und der Offenheit ein. Ordentlich Dampf auf dem Steg durch etwas höhere Saitenlage ist ein nicht zu unterschätzendes Kriterium (imho).
Lieber kämpfe ich ab dem 12. Bund etwas, als das der Ton statt "Bumm" nur noch "Plopp" macht...
[

 

Absolut!

Ich war früher aufgrund meiner Gespräche mit Kollegen und auch purer Faulheit ein "Briefmarken"-Spieler. Bei Paulas ist das durchaus praktikabel und bequem. Bei 7,25"er Teles/Strats und gerade den Gretsch (wegen der akustischen Komponente schätze ich) klemmt das aber viel vom Ton und der Offenheit ein. Ordentlich Dampf auf dem Steg durch etwas höhere Saitenlage ist ein nicht zu unterschätzendes Kriterium (imho).
Lieber kämpfe ich ab dem 12. Bund etwas, als das der Ton statt "Bumm" nur noch "Plopp" macht...
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Genau so ist es richtig und es gibt den besseren Ton !
 
Es gibt viele Faktoren, die Aussage mit etwas höherer Saitenlage für 7,25" Strats kann ich auch so unterschreiben. Schon wegen Bendings muss die Saitenlage etwas höher sein.

Was für mich z.B. sehr viel ausmacht, ist der dicke altmodische Polyesterlack. Rein technisch gesehen ist er "schlecht", aber gibt dem Sound eine ganz besondere eigene Note. Gerade genieße ich das wieder mit meiner neu erworbenen '84er Kramer Pacer, die hat so eine 2mm Schicht drauf und klingt nur genial. Die Ansprache wird etwas "träge", der Ahornbody wird dadurch genau richtig in den Höhen gezähmt und die Harmonics kommen warm und singend raus.

Die Zwilingsschwester daneben (nur mit einer dünnen Schicht Schellack versiegelt) klingt ganz anders, schnelle "zackige" Ansprache, rauer in den Höhen und einfach "holziger" im Klang. Deckt sich auch mit meinen bisherigen Erfahrungen, wenn ich von diversen Klampfen so eine dicke Lackierung entfernt hatte.

Gerade die zweite angesprochene Klampfe durfte ich auch mit normalen Bundstäbchen (vorher) vs. Stahl (später) spielen, das hat auch einen recht großen Unterschied gemacht. Hinterher wurde sie nochmal aggressiver in der Ansprache, hat insgesamt mehr Höhen und klingt "schärfer".
 
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*edit by C_Lenny: Die zweite Löschung...Bitte ab sofort und in Zukunft die Veröffentlichung derlei Bilder aus den Print-Medien unterlassen*

Ah, erst jetzt gelesen... OK, verstanden. Im Zweifelsfalle benachrichtigt mich lieber direkt, dann kriege ich das sofort mit. Danke!

Im Übrigen ist es gerade das, was mich an einer Strat so begeistert und letztendlich schreibt ja jeder von Euch einen dieser Punkte mit: Dieses System als Baukasten verstanden, braucht individuelle Einstellungen und jeder Baustein dieses Baukastens trägt letztendlich zum subjektiv empfundenen Gesamtklang = Primärsound bei.

Selbst eine eher höhere Seitenlage macht auch nach meiner Erfahrung einen besseren Ton. Aber hier mag ich eher wieder ultraflach, so flach es irgend geht, auch wenn es dann u.U, scheppert (nicht abgerichtete Bünde) oder eben auch sehr flach einstallbar geht (sehr gut abgerichtete Bünde + entsprechend eingestellter Hals). Ist ein Kompromiss, ich weiss! Aber selbst das Scheppern kann wiederum je nach Lust / Laune / musikalisches Genre positiv zum Sound wirken, wenn es denn - wiederum subjektiv - nicht störend wirkt.
 
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ausgerechnet bei meinem 7,25" Hals habe ich eine niedrigere Saitenlage. Das ging allerdings nur, indem ich die Halstasche weiterausgeschliffen habe.
 
...Stratocaster. Kratzt. Beißt. Knurrt. Faucht. Les Paul. Singt. ...

Naja, ich habe versucht, zusammenzufassen. Nicht nur im Sinne von Ton, sondern auch im Sinen von Bespielbarkeit. Natürlich spielen Dinge, wie Griffbrett-Radius und Pickups und deren Output eine Rolle, aber zumindest bei mir und meinen Pfoten geht das flüssige "Ineinanderfließen" einzeln gespielter Töne bei (m)einer Gibson wesentlich leichter vonstatten als bei (m)einer Strat - es sei denn, ich spiele meine von smartin bearbeitete Classic 60s. Auch hier ist das alles nicht so "hakelig", wie bei meinen übrigen Strats, wo eine höhere Saitenlage da ist, hier ist es sehr Gibson-ähnlich. Na klar: schmeichelnd und einfacher!

Klar könnte man jetzt hergehen und sagen: OK, ich lasse mir meine Gitarre maßschneidern: superflache Saitenlage, entsprechend lange Mensur, zugehörige Pickups; ein Mix aus Fibson und Gender; möglichst nur die Vorteile vereint. Das "Singen" der Les Paul Standard zusammen mit dem "KratzenBeißenKnurrenFauchen" der Strat.

OK, dann bräuchte man aber die geliebten Klassiker nicht mehr - scheidet also aus. :)

Ich erinnere mich noch: Vor einigen Jahren war ein Kunde wegen eines Amps bei mir, den er abgeholt hat. Er war ein "Tapper", glaube aus Karlsruhe, hat auch eine CD eingespielt und mitgebracht, seinen Namen habe ich leider vergessen. Er sah meine Stratocaster und winkte gleich ab: "Kann ich nicht gebrauchen". Das meinte er überhaupt nicht abwertend, sondern rein technisch sondierend: Tapping mit so einem Instrument ist so gut wie kaum oder nicht möglich. Saitenlage zu hoch, Pickups ohne jeden Output... Jedes Instrument hat hier seine Vorzüge und aber eben auch Nachteile, insbesonders, wenn man wohl solche eher "altbackenen" Klassiker spielt.
 
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"Klar könnte man jetzt hergehen und sagen: OK, ich lasse mir meine Gitarre maßschneidern: superflache Saitenlage, entsprechend lange Mensur, zugehörige Pickups; ein Mix aus Fibson und Gender; möglichst nur die Vorteile vereint. Das "Singen" der Les Paul Standard zusammen mit dem "KratzenBeißenKnurrenFauchen" der Strat."

Gibt es schon seit es Kramer und Charvel gibt, nennt sich "Superstrat" ;)
 
Naja, ich habe versucht, zusammenzufassen. Nicht nur im Sinne von Ton, sondern auch im Sinen von Bespielbarkeit. Natürlich spielen Dinge, wie Griffbrett-Radius und Pickups und deren Output eine Rolle, aber zumindest bei mir und meinen Pfoten geht das flüssige "Ineinanderfließen" einzeln gespielter Töne bei (m)einer Gibson wesentlich leichter vonstatten als bei (m)einer Strat - es sei denn, ich spiele meine von smartin bearbeitete Classic 60s. Auch hier ist das alles nicht so "hakelig", wie bei meinen übrigen Strats, wo eine höhere Saitenlage da ist, hier ist es sehr Gibson-ähnlich. Na klar: schmeichelnd und einfacher!

Klar könnte man jetzt hergehen und sagen: OK, ich lasse mir meine Gitarre maßschneidern: superflache Saitenlage, entsprechend lange Mensur, zugehörige Pickups; ein Mix aus Fibson und Gender; möglichst nur die Vorteile vereint. Das "Singen" der Les Paul Standard zusammen mit dem "KratzenBeißenKnurrenFauchen" der Strat.

OK, dann bräuchte man aber die geliebten Klassiker nicht mehr - scheidet also aus. :)

Ich erinnere mich noch: Vor einigen Jahren war ein Kunde wegen eines Amps bei mir, den er abgeholt hat. Er war ein "Tapper", glaube aus Karlsruhe, hat auch eine CD eingespielt und mitgebracht, seinen Namen habe ich leider vergessen. Er sah meine Starat und winkte gleich ab: "Kann ich nicht gebrauchen". Das meinte er überhaupt nicht abwertend, sondern rein technisch sondierend: Tapping mit so einem Instrument ist so gut wie kaum oder nicht möglich. Saitenlage zu hoch, Pickups ohne jeden Output... Jedes Instrument hat hier seine Vorzüge und aber eben auch Nachteile, insbesonders, wenn man wohl solche eher "altbackenen" Klassiker spielt.

Hallo,

ich persönlich finde, dass der Ton immer an erster Stelle stehen sollte. Selbstverständlich, auch möchte ich nicht 3mm oder auch mehr Abstand am 12. Bund haben, egal bei welcher Gitarre. In der Regel, da erreicht man fast immer einen gleichen Abstand, bei gutem Ton und Bespielbarkeit, bei fast allen Marken und Modellen. Aussnahmen, wie bei Vintage usw. sind

natürlich

gegeben. Die Maße hierzu hatte ich ja bereits mehrfach angegeben.

Netten Gruss,
 
Oh, ist das ein verbotener Begriff unter Puristen? :D
 
Ja, Steinigung genügt. :D

Klar macht das Basteln Spaß und das ist ja auch der Hauptgrund, denke ich mal, warum wir unsere Pretiosen so "verindividudeln" können. :)
 
Jehova ist seit Python ein total weit verbreiteter Begriff. Du hast nichts unrechtes gesagt, Du kommst wahrscheinlich nur mit Steinigung davon ;)

Was die Einstellerei angeht, so kann man "basteln" bis der Arzt kommt. Aber macht ja auch Spaß :D

Man könnte in der Zeit aber auch üben ....... :eek:

dit war war jetzt nen Jehova :D
 
Du, das ist m.E. ein Riesenthema: Wenn man nämlich nur noch an seiner Strat herumbastelt, kommt man nicht mehr zum Üben und das halte ich für fatal.
 
Unser Sänger hat jetzt das erste mal an seiner Tele rumgebastelt. Er hat nach 22 Jahren ein Poti ersetzt. Ein unvorstellbarer Prozess.
 

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