Wie werden heutzutage moderne Rock- und Metal-Alben aufgenommen

Ok womit ist denn das ganze gemacht?
 
EZ Drummer (Indie Folk 4 Mic) und Amplitube Free (davor ein echter Tubescreamer)
Bass ist ein Sansamp RBI.
Und natürlich ne DAW mit diversen Plugins.
 
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Das bestätigt mich

Wenn ein Drum VST steril und statisch klingt, liegt es meist am Benutzer. Jaja der Tubescreamer. Funktioniert virtuell als auch in echt und wirkt wunder gegen matschige Amps:D. Eine Kläranlage sozusagen.

Dazu muss man natürlich sagen, dass der rohe Charakter des Schlagzeuges noch sein übriges tut.
 
Das bestätigt mich

Inwiefern?

Wenn ein Drum VST steril und statisch klingt, liegt es meist am Benutzer. Jaja der Tubescreamer. Funktioniert virtuell als auch in echt und wirkt wunder gegen matschige Amps:D. Eine Kläranlage sozusagen.
Es liegt auch daran, was man für einen Sound oder was für ein Feeling erreichen will. Für Modern Metal klickt man halt nur ins Raster ;) ... Die Midispur in meinem Song ist stellenweise optisch so daneben, dass ich mich manchmal zurückhalten muss das nicht geradezubiegen.
Der Screamer ist hier auch für den Gain da. Bei Amplitube free ist halt kein "richtiger" Highgain Amp da und ich hab das mit meiner Telecaster eingespielt.
 

Das digital nicht gleich auch so klingen muss. Letztendlich haben wir es ja mit echten Aufnahmen eines Schlagzeugs zu tun bei egal welchem der etablierten Sampler. Macht man sich die Mühe, die Midispur und die Möglichkeiten des Samplers zu nutzen, kommt dabei eine fast nicht von einem echten Schlagzeug zu unterscheidene Performance rum. Klar hat das Grenzen.
 
Bei Drumsamplern ist es das Zusammenspiel von Sound und Spiel. Ein richtiger Drummer spielt halt nicht wie eine Maschine und ein zu perfekter SOund ist imho auch nicht so förderlich.
Das Spiel (bzw. die Programmierung) ist aber wichtiger. In dem Song habe ich Patterns aus der "Libary of Extreme" als Basis genommen. Die sind von Dirk Verbeyren (oder so) eingespielt und teilweise so "schluderig" und unpräzise (also optisch vor allem) dass das echt wie ein bessere Amateur im Proberaum klingt. Das finde ich hervorragend. Denn Beats aufm Raster kann ich auch selber zusammen klicken, aber nen Blastbeat so realistisch zu programmieren dass es halt wie Black Metal anno 1992 rumpelt finde ich nicht so einfach.
 
Klar hat das Grenzen
Die bei einer sehr guten Programmierung aber nur sehr selten bemerkt werden. Grade weil bei "echten" Drumaufnahmen auch viel geschnitten und quantisiert wird.
Was allerdings noch keine Drumlibrary richtig gut gelöst hat, m.M.n., sind die Crashbecken. Mal angenommen man legt einen 4tel oder 8tel Rhythmus da rauf; dann höre ich es immer.
 
Wobei es auch einfach Schlagzeuger gibt, die auch an einem echten Drumkit wie ne Maschine klingen.
zwei Schlagzeuger, die mir dazu einfallen: Bobby Jarzombek und Derek Roddy. Die laufen wie ein Uhrwerk aber grooven für mich null.:redface:
 
Bei Roddy geb ich dir recht, den anderen kenne ich garnicht. Aber Gene Hoglan IST ein Uhrwerk aber groovt auch gut.
 
Oder die Mutter aller Uhrwerke: Phil Rudd (AC/DC).
Er spielt nicht nach Metronom, das Metronom spielt nach Phil Rudd....
 
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Ich denke mit "schludrig" war auch mehr der Klang als die Performance gemeint.
Menno, auch bzgl. des Sounds haben wir uns durchaus Mühe gegeben ;-) Die Scheibe klingt eigentlich ziemlich differenziert und auch nicht totkomprimiert. Gut, auf "Youtube" bleibt davon nicht soviel zu hören übrig ...

einfach weil es grad hierzu passt:
Monsy hat dazu sinngemäß geschriebn "krass wie echt das klingt ... der sound klingt nichtmal ansatzweise so digital wie er is" Wenn ich mir die letzten Aussagen zum Thema hier im Thread so durchlese - bilde ich mir doch glatt etwas darauf ein :D

Das klingt definitiv mehr nach echtem Schlagzeug als momentan 90% der echten Schlagzeuger.
Da hast Du es mit der Rumpelei fast schon übertrieben ... ;-)

An der Stelle können wir ja noch mal in die Diskussion einsteigen: Zielen die - insbesondere bei den Drums - sehr glattgebügelten "modernen Metalproduktionen" auf die Erwartungshaltung der Hörer ab? Oder wollen sich die Musiker in Perfektion verewigen?
 
Das klingt definitiv mehr nach echtem Schlagzeug als momentan 90% der echten Schlagzeuger.
Da hast Du es mit der Rumpelei fast schon übertrieben ... ;-)

Für mich passt das so perfekt. Besonders auffällig ist das ja bei den Blasbeats, da wird die Snare leiser und die Bassdrum untight. Ich halte das für absolut realistisch. Das ist das normale, was passiert wenn jemand spiel, der kein ein Top
-Drummer ist. Durch das Tempo geht der Punch auf der Snare wech und das Bassdrumspiel ist bei dem Tempo mit einem Bein nicht hinzukriegen, also macht man da mit 2 Beinen. Dabei hat man diesen typischen eiernden Groove, weil es halt schwierig ist RKick, Snare, LKick, Snare usw. zu spielen.
Das habe ich live auf etlichen Konzerten und auch durch Drummer im musikalischen Bekanntenkreis so erlebt.

Klar passiert das einem Derrek Roddy nicht, klar kann das Gene Hoglan besser. Aber würde Gene Hoglan mit mir einen Song aufnehmen? Eher nicht, dafür spiele ich nicht gut genug Gitarre (nehme ich mal an :D). So ist es für mich homogen - mein Gitarrenspiel passt (imho) zu "meinen" Drums. So würde das auch live klingen.

Wenn ich mäßige / untighte Gitarren mit toptimed Killerdrums höre - das ist auch ein Kriterium was für mich total nervt.

An der Stelle können wir ja noch mal in die Diskussion einsteigen: Zielen die - insbesondere bei den Drums - sehr glattgebügelten "modernen Metalproduktionen" auf die Erwartungshaltung der Hörer ab? Oder wollen sich die Musiker in Perfektion verewigen?
Beides ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Menno, auch bzgl. des Sounds haben wir uns durchaus Mühe gegeben ;-) Die Scheibe klingt eigentlich ziemlich differenziert und auch nicht totkomprimiert. Gut, auf "Youtube" bleibt davon nicht soviel zu hören übrig ...
Ich wollte damit ja auch nur sagen, dass man hört, dass der Youtube Upload "alt" ist.

Oder die Mutter aller Uhrwerke: Phil Rudd (AC/DC).
Er spielt nicht nach Metronom, das Metronom spielt nach Phil Rudd....

Über den hab ich mit meinen Freunden glaub ich schon oft genug gescherzt.... der is glaub ich einer der wenigen Musiker, die nach Beendigung eines Songs immernoch nicht wissen, welchen Song sie gespielt haben :D

An der Stelle können wir ja noch mal in die Diskussion einsteigen: Zielen die - insbesondere bei den Drums - sehr glattgebügelten "modernen Metalproduktionen" auf die Erwartungshaltung der Hörer ab? Oder wollen sich die Musiker in Perfektion verewigen?

In meinen Augen ist das eine Frage des "Stackings" von Sounds. Hast du eine "normale" Metalkapelle und möchtes jedes Element möglichst "fett" für-sich mischen ist die Tightness fast eine Notwendigkeit. Eine untighte Kick + ein lauter (angezerrter) Bass + zwei (oder gar vier) verzerrte Gitarren mit ordentlich Fundament + vll noch dicke Synths/Soundfx + fette Vocals (inkl. Backings) erzeugen grade in dem Bereich von 20-500hz eine derartige Fülle an Informationen, dass diese einfach ohne eine gewisse Tightness nicht zu bewerkstelligen wäre, wenn man die Komponenten "für sich" fett haben möchte.
 
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ber den hab ich mit meinen Freunden glaub ich schon oft genug gescherzt.... der is glaub ich einer der wenigen Musiker, die nach Beendigung eines Songs immernoch nicht wissen, welchen Song sie gespielt haben

Das wissen bei AC/DC auch die meisten Zuschauer nicht... da ja auch gar nicht nötig :evil:
 
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Ich finde den BM Song 1 auch echt nicht schlecht. Irgendwie kaschiert ja "schlechte" Aufnahmequalität auch oft noch ein bißchen die Unperfektheiten, und das gibt dem ganzen auch gleich noch einen mystischeren Touch. Gerade bei den modernen Aufnahmen hört man oft sehr deutlich Produktions-Fehler raus. Ich weiß noch, daß ich bei einem neueren WASP-Album bei einem ruhigeren Song das Rauschen des Mikrofons der Gesangsstimme ganz deutlich hören konnte, aber immer nur während des Gesangs, in den Pausen wurde es dann abgeschnitten. Das klang furchtbar. Anderes Beispiel: Bei einem neueren Halloween-Album hatte ich das Gefühl, ich könne hören, wo einzelne Stücke von verschiedenen Takes zusammengeschnitten wurden.

Hier mal noch ein Beispiel für ein cooles Demo das ich weiter vorne erwähnt habe:


Erst ein paar Jahre später habe ich die Studio-Version gehört, die mir im Vergleich deutlich weniger gefällt (wobei hier auch theoretisch das "zuerst gekannt"-Phänomen greifen könnte):


Noch ein weiteres Beispiel: Das erste Album von The Birthday Massacre wurde irgendwann nochmal größer veröffentlicht und dazu nochmal neu produziert. Objektiv war es besser, aber irgendwie fehlte mir bei vielen Songs das gewisse etwas, das die ursprünglichen Aufnahmen hatten.

Soweit ich weiß gibt es da auch ein Album von Bruce Springsteen, bei dem das ursprüngliche Demo veröffentlicht wurde, weil die Studio-Aufnahmen zu seelenlos klangen...

...und eigentlich habe ich im ersten Posting erwähnt, daß ich hier eigentlich keine Glaubenskriege und Geschmacksfragen haben möchte, aber ich merke selbst schon, wie auch ich mich davon nicht völlig fernhalten kann :D
 
Oder die Mutter aller Uhrwerke: Phil Rudd (AC/DC).
Er spielt nicht nach Metronom, das Metronom spielt nach Phil Rudd....

Hehe... gestern Abend eine alte (2005er) Ausgabe des Mix Magazine gelesen (habe da noch einige Ausgaben vom damaligen Abo nachzuholen)... Glosse über Spielen nach Clicktrack... da wurde ein Drummer zitiert, ausm Gedächnis: "Click? I AM THE CLICK!" :-D Wenn ich mich recht erinnere, der von Motörhead.
 
Erst ein paar Jahre später habe ich die Studio-Version gehört, die mir im Vergleich deutlich weniger gefällt (wobei hier auch theoretisch das "zuerst gekannt"-Phänomen greifen könnte):

Spontan (bzw. nach dem oberflächlichen Höreindruck auf Youtube) gefällt mir die Demo-Version auch viel besser. Aber das ist sicher auch eine Geschmacksfrage. Meine soundmäßige Lieblingsscheibe von Metallica ist z.B. eher die "The $5.98 EP" als das schwarze Album ... ;-)

In meinen Augen ist das eine Frage des "Stackings" von Sounds. Hast du eine "normale" Metalkapelle und möchtes jedes Element möglichst "fett" für-sich mischen ist die Tightness fast eine Notwendigkeit.

Bei Amateurbands, die auf ihrem Demo oder Eigenrelease trotz eingeschränkter Fähigkeiten möglichst tight klingen wollen, bleibt vielfach keine andere Möglichkeit, als zu faken. Gerade bei den Drums. Verstehe ich.

Aber die Ironie ist für mich, dass das auch viele professionelle Bands machen, wo das nicht nötig wäre. Wie sie live ja durchaus beweisen. Und das kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass in den letzten 12-15 Jahren ein Sound-Ideal entstanden ist, wonach "moderner" Metal möglichst maschinell perfekt klingen muss.

Und ich vermute schon, dass dieser Sound einen Impact auf die Hörgewohnheiten vieler Metal-Hörer hatte und damit auch eine (unbewusste?) Erwartungshaltung geprägt hat, wie eine "moderne" Metal-Produktion zu klingen habe.

Meint ihr nicht, bin ich da zu "pessimistisch"?
 
Sound ist Mode das ändert sich immer wieder mal.
Ich denke, dass viele jüngere Hörer einfach damit aufgewachsten sind und oldschoolige/natürliche Produktionen nicht aktiv kennen.
Wenn man dann nicht selbst Musik macht, könnte man ja denken, dass die Band halt nicht so gut/tight ist wie XYZ-Core Band.
Woher soll man als 18 Jähriger Hobymetaller auch wissen wie ne Band im Proberaum wirklich klingt.
 
Aber die Ironie ist für mich, dass das auch viele professionelle Bands machen, wo das nicht nötig wäre. Wie sie live ja durchaus beweisen. Und das kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass in den letzten 12-15 Jahren ein Sound-Ideal entstanden ist, wonach "moderner" Metal möglichst maschinell perfekt klingen muss.

Und ich vermute schon, dass dieser Sound einen Impact auf die Hörgewohnheiten vieler Metal-Hörer hatte und damit auch eine (unbewusste?) Erwartungshaltung geprägt hat, wie eine "moderne" Metal-Produktion zu klingen habe.

Meint ihr nicht, bin ich da zu "pessimistisch"?
Das ist meiner Meinung nach genau die Frage: Wer hat diese Erwartungshaltung? Die Produzenten? Die Bands? Die Hörer? Oder doch alle zusammen?
Dazu müsste mal eine große Band etwas herausbringen, was nicht so glattgebügelt ist, dann könnte man sehen, wie das ankommt.
 

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