Weg zum Audio/Sound Engineer oder Tonmeister - wie?

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tillman93
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Hi liebe Leute,
vorweg: ich weiß nicht ob ich hier im richtigen Subforum gelandet bin.

Ich fahre seit Jahren auf Homerecording und Mixing ab und würde gerne in professionellere Gefilde aufsteigen. Leider ist die Ausbildung zum Tontechi bei SAE, der Deutschen Pop u.Ä. sehr teuer und laut der überwiegenden Meinung mehrerer befreundeter SAE-Studenten eher nicht qualifizierend. Es ist oft die Rede davon, dass man sich mit dem Ausbildungsgang an Privatinstitutionen im Grunde nur ein sehr teures Zertifikat kauft, das belegt, dass man die Theorie drauf hat.

Andere schlagen vor, über die Ausbildung als Veranstaltungs- oder Bühnentechniker in die Tontechnik einzusteigen. Hat jemand Erfahrung mit etwaigen Arbeitsbedingungen bei der Ausbildung, Bezahlung, spätere Möglichkeiten in der Berufswelt?

Ein Freund von mir hat an der Deutschen Pop studiert, allerdings vor Ende der Ausbildung ein Praktikum in einem namenhaften Studio gemacht und wurde als Tech-Assi übernommen. Inzwischen ist er Coproduzent... Ist so ein Quereinstieg bei entsprechenden Fähigkeiten realistisch oder eher massives Glück?

Zu mir: Ich hab Abi, bin 22, seit 8 Jahren Schlagzeuger, spiele nebenbei auch Keyboard, Gitarre, Bass, und Kleinkrams (Mundharmonika, Cajon etc). Das Homerecording hält sich bis auf einige wenige bezahlte Jobs nur auf Amateurniveau, das aber mit Leidenschaft und Hingabe.
Live habe ich nie gemischt; allerdings durfte ich öfters mal einige Stunden an den größeren Pulten von Freunden herumbasteln.
Das Ziel wäre im besten Fall ein eigenes Tonstudio in 20 Jahren und ich als Tonmeister/Produzent, aber mindestens eine feste Einstellung in einem größeren Tonstudio und vor allem viel Kontakt zu Bands und Musik. Live mischen zu können wäre toll, aber ich möchte nicht als Hauptverdienst den Livemischer machen.
Es gibt momentan keine Aussicht auf die nötige Finanzierung einer Privatuni (und davon abgesehen möglicherweise nicht so gut??) weil meine Eltern den Geldhahn zudrehen, wenn ich kein Studium an Uni oder FH mache.

Jetzt die Fragen:

1. Gibt es Studiengänge an FH oder Uni (keine teuren Privatinstitutionen!) mit denen man in die Tontechnik auf professionellem Niveau einsteigen kann?
2. Ist ein Quereinstieg in die Branche realistisch?
3. Wie ist der Arbeitsmarkt? Ist er wirklich so überladen wie es die Gerüchteküche beschwört?
4. Macht eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker für den Einstieg in die Branche Sinn?
5. ...oder lohnt es sich möglicherweise ein paar Jahre zu arbeiten und sich die Privatuni zu gönnen, um einen entsprechenden Abschluss zu haben?

Edit: Ein musikbezogener Studiengang mit entsprechenden Nebenfächern oder Spezialisierungen im späteren Studium wären natürlich auch okay, aber ich weiß nicht ob es so etwas gibt...

Wäre echt total knorke wenn ihr mir helfen könntet!

lg
Till
 
Eigenschaft
 
Erst mal willkommen im Board,

ich persönlich stehe nicht so auf Linkdropping, aber in diesem Falle ist es durchaus legitim: http://www.tonmeister.de/index.php?p=aus-_und_weiterbildung/studium_und_ausbildung
Das ist eine Liste mit Studiengängen, die dich interessieren könnten. Hierbei handelt es sich ausschließlich um staatliche Einrichtungen mit anerkanntem Abschluss, also genau das was du suchst.
Ich empfehle dir bei den Studiengängen, die dich persönlich am meisten ansprechen, die Zeit zu investieren und einen Blick in die Studienordnung zu werfen. Damit kannst du dir einen groben Überblick über den Studienverlauf, Anforderungen, Inhalt verschaffen.

1. Gibt es Studiengänge an FH oder Uni (keine teuren Privatinstitutionen!) mit denen man in die Tontechnik auf professionellem Niveau einsteigen kann?
Habe ich oben beantwortet.

2. Ist ein Quereinstieg in die Branche realistisch?
Generell ja, aber dazu gehört viel Durchhaltevermögen und Fleißarbeit...sowie bei jedem Querseinstieg.

Wie ist der Arbeitsmarkt? Ist er wirklich so überladen wie es die Gerüchteküche beschwört?
Kann ich nicht mit Gewissheit sagen, aber ich habe auch das Gefühl, dass der Mark ziemlich überlaufen ist. Aber leider nur mit wenigen sehr qualifizierten Menschen.

4. Macht eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker für den Einstieg in die Branche Sinn?
Das kann Sinn machen, aber du musst dich fragen ob du eine Berufsausbildung machen willst, zu einem Beruf den du dann nicht ausführen möchtest.

5. ...oder lohnt es sich möglicherweise ein paar Jahre zu arbeiten und sich die Privatuni zu gönnen, um einen entsprechenden Abschluss zu haben?
Meiner Meinung nach nein!

Cheers
 
Hey,
danke für die Antwort!
Ich habe gerade den Bachelor of Arts-Studiengang "Sound and Music Production" an der FH Darmstadt gefunden:
http://smp.fbmd.h-da.de/studium.html
Weißt du oder jemand anderes etwas darüber, möglicherweise auch über den Mediencampus?
http://mediencampus.h-da.de/studium/

lg
Till

PS: Eltern sind stocksauer und werden mir nichts finanzieren - Hallo Studienkredit! :D
 
Ich kann dir nicht direkt zu diesem Studiengang was sagen, aber ich habe mehrere Jahre in der Gamesbranche gearbeitet. Da wurden diese spezialisierten Studiengänge eher kritisch gesehen und wenn man die Wahl hatte, dann hat man lieber jemanden eingestellt, der ein "normales" vollumfängliches Studium gemacht hat und sich das Zusatzwissen für den Spezialbereich Games erarbeitet hat.

Ich würde mir an deiner Stelle die Lehrpläne möglichst genau ansehen und abgleichen, ob die Inhalte in deinem angestrebten Job wirklich gebraucht werden und dir helfen eine Stelle in dem Bereich zu finden und/oder irgendwann dein eigenes Studio zu haben. Wenn dir das Ganze am Ende nur das Stück Papier mit "Bachelor" bzw. "Master" bringt, kann es sein, dass das für deine gewünschte Richtung nichts ist.

P.S.: Wo du die Finanzen erwähnst: Wohnungen in Darmstadt sind sauteuer, ich hab da studiert. Schau dich besser auf dem Land davor um, Groß-Umstadt und so ;)
 
Ich sehe das mit den sehr spezialisierten Studiengängen ähnlich. Da wirst du einfach zu einem Fachidioten erzogen - nicht, dass das bei jedem anderen Studiengang nicht auch so ist, aber bei diesen eben noch schlimmer. Wenn du Pech hast und findest dann nicht in dieser speziellen Branche, dann kannst du einpacken. Lieber breit aufstellen und selbst spezialisieren; das zeigt in meinen Augen auch immer ein gewisses Maß an Fleiß und Interesse.
Warum Studienkredit? Für staatliche Einrichtungen gibt es doch BaFög.

@Murenius: Dann hast du aber in die Richtung Design/Programming studiert, oder?
 
Ja, zum Teil, Wirtschaftsinformatik an der TUD.
 
Hallo,

ich kenne einige kleine Tonstudios und Tontechniker und diese leben sozusagen von der Hand in den Mund. Und nicht weil sie schlecht wären, sondern weil im Zeitalter des Homerecordings die Bands nicht mehr bereit sind viel Geld in Aufnahmen zu investieren. Und um an richtig gute Jobs zu kommen braucht man einfach auch Beziehungen und viel Glück.

Ich (der in seiner Jugend auch ähnliche Gedanken hatte) würde Dir raten Dein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, aber mit einer Berufsausbildung zu beginnen, die Dir breitere Chancen auf einen guten Arbeitsplatz bietet und Dein Hobby nebenher zu betreiben. Bei Bedarf kannst Du dann immer noch umsatteln, aber falls das nichts wird kannst Du wieder zurück.
Gruß
 
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Hallo Tillmann,

Ich studiere Tonmeister an der HfM Detmold. Wenn deine Fragen noch aktuell sein sollten, kann ich dir gerne etwas dazu erzählen.
Alles weitere dann per PN.

Beste Grüße!
 
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Das wäre aber schade für all die anderen Leser hier, die sich vielleicht auch dafür interessieren :redface:
Ich bitte zunächst um Verzeihung für die späte Antwort (ich bin nur recht selten hier) und gleichzeitig um Verständnis dass ich mich hierzu nicht öffentlich äußern möchte, besonders nicht mit Bewertungen der eigenen oder anderer Ausbildungen / Institute. Ich denke, es ist am besten auf Fragen von Bewerbern, so sie denn bestehen, individuell einzugehen.

Beste Grüße!
 
Ich habe jetzt 1 Jahr den Audio Engineer Professional Online Kurs von Audiocation.de durchgezogen.
Was ich bekomme: Know How, und ein Zertifikat!
War ganz Interessant aber natürlich nicht mit einem Studium auf dem Gebiet zu vergleichen.

Der Veranstaltungstechniker ist meiner Meinung nach nicht der Idealste Einstieg wenn man eigentlich ins Studio will.
Man bekommt zwar sehr viele Einblicke, darf dafür aber auch ordentlich körperlich ranklotzen, Kisten schubsen, Bühnenteile schwanzen, Traversen auseinander kloppen und hällt sich möglicherweise Tagelang mit RedBull und Fast Food über Wasser! Da könnte man sich unter Umständen schnell fehl am Platz fühlen. Andererseits kann man auf diese Art und Weise Connections zu Musikern knüpfen.

Der Arbeitsmarkt ist schon eher umkämpft. Entweder man macht Dumpingpreise um junge Bands ins Studio zu locken, was man sich natürlich auch vorher finanziert haben muss,
oder man muss sich irgendwie einen Namen machen der einen angemessenen Preis rechtfertigt! - Aller Anfang ist schwer!
Das Problem liegt halt wirklich bei den vielen Homerecordern, die (meist planlos oder durch Youtubewissen) mit der Einstellung an eine Produktion gehen: "Och das kann ich auch selber"
Trotzdem ist ein vielleicht gutes Ohr bei weitem nicht alles was man für eine Produktion braucht sondern fundiertes Wissen!

seit 8 Jahren Schlagzeuger, spiele nebenbei auch Keyboard, Gitarre, Bass, und Kleinkrams (Mundharmonika, Cajon etc).

PS: Eltern sind stocksauer und werden mir nichts finanzieren - Hallo Studienkredit! :D

Verstehe ich das richtig, dass Du erst über Jahre im Musikalischen von Zuhause gefördert wirst und jetzt lieber was normales studieren sollst?
Oh man! Woher kenne ich das?
Grundsätzlich: Es schadet nie eine Rückfallebene zu haben! Es ist aber scheiße seinen Neigungen nicht nachgehen zu können! Da ist Vorsicht geboten! Sein Leben unglücklich zu fristen bringt auch nichts! Man hat ja nur das eine!
 

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