Klassik - Woran probt Ihr zur Zeit?

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Das Thema ist ja gerade in der Plauderecke angeregt worden :).
Und ich starte einfach mal ... :engel:

Ich fange gerade an mit der Arie der Elsa "Einsam in trĂŒben Tagen", Elsa's TraumerzĂ€hlung aus Wagner's Oper Lohengrin.
Hier eine Aufnahme mit Victoria de los Angeles:


Wo fĂŒr mich die speziellen Schwierigkeiten liegen, weiß ich noch nicht, ich fange ja gerade erst an, mich da hineinzuhören. Aber beim Verfolgen der Noten merke ich schon, dass das Tempo arg schwankt. Wie es wo sein muß, versuche ich mir gerade einzuprĂ€gen.

Na, und dann arbeite ich natĂŒrlich noch an meiner Gesangstechnik und Atmung ganz allgemein.


ErgÀnzung:
Ich hab eine neue Favouritin fĂŒr dieses StĂŒck:
Helen Traubel
 
Eigenschaft
 
jetzt bist du mir zuvorgekommen mit dem Thread... ;) vielleicht ist es auch tatsĂ€chlich eher ein Plauderthema, denn ernsthafte Fragen und Probleme gehen hier vielleicht ein bißchen unter und verdienen jeweils einen eigenen Thread, vielleicht auch mit Hörprobe (...ich wĂŒrde damit ja immer als erstes zu meiner GL gehen...)
Aber sei's drum!
Die grĂ¶ĂŸte Schwierigkeit beim Üben fĂŒr mich zur Zeit ist, wie ich die Emotionen, die Text und Musik vermitteln, tatsĂ€chlich rĂŒberbringe (ĂŒber die Mittel der Musik hinaus). - wie vermittle ich das ĂŒber Körperhaltungen, Bewegungen, Wechsel der Position auf der BĂŒhne etc. Das ist fĂŒr mich die grĂ¶ĂŸte Baustelle.
Bin neugierig, ob dieser Thread, den ich ja angestupst hab, auf Interesse stĂ¶ĂŸt!
 
Also aktuell ist meine grĂ¶ĂŸte Baustelle der Tonio in Pagliacci. Erstmal der Prolog ("Si puo?"), dann im Laufe der Zeit die ganze Rolle. Danach steht der Wolfram im TannhĂ€user an.

Parallel arbeite ich an der GralserzÀhlung im Lohengrin ("In fernem Land...").

Bei AuffĂŒhrungen singe ich momentan Bariton, wenn die Höhe sicher genug ist, geht's dann ins Tenorfach.
 
Schubert Lieder (Gretchen am Spinnrad, StĂ€ndchen, Ave Maria) habe ich mal wieder hervorgekramt und bin erstaunt, was aus StĂŒcken wird, die man mal ein paar Jahre hat reifen lassen.

Mein Hauptproblem ist derzeit das hĂ€usliche Üben. Habe eine hellhörige Altbauwohung und etwas spezielle neue Nachbarn. Da traue ich mich ĂŒber ein bischen Einsingen und markierend Töne lernen nicht hinaus, wenn ich weiß, dass sie daheim sind. Bei den vorherigen war das kein Problem, die hatten selber Trompete und Klavier in der Familie.

Mag mir jemand noch einen weihnachtlichen Literaturtipp geben? In Richung Lied, Oratorium, Kantate? W.O. und die einschlÀgigen Bachkantaten sind bekannt, ebenso Messiah. Gerne auch neueres aus dem E-Musik Bereich.
 
Du bist wie eine Blume - Schumann

O cessate die piagarmi - Scarlatti

Da mir der Musikstil bisher fern lag bin ich da recht unrekativ und ĂŒberlasse die Auswahl ganz meinem Gesangslehrer...... wenn meine Eltern das wĂŒssten! :D
 
Hauptarbeit zur Zeit: Traviata: Ah, fors`Ăš lui che l`anima/ Sempre libera
Eine ganz tolle Arie, bei der GefĂŒhle der Superlative gefordert werden: von abgrundtiefer Verzweiflung und Trauer bis hin zu völlig enthemmter Freude und (fast hysterischer) Ausgelassenheit. Ich hĂ€tte mich von selber nie an Verdi gewagt (dachte bei ihm immer nur an Werke fĂŒr schwere Stimmen), aber meine GL hat das StĂŒck vorgeschlagen und Violetta ist, mit vielen schnellen LĂ€ufen, tatsĂ€chlich (auch) fĂŒr Koloratursopran sehr gut singbar. Ich arbeite sehr intensiv dran, gehe es aber gleichzeitig auch ganz gemĂŒtlich an. Ob und wann ich es mal öffentlich singe, weiss ich jetzt noch nicht, ist aber auch total nebensĂ€chlich, allein die Arbeit an diesem wunderbaren StĂŒck ist es schon wert, sich damit zu beschĂ€ftigen. Die Koloraturen ĂŒbrigens finde ich hier sehr viel einfacher (bis auf eine mit ziemlich "schrĂ€gen" Tönen) als diejenigen bei vielen Mozart-Koloratur-StĂŒcken, da Verdi einem bezĂŒglich Tempo viel mehr Freiheiten lĂ€sst (da diese Stellen oft a capella)

Daneben noch: einige Duette, die ich mit meiner ehemaligen GL zusammen auffĂŒhren werde (natĂŒrlich eine Ehre fĂŒr mich :)) mal schauen, wie sich dann ihr wunderbarer sehr schwerer lyrische Sopran mit meinem halt recht hellen Koloratursopran mischt, wird spannend! Auch weil ich eines dieser Duette nĂ€chste Woche noch in einer AuffĂŒhrung mit unserem Ensemble in einem Arrangement meiner (jetzigen) GL fĂŒr Sopran und Cello singen werde, bin gespannt, wie sich die 2 Varianten im Vergleich anhören.

Und in letzter Zeit auch geprobt: Tangos, sehr interessant, da mal was ziemlich anderes; obwohl auch frĂŒher schon einiges spanisch sprachiges gesungen, Tango ist schon sehr speziell und ich liebe sie: soviel Leidenschaft und Heftigkeit, inhaltlich wie ganz grosse Oper! Das Problem fĂŒr mich, die StĂŒcke sind sehr mittellagig/tief, hat mir, resp. meiner unteren Mittellage aber sehr gut getan, da ich sie unbedingt singen wollte und mit viel Emotion dran ging, hat sich das ganz positiv auf diese Lage ausgewirkt. Tangos werden sonst ja oft auch in nicht klassischem Stil gesungen, kann sie deshalb wĂ€rmsten auch nichtklassischen SĂ€ngern empfehlen, macht unglaublich Spass! Ev. bekomme ich dann mal die Gelegenheit es mit einem sehr guten Akkordeonisten aufzufĂŒhren, was natĂŒrlich noch einiges authentischer wĂ€re als mit Klavier.
 
Das Problem fĂŒr mich, die StĂŒcke sind sehr mittellagig/tief, hat mir, resp.
Oh, hast Du mir da mal Noten/ Tips? :)

Ich arbeite an diversen Weihnachts"schlagern" und einer sĂŒĂŸen kleinen Messe fĂŒr Sopran (tieferer, Mezzo geht locker auch, die höchste Note ist ein fis'' und es ist bewegt genug) und Orgel.
 
Ich arbeite gerade an Amarilli mit Bella (Arie Antiche) - technisch ist gerade das schwingen in der Stimme der Fokus, also dem Ton richtig kommen zu lassen. (FĂ€llt mir wahnsinnig schwer. Meine vorherige Gesangslehrerin hat öfter meine Stimme kritisiert, sie sei von Natur aus 'eng', ich wĂŒrde komische Beulen singen etc und das sitzt noch tief...)

Ist aber ein tolles StĂŒck! Daneben haben wir in anderthalben Wochen ein Chorkonzert, fĂŒr das ich noch viel lernen muss.
 
Klar! Alles britisch angehaucht (ich lebe in London) und hauptsĂ€chlich Weihnachtslieder - The first Nowell, Il est ne, Benedicamus Domino, sussex Carol, in the bleak midwinter, shepherds pipe carol etc etc. Vor allem die von Rutter gesetzten Sachen sind nicht ganz einfach. Aber es wird sicher ein interessantes Konzert! Wir sind Teil eines grĂ¶ĂŸeren Medleys mit Orchester, Knabensopran und allem drum und dran :)
 
Sehr schön! Wir haben zuletzt auch ein paar StĂŒcke von John Rutter gesungen, die mir sehr gut gefallen haben. Viel Spaß dabei!
 
Hauptarbeit zur Zeit: Traviata: Ah, fors`Ăš lui che l`anima/ Sempre libera
Hab ich mir gerade von Maria Callas angehört. Wirklich eine ganz tolle Arie, bzw. zwei. Viel Spaß dabei!
Da ist aber schon einiges recht tief drin, oder?
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Meine Gesangslehrerin meinte letztens, dass ich mir auch Porgi Amor einmal ansehen solle.
Das mache ich nun.

Hier eine wunderschöne Aufnahme mit Renee Fleming:
 
Hallo,

...ja, Rutter hat viele schöne Sachen fĂŒr Chor gemacht, da ist mir auch schon viel von untergekommen ;) ChormĂ€ĂŸig sitze ich zur Zeit mal wieder am Messias, den wir nĂ€chstes Wochenende auffĂŒhren werden, allerdings nicht die komplette Version, sondern mit den ĂŒblichen KĂŒrzungen.
Gerade hinter mir, allerdings nicht aus der Klassik: Qunitett mit Comedian-Harmonists-Sachen.
FĂŒr Mitte Januar noch vor mir: Die "Messe de nostre Dame" von Guillaume de Machaut, stammt circa von 1360. Sehr strange... das Ding ist echt schwer. Dauernde Vorzeichenrallye, rhythmisch ausgesprochen "tricky" und klanglich recht ungewohnt, obwohl ich eigentlich viel mit alter Musik zu tun habe. Aber das ist halt noch ein bißchen Ă€lter...

Viele GrĂŒĂŸe
Klaus
 
Im Moment arbeite ich vor allem an Atmung und StĂŒtze.
Meine Gesangslehrerin hat mir auch Sport zur UnterstĂŒtzung und Aktivierung empfohlen :eek:
 
Im Moment arbeite ich vor allem an Atmung und StĂŒtze
Seltsam. :gruebel:Das hab ich ja noch gar nie nicht gemacht. ;) <meinezwickendebauchmuskulaturberuhigendstreichel>
Meine Gesangslehrerin hat mir auch Sport zur UnterstĂŒtzung und Aktivierung empfohlen
Ja, hilft :) Ich muss doch mal den Recorder mit in die Umkleide nehmen - nach dem Sport kommen uneingesungen Töne raus, fĂŒr die ackere ich sonst eine halbe Stunde...
 
Hallo,

...ja, dann ist die ganze Muskulatur gut durchgewĂ€rmt... bei uns gibt's beim Einsingen tatsĂ€chlich einiges an sportlichen Übungen. Und es hilft tatsĂ€chlich. Abgesehen natĂŒrlich von guter allgemeiner Fitness... die ist immer nĂŒtzlich :D

Viele GrĂŒĂŸe
Klaus
 
Da ist aber schon einiges recht tief drin, oder?

Es geht. Ist gesamthaft zwar tiefer als andere KoloraturstĂŒcke die ich schon gesungen habe. Aber die Passagen die im Bereich liegen den ich als meine untere Mitte bezeichne, ist Rezitativ, also kurze Töne auf viel Text und deshalb ganz gut singbar. Daneben gibt es ein paar tiefe Töne (e'-c') aber meist als kurze Einzeltöne wo man sich durchschmuggeln kann.

Meine Gesangslehrerin meinte letztens, dass ich mir auch Porgi Amor einmal ansehen soll.

Eine sehr schöne Arie. Hatte mich bei meiner frĂŒheren GL auch mal dran versucht, aber die GrĂ€fin ist gar nichts fĂŒr mich und das ganze war mehr als frustrierend. Erstens war ich technisch damals noch viel zu wenig weit und zweitens hat es auch stimmlich ĂŒberhaupt nicht gepasst :( Die GrĂ€fin verlangt nach einem relativ schweren lyrischen Sopran. Und man muss schon ein sehr gutes Legato singen können, das heisst man muss ein sicheres durchgehendes Vibrato haben, damit man quasi von Ton zu Ton schweben kann. Alles muss sehr weich und komplett ohne Druck kommen. Meine Stimme damals war noch viel zu gerade und (damals wie heute) zu leicht und zu hell.
 
Und man muss schon ein sehr gutes Legato singen können, das heisst man muss ein sicheres durchgehendes Vibrato haben, damit man quasi von Ton zu Ton schweben kann. Alles muss sehr weich und komplett ohne Druck kommen.
Vielleicht soll ich ja gerade das lernen ... ?
 

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