Klassik - Woran probt Ihr zur Zeit?

  • Ersteller Silvieann
  • Erstellt am
Silvieann
Silvieann
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.05.22
Registriert
05.07.15
Beiträge
1.972
Kekse
5.931
Das Thema ist ja gerade in der Plauderecke angeregt worden :).
Und ich starte einfach mal ... :engel:

Ich fange gerade an mit der Arie der Elsa "Einsam in trüben Tagen", Elsa's Traumerzählung aus Wagner's Oper Lohengrin.
Hier eine Aufnahme mit Victoria de los Angeles:


Wo für mich die speziellen Schwierigkeiten liegen, weiß ich noch nicht, ich fange ja gerade erst an, mich da hineinzuhören. Aber beim Verfolgen der Noten merke ich schon, dass das Tempo arg schwankt. Wie es wo sein muß, versuche ich mir gerade einzuprägen.

Na, und dann arbeite ich natürlich noch an meiner Gesangstechnik und Atmung ganz allgemein.


Ergänzung:
Ich hab eine neue Favouritin für dieses Stück:
Helen Traubel
 
Eigenschaft
 
jetzt bist du mir zuvorgekommen mit dem Thread... ;) vielleicht ist es auch tatsächlich eher ein Plauderthema, denn ernsthafte Fragen und Probleme gehen hier vielleicht ein bißchen unter und verdienen jeweils einen eigenen Thread, vielleicht auch mit Hörprobe (...ich würde damit ja immer als erstes zu meiner GL gehen...)
Aber sei's drum!
Die größte Schwierigkeit beim Üben für mich zur Zeit ist, wie ich die Emotionen, die Text und Musik vermitteln, tatsächlich rüberbringe (über die Mittel der Musik hinaus). - wie vermittle ich das über Körperhaltungen, Bewegungen, Wechsel der Position auf der Bühne etc. Das ist für mich die größte Baustelle.
Bin neugierig, ob dieser Thread, den ich ja angestupst hab, auf Interesse stößt!
 
Also aktuell ist meine größte Baustelle der Tonio in Pagliacci. Erstmal der Prolog ("Si puo?"), dann im Laufe der Zeit die ganze Rolle. Danach steht der Wolfram im Tannhäuser an.

Parallel arbeite ich an der Gralserzählung im Lohengrin ("In fernem Land...").

Bei Aufführungen singe ich momentan Bariton, wenn die Höhe sicher genug ist, geht's dann ins Tenorfach.
 
Schubert Lieder (Gretchen am Spinnrad, Ständchen, Ave Maria) habe ich mal wieder hervorgekramt und bin erstaunt, was aus Stücken wird, die man mal ein paar Jahre hat reifen lassen.

Mein Hauptproblem ist derzeit das häusliche Üben. Habe eine hellhörige Altbauwohung und etwas spezielle neue Nachbarn. Da traue ich mich über ein bischen Einsingen und markierend Töne lernen nicht hinaus, wenn ich weiß, dass sie daheim sind. Bei den vorherigen war das kein Problem, die hatten selber Trompete und Klavier in der Familie.

Mag mir jemand noch einen weihnachtlichen Literaturtipp geben? In Richung Lied, Oratorium, Kantate? W.O. und die einschlägigen Bachkantaten sind bekannt, ebenso Messiah. Gerne auch neueres aus dem E-Musik Bereich.
 
Du bist wie eine Blume - Schumann

O cessate die piagarmi - Scarlatti

Da mir der Musikstil bisher fern lag bin ich da recht unrekativ und überlasse die Auswahl ganz meinem Gesangslehrer...... wenn meine Eltern das wüssten! :D
 
Hauptarbeit zur Zeit: Traviata: Ah, fors`è lui che l`anima/ Sempre libera
Eine ganz tolle Arie, bei der Gefühle der Superlative gefordert werden: von abgrundtiefer Verzweiflung und Trauer bis hin zu völlig enthemmter Freude und (fast hysterischer) Ausgelassenheit. Ich hätte mich von selber nie an Verdi gewagt (dachte bei ihm immer nur an Werke für schwere Stimmen), aber meine GL hat das Stück vorgeschlagen und Violetta ist, mit vielen schnellen Läufen, tatsächlich (auch) für Koloratursopran sehr gut singbar. Ich arbeite sehr intensiv dran, gehe es aber gleichzeitig auch ganz gemütlich an. Ob und wann ich es mal öffentlich singe, weiss ich jetzt noch nicht, ist aber auch total nebensächlich, allein die Arbeit an diesem wunderbaren Stück ist es schon wert, sich damit zu beschäftigen. Die Koloraturen übrigens finde ich hier sehr viel einfacher (bis auf eine mit ziemlich "schrägen" Tönen) als diejenigen bei vielen Mozart-Koloratur-Stücken, da Verdi einem bezüglich Tempo viel mehr Freiheiten lässt (da diese Stellen oft a capella)

Daneben noch: einige Duette, die ich mit meiner ehemaligen GL zusammen aufführen werde (natürlich eine Ehre für mich :)) mal schauen, wie sich dann ihr wunderbarer sehr schwerer lyrische Sopran mit meinem halt recht hellen Koloratursopran mischt, wird spannend! Auch weil ich eines dieser Duette nächste Woche noch in einer Aufführung mit unserem Ensemble in einem Arrangement meiner (jetzigen) GL für Sopran und Cello singen werde, bin gespannt, wie sich die 2 Varianten im Vergleich anhören.

Und in letzter Zeit auch geprobt: Tangos, sehr interessant, da mal was ziemlich anderes; obwohl auch früher schon einiges spanisch sprachiges gesungen, Tango ist schon sehr speziell und ich liebe sie: soviel Leidenschaft und Heftigkeit, inhaltlich wie ganz grosse Oper! Das Problem für mich, die Stücke sind sehr mittellagig/tief, hat mir, resp. meiner unteren Mittellage aber sehr gut getan, da ich sie unbedingt singen wollte und mit viel Emotion dran ging, hat sich das ganz positiv auf diese Lage ausgewirkt. Tangos werden sonst ja oft auch in nicht klassischem Stil gesungen, kann sie deshalb wärmsten auch nichtklassischen Sängern empfehlen, macht unglaublich Spass! Ev. bekomme ich dann mal die Gelegenheit es mit einem sehr guten Akkordeonisten aufzuführen, was natürlich noch einiges authentischer wäre als mit Klavier.
 
Das Problem für mich, die Stücke sind sehr mittellagig/tief, hat mir, resp.
Oh, hast Du mir da mal Noten/ Tips? :)

Ich arbeite an diversen Weihnachts"schlagern" und einer süßen kleinen Messe für Sopran (tieferer, Mezzo geht locker auch, die höchste Note ist ein fis'' und es ist bewegt genug) und Orgel.
 
Ich arbeite gerade an Amarilli mit Bella (Arie Antiche) - technisch ist gerade das schwingen in der Stimme der Fokus, also dem Ton richtig kommen zu lassen. (Fällt mir wahnsinnig schwer. Meine vorherige Gesangslehrerin hat öfter meine Stimme kritisiert, sie sei von Natur aus 'eng', ich würde komische Beulen singen etc und das sitzt noch tief...)

Ist aber ein tolles Stück! Daneben haben wir in anderthalben Wochen ein Chorkonzert, für das ich noch viel lernen muss.
 
Klar! Alles britisch angehaucht (ich lebe in London) und hauptsächlich Weihnachtslieder - The first Nowell, Il est ne, Benedicamus Domino, sussex Carol, in the bleak midwinter, shepherds pipe carol etc etc. Vor allem die von Rutter gesetzten Sachen sind nicht ganz einfach. Aber es wird sicher ein interessantes Konzert! Wir sind Teil eines größeren Medleys mit Orchester, Knabensopran und allem drum und dran :)
 
Sehr schön! Wir haben zuletzt auch ein paar Stücke von John Rutter gesungen, die mir sehr gut gefallen haben. Viel Spaß dabei!
 
Hauptarbeit zur Zeit: Traviata: Ah, fors`è lui che l`anima/ Sempre libera
Hab ich mir gerade von Maria Callas angehört. Wirklich eine ganz tolle Arie, bzw. zwei. Viel Spaß dabei!
Da ist aber schon einiges recht tief drin, oder?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Meine Gesangslehrerin meinte letztens, dass ich mir auch Porgi Amor einmal ansehen solle.
Das mache ich nun.

Hier eine wunderschöne Aufnahme mit Renee Fleming:
 
Hallo,

...ja, Rutter hat viele schöne Sachen für Chor gemacht, da ist mir auch schon viel von untergekommen ;) Chormäßig sitze ich zur Zeit mal wieder am Messias, den wir nächstes Wochenende aufführen werden, allerdings nicht die komplette Version, sondern mit den üblichen Kürzungen.
Gerade hinter mir, allerdings nicht aus der Klassik: Qunitett mit Comedian-Harmonists-Sachen.
Für Mitte Januar noch vor mir: Die "Messe de nostre Dame" von Guillaume de Machaut, stammt circa von 1360. Sehr strange... das Ding ist echt schwer. Dauernde Vorzeichenrallye, rhythmisch ausgesprochen "tricky" und klanglich recht ungewohnt, obwohl ich eigentlich viel mit alter Musik zu tun habe. Aber das ist halt noch ein bißchen älter...

Viele Grüße
Klaus
 
Im Moment arbeite ich vor allem an Atmung und Stütze.
Meine Gesangslehrerin hat mir auch Sport zur Unterstützung und Aktivierung empfohlen :eek:
 
Im Moment arbeite ich vor allem an Atmung und Stütze
Seltsam. :gruebel:Das hab ich ja noch gar nie nicht gemacht. ;) <meinezwickendebauchmuskulaturberuhigendstreichel>
Meine Gesangslehrerin hat mir auch Sport zur Unterstützung und Aktivierung empfohlen
Ja, hilft :) Ich muss doch mal den Recorder mit in die Umkleide nehmen - nach dem Sport kommen uneingesungen Töne raus, für die ackere ich sonst eine halbe Stunde...
 
Hallo,

...ja, dann ist die ganze Muskulatur gut durchgewärmt... bei uns gibt's beim Einsingen tatsächlich einiges an sportlichen Übungen. Und es hilft tatsächlich. Abgesehen natürlich von guter allgemeiner Fitness... die ist immer nützlich :D

Viele Grüße
Klaus
 
Da ist aber schon einiges recht tief drin, oder?

Es geht. Ist gesamthaft zwar tiefer als andere Koloraturstücke die ich schon gesungen habe. Aber die Passagen die im Bereich liegen den ich als meine untere Mitte bezeichne, ist Rezitativ, also kurze Töne auf viel Text und deshalb ganz gut singbar. Daneben gibt es ein paar tiefe Töne (e'-c') aber meist als kurze Einzeltöne wo man sich durchschmuggeln kann.

Meine Gesangslehrerin meinte letztens, dass ich mir auch Porgi Amor einmal ansehen soll.

Eine sehr schöne Arie. Hatte mich bei meiner früheren GL auch mal dran versucht, aber die Gräfin ist gar nichts für mich und das ganze war mehr als frustrierend. Erstens war ich technisch damals noch viel zu wenig weit und zweitens hat es auch stimmlich überhaupt nicht gepasst :( Die Gräfin verlangt nach einem relativ schweren lyrischen Sopran. Und man muss schon ein sehr gutes Legato singen können, das heisst man muss ein sicheres durchgehendes Vibrato haben, damit man quasi von Ton zu Ton schweben kann. Alles muss sehr weich und komplett ohne Druck kommen. Meine Stimme damals war noch viel zu gerade und (damals wie heute) zu leicht und zu hell.
 
Und man muss schon ein sehr gutes Legato singen können, das heisst man muss ein sicheres durchgehendes Vibrato haben, damit man quasi von Ton zu Ton schweben kann. Alles muss sehr weich und komplett ohne Druck kommen.
Vielleicht soll ich ja gerade das lernen ... ?
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben