Regler? Effekte? Preamps? Hilfe!

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Hi zusammen,

ich bin neu hier, also erstmal ein herzliches Hallo in die Runde :)

Folgendes: Ich spiele jetzt seit rund drei Jahren Bass. Habe auch brav Unterricht genommen und spiele in einer, sagen wir es mal "Just for Fun"-Band mit zwei Auftritten im Jahr. Ich spiele einen "Fender Squier Vintage Modified Precission Bass" und einen "Yamaha RBX-4A2". Für zuhause habe ich einen Roland Cube 20XL Bass. Der kann schon ein wenig Modeling und Spielereien. Ist aber halt in erster Linie ein recht ein zwar variabler aber auch kleiner Brüllwürfel. Und um ehrlich zu sein: Klar, ich regel da ein bischen durch die Gegend, aber zwischen den einzelnen Modeling-Einstellungen usw. höre ich jetzt oftmals nicht so die wahnsinnigen Unterschiede. Compressor: Klar, Distortion: Klar, die ganzen anderen Effekte wie Hall/Echo/Phaser etc: auch klar. Aber Hm ja, Bass/Middle/Trebble/Gain/Volume: Was die grundsätzlich tun ist mir natürlich auch klar, aber ich hab halt teilweise das Gefühl dass ich da mehr oder weniger planlos dran rumregle bis ich halt denke dass es irgendwie geht. Aber ob das so Sinn macht und andere davon Ohrenkrebs bekommen würden ist eine gänzliche andere Frage. Noch schlimmer wird es im Proberaum wo rein riesiger Warwick-Kühlschrank steht mit einem X-Treme 2-Amp oben drauf. Der hat dann noch so lustige Dinge wie Contour, Growl und haste nicht gesehen.

Grundsätzlich will ich auch meinen Roland Cube loswerden und liebäugle mit dem Mark Bass Tube 500-Amp (weil er so schön klein ist und soweit ich das beurteilen kann ganz gut kingt) und dazu eine Mark Bass New York 121 Box (weil ich in der Wohnung nicht viel Platz habe und meine Nachbarn bei was größerem unfreundlich werden könnten). Im Proberaum steht ja eh schon der Kühlschrank.

Nun hab ich natürlich auch noch weiter geforscht. Ich hätte nämlich gerne einen schönen warmen, bluesigen Sound den ich aktuell irgendwie nicht hinbekomme. Klingt irgendwie immer eher kernig oder metallisch, aber ich hab keine Ahnung warum. Ich bin dann auch auf Pre-Amps/Effekte/Buffer und vieles mehr gestoßen. Aber auch hier hab ich keinen Plan was ich denn genau bräuchte um meine Vorstellungen zu befriedigen. Und einfach mal drauf los kaufen kann ja auch nicht die Lösung sein. In jeglichen Testberichten hauen die Schreiber auch meistens nur super Kauderwelsch raus das vermutlich zeigen soll wie dermaßen toll sie es mit der Materie drauf haben, was ja auch cool ist, aber jemandem wie mir jetzt nicht wirklich weiter hilft :) Ich weis dann meist nicht ob die Aussage jetzt heißt ob das was da steht jetzt gut oder schecht ist...

Alles ein bisschen traurig :) Aber ich will ja nicht dumm sterben. Jetzt frage ich mich: Wie kommt man denn da mal rein? Also welche Regler in welchem Verhältnis wie für was sinnvoll sind, was keinen Sinn macht, welche Effekte für was gut sind (also grob weis ich das natürlich, mir geht es eher z.B. darum ob jetzt der oder dieser Distortion-Effekt eher gut ist für das was man will) und so vieles mehr. Wie seid ihr da rein gewachsen? Was hat euch geholfen? Mein Lehrer kann mir da jetzt nicht wirklich weiterhelfen da in der Schule natürlich kein riesen Sammelsurium an Effekten und so weiter rumliegt. Außerdem ist mir der Unterricht für solche Themen dann doch zu teuer.

Ich hoffe das hier ist das richtige Forum für sowas und ihr könnt mir weiterhelfen!

Viele Grüße
daily
 
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ZITAT
Ichhätte nämlich gerne einen schönen warmen, bluesigen Sound den ich aktuell irgendwie nicht hinbekomme. Klingt irgendwie immer eher kernig oder metallisch, aber ich hab keine Ahnung warum.


Ich greife das jetzt einfach mal so heraus.
Schöner warmer bluesiger Sound.
Beim Roland XL 120 Bass Cube nutze ich die Flip Top Einstellung, keine Effekte, einen Precision Bass mit ausgeglichenem Pickup und Flatwound Saiten. Vorzugsweise Thomastik JF 344 oder dünnere La Bella Flats.
Wenn man metallische Obertöne nicht mag sollte man vielleicht zuerst Saiten nutzen, die das nicht produzieren weil man das nicht gut wegregeln kann. Das hilft in jedem Fall.
Ansonsten bin ich zumindest in den letzten 25 Jahren ganz gut ohne Effekte gefahren. Ich mag s halt ursprünglich. ;)
 
Die Suche nach dem eigenen Sound gehört denke ich zur Entwicklung jedes Musikers dazu, und kann einige Zeit dauern und je nach dem auch eine Stange Geld kosten. Ich selber war einige Jahre auf der Suche bis ich zufrieden war. Unterschiedlichste Bässe, programmierbare Amps und einige Effektgeräte gab es auf dem Weg. Etwas, was du schon mal besser machst als ich damals ist Unterricht zu nehmen. Kommt natürlich auch darauf an einen guten Lehrer zu erwischen - nicht jeder gute Bassist ist auch ein guter Lehrer. Denn grundsätzlich hat deine Spieltechnik einen sehr erheblichen Anteil an deinem Sound. Und da kann dir ein guter Basslehrer sicher weiterhelfen. Wie klingt denn dein Basslehrer, wenn er über deinen Bass spielt? Wie stark ist dein Anschlag, wo schlägst du an, Finger oder Pleck, wenn Finger - ist der Fingernagel im Spiel? Bei einem neutral eingestellten Verstärker, Anschlag mit den Fingern ohne Fingernagel in der Pickup-Gegend oder Richtung Hals bei zurückgedrehten Höhen dürfte es eigentlich nicht metallisch klingen. Mir hat mein Basslehrer den ich erst nach 10 Jahren als Bassist genommen habe mehr geholfen als viel teures Zeug - nicht mit Tipps für Verstärker oder gar Effekte sondern mit dem was aus unterschiedlichen Spieltechniken an Sound herauszuholen ist. Eventuell, falls du es noch nicht versucht hast teste mal Flatwound-Seiten auf einem deiner Bässe aus, könnte für die Richtung die du beschreibst auch ganz gut kommen.
Das Markbass-Equip dass du dir da ausgeguckt hast ist sicher in der Lage einen guten Basssound zu produzieren. Die Box habe ich selber, und die Amps von Markbass die ich angespielt habe waren auch gut. In einer lauten Band wäre auf Dauer wohl noch eine 2. Box zu empfehlen.
Letztendlich musst du dich schon auf deine Ohren und dein Zwerchfell verlassen um 'deinen' Sound zu finden - ein Patentrezept wie eine Anlage einzustellen ist gibt es nicht, und in jedem Raum klingt es anders. Ich persönlich halte nicht viel von Effekten, die nutze ich höchstens bei vereinzelten Stücken spärlich und als Sahnehäubchen. Ich finde gerade wenn man noch auf der Suche nach seinem Sound ist, ist der übermäßige Einsatz von Effektgeräten eher kontraproduktiv.
 
Im Prinzip versuche ich mich an einen neuen Sound immer über eine neutrale Einstellung von EQ und Preamp ran zu tasten, also eher cleaner Sound und EQ flat.
Growl, Punch, Focus Hi/Lo-Boost, Graphic-EQ, und wie die Dinger alle bei unterschiedlichsten Amps heissen auch erst mal raus.
Wenn ich dann den gewünschten Sound habe, dann tune ich den mit den Sonderfunktionen am Amp, falls notwendig (oft auch nicht).

Was Du aber als Problem beschreibst (weicher, bluesiger Sound gesucht, klingt aber metallisch) ist nicht unbedingt ein Problem Deines Amps, mitunter muss man dann an anderen Punkten ansetzen.
Andere Saiten können hier viel eher zeilführend sein, evtl. probierst Du Flatwounds oder Nylon getapte Saiten auf dem P-Bass.
Die Kombination ist ja myriadenfach erprobt und sollte dich dem bluesigen Sound annähren.
Unter Umständen hilft auch ein Stück Schaumstoff in Bridgenähe unter die Saiten zu packen.
Vielleicht auch die Saitenlage etwas höher wählen. Ich steh eher auf einen durchdrigenden Sound mit viel "Klickerklacker" a la Geddy Lee oder Marcus Miller, da habe ich die Saitenlage bewusst etwas tiefer gewählt, für Deinen Zweck wöre eine höhere Saitenlage eher zielführend

Die Anschlagtechnik kann auch noch mal entscheidend sein.
Also nicht zu hart anschlagen.

Viele Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wäre es doch hilfreich zu schauen, wer einen dir genehmen Sound spielt.
Zu schauen, was die Menschen so an Material spielen und wie sie spielen.
Dann kann man evt. auch Empfehlungen aussprechen, wie ein ähnlicher Sound
mit begrenzterm Budget realisiert werden kann.

Der Precision ist auch nicht gerade ein Ausbund an Wärme und mit dem
einen Pickup auch ordentlich eingeschränkt in der Variabilität.
 
Der Precision ist auch nicht gerade ein Ausbund an Wärme und mit dem
einen Pickup auch ordentlich eingeschränkt in der Variabilität.

Lass das mal besser nicht die P-Bass Fraktion hören.....:D
 
Ich hab selber auch jahrelang den X-Treme gespielt.
Für einen Anfänger sind da sehr viele Regler dran, die auch nicht so einfach auf den ersten Blick verständlich sind.

Grundsätzlich hast du an dem Amp in der oberen Reihe die Grundregler für den Klang. Der Zuschaltbare EQ in der zweiten Reihe ist für den Feinschliff.
Countour regelt je weiter man es reindreht die Mitten raus und Bass und Höhen rein. Growl sind die Tiefmitten und Attack die Hochmitten. Bottom nochmal Tiefbässe. Um nochmal extra auf Höhen und obere Mitten effektiv einwirken zu können, muss man den EQ in der unteren Reihe hinzuschalten und dort nachregeln.

Für einen bluesigen Sound würde ich den Contour-Regler aus bis niedrig drehen und den Rest nach Geschmack/Raum hinzu.

Ich hoffe so kannst du mindestens im Proberaum etwas mehr rausholen, ohne direkt was neu zu kaufen!

Preci und Saiten im Nickelwound bis Flatwoundbereich würde ich auch noch empfehlen.
 
Hey zusammen, vielen Dank für die vielen informativen Antworten! Sorry dass ich erst jetzt wieder antworte, hatte etwas viel um die Ohren...

Ich will jetzt keine Quote-Orgie abfeuer, daher jetz mal so :)

@Moulin : Danke für den Tip! Werde das mit den Flatwounds auf jeden mal auf dem Preci testen. Hab mir beide mal beim großen T angeschaut. Da war ich nur etwas irritiert als einer in ner Rezession geschrieben hat dass die Tomatistik eigentlich nur auf nem Frettless gut gehen. Ist da irgendwas dran? Wie würdest du denn den klanglichen/spielerischen Unterschied zwischen den Tomastik und La Belle beschreiben wenn du da schon mit beiden Erfahrungen hast?

@Kennie : Ich versuch das mal auseinander zu dröseln :) Wenn mein Lehrer über den Bass spielt kingt das natürlich grundsätzlich besser (er macht das auch schon sehr viel länger), aber auch da finde ich dass es metallisch/hart klingt. Vielleicht mal noch der Hinweis welche Saiten ich drauf hab. Auf dem Preci hab ich die "EXL165TP-WIND Reg Light Top | Med Btm" von D'Addario (hatte da mal dickere draufgezogen weil ich dachte dass ich mit dem Preci auch mal tiefer stimmen kann ohne dass es labberig wird - hat sich aber nur so mäßig gut bewährt). Auf dem Yamaha hab ich die Daddario "EXL170 Regular Light Gauge".
Ich spiele eigentlich ausschließlich mit den Fingern, auch schnellere Sachen. Das Plek nimm ich nur ganz selten und nur dann wenn es wirklich unbedingt sein muss. Fingernägel sind eigentlich ziemlich unten, finde nicht dass die als im Spiel sind. Die Tipps mit den Einstellungen und Spielposition probiere ich mal aus, schaffe ich aber heute leider nicht mehr.

@straycatstrat : Auch hier danke für die Einstellungs- und Saitentipps. Was meinst du bzgl. dem Schaumstoff? Ist es dann nicht so dass ich die Saiten leer kaum noch anschlagen kann? Oder versteh ich da was falsch? hast du vlt. einen Link zu sowas?

@usdz : Ja das ist etwas schwierig. Ich kann mal ein paar Songs nennen die so in etwa in die Richtung gehen die ich mir vorstelle. Mir ist klar dass es zwischen selbigen durchaus auch teils vlt. größere Unterschiede vom Klang her gibt. Ich würde also sagen es ist eher so die klangliche "Range" in der ich mich bewegen will:

- Marvin Gaye - Ain't no mountain high enough
- The Clash - Lost in the Supermarket
- Fleetwood Mac - Rhiannon
- Red Hot Chilli Peppers - Road Trippin

Ich hoffe ihr verbrennt mich jetzt nicht auf dem Scheiterhaufen das alles klanglich in einen Topf zu werfen ^^

Bezügl. dem Preci: Es ist ein Squire Vintage Modified Preci mit "Duncan Designed™ PB101 Split Single-Coil Pickup with AlNiCo 5 Magnets"
sofern das eine Rolle spielt.

@Lars_Vegas : Danke für die Erklärungen. Mal sehen ob ich vielleicht mal einen Moment erwische in dem ich alleine im Proberaum sein kann um mich mal richtig damit zu beschäftigen :)

Viele Grüße!
 
La Bella Flats sind tiefbassiger. Thomastik ausgeglichener, DaDarrio Chromes mehr brilliant, Fender Flats eher Höhenlastig.


Hier ist ein gutes Youtube Video mit Preci und Thomastik Flats:



Die La Bella Flats sind etwas dicker und das vermittelt ein anderes Spielgefühl als die sehr leicht bespielbaren, dünnen Thomastik.


Ich mag beide.
 
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im Prinzip klemmst du einfach ein Stück Schaumstoff an der Bridge unter sie Saiten
das ist ein alter Trick, wenn man schnell einen Motown-Sound im Studio braucht.

Hier ist der Bass Bass ziemlich tot

im folgenden Video ist der Dämpfer etwas schicker und auch der Effekt dezenter

 
Hey zusammen,

kurzes Update :) Hab mir jetzt mal die Thomastik JF344 aufgezogen und finde das schon mal einen großen Schritt in die richtige Richtung :) Ich bastel grade auch an einem Foam Mute für den Preci aus lackiertem Metall und Schaumstoff, montierbar per Klettband. Kann gern ein Foto einstellen wenn es fertig ist. Außerdem überlege ich vlt. mal in richtung einem Original Fender Vintage '63 PU zu schauen, da bin ich aber noch unentschlossen :/

VG
 
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