Wie singt man hohe Töne & wie finde ich meine Mix und HeadVoice??

K
KannNichts
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Ayo Abend zusammen,

Bin seit paar Monaten am Anfang im Gesangsunterricht. Wir hatten bisher mehrere StimmbildungsĂŒbungen, von unterschiedlichen KlĂ€ngen, tonleitersingen, usw.

Das Hauptproblem wo ich derzeit habe ist Ich kann nicht hoch singen bzw. nicht höher als ich vermutlich sollte.

Meine Gesangslehrerin meinte ich bin ein leicht-lyrischer Bariton oder evtl. ein lyrischer Spinto Tenor. Wohin es geht zeigt sich noch sobald die Techniken sitzen und sich die Stimme erst entwickeln kann.
Meine erste Passagio (hoffe das stimmt so) ist beim Mittel C4. Mein tiefster gut klingender Ton ist bei C3 evtl. A2. Aließ drunter tut weh und hört sich komisch an.

Vom C4 aus schaff ich es dann bis F4 mit starker Brustresonanz zu singen. Ab hier wirds dann Tricky...

Wenn ich höher gehe Flippe ich automatisch ins Falsetto und komme hier bis aufs A5.
Meistens kann ich das F4 sehr easy handeln deswegen versteh ich nicht wieso der Flipp kommt?
Es fĂŒhlt sich auch komisch an wenn ich singe wenn ich vom C 3 starte und die Hand auf den Bauch speziell Zwerchfell lege, dann tut sich bis c4 fast nix ab dann spannt sich der bauchbereich minimal an und bleibt so bis f4.. Und dann kommt der Flipp und dann bin ich ja eh komplett aus der Brustresonanz raus...

Meine Lehrerin meint ich muss hohe Töne vorstellen wie wenn man einen Brunnen mit einer Wasserleitung fĂŒllen will. Wenn man den Brunnen mit viel Wasser schnell fĂŒllen will braucht man also auch mehr Wasserdruck.
Ergo man braucht mehr Luft fĂŒr die hohen Töne. Das leuchtet mir auch ein.

Aber ich blick die Praxis nicht, wie mach ich denn das mein Körper mehr Luft gibt fĂŒr die hohen Töne??
Wenn ich mehr biss zeige dann passieren immer folgende Dinge:

A) ich verkrampfe und drĂŒcke bzw. Singen ausm Hals und werde nach einigen Minuten leicht heißer.
B) ich atme soviel Luft das ich husten muss
C) ich singe explosionsartig den Ton (belten) so dass er sehr krÀftig Resonanz wird aber halt nicht höher...

Sie meint auch was von Raum aber kapier ich nicht. Atmen BackenzÀhne und so kein Plan.

Kann mir mal bitte jemand erklĂ€ren wie ihr hohe Töne gelernt habt. Wie muss sich das anfĂŒhlen? Damit ich weiss es stimmt so. Wo unterscheidet sich was und wie zu den tiefen Tönen??

Desweiteren wie findet man seine Mixed und Headvoice?

Danke
 
Eigenschaft
 
Hallo KannNichts (glaub ich nicht)!

Ein paar Monate sind quasi nichts. Wie lange hast du denn vorher schon ohne Unterricht intensiv gesungen?
Auf alle FĂ€lle brauchst du dich nicht heiß machen. Die beschriebenen Probleme hat jeder AnfĂ€nger. Es gibt auch keinen Geheimtrick, mit dem man dann plötzlich alles singen kann. Es sind eher viele Sachen, die in ein Gleichgewicht gebracht werden mĂŒssen - und das dauert.

Wenn du mit den Bildern, die deine Lehrerin verwendet nichts anfangen kannst, solltest du ihr das sagen, damit sie es anders formulieren kann.
Versuche dich von deinem jetzigen Standpunkt langsam zu steigern und suche nicht nach einer schnellen Lösung.
Experimentiere mit deiner Stimme aber achte darauf, sie nicht zu ĂŒberlasten.

FĂŒr die hohen Töne muss erstmal die Technik fĂŒr die mittleren Töne gut sitzen. Also Tiefatmung, StĂŒtze oder Support (der Begriff wird oft missverstanden, such mal im Forum), gute Resonanz-Ausnutzung. Wenn diese Grundlagen passen, kannst du dich langsam steigern.

Und das Falsett kannst du ruhig auch ab und zu trainieren. Je höher du damit kommst, umso höher wird auch deine "normale Stimme" kommen, weil das das "Dehnen" der StimmbÀnder trainiert.

Also kein Stress - der Weg ist das Ziel:great:
 
Hmm. Ich weiss das ich hier Zeit brauche das ist auch völlig legitim, wÀre ja auch komisch wenn jeder nach kurzer Zeit perfekt singen kann.

Aber ich komm halt nicht weiter. Mich wundert nur das man hohe Töne auch als SĂ€nger mit einer hohen tessitura ĂŒben muss. Dachte Tenöre und Sopranos singen hohen Töne im Schlaf.

Ist Falsetto nicht Fake Voice? Also nicht connected wie es im englischen heißt. Habe nur gehört was man im Falsetto erreicht sollte irgendwann in Full Voice möglich sein..
DafĂŒr sollte ich wohl dann mal anfangen meine Kopfstimme zu trainieren die ich nicht finde
..

Und die ErklĂ€rungen meiner Gesangslehrerin Blicke ich halt gar nicht. Sie gibt sich auch MĂŒhe aber ich weiss halt nicht was ich tun muss.
Sie sagt immer ich muss nur den Raum Àndern dann schaff ich die hohe c oder f5 und mehr ganz einfach.
Aber jedes mal wenn ich den "Raum" erweitere wie sie das erklÀrt dann belten ich und dann geht's auch nur bis zum a oder b4 und dann Flipper ich automatisch ins Falsett.
Wenn ich versuche mit normaler Mund und Kehlkopfstellungut zu singen dann geht's halt nur bis f4... Dann falsett... :(
 
Sie sagt immer ich muss nur den Raum Àndern dann schaff ich die hohe c oder f5 und mehr ganz einfach.
Nun ja, glaubst du wirklich, jemand kann dich hier, ohne dich zu kennen oder dich gehört zu haben, besser beurteilen als deine Gesangslehrerin, die dich hört und gleichzeitig sieht, was du machst? Mit F5 haben ja sogar manche Frauenstimmen ihre Probleme. Und wer sagt denn, dass du nicht ungefÀhr bei F4 in die Kopfstimme wechseln darfst?
Willst du eigentlich hauptsÀchlich belten? Oder 'normal' singen?
Was willst du singen? Vielleicht hast du ja auch schon ein Hörbeispiel.

Zu den 'RĂ€umen', da kennt sich bestimmt @broeschies hier am besten aus.
Ansonsten gibt es hier auch noch weitere Fachkundige, die dir eventuell weiterhelfen können: @Foxx, @Bell

Ich habe heute z.B. im Gesangsunterricht lange Zeit so eine 'ng'-Übung gemacht, das liest man hier auch öfter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber ich komm halt nicht weiter. Mich wundert nur das man hohe Töne auch als SĂ€nger mit einer hohen tessitura ĂŒben muss. Dachte Tenöre und Sopranos singen hohen Töne im Schlaf.

Bariton und Mezzos mĂŒssen vielleicht noch mehr ĂŒben aber ĂŒben muss es fast jeder. Es gibt auch viele Tenöre und Soprane, die ihre hohe Lage nie erschließen und sich fĂŒr Bariton und Mezzo/Alt halten.

Ist Falsetto nicht Fake Voice? Also nicht connected wie es im englischen heißt. Habe nur gehört was man im Falsetto erreicht sollte irgendwann in Full Voice möglich sein..
DafĂŒr sollte ich wohl dann mal anfangen meine Kopfstimme zu trainieren die ich nicht finde

Beim Falsett schließen deine StimmbĂ€nder nicht vollstĂ€ndig, deshalb unterscheidet sich das klanglich stark von dem was du wahrscheinlich mit Kopfstimme meinst.
Das Falsett ist aber ein guter Ausgangspunkt, um erstmal den richtigen Stimmsitz und das Verschlanken fĂŒr die Höhe zu lernen. Wenn du das richtig beherrschst, kannst du die IntensitĂ€t erhöhen und damit den vollstĂ€ndigen Stimmbandschluss erreichen. Wichtig ist immer (beim Falsett noch mehr) eine gute StĂŒtze.

Und die ErklĂ€rungen meiner Gesangslehrerin Blicke ich halt gar nicht. Sie gibt sich auch MĂŒhe aber ich weiss halt nicht was ich tun muss.
Sie sagt immer ich muss nur den Raum Àndern dann schaff ich die hohe c oder f5 und mehr ganz einfach.
Aber jedes mal wenn ich den "Raum" erweitere wie sie das erklÀrt dann belten ich und dann geht's auch nur bis zum a oder b4 und dann Flipper ich automatisch ins Falsett.
Wenn ich versuche mit normaler Mund und Kehlkopfstellungut zu singen dann geht's halt nur bis f4... Dann falsett... :(

Mit Raum Ă€ndern meint sie dann wahrscheinlich auch nicht "erweitern" sondern "verschieben". Der Ort, an dem du die Resonanz spĂŒrst, muss sich mehr nach hinten verschieben, wenn du höher gehst.
Mir hat dabei die Vorstellung geholfen, der Ton macht einen Bogen vom Gaumen ĂŒber die Nase nach unten und tritt zum Unterkiefer aus.

Bei dir kann das aber wieder ganz anders sein. Du solltest aber lieber deiner Gesangslehrerin vertrauen und wenn etwas unklar ist, dann frag nochmal nach.
Wenn du sehr lange keine Fortschritte machst, kannst du dich nach einem neuen Lehrer/Lehrerin umschauen- aber nicht nach ein paar Monaten.

VG
applcreepz
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Singst du eigentlich contemporary oder klassisch?
 
Contemporary. Pop Soul R&B

Ich vertraue meiner Gesangslehrerin, ich versteh nur die ErklĂ€rungen nicht und wollte ĂŒber diesem Forum nach Tipps fragen ob es jm. Anders gut erklĂ€ren kann was die meint.

Das "Ton macht einen Bogen vom Gaumen ĂŒber die Nase nach unten und tritt zum Unterkiefer wieder aus" das hat sie mir auch schon öfters gesagt. Ich blick das gar nicht. Wie stellt man sich das denn vor? Wo muss denn der Ton dann sein am Unterkiefer, im Gaumen oder an der Nase?

Ich glaube das ich eine sehr gute Lehrerin habe, sie ist Sopranistin und unterrichtet seit 24 Jahren auch fĂŒr Ensemble oder Studentenaufnahmen.
Aber sie hat sich auch stark auf PopMusik konzentriert.

Sie sagt halt man sollte die Basis vom klassischen Gesang haben bevor man die Pop Techniken lernt....

Denke das liegt dann wohl eher an mir.
Ich versteh das leider nie was sie sagt weil ich wohl zu dumm bin... Aber ich weiss das ich viel viel mehr rausholen kann.

Als Kind war ich gern im Theater und hatte so gerne gesungen.
Jetzt mit 24 fÀllts nicht mehr so leicht.
Die Atmung hat durch Arbeit, Stress usw. So umgestellt..
 
Das "Ton macht einen Bogen vom Gaumen ĂŒber die Nase nach unten und tritt zum Unterkiefer wieder aus" das hat sie mir auch schon öfters gesagt. Ich blick das gar nicht. Wie stellt man sich das denn vor? Wo muss denn der Ton dann sein am Unterkiefer, im Gaumen oder an der Nase?

Das ist ja das Problem mit diesen ErklÀrungen: Dem einen helfen sie, dem anderen nicht. Was deine Lehrerin so erzÀhlt hört sich gut an. Vielleicht findet sie noch einen Weg es dir nahezubringen.

Der Ton selbst kommt natĂŒrlich von den StimmbĂ€ndern aber du stellst dir beim Singen vor, er wĂŒrde diese Linie machen, bevor er aus deinem Mund austritt.

Wenn man in so einer Sackgasse ist, hilft vielleicht viel rumexperimentieren und sich das GefĂŒhl zu merken, wenn es mal gut funktioniert.

Ich war selbst schon gefĂŒhlte hundert mal an so einem "es geht nicht weiter"-Punkt.
--- BeitrÀge wurden zusammengefasst ---
Wenn du willst, stell mal eine Hörprobe ein, dann können dir die Gesangslehrer hier vielleicht einen Tipp geben.
 
Ich glaube das ich eine sehr gute Lehrerin habe, sie ist Sopranistin und unterrichtet seit 24 Jahren auch fĂŒr Ensemble oder Studentenaufnahmen.


Ich glaube auch, dass deine Lehrerin gut, aber was nĂŒtzt dir das, wenn:

Ich versteh das leider nie was sie sagt

Es ist nicht deine Schuld und auch nicht ihre, wenn ihr verschiedene Sprachen sprecht.

Das ist wie bei mir frĂŒher in Mathe: Ich hatte (fast) immer schlechte Zensuren und dachte auch, ich wĂ€re zu doof. TatsĂ€chlich kann ich eigentlich Mathe ganz gut: Wenn sie Sinn macht und ich weiß, welchen Sinn es macht. Dem Lehrer war der Sinn aber egal, er erklĂ€rte nur den Weg – und schon hab ich auf Durchzug geschaltet, mich tödlich gelangweilt und gehofft, dass die Stunde bald vorbei ist (so schlimm wird bei dir sicher sein).

Insofern kann es nicht schaden, ruhig auch mal einen anderen Weg zu gehen. Vielleicht sogar mal einen anderen Lehrer anzutesten. Denn was nĂŒtzt, wenn zwei sich schĂ€tzen und respektieren – aber auf unterschiedlichen Planeten leben.
 
Meine Lehrerin meint ich muss hohe Töne vorstellen wie wenn man einen Brunnen mit einer Wasserleitung fĂŒllen will. Wenn man den Brunnen mit viel Wasser schnell fĂŒllen will braucht man also auch mehr Wasserdruck.
Ergo man braucht mehr Luft fĂŒr die hohen Töne. Das leuchtet mir auch ein.
Du solltest dabei vielleicht beachten, dass nur mehr Luft heraus kann, wenn sie auch frei fließen kann. Stell Dir vor, Du bist im Kindergarten und es ist Gartenpause (bei lauter Frischluftfanatikern). Alle Kinder drĂ€ngeln sich zur TĂŒr raus. Was passiert? Richtig, es ist ein riesiger Stau und es geht viel langsamer, als wenn die KindergĂ€rtnerin den Kindern anschafft, sich jeweils zu zweit an den HĂ€nden zu fassen und in diesen Paaren nacheinander aus der TĂŒre zu gehen. So Ă€hnlich ist das mit Deiner Stimme. Die Luft muss kontrolliert entweichen.
Aber jedes mal wenn ich den "Raum" erweitere wie sie das erklÀrt dann belten ich und dann geht's auch nur bis zum a oder b4 und dann Flipper ich automatisch ins Falsett.
Dann erweiterst Du nicht, ganz schlicht und ergreifend :) Vielleicht hilft Dir die Vorstellung, dein Kehlkopf sein ein Atom. Die Luft kreist drumherum, Àhnlich wie die Elektronen um den Atomkern. Und im Mund hast Du eine Seifenblase, etwas Birnen-förmig, die keinesfalls zerplatzen soll.
Das "Ton macht einen Bogen vom Gaumen ĂŒber die Nase nach unten und tritt zum Unterkiefer wieder aus" das hat sie mir auch schon öfters gesagt. Ich blick das gar nicht. Wie stellt man sich das denn vor? Wo muss denn der Ton dann sein am Unterkiefer, im Gaumen oder an der Nase?
Ja. Wie eine Straßenlaterne - Deine WirbelsĂ€ule ist der Laternenmast; im Kopf ist der Bogen, den er oben macht und vorne, so beim Mund/Kinn in etwa, ist der Haken, der die Laterne hĂ€lt. Der Ton ist wie ein Pfeil, der entweder (bei hohen Tönen) durch das Kinn nach außen tritt oder (bei tiefen Tönen) irgendwo zwischen Nasenwurzeln und SchĂ€deldecke.
Ich versteh das leider nie was sie sagt weil ich wohl zu dumm bin...
So'n Quatsch. Wie antipasti schon schrieb, manche verstehen diese ErklĂ€rung besser, andere jene und es gibt einfach Lehrer-SchĂŒler-Konstellationen, die nicht passen. Das hat mit Dummheit ĂŒberhaupt nichts zu tun.
 
GrundsĂ€tzlich ist deine Hauptbaustelle erstmal der Bereich C4 bis F4 (und ja, auch Tenöre mĂŒssen den lernen). Du schreibst ja dort kannst du mit "starker Brustresonanz" singen. Das Ziel ist erstmal diesen Bereich nicht mit starker Brustresonanz zu singen. FĂŒr die Höhe brauchst du Zugriff auf einen anderen Resonator oder "Raum" wie deine Lehrerin es nennt.

Du musst es dir so vorstellen, dass gerade bei MĂ€nnern diese RĂ€ume relativ weit auseinander liegen und im Passaggio (C4-F4) gibt es einen Bereich, in dem man "außerhalb der RĂ€ume" singt. Wenn du diesen Bereich mit starker Brustresonanz singst heißt das, dass du bis zum F4 in deinem unteren Resonator verweilst. Wenn du dann versuchst auf den hohen zu wechseln, "flippt" die Stimme, weil die beiden eben einen gewissen Abstand haben.

Das Passaggio ist sozusagen die "Überfahrt" von deinem unteren in deinen oberen Resonator (deshalb heißt es auch so). Und das erste Ziel wird es sein, im Passaggio die Brustresonanz zu verlassen. Der obere Resonator wird erst im Bereich um G4 herum verfĂŒgbar, es sei denn du singst mit extrem hohem Kehlkopf.

Ein sehr hilfreiches Werkzeug, um die Brustresonanz zu verlassen ist das Falsett, das von Natur aus wenig Brustresonanz hat. Das bedeutet, dass du den Bereich C4-F4 erstmal im Falsett singst und dann langsam lernst wie man aus dem Falsett in die Vollstimme geht ohne dabei wieder in die Brustresonanz zu fallen. Der Wechsel vom Falsett in die Vollstimme (oder "connected voice") passiert auf rein muskulÀrer Ebene und hat mit Resonanz erstmal nichts zu tun.

Hier ist eine GrundĂŒbung dafĂŒr:
1. Du fÀngst an mit einem stimmlosen Lippen-Blubbern (so wie ein Pferd die Lippen durchpustet). Ziel ist es erstmal nur dieses Blubbern etwa 10 Sekunden zu halten, das stellt den Luftstrom sicher
2. Dann wechselst du hin und her zwischen stimmlosem und stimmhaften Blubbern (wie das stimmhafte Blubbern geht, da gibt es 100 YT-Videos zu), immer 5 Sekunden stimmlos, dann 5 Sekunden stimmhaft
3. Ziel der Übung ist, dass du körperlich ein GefĂŒhl kriegst, welche Muskeln "die Stimme erzeugen", wenn du genau darauf achtest wirst du feststellen, dass es die "Hustenmuskeln" sind im Bereich um das untere Ende des Brustbeins und den Solar Plexus. Diese Muskeln spannen beim Wechsel von stimmlos nach stimmhaft leicht an. Das kannst du ĂŒberprĂŒfen, indem du eine Hand auf den Bereich genau unter dem Brustbein legst
4. Diese Muskeln aktivieren also die Stimme. Und je stÀrker diese Muskeln aktiv sind, desto stÀrker wird "die Stimme aktiviert". Eine geringe AktivitÀt dieser Muskeln erzeugt das Falsett und eine höhere AktivitÀt die "connected voice". Je höher die Tonhöhe, desto mehr AktivitÀt brauchst du hier, um noch in der "connected voice" zu bleiben.
5. Jetzt ĂŒbst du den Wechsel stimmlos->stimmhaft auf verschiedenen Tonhöhen, insbesondere im Bereich C4-F4, aber auch darĂŒber hinaus.

Die zweite Übung sieht dann so aus:
1. Du wiederholst die Übung von oben speziell im Bereich C4-F4 als EinĂŒbung, 5 Sekunden stimmlos, 5 Sekunden stimmhaft
2. Im zweiten Schritt versuchst du auf dem stimmhaften Blubbern die Stimme "anschwellen" zu lassen, d.h. so laut wie möglich zu werden. Du wirst merken, dass auch das wieder von den selben Muskeln "gemacht" wird.

Die dritte Übung:
1. Du weißt jetzt wie du die Stimme aktivieren kannst und wie du sie verstĂ€rken kannst
2. Du trainierst wieder im Bereich C4-F4
3. Diesmal öffnest du aber vom stimmhaften Blubbern in den Vokal a, und zwar zunÀchst so leise wie möglich, die Stimme sollte dann ins Falsett öffnen im Bereich C4-F4
4. Dann erhöhst du die LautstÀrke auf dem Blubbern (anschwellen lassen) und öffnest wieder nach a, das sollte dann die "connected voice" erzeugen

Diese Übungen geben dir völlig unabhĂ€ngig von Resonanz oder RĂ€umen erstmal eine Idee wie die Stimmlippen "an sich" funktionieren. Die Lektion, die du daraus ziehen kannst ist, welche Muskulatur die "connected voice" produziert, und insbesondere auch, dass genau diese Muskulatur auch die grundsĂ€tzliche LautstĂ€rke erzeugt und mit der Ausatemmuskulatur gekoppelt ist.

Der nĂ€chste Schritt wĂ€re dann, dass du auf die gleiche Weise den Bereich G4+ erschließt. Das funktioniert aber erst, wenn du diese grundlegenden Dinge kannst. Bis dahin solltest du den Bereich G4+ zwar unbedingt auch singen, aber dann eben bewusst im Falsett.
 
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GrundsĂ€tzlich ist deine Hauptbaustelle erstmal der Bereich C4 bis F4 (und ja, auch Tenöre mĂŒssen den lernen). Du schreibst ja dort kannst du mit "starker Brustresonanz" singen. Das Ziel ist erstmal diesen Bereich nicht mit starker Brustresonanz zu singen. FĂŒr die Höhe brauchst du Zugriff auf einen anderen Resonator oder "Raum" wie deine Lehrerin es nennt.

Du musst es dir so vorstellen, dass gerade bei MĂ€nnern diese RĂ€ume relativ weit auseinander liegen und im Passaggio (C4-F4) gibt es einen Bereich, in dem man "außerhalb der RĂ€ume" singt. Wenn du diesen Bereich mit starker Brustresonanz singst heißt das, dass du bis zum F4 in deinem unteren Resonator verweilst. Wenn du dann versuchst auf den hohen zu wechseln, "flippt" die Stimme, weil die beiden eben einen gewissen Abstand haben.

Das Passaggio ist sozusagen die "Überfahrt" von deinem unteren in deinen oberen Resonator (deshalb heißt es auch so). Und das erste Ziel wird es sein, im Passaggio die Brustresonanz zu verlassen. Der obere Resonator wird erst im Bereich um G4 herum verfĂŒgbar, es sei denn du singst mit extrem hohem Kehlkopf.

Ein sehr hilfreiches Werkzeug, um die Brustresonanz zu verlassen ist das Falsett, das von Natur aus wenig Brustresonanz hat. Das bedeutet, dass du den Bereich C4-F4 erstmal im Falsett singst und dann langsam lernst wie man aus dem Falsett in die Vollstimme geht ohne dabei wieder in die Brustresonanz zu fallen. Der Wechsel vom Falsett in die Vollstimme (oder "connected voice") passiert auf rein muskulÀrer Ebene und hat mit Resonanz erstmal nichts zu tun.

Hier ist eine GrundĂŒbung dafĂŒr:
1. Du fÀngst an mit einem stimmlosen Lippen-Blubbern (so wie ein Pferd die Lippen durchpustet). Ziel ist es erstmal nur dieses Blubbern etwa 10 Sekunden zu halten, das stellt den Luftstrom sicher
2. Dann wechselst du hin und her zwischen stimmlosem und stimmhaften Blubbern (wie das stimmhafte Blubbern geht, da gibt es 100 YT-Videos zu), immer 5 Sekunden stimmlos, dann 5 Sekunden stimmhaft
3. Ziel der Übung ist, dass du körperlich ein GefĂŒhl kriegst, welche Muskeln "die Stimme erzeugen", wenn du genau darauf achtest wirst du feststellen, dass es die "Hustenmuskeln" sind im Bereich um das untere Ende des Brustbeins und den Solar Plexus. Diese Muskeln spannen beim Wechsel von stimmlos nach stimmhaft leicht an. Das kannst du ĂŒberprĂŒfen, indem du eine Hand auf den Bereich genau unter dem Brustbein legst
4. Diese Muskeln aktivieren also die Stimme. Und je stÀrker diese Muskeln aktiv sind, desto stÀrker wird "die Stimme aktiviert". Eine geringe AktivitÀt dieser Muskeln erzeugt das Falsett und eine höhere AktivitÀt die "connected voice". Je höher die Tonhöhe, desto mehr AktivitÀt brauchst du hier, um noch in der "connected voice" zu bleiben.
5. Jetzt ĂŒbst du den Wechsel stimmlos->stimmhaft auf verschiedenen Tonhöhen, insbesondere im Bereich C4-F4, aber auch darĂŒber hinaus.

Die zweite Übung sieht dann so aus:
1. Du wiederholst die Übung von oben speziell im Bereich C4-F4 als EinĂŒbung, 5 Sekunden stimmlos, 5 Sekunden stimmhaft
2. Im zweiten Schritt versuchst du auf dem stimmhaften Blubbern die Stimme "anschwellen" zu lassen, d.h. so laut wie möglich zu werden. Du wirst merken, dass auch das wieder von den selben Muskeln "gemacht" wird.

Die dritte Übung:
1. Du weißt jetzt wie du die Stimme aktivieren kannst und wie du sie verstĂ€rken kannst
2. Du trainierst wieder im Bereich C4-F4
3. Diesmal öffnest du aber vom stimmhaften Blubbern in den Vokal a, und zwar zunÀchst so leise wie möglich, die Stimme sollte dann ins Falsett öffnen im Bereich C4-F4
4. Dann erhöhst du die LautstÀrke auf dem Blubbern (anschwellen lassen) und öffnest wieder nach a, das sollte dann die "connected voice" erzeugen

Diese Übungen geben dir völlig unabhĂ€ngig von Resonanz oder RĂ€umen erstmal eine Idee wie die Stimmlippen "an sich" funktionieren. Die Lektion, die du daraus ziehen kannst ist, welche Muskulatur die "connected voice" produziert, und insbesondere auch, dass genau diese Muskulatur auch die grundsĂ€tzliche LautstĂ€rke erzeugt und mit der Ausatemmuskulatur gekoppelt ist.

Der nĂ€chste Schritt wĂ€re dann, dass du auf die gleiche Weise den Bereich G4+ erschließt. Das funktioniert aber erst, wenn du diese grundlegenden Dinge kannst. Bis dahin solltest du den Bereich G4+ zwar unbedingt auch singen, aber dann eben bewusst im Falsett.

Boah das hat mir voll geholfen !! Merke mit den Lip drills nen Riesen Unterschied was Zwerchfell und Klang betrifft. Danke, werde das mal fleißig ĂŒben.
Wielange sollte ich das tĂ€glich ĂŒbeneue bevor ich anschließend G4+ rangehe?
 
Hallo KannNichts,

zuallererst: applecreepz hat es bereits gesagt, die Probleme, die Du schilderst sind völlig normal und die Grenzen, an die Du stĂ¶ĂŸt, erleben viele AnfĂ€nge. Alles normal. :) Und ein paar Monate sind tatsĂ€chlich nicht viel. Es gehört zu den schwierigsten Lektionen, die ein GesangsschĂŒler lernen muss, dass er enorm viel Geduld braucht. ;)


Dennoch ein paar Tipps bzw. ErklĂ€rungen: Deine Stimme scheint im Moment zwei "GĂ€nge" zu kennen: brustige Vollstimme und Falsett, was nichts anderes als hauchige Kopfstimme ist. Dazwischen gibt es aber einige GĂ€nge, die Du gerade "ĂŒberspringst" und die Du fĂŒr den Bereich brauchst, mit dem Du Schwierigkeiten hast.

Wenn Du tiefe Töne in der Bruststimme singst, wirst Du feststellen, dass du den Klang tatsĂ€chlich auf Höhe deines Brustbeins spĂŒren kannst. Das ist der eine Raum, von dem Deine Lehrerin spricht.

Wenn Du höhere Töne im Falsett singst, merkst Du vielleicht, dass diese ganz woanders spĂŒrbar sind. Je nach Wahrnehmung kann das die Nase sein, der hintere, obere Teil deiner Mundhöhle, die Stirn oder der Hinterkopf. Das ist individuell verschieden, nicht jeder spĂŒrt es an den gleichen Stellen. Falls Du generell Schwierigkeiten hast, etwas zu erspĂŒren, kannst Du folgendes versuchen:

Juchze ĂŒbertrieben und enthusiastisch ein hohes "Juchuu"! Dabei solltest Du automatisch in einer klingenden Kopfstimme landen und kannst besser spĂŒren, wo diese sitzt.

Das ist dein zweiter Raum, von dem Deine Lehrerin spricht. Es geht um die Orte, an denen Du die Stimme spĂŒrst.

Der Trick ist jetzt, diesen zweiten Raum auch "von unten" sprich von Deiner Vollstimme aus zugĂ€nglich zu machen. Das ist das, was allgemein gemeint wird, wenn man bei MĂ€nnern vom Mix spricht. Du kannst das ĂŒben, indem Du in einer bequemen Lage in der Bruststimme Triller auf "Naa" singst und dich dabei langsam hocharbeitest. Je höher Du dabei kommst, umso mehr sollte der Ton vom unteren Raum in der Brust in den oberen im Kopf wandern.


Ich hab jetzt versucht, bewusst die Begriffe Deiner Lehrerin aufzugreifen und Dir verstÀndlich zu machen. Wenn Du mit diesen Begrifflichkeiten nach wie vor nichts anfangen kannst, sag Bescheid, dann erklÀre ich es gerne auch anders. :)
 
Hallo KannNichts,

zuallererst: applecreepz hat es bereits gesagt, die Probleme, die Du schilderst sind völlig normal und die Grenzen, an die Du stĂ¶ĂŸt, erleben viele AnfĂ€nge. Alles normal. :) Und ein paar Monate sind tatsĂ€chlich nicht viel. Es gehört zu den schwierigsten Lektionen, die ein GesangsschĂŒler lernen muss, dass er enorm viel Geduld braucht. ;)


Dennoch ein paar Tipps bzw. ErklĂ€rungen: Deine Stimme scheint im Moment zwei "GĂ€nge" zu kennen: brustige Vollstimme und Falsett, was nichts anderes als hauchige Kopfstimme ist. Dazwischen gibt es aber einige GĂ€nge, die Du gerade "ĂŒberspringst" und die Du fĂŒr den Bereich brauchst, mit dem Du Schwierigkeiten hast.

Wenn Du tiefe Töne in der Bruststimme singst, wirst Du feststellen, dass du den Klang tatsĂ€chlich auf Höhe deines Brustbeins spĂŒren kannst. Das ist der eine Raum, von dem Deine Lehrerin spricht.

Wenn Du höhere Töne im Falsett singst, merkst Du vielleicht, dass diese ganz woanders spĂŒrbar sind. Je nach Wahrnehmung kann das die Nase sein, der hintere, obere Teil deiner Mundhöhle, die Stirn oder der Hinterkopf. Das ist individuell verschieden, nicht jeder spĂŒrt es an den gleichen Stellen. Falls Du generell Schwierigkeiten hast, etwas zu erspĂŒren, kannst Du folgendes versuchen:

Juchze ĂŒbertrieben und enthusiastisch ein hohes "Juchuu"! Dabei solltest Du automatisch in einer klingenden Kopfstimme landen und kannst besser spĂŒren, wo diese sitzt.

Das ist dein zweiter Raum, von dem Deine Lehrerin spricht. Es geht um die Orte, an denen Du die Stimme spĂŒrst.

Der Trick ist jetzt, diesen zweiten Raum auch "von unten" sprich von Deiner Vollstimme aus zugĂ€nglich zu machen. Das ist das, was allgemein gemeint wird, wenn man bei MĂ€nnern vom Mix spricht. Du kannst das ĂŒben, indem Du in einer bequemen Lage in der Bruststimme Triller auf "Naa" singst und dich dabei langsam hocharbeitest. Je höher Du dabei kommst, umso mehr sollte der Ton vom unteren Raum in der Brust in den oberen im Kopf wandern.


Ich hab jetzt versucht, bewusst die Begriffe Deiner Lehrerin aufzugreifen und Dir verstÀndlich zu machen. Wenn Du mit diesen Begrifflichkeiten nach wie vor nichts anfangen kannst, sag Bescheid, dann erklÀre ich es gerne auch anders. :)

Danke an alle. Ja ich sollte mir mehr Zeit lassen. Es ist halt immer so wenn ein gutes Lied im Radio lÀuft und ich im Auto sitze dann singe ich gerne mit.
Die meistemeisten Songs im mĂ€nnlichen Pop Bereich gehen halt strophenmĂ€ĂŸig noch ganz gut aber in der Hook sind dann halt hĂ€ufig g4-c5 oder f5. Und das ist halt dann oft frustrierend die wenn man die Töne noch nicht kann :).

Aber dann sInge ich diese halt solange im Falsett mit bis ich diese irgendwann in der Vollstimme bzw. Kopfstimme kann.

Nochmals danke an alle. Auch an Foxx ich hatte das prinzipiell mit dem Raum dann falsch verstanden. Jetzt macht alles Sinn. Dachte sie meint mit Raum den Raum im Halsbereich das ich da irgendwas mit dem Kehlkopf machen soll xD. Kein Wunder, macht viel mehr Sinn nun sich den Ton an den von dir beschriebenen Punkten vorzustellen.

Ist das normal das ich bei deinem "Juhuu Vorschlag" nen Klingen in den Ohren habe?
 

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