Chorabnahme mit Sennheiser ME66/ME67?

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DerThomax
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Zur besseren Übersicht "Sennheiser" im Titel eingefügt. MfG. Basselch

Hallo,

neulich durfte ich den Einsatz eines Beyerdynamic Classis RM 30 zur akustischen Unterstützung eines Chores "bewundern". Nun ja - fest installiert, die Anlage musste ein Selbstläufer sein: Für den Zweck ganz ok.

Dadurch animiert habe ich mal geschaut und überlegt, ob die Sennheiser ME66/ME67 eventuell für eine Chorabnahme sinnvoll wären. Man könnte sie etwas weiter vom Chor wegstellen (es rennt seltener jemand dagegen, auch beim Klatschen o.ä. stört es weniger) - klingt erstmal nicht schlecht. Nur ob die Praxis das auch so sieht? ;)

Daher meine Fragen:
1) Habt ihr damit schon Erfahrung und wenn ja, welche? Mit welchem Mikro?
2) Welche Mindest-/Maximal-Entfernungen sollte man haben?
3) Mit welchem Öffnungswinkel kann man sinnvollerweise rechnen? Man muss ja die ganze breite des Chores erwischen, und je nach Entfernung ist der Aufnahmebereich ja unterschiedlich breit.
4) Hat jemand Alternativvorschläge zu den Mikros?

Wenn jemand Ideen und Erfahrungen beisteuern kann - immer her damit. Auch falls die Idee völlig bekloppt sein sollte wäre ein (erklärender) Verriss hilfreich :great:

Danke & Gruß,
Thomas
 
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ob die Praxis das auch so sieht?
Wird sich dann zeigen, wenn man es versucht hat. Generell geht das wohl und ich sehe keine Grund warum es bei nur Chor auf er Bühne nicht funktionieren soll. Sobald allerdings eine Band mit im Spiel ist, wirds es eher nichts. Hier braucht es schon ein wenig mehr "close-up" Mikrofonierung.

Alternativ dazu eben ganz klassisch mit Kleinmembraner (die üblichen Verdächtigen) an Chormikrostativ.
 
Versteckt in anderen Threads habe ich mittleweile auch entdeckt das das durchaus von manchen gemacht wird.

Mein Problem ist halt, dass der Gospelchor typischerweise in Locations singt wo eine Nahabnahme per Kleinmembran eher schwer ist: Dorfkirchen mit zu wenig Platz, normale Stufen statt Podeste, lieber nahe am Publikum stehen statt da wo es die Gebäudeakustik vorsieht, ... - ein einziger Kompromiss, den dann der Mann am Pult ausgleichen muss. Wohin soll man die Mics auch stellen, wenn die Stufen schmaler sind als ein Stativ-Teller? Wenn es einfach keinen Platz zum Publikum gibt? Wenn die Choreographie dazu führt, dass bei jedem dritten Lied jemand gegen den von hinten (!!!) kommenden Galgen haut? :(

Daher werde ich es einfach mal probieren, gerade auch der Öffnungswinkel ist interessant - ggf. kann man damit dann doch an der Begleitung (Keyboard, manchmal Gitarre/Bass) vorbeizielen oder bekommt diese "störarm" in den Mix...
 
In dem Laienthater, in dem ich mal mitgespielt habe, wurdne 2 solcher Richtrohrmikrofone eingesetzt (Typ weiß ich abernciht mehr). Besser als nichts, aber trotzdem immer kritisch, wenn man versucht bei größerem Umgebungspegel damit was zu verstärken.
Hast du dir mal das Richtdiagramm (über Frequenzen) angesehen? Ich bisher noch nicht, aber das ist sicher interessant.

Ich habe mir für Chorabnahme mal einen Bügel gebastelt, an dem ich 2 Mikros aufhängen konnte (war aber eher für Aufnahmen) Der wurde an einem quer gespannten Seil aufgehängt.
Damit konnte ich die Problematik mit den Remplern entgehen. Klappt aber nur, wenn es für ein Querseil Aufhängepunkte gibt.

Von oben abhängen ist auf jeden Fall eine Option, die man in Betracht ziehen sollte.

Gruß
Christoph
 
Christoph, hast Du von der Bügel-Konstruktion eventuell noch ein Foto? Im Moment fehlt mir da das Vorstellungsvermögen... ;)

Das Hauptproblem besteht darin das der Chor keine feste Location hat sondern querbeet in den verschiedensten Kirchen singt. Da fehlt einerseits oft die Zeit vorher mal hinzufahren und zu schauen - man improvisiert also spontan. Klar wäre von oben abhängen die beste Option, wenn man einen definierten Ort hat wo auch der Chor anständig Platz hat geht das auch.
Leider ist das die Ausnahme, die Regel ist eher dass man gar nicht so viele Mikroständer hat wie man bräuchte (geschweige denn das man die hinstellen darf weil ja sonst der Chor nicht mehr zu sehen ist...).

Deswegen ist es hier immer wieder spannend neue Ideen und Impulse zu bekommen - wenn es einfach wäre würde mir auch was fehlen :D
 
Uff .. auch noch Arbeit ... Mikros rauskramen und 2 Klappboxen drunter noch den Bügel ... und dann auch noch ein Foto ...
Genug gejammert, hier ist die Konstruktion:
HaengeBuegel.jpg

Der Bügel ist aus 15mm Vierkant Alurohr, an den Knicken gekerbt und gebogen, mit Epoxy geklebt und mit Panzerband umwickelt (löst sich inzwischen, da lange nicht mehr im Einsatz). Es gibt noch einen engeren Satz Befestigungslöcher für eine XY-Stereo Mikrofonierung.

Der Vorteil der Konstruktion: das Seil gibt die Richtung vor und damit die des Bügels. Durch die angedeutete U-Form hängen die Mikrofone stabil und definiert nach unten, auch wenn noch Kabel hinten dran sind. Die Kabel werden dann an einem Seil entlang zur Seite geführt. Die Mikrofone kann man dadurch recht punktgenau ausrichten.

Hängt man Mikrofone nur an einem Kabel von der Decke ab, kann man die eigentlich nur vernünftig direkt nach unten zeigen lassen. Jeder Versuch, das Mikro eher waagerecht (oder 45Grad Winkel) auszurichten wird kläglich scheitern, da sich das Kabel, an dem es aufgehängt wurde, über die Zeit verdrillt oder entdrillt.

Die Konstruktion könnte man natürlich etwas breiter gestalten, damit man 2 Mikrofone etwas weiter auseinander bekommt und je auf eine Stimme zielen kann.
Die Aufhängeseile brauchen geeignete Befestigungspunkte. Das Befestigungsseil sollte nicht zu straff gezogen werden, sondern eher durchhängen, sonst zieht es zu stark an der Aufhängung.

Gruß
Christoph
 
Coole Sache, vielen Dank! Ich werde dann demnächst mal basteln...

Der Versuch mit einem ME66 für einen Kinderchor war recht interessant. Nachdem ich die passende Position hatte um den Flügel nicht mit ins Signal zu bekommen war es beeindruckend was da rauszuholen ging.
Nicht so gut wie mit nahen Kleinkondensors, aber das geht aus logistischen Gründen (Bühnenbild, Bewegung) gerade nicht. Aber trotzdem erstaunlich was so möglich ist...
 
Hängt man Mikrofone nur an einem Kabel von der Decke ab, kann man die eigentlich nur vernünftig direkt nach unten zeigen lassen. Jeder Versuch, das Mikro eher waagerecht (oder 45Grad Winkel) auszurichten wird kläglich scheitern, da sich das Kabel, an dem es aufgehängt wurde, über die Zeit verdrillt oder entdrillt.

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht:
Damit, bzw. mit einer dadurch inspirierten Eingenkonstruktion aus etwas Draht kann man recht gut Mikros am eigenen Kabel abhängen. Wartet man nach dem Aufhängen eine Zeit, dann ist auch der Drall aus dem Kabel raus und das Mikro hängt ruhig. Danach kann man es dann auf die Anforderungen hin ausrichten und es verändert dann die Position auch nicht mehr sonderlich. Hab ich jedenfalls schon mehrfach so realisiert.

Eine andere Lösung, mit vergleichbarem Effekt, wie deine Eigenbaulösung hatte ich auch schon mehrfach im Einsatz:

2 Mikros werden unter einer Stereoschiene hängend, nicht ganz außen verschraubt. Die Mikrokabel werden jeweils in einer lockeren Schlaufe, sodass man noch genug Länge für die Ausrichtung hat, an die äußeren Enden der Stereoschiene vorbeigeführt und da jeweils mit einem Kabelbinder fixiert. Danach kann man das ganze Konstrukt an den Kabeln aufhängen. Führt man die beiden Kabel nicht senkrecht nach oben, sondern leicht trapezförmig nach außen, dann neigt die Konstruktion nichtmal sonderlich zum Schaukeln. Im "Bühnendach", oder was man im Amateurbereich da so alles geboten bekommt ;) , habe ich die Kabel schon an gespannten Seilen, Pipes, Kulissenzügen, ... befestigt.
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Nicht so gut wie mit nahen Kleinkondensors, aber das geht aus logistischen Gründen (Bühnenbild, Bewegung) gerade nicht.

Dann ist etwas Improvisationstalent gefragt ;)

Ich habe mal eine Bühne recht flächendeckend mit insgesamt 12 Kleinmembrankondensatormikros bestückt: 4 Stück auf Stativen mit Verländerung direkt vor der Bühne und dann noch 2 Reihen a 2 solchen Konstrukten, wie weiter oben von mir beschrieben. Damit wurde ein Musical eines Kinderchors abgenommen.
Mann muss nur mit den Mikros möglichst nah ran. Ich wusste, wie groß die größten Kinder im Chor waren, kannte Kostüme und Deko und konnte entsprechend tief runter mit den Mikros. Nur die Erwachsenen mussten aufpassen, wo sie sich auf der Bühne bewegten. Aber die hatten während des Stücks auf der Bühne ja auch nichts zu suchen ;).
 
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Da ganze gibt es auch in schön, z.B. von beyerdyanmic. Ich denke dass das aber auch zugekauft wird. Jedenfalls habe ich mit diesen Dingern sehr gute erfahrungen gemacht. Das schon vorgestellte geht aber auch.

abhängung.jpg
 
Das geht, wenn die Kabel nicht zu sehr verdrillt und nicht zu lang sind. Meine sind in der Regel auf einer Trommel, da hält sich das mit dem Verdrillen in Grenzen.

Ich habe aber schon erlebt, wie jemand für eine Aufnahme so was einsetzen wollte und die Kabel waren ziemlich verdrillt (wenn man so korkenzieherfürmige Kabel hat, bei denen man an manchen Stellen die Einzeladern unter dem Mantel erkennen kann. Natürlich von der Empore eines hohen Raums, 3-4m frei hängend. Und natürlich sollte das Mikrofon so schräg zur Schallquelle zeigen. Was soll ich sagen, das hing nie richtig. Von unten kam man nämlich nicht ran, wenn die auf Endhöhe waren. Also von oben. Gaffa, Festklemmen etc. hat nichts gebracht, der Junge ist verzweifelt.
 
Da ganze gibt es auch in schön, z.B. von beyerdyanmic. Ich denke dass das aber auch zugekauft wird. ...

Nicht zugekauft! Wird in Heilbronn gemacht.


Ansonsten habe ich immer die langen Stereoschienen von K&M genommen: https://www.thomann.de/de/km_23600.htm
Die beiden äußeren Schrauben herausdrehen und ein Seil oder Draht fürs Abhängen anbringen. An den beiden inneren Schrauben die Mikrofonklammern befestigen.
 
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Die richtige Kabelwickeltechnik ist eben das entscheidende um Torsion im Kabel zu verhindern.
Wenn es sehr dezent sein muss gibt es auch entsprechend dünne Kabel in Lichtgrau:
 

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