...musst du zweimal lernen, nämlich Groß- und Kleinschreibung.
Wie in Beitrag A und a sind keine verschiedenen Buchstaben, sondern ein
Graphem = ein Buchstabe in zwei Erscheinungsweisen.
Außerdem, Menschen erfassen Reize (z.B. wie die grafisch dargestellten Noten) dank der Wahrnehnungsfilterung und Lernerfahrung durch sinnvolle Gliederung angebotener Informationen in größeren Einheiten, natürlich unter gewissen Begrenzungen.
Man lest Worte und Satz(teile), nicht Buchstaben. Als Musiker erkennt man zumindstes Skalenfragmente und Arpeggios, außerdem typische Clichés des bevorzugt gespielten musikalischen Stils.
Ma liest bzw. spielt jedenfalls keine einzelnen Noten, solange man sich nicht aus diversen Gründen verspielt und das korrigieren will.
In der Praxis des Anfängers: die Noten des Violinschlüssels kann man in Null-Komma Nix durch zwei Merksätze anwendungsfähig lernen: die Noten auf den Zeilen des Systems mit dem Merksatz
es
geht
hurtig
durch
fleiß => e g h d f und die der Zwischenräume des Systems mit dem Merksatz
fritz
aß
citronen-
eis = f a c e. Dazu kommen c und d unter dem System noch dazu, das sollte nicht überfordern.
Mehr muss man als Anfänger eauf der Blockflöte eigentlich nicht wissen, denn für
wirklich sinnvoll halte ich nur das bei den meisten Musikern im Wesentlichen unbewusst ablaufende Lernen der Verknüpfüng von Notenbild mit dem Abruf auf dem Instrument und dem inneren Hören.
Das funktioniert mit einer guten, nach aktuellen musikpädagogischen Erkenntnissen aufgebauten "Schule" für das Instrument und geht Hand in Hand mit dem Erwerb der Grundfertigkeiten in der Spieltechnik.
Wenn man sich angewöhnt, jede der einfachen Anfängerübungen erst zu singen, dann zu greifen und sich dabei das Notenbild vorzustellen und erst dann zu spielen, wenn die Vorschritte funktionieren, dann ändert sich das Lernen mit weiteren Fortschritten dramatisch in Richtung Musikalität und Kompetenz.
So etwas wird sehr erleichtert, wenn eine gute Referenz und Kontrolle zur Verfügung stehen, typisch in Form einer gelungenen Audioaufnahme und/oder ein/e kompetente/r Lehrer/in.
Jedenfalls wird sich man nur durch solches verknüpfte Lernen dem Ziel nähern, irgendwann eine unbekannte Stimme mit innerem Klang lesen (weitere Schlüsselthemen dazu sind Klangvorstellung und Voraushören) und auf dem Instrument "vom Blatt" spielen zu können. Auf welchem Niveau das möglich wird, das ist wiederum ein anderes Thema.
Gruß Claus