[Review] Behringer X-Air XR18 und BCR2000

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Behringer X-Air XR18


Es gibt im Forum schon ein Review, warum nochmals eins von mir?
Nun, mir scheint, ich habe einfach lange genug gewartet. Das Banana Product wird allmählich reif, und es lässt sich so bedienen, wie man es eigentlich erwartet. Firmware und Fernbedienungs- Apps sind inzwischen ganz brauchbar. Auch die Dokumentation im Behringer Wiki der Music Group sowie die Youtube Anleitungen helfen beim Einstieg. Der mitgelieferte Quick Start Guide ist nach wie vor unvollständig und hilft nicht wirklich bei Fragen, die bei der ersten Inbetriebnahme entstehen.
Außerdem habe ich zusätzlich ein BCR2000 angeschafft als Fernbedienung, das hier gleich (im nächsten Post) mit vorgestellt wird - allerdings nur als Fernbedienung für das XR18 und nicht als DAW Controller.

Entscheidungsfindung:
Mein Yamaha MG16/6FX Analogmischpult und mein Roland VS890 Digitalrecorder sollten durch eine möglichst kompakte und leichte Lösung ersetzt werden, möglichst im Stagebox-Design.

Max 800 EUR -> da fallen die teuereren Varianten X32Rack, aber auch Mackie + Presonus raus.
Minimal 10, besser 12 Mikrofonkanäle -> die kleineren XR Mixer, RCF und Soundcraft UI12 sind raus.
Übrig blieben nur noch das Behringer X18, XR18 und Soundcraft UI16, das mir wegen seines Bedienkonzepts (Mixer bietet eine Webseite, man benötigt nur einen Browser und keine spezielle App) gut gefiel.
Aber beim Mehrspurrecording bleiben nur noch das X18 und XR18 übrig. Das X18 fiel durch seinen ungünstigen Formfaktor weg, da ich eher eine Stagebox suchte.
Dazu kommt ein großer Pluspunkt: das XR18 lässt sich über MIDI an ziemlich vielen wesentlichen Parametern sehr gut mit dem Behringer BCR2000 MIDI Controller steuern. Damit ist beim Mischen von der Bühne ein schneller Zugriff auf die wichtigsten Parameter über richtige Drehknöpfe möglich.

Auspacken:
Das Paket kam mit einem deutlichen Transportschaden an.
Paket2.jpg

Aber sowohl das XR18 als auch das BCR 2000 hatten das offensichtlich ohne bleibenden Schaden überstanden, soweit ich das heute sagen kann. Die Verpackung beider Produkte hat damit jeweils ihren Härtetest bestanden und das Produkt gut geschützt.
XR18-Karton.jpg



Inbetriebnahme:
wie oben angekündigt ging nicht alles ganz so reibungslos wie erwartet. Ich hatte ja vorab schon alles an Software heruntergeladen und war mit dem X-Air Edit auf dem PC schon ganz gut vertraut. Also XR18 eingeschaltet, Laptop in Stellung und schwupps hatte ich eine Verbindung. Leider noch ungeschützt. Also wenigstens WEP aktiviert, Passwort vergeben - Neustart und ... äh ... keine Verbindung mehr. Das lag übrigens nicht am XR18 sondern an dem bescheuerten Windows 10, bei dem ich erst herausfinden musste, wie ich die gespeicherten Zugangsdaten (ohne WEP und Passwort) löschen konnte, damit ich alles neu eingeben konnte. Dafür konnte das XR18 nichts, aber es hat mich etwa 20 Minuten gekostet. Beim Behringer Tutorial- Youtube Video für den Setup mit Windows war leider kein Hinweis auf dieses Verhalten.
Dafür ging aber auch das X-Air Edit auf dem LINUX Netbook auch sofort und parallel zum Notebook.

Die Firmware auf dem XR18 war schon ziemlich Steinzeit (kommt davon, wenn man ein B-Stock Gerät erwirbt) - die aktuelle (1.12) war aber nach Anleitung schnell auf dem XR18 aufgespielt.
Die LAN Antenne ist übrigens per Standard Reverse SMA Buchse angeschraubt. Da könnte man ein normales Antennenverlängerungskabel zwischenschrauben, um die LAN Antenne zwecks besserem Empfang höher zu bekommen. Oder gleich eine externe LAN Antenne mit höherem Gewinn verwenden.
Per LAN ans Heimnetzwerk angeschlossen - holt sich brav per DHCP seine Adresse und ist damit ansprechbar.
WIFI Client habe ich nicht getestet. Enweder ich brauche den eingebauten Access Point oder eine LAN Verbindung. Schade, dass Access Point und LAN nicht gleichzeitig möglich sind - dafür braucht es zusätzlich einen externen Router.

Recording
Der ASIO Treiber wurde nach Anleitung installiert und hat sofort funktioniert. Nur ist die Verwaltung unter Windows etwas hakelig (wofür der Treiber eigentlich nichts kann - der funktioniert tadellos und liefert 18 Kanäle I/O mit 48 oder 44.1 kHz - Achtung, das muss beim XR18 passend eingestellt werden!) Getestet mit Cubase Elements 8, Tracktion 4 und den freien Mixtools aus dem Behringer Forum.
Den Ultranet Ausgang habe ich mangels passender Hardware nicht getestet.
Mit den 6 AUX Ausgängen kann ich mehr erschlagen als ich bisher jemals gebraucht hätte. Aber mit den Möglichkeiten kommen sicher auch noch die Ansprüche.
Die Fernsteuer-Apps bzw. Programme:

Bedienung per Programm / App
X-Air Edit Version 1.3 auf Windows (10) und LINUX (XUBUNTU) + Raspberry Pi laufen tadellos und sind übersichtlich, funktional und gut strukturiert. Selbst bei einer Auflösung von 800 x 480 (7" kapazitives Raspberry Pi Touch Display) ist die Anzeige noch gut ablesbar ohne dass Details verloren gehen. Wer sich jetzt mit dem Gedanken trägt, das XR18 über den Raspberry mit diesem Display als Touch Screen fernbedienen zu wollen: die Genauigkeit des Touch Events passt leider nicht zur Auflösung. Mit der Maus ist alles gut bedienbar, beim Touch Screen landet man oft daneben oder erwischt das Element nicht genau (trotz Kalibreierung des Touch Screens).
RaspiTouchXAirEdit.jpg

Mit dem resistiven Pollin LS8T (8", 1024x 768) Touch Display geht es besser, aber nur, wenn man es mit einem Stift bedient. Dann passt die Genauigkeit, nicht aber bei der Bedienung mit dem Finger. Das ist grenzwertig. 10" sollten es schon sein, besser 15" oder größer.
X-Air_Edit.png


Auf dem Android Tablet (Samsung Tab A, 9.6" 1024 x 768) mit der Android App
lässt sich alles recht gut bedienen und man kann bis zu 16 Fader in einem User Layer nebeneinander konfigurieren. Hier ist die Größe der Bedienelemente für die Touch Bedienung limitierend, nicht die Bildschirmauflösung. Damit bekomme ich alle relevanten Fader auf 2 Screens! Bei kleineren Geräten sind es normalerweise 8 Fader - das ist auch der Default. Die App läuft flüssig. Hier hat es lediglich etwas gedauert, bis ich die Konfiguration der Layers und die Philosophie der Fader Umschaltung auf die jeweiligen Busse durchschaut hatte.
1.Screen: Kanäle
Screenshot_2016-05-06-22-16-27.png

2.Screen: Aux In, alle Busse + Main Out
Screenshot_2016-05-06-22-29-47.png

Wenn man Namen für die Kanäle u.ä. vergibt, dann erscheinen die konsistent auf allen verbundenen Apps (man vergleiche die Screen Shots oben zum gleichen Setting). Man sollte sich aber angewöhnen, immer die Synchronisation vom Mixer zum Tablet bzw PC vorzunehmen.

Achtung: X-Air Edit für PC/LINUX/Raspberry ist eine Anwendung, eher für Maus-Bedienung optimiert und kompakter, die Android App eine anders aufgebaute Anwendung, für Touch Screen auf kleineren Bildschirmen optimiert. Zur i-Pad App kann ich nichts sagen.

Ach ja: inzwischen kann man auch von der Android App die Snapshots auf dem Mixer verwalten. Das war wohl noch nicht immer so.

Wie klingt es?
Wie es soll. Rauschen ist kein Thema, wenn es nicht von der Quelle kommt.
Besonders komfortabel ist der Equalizer mit der Möglichkeit einen Spectrum Analyzer (RTA) als Hintergrund einzublenden. Die Filterkurve wird mit angezeigt. Damit war es beispielsweise recht schnell möglich, eine Frequenzweiche für die Abnahme eines Cajon zu basteln. Bässe werden mit einem internen Grenzflächenmikrofon abgenommen und alle höheren Anteile (Snare, Wischen mit Brushes oder Finger Shots, Finger Jingle) von vorne mit einem Kleinmembran-Kondensatormikrofon. Das interne Grenzflächenmikrofon wurde schon mit einem Phasengedrehten Ausgang erstellt, damit sich die Polarität beim Anschlag mit dem externen Mikrofon von vornde deckt. Beim XR18 lässt sich die Polarität auch umschalten, aber nicht bei allen Mischpulten.
Der Abgleich war auch deshalb so einfach, weil ich die Möglichkeit des virtuellen Soundchecks genutzt habe. Die Spuren aufgenommen (pre EQ) und dann wieder abgespielt (auch pre EQ). So lässt sich jeder Kanal bequem einstellen.
Bei den Dynamics habe ich wenig herumgespielt. Die Presets für Kick, Snare, Bass, Vocal lieferten jeweils brauchbare Werte.
Bei den Effekten muss ich mich noch durchwühlen, welche mir denn gut gefallen. Ich brauche in erster Linie Hall in unterschiedlichen Varianten. Auch hier ist Rauschen kein Thema. Da kenne ich ganz andere Rauschanteile oder periodische Artefakte von anderen (analogen) Kleinmixern.
Auch schön: die Hi-Z Eingänge 1 und 2 funktioniern gut mit passiven Instrumenten. Mein passiver Bass klingt so, wie er soll und kann direkt ins Pult gespielt werden.

Requested Feature: Output Delay.
Stimmt, das gibt es offiziell nicht. Aber einen Weg: Man kann beispielsweise AUX 5 und AUX 6 parallel an den Ausgang L-R hängen. Dann kommt z.B. Effekt 4 als Insert Effekt mit in die Kette. Wählt man dafür Stereo Tap Delay, so kann man das ohne Feedback und Überkreuzkopplung so einsetllen, dass es nru ein Delay auf jedem der beiden Kanäle macht. Und das Delay kann man in 1ms Schritten einstellen - Voila - die Delay Line ist fertig. Nur die Umrechnung Meter -> ms (+20ms Haas) muss man noch selber machen. Bei 4 Effekten und 6 AUX Ausgängen kann man die Ressourcen schon mal so verschwenden ;)
Ich habe es zuhause ausprobiert mit größerem Delay, damit es deutlich hörbar wird, und es funktioniert wie erwartet. Hier in einem Bild alle Einstellungen zusammen kopiert:
StereoDelay_Line.png


Ich hoffe, das gibt mal einen guten Überblick als Start

Gruß
Christoph
 
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Behringer BCR2000

Behringer BCR2000


Das BCR 2000 kommt mit Kunststoff Seitenteilen und einer Metall-Frontplatte. Alle wichtigen Druckknöpfe sind beleuchtet (Status) und die Drehencoder haben einen Ring für die Anzeige der Reglerstellung. Die oberste Reihe hat Drehencoder mit Druckknopffunktion (2 Funktionen) die können 4 verschiedene Belegungen haben, die sich mit den 4 Drucktasten unterhalb des Displays umschalten lassen. Die Anzeige der Drehencoder-Parameter kann hier auch noch umgestellt werden, so dass z.B. bei Panoramaeinstellung ein breiter werdendes Band von der Mitte weg auftaucht, wenn man es aus der Mitte dreht. So hat man schnell einen Überblick.

Mit 138 EUR ist der Controller recht günstig, und der einzige, den ich in dieser Preisklasse gefunden habe, der noch echte MIDI Ein-und Ausgänge besitzt - und auf die kommt es hier gerade an.

Fernbedienung des XR18 mit dem BCR 2000.


Hier mein Setup:
xr18_bcr200_setup-png.485383


Die MIDI Implementation ist durchgängig gestaltet für Fader und Mute. Equalizer, Kompressor und Effekteinstellung sind aussen vor. Für meinen Bedarf ist das zweitrangig, denn die Parameter, die man beim Mischen von der Bühne braucht sind in der Regel Lautstärkeneinstellung und Mutes. EQ, Kompressor und Effekte werden in der Regel in Ruhe beim Soundcheck ausgewählt und eingestellt. Channel Mute ist der häufigste Bedarf (je nach Stück nur die benötigten Kanäle scharf stellen) und dann noch eine Korrektur der Lautstärken zueinander. Bei einer gut eingestellten Band und nicht zu hoher Bühnenlautstärke sollte ein Eingriff aufgrund eines sich aufschaukelnden Feedbacks eigentlich nicht vorkommen müssen ;)

Das BCR2000 ist von der Größe vergleichbar mit meinem Kleinmischer A&H ZED10FX (vielleicht geringfügig tiefer aber schmaler), nur dass man damit ein 18-Kanal Pult bedient anstatt eines 4 Mikrofon + 2 Stereo-Kanäle Kleinmixer.

In meinem Musik/Arbeitszimmer ist ein festes Setup aufgebaut. Das XR18, BCR2000 hängt zusammen mit den Aktivboxen und dem Gitarren Multieffekt an einer schaltbaren Steckdosenleiste. Einfach anschalten - und in den meisten Fällen brauche ich nicht mal mehr PC oder Tablet.

Interessanterweise passt das BCR2000 vom Layout super zum XR18. Besser als das BCF2000 mit seinen 8 Fadern.

Programmierung:
Ich hatte den frei herunterladbaren BC-Manager installiert, aber dann doch alles direkt von Hand am BCR2000 eingestellt, da das am PC keinen wesentlichen Zeitvorteil brachte. Der BC-Manager ist schon wieder deinstalliert, weil ich ihn wirklich nicht brauche. Die Parameter sind unten als Bild eingefügt. Wenn man drin ist, dauert das 15-20 Minuten.
Im Standalone Mode 4 (der ist nötig für die ordnungsgemäße Funktion - sonst ergibt sich eine MIDI Schleife mit unbekannten Folgen) werden die Aktionen der Knöpfe und Drehencoder zum XR18 übertragen und die Einstellung angezeigt. Wird per App etwas verstellt, so wird das auch am BCR2000 reflektiert und umgekehrt zeigen sich alle Änderungen auf allen angeschlossenen Apps. Das alles ist vollkommen synchron und transparent.

Mit der aktuellen Firmware (1.12) des XR18 werden beim Start auch alle Parameter zum BCR2000 übertragen. Nur darf man dann den Patch nicht wechseln. Aber die oberen 8 umschaltbahren Push-Drehencoder haben alle programmierten Parameter der 4 möglichen Layer auch beim Umschalten.

Hier die Belegung des BCR2000 (Pan1 3CC0 steht für Funktion Panorama1, Midi Channel 3, CC= Control Change und 0 ist die Control Change Nummer):
bcr2000_preset_xr18-png.485384


Zu beachten ist, dass der Wertebereich für Panorama von 1..127 geht, Mitte ist 64, während die anderen Parameter von 0 .. 127 gehen.
OFF heißt: Knopf auf "inaktiv" programmiert.

Verbunden sind XR18 und BCR2000 bei mir über ein Zwillings - Mikrofonkabel (Cordial CMK422), das ich mit Neutrik DIN Steckern als Doppel-MIDI Kabel selber gelötet habe. Kein Hexenwerk, erspart Kabelsalat.
Cordial CMK 422 Twin

Neutrik Rean NYS 322


Das wäre der 2.Teil

Gruß
Christoph
 
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Fortsetzung (als Anregung/Bauanleitung)
Das BCR2000 bekam ein maßgeschneidertes Case aus 6mm Birkenmultiplex, Boden aus 8mm Pappelsperrholz. Das Ganze mit schwarzem Acryllack lackiert (mit der Rolle 3 Lagen aufgetragen).
Dann sieht es von außen so aus, der Griff ist an der Deckelpartie an der Rückseite:
CaseTragegriff.jpg

Aufgestellt, das aushängbare Scharnier (bei der Größe reicht eines) vorne, die Schanppverschlüsse an der Seite sind so verbaut, dass der größere Teil mit den wackelnden Bügeln am Deckel hängt, der im Betrieb nicht dran ist. Da kann dann nichts mitscheppern.
CaseVorneSeite.jpg

Aufgeklappt - oho -da ist ja noch was im Deckelfach
CaseOeffnen.jpg

Das Deckelfach enthält ... ein Tablet ...
CaseDeckelfach.jpg

... das sich in einer passend gefrästen Nut des hinteren Querbügels einhängen lässt.
CaseOffenMitTablet.jpg

Die Rückwand unter dem Querbügel ist weitgehend offen und erlaubt ungehinderten Zugang zu allen Steckverbindungen.

Weiteres Befestigungsmaterial: der Boden enthält eine 6mm Einschlagmutter (Ansicht von innen - ja, unter dem BCR habe ich nichts gestrichen - sieht man ja nicht). Dazu die um 5 mm gekürzte 6mm Millenium Parts Screw 4 Rändelschraube und der K&M 19715 I-Pad Haltebügel. Der hätte eigentlich im Lieferumfang eine 3/8" Flügelschraube dabei, die ich gerne verwendet hätte, um das Ganze mit dem K&M 7-118-100905 V-Block Prisma zu befestigen. Leider hat der Haltebügel mit 14cm Lochabstand von der Klammer nicht ganz die Hälfte der Gehäusemaße (34cm). Da fehlen leider ganze 3 cm. Daher habe ich mich für die asymetrische Variante mit der Einschlagmutter entschieden, die gut und stabil funktioniert.
CaseBefestigungszubehoer.jpg


Ansicht von unten, Bügel mit Rändelmutter angezogen
CaseArmUnten.jpg

Hier sieht man auch noch die 4 Adam Hall 4903TP Rubber Feet Gehäusefüße, die bei Aufstellung auf einem Tisch für sicheren Stand sorgen.

Action am Mikrofonstativ
CaseEinsatz.jpg


Arbeitsplatz in Gesamtansicht (hab den störenden Hintergrund etwas zurecht retuschiert)
CaseAmArbeitsplatz.jpg

Links das Notenpult, das im Einsatz fast waagerecht steht, um mich nicht so zu verdecken, rechts das BCR2000 für die schnelle Korrektur zwischendurch von der Bühne aus. EQ und Effekte werden beim Soundcheck eingestellt, oder ein befreundeter Techniker regelt das zwischendurch per Tablet vom Zuschauerraum aus oder vom Laptop per W-LAN oder Kabel.
Ich habe den kurzen Teleskop-Mikrofonarm mit TriadOrbit Kugelgelenk, so dass ich wenig Platz brauche und das Mikrofon passend positioniern kann.
Das Tablet muss übrigens nicht zwangsläufig da drin setcken, ist aber ein guter Aufbewahrungsort.

Ich hoffe das waren brauchbare Anregungen.

Gruß
Christoph
 
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Hey,
cooles Review und klasse Case mit dem iPad :great:

Ich verwende seit einem halben Jahr die gleiche Kombination im Proberaum/Studio (XR-18 und den BCR2000) mit zwischenzeitlich voller Belegung aller Ein- und Ausgänge.
Das funktioniert auch alles einwandfrei, wenn man mal alle grundlegenden Dinge mit dem Editor über iPad oder besser PC/Mac eingestellt hat.

Ich habe allerdings folgende Problematik:

Starte ich Pult und Controller neu, zeigen mir alle Potis auf dem BCR die Nullstellung (LED-Ring am Linksanschlag) - in Real sind aber die Werte auf den Positionen, auf denen sie waren, bevor ich das Pult abgeschaltet habe.
(Das erkennt man, wenn man parallel mit dem iPad draufschaut, bzw, natürlich auch, weil die Kanäle über die PA hörbar sind)
Drehe ich nun an einem der Potis, springt die Lautstärke schlagartig auf Null.
Danach stimmen Potiposition und Faderposition in der Software wieder überein. (quasi wie ein Reset)
Das ist tierisch nervig :igitt:

Hast du die Problematik auch?

Gruß
HotBoxRocker
 
Welche Firmware verwendest Du?
Mit V1.12 sollte das funktionieren
All standard MIDI CCs are sent out upon loading a snapshot and powering up
die BCR2000 muss natürlich vorher online sein;-)
 
Mit FW mus sich gearde passen, weiß ich nicht auswendig.
Gab's da mal ein Update bzgl. meines Problems? :eek:

die BCR2000 muss natürlich vorher online sein;-)

:gruebel: die werden beide gleichzeitig über die Racksteckdose angeschaltet.
Könnte das der Fehler schon sein?
 
den Eintrag in den Release Notes der V1.12 Firmware interpretiere ich als Lösung des Problems. Allerdings kann ich das derzeit nicht nachprüfen da mein XR18 ausser Haus ist.
und wenn das XR18 vorher fertig ist mit Booten bevor die BCR da ist, was ich allerdings nicht glaube, dann würden die CCs verpuffen.
Was alerdings schon sein muss ist dass Midi-Leitungen in beide Richtungen gehen. Das Warum habe ich in meinem HowTo beschrieben.
Auch die verwendung von Mode U-1 ist bei der BCR nicht unwesentlich. Ich habe damals gesen dass das Laden des Snapshots schon reichte um die BCR zu aktualisieren. Da soll jetzt auch beim Einschalten passieren.
Mit FW mus sich gearde passen, weiß ich nicht auswendig.
Das erfährst du mit X-Air-Edit. Im Setup kannst Du das nachlesen und damit auch gegebenfalls die neue Firmware drauf spielen.
 
Bei mir werden beide Geräte auch gleichzeitig per Steckdosenleiste eingeschaltet. Nach wenigen Sekunden wird das BCR2000 auf den aktuellen Stand (nämlich den vor dem Ausschallten + die gesetzen Mutes bei ON/OFF) gebracht (Version 1.12 XR 18).
Verwendest du wie ich den Standalone-Modus 4 beim BCR2000?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Rückmeldungen.
Ich muss das alles mal im Proberaum anschauen.

@Mfk0815 du schreibst etwas von Mode U-1
@chris_kah und du von Modus 4


:ugly: Was nehm ich denn jetzt :D

ich hab den Modus mal umgestellt, so wie es im Manual für meine Verwendung angegeben war. Welcher das war muss ich mal nachschauen.
 
U1 braucht man eher, um vom PC aus das BCR zu programmieren, im Betrieb S4
 
@chris_kah hat natürlich recht. Ich hab das sogar selbst in oben genannten Howo beschrieben. Danke für die Berichtigung.
 
Ha! Update der FW vom XR-18 von 1.11 auf 1.12 und schon funktioniert das! :great::D

BCR war schon in S-4.

Jetzt funktioniert alles so wie es soll!
Geniale Kombi die beiden Teile :great:
 
Danke für den Ausführlichen Bericht und die Anleitung zum Einbinden.
Die Kombination aus beiden hat mich überzeugt und ich habe mein altes DDX3216 eingemottet.

Ich habe noch eine nette Ergänzung die ich ganz praktisch finde.
Ich habe auf den Panorama Reglern die "Push encoder" dazu gebracht, einen "Reset zu Center" durchzuführen.

Dazu einfach den Knopf mit: (Beispiel für Pan1)
Type "CC" ,
Chanel "C3",
Par "0",
Val1 "0",
Val2 "64",
Mode "InC"

VG
 
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Danke fürs ausführliche Review! Ich verwende auch den XR18 als Key Submixer. Wirklich schade finde ich, dass nicht alle Fader Midi CCs haben. So zb die Send FX pro channel. Auch gibt es kein Tap Tempo via Midi. Als Keyboarder wäre es natürlich fein, wenn ich den Send zum Delay vom Keyboard aus steuern könnte. Oder eben auch das Tempo. Außerdem sind due CCs auf drei Kanäle aufgeteilt und es werden Standard CCs wie 7 und 11 verwendet, was diese drei Kanäle im Setup völlig blockiert.

Ansonsten bin ich sehr zufrieden. Die iOS App hinkt leider etwas hinterher.
 
Danke für das tolle Review! Eine super Kombi hast du da verheiratet! :)

Weiß jemand, ob das auch mit dem X32 Rack gehen würde? Die Info's zur MIDI Nutzung sind sehr spärlich... Ich habe es so verstanden, dass im letzten FW Update des X32 einiges an Midi Funktionen dazu gekommen ist.

Grüße
 
Finde das Review auch Klasse! Leider kann ich keine Kekse vergeben.

Ich habe mir jedenfalls wegen diesem Review auch ein BCR2000 gekauft und mit meinem X32 Rack gekoppelt. Die Belegung habe ich ein wenig anders gewählt:

Die oberen 8 Regler sind mehrfach belegt und steuern die Ausspielwege inklusive Mute per Druck auf den Regler: Busse 1-8, Busse 9-16, Matrix & Main, DCAs

Die restlichen Regler sind fix auf die Kanäle 1 - 24 geroutet. Für die Kanäle 1-16 gibt es individuelle Mutes über die 16 oberen Taster.

Die 4 rechten Taster steuern bei mir 4 der 6 Mute Gruppen. Zwei weitere Mutegruppen liegen auf den Fußtastern.

Ich habe letzte Woche nun einen Auftritt gehabt, bei dem ich von der Bühne aus mischen musste und habe dieses Setup nun eingesetzt. Ich bin begeistert. Nach dem Soundcheck musste ich kein einziges mal mehr zum Tablet greifen und hatte eigentlich alles im Direktzugriff. Echt super.

Einziger kleiner Wermutstropfen. Beim Booten sendet das X32 nicht alle aktuellen Reglerpositionen. Man muss also immer erst eine Szene laden, damit die Werte gesendet werden.
 
Die Info's zur MIDI Nutzung sind sehr spärlich
Eine recht gute Quelle ist das Behringer Wiki Manual und das Behringer Forum. Dazu sollte man aber einigermaßen Englisch sprechen

Wiki: http://behringerwiki.music-group.com/index.php?title=File:X32_MIDI_Implementation.pdf
(allerdings ist das tatsächlich nicht so strukturiert dokumentiert wie beim XR18)

Forum: http://forum.music-group.com/forumdisplay.php?6-Digital-Mixers

Ich habe letzte Woche nun einen Auftritt gehabt, bei dem ich von der Bühne aus mischen musste und habe dieses Setup nun eingesetzt. Ich bin begeistert. Nach dem Soundcheck musste ich kein einziges mal mehr zum Tablet greifen und hatte eigentlich alles im Direktzugriff. Echt super.
Ja, da man die EQs und Effekte in der Regel beim Soundchek (oder noch besser im Wesentlichen bei den Proben) einstellt sind im Livebetrieb Fader und Mutes gefragt. Genau das hat mich ja zu der Kombi bewogen.

Gruß
Christoph
 
LAN-Kabel als Kombi-Kabel für LAN und MIDI (Hier im Review-Thread, da die Referenzen drüber stehen. Fragen bitte nicht hier sondern im gesonderten XR-Userthread)

Auch wenn es komisch klingt: ein LAN Kabel kann gleichzeitig LAN und MIDI übertragen. Bis zu 100 MBit verwendet das LAN nur 2 Paare: 1-2 und 3-6. Die anderen beiden Paare 4-5 und 7-8. Mein Router kann ohnehin nur 100 MBit (und das ist ausreichend zur Steuerung der XR18).

Projekt: meine BCR2000 Fernbedienungslösung sollte variabler angebunden werden. Bisher hatte ich nur ein Zwillings - MIDI Kabel mit 3m, das für das normale Bühnensetup ausreicht. Gleichzeitig sollte noch eine (Kabel-) LAN Verbindung zum BCR für das Tablet mit USB OTG LAN Adapter, für den Fall, dass das WLAN gestört ist oder ich aus einem anderen Grund nur kabelgebunden arbeite.
Also wurden 2 Adapterboxen angefertigt.
MP_offen.jpg

Dazu nötig: Neutik LAN Buchsen NE8 FDV-YK

Dazu ein LAN Patch Kabel von 1m und Reste eines Sommer Quantum Multipair Kabels für die MIDI-Leitungen nebst 4 DIN- Steckern 5-Pol.
Zur Aufnahme und Befestigung dienen kleine Alu-Blechgehäuse, in das die Neutrik LAN Buchsen und Zugentlastungen eingebaut wurden.
Das LAN Patchkabel wurde in der Mitte passend durchgeschnitten. Die 2 relevanten Paare (orange-weiß und grün-weiß) wurden mit Hilfe eines Auflegewerkzeugs auf der Klemme aufgelegt. Je nach Belegung des Patch Kabels muss die Belegung an den Klemmen passend nach der Beschriftung aufgelegt werden. Bei meinem Patch Kabel ist orange außen und grün innen -> Belegung B = TIA-568B (Umgekehrt: grün außen und orange innen -Belegung A verwenden).
Die MIDI Kabel konnten nicht aufgelegt werden sondern wurden auf der Rückseite passend verlötet (Paare blau-weiß und braun-weiß) Je ein Paar pro Midi Stecker (Pin 4 und 5 Signal, 3 Masse) Bei der MIDI Verbindung muss Pin 4 mit Pin 4 am anderen Stecker verbunden sein äquivalent 5-5 und 3-3. Ich habe die Midi-Masse an die LAN-Buchsen Masse angeschlossen, weil mein Patchkabel ohne Masseschirm war. Die MIDI Verbindung funktioniert aber genausogut ohne die Masse an Pin 3, da es sich um eine Stromschleife handelt, die nur die Pins 4 und 5 nutzt.
AuflegenLoeten.jpg
Verbindungen2.jpg

Getestet wurde das Ganze schon mit einer Kabellänge von 10m (normales LAN Patchkabel). Die Neutrik LAN Buchsen können sowohl normale LAN KAbel mit RJ45 Stecker aufnehmen als auch spezielle mit Neutrik Steckergehäuse.
Hier die gesamte Adaptersammlung noch unmontiert (+ USB OTG LAN Interface für's Tablet)
Kabelsortiment.jpg


Das XR18 ist auf einer schwarz angemalten Bodenplatte mit Trennwand montiert. Auf der anderen Seite der Trennwand befindet sich ein Router. Daneben ist der LAN-MIDI Adapter zu sehen. Vorne ist noch das Netzkabel mit Mehrfachsteckdose und Steckernetzteil für den Router zu sehen. Die 2 Midi Kabel und der LAN Kabel Stummel sind so lange, dass sie gerade zu den Buchsen reichen. Das LAN entweder zum XR18 oder (normalerweise) zum Router.
MP_Setup.jpg


2 LAN Anschlüsse am Router sind noch frei. Ein LAN Kabel geht zum Notebook, das lokal aufgebaut ist und auch für die Aufnahme über USB zuständig ist. Ein weiteres Kabel könnte zu einem weiteren Notebook an einem FOH Platz gehen, sofern nötig.
MP_Kiste.jpg

Alles zusammen passt in eine Plastikbox aus dem Baumarkt, so dass Verlängerungskabel, LAN-Kabel und sonstiges Zubehör passend verpackt ist.
Deckel drauf - alles gut eingepackt.
MP_Kiste_zu.jpg

Natürlich ist das nicht road-tauglich, aber für den Transport in meinem PKW leicht, und es braucht wenig Platz. Im Betrieb ist die Platikbox ganz weg und das XR18 steht mit seiner Platte in der Nähe der Percussion, weil dort die meisten Kabel herkommen.
Hier noch die Gegenseite am BCR2000 (hinten eingehängt) mit eingestecktem Tablet in der Variante mit USB-LAN Adapter. Der USB Adapter kann auch noch von einem Power Supply versorgt werden, so dass einem an einem langen Abend nicht die Luft ausgeht.
bcr2000_setup-jpg.528975

Jetzt kann man beim Soundcheck mit dem Tablet das Fine Tuning mobil betreiben und dennoch später ungestört per Kabel arbeiten. Das BCR2000 ist die lokale Bedienkonsole auf der Bühne für die wichtigsten Parameter (Mutes und ggf. Feinabgleich der Fader).
Falls ein Gast-Tech, der unser Programm nicht kennt, den Sound optimiert, braucht er sich um die Mutes nicht zu kümmern, denn das erledigen wir (wie sonst auch immer) von der Bühne aus. Da er die Mutes auch sieht, kann er
Ausblick:
Heute würde ich das BCR - Gehäuse etwas größer bauen und die Adaptierung auf das LAN Kabel gleich mit einbauen.
Eventuell kommt das XR18 mit dem Router noch in ein SKB Shallow Rack. Ich habe noch ein 3 HE Rack rumliegen, das man mit etwas Nacharbeit in 4 HE nutzen kann.
 

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@chris_kah Wow! Respekt. Tolle Idee und super gelöst! :great: Gebäck dafür!
 
Super Idee und tolle Umsetzung. Auch wenn ich mit dem X-Touch einen zwar nicht ganz so günstigen aber doch weniger aufwändigen Weg gegangen bin.
Kannst du auch berichten welchen USB-Ethernetadapter du da verwendest. Ich hab schon lange nach sowas gesucht.
 
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