Also, ich bin den umgekehrten Weg gegangen und wollte nach vielen Jahren Gitarrespielens endlich mal gepflegten Fingerstyle auf dem Bass lernen. Von den Bewegungsabläufen der Anschlagshand her muss sich das Gehirn dabei ziemlich umstellen. Ich weiß jetzt nicht, ob du schon Erfahrungen mit dem Plektrum gesammelt hast.
Du wirst aber schon viel über Grifftechnik wissen und denke ich auch gut einschätzen können, worauf du achten musst.
Ob Unterricht etwas für dich ist, musst du selbst entscheiden. Das ist schon sehr effektiv, weil du nicht bei jedem Aspekt selbst entscheiden musst, ob er wichtig für dich ist und zu welchem Zeitpunkt du ihn lernen willst.
Ich habe bei meinem Neuanfang am Bass ganz viele Workshops gewälzt und mir einige Basics draufgeschafft. Mir hat das gereicht, und wenn ich irgendwo nicht weiterkomme suche ich halt die passende Übung raus.
Effektiv ist vor allem, was dich motiviert. Wenn du bestimmte Songs so nachspielen möchtest, wie ein bestimmter Gitarrist das tut, besorg dir die Tabulatur oder besser noch, höre es heraus und schaff dir die nötige Technik drauf.
Beim Wechsel vom Bass zur Gitarre ist es meiner Meinung nach auch wichtig, die Akkorde zu lernen. Erst die Lagerfeuerakkorde, dann Barreeakkorde in E- und A-Form in allen Lagen, später auch (zumindest grob) in C- und D-Form. Damit meine ich, dass du die entsprechenden offenen Akkorde als Barreeakkorde transponierst und dadurch einen Akkord in unterschiedlichen Voicings spielen kannst. Es gibt noch viele mehr Voicings und Umkehrungen, aber diese kann man sich für den Anfang leicht erschließen. Ach ja, häufig werden im Bandkontext Akkorde nur mit zwei oder drei Saiten gespielt, gerne auch auf den hohen. Ein wenig damit herumzuprobieren öffnet Horizonte und erleichtert das Heraushören von Rhythmusgitarren.
So viel erstmal von mir dazu. Viele Spaß mit deinem neuen Instrument!
