TC Helicon Voicelive Touch: Gesang zu trocken?

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Ich nutze für meinen Gesang das TC Helicon Voicelive Touch. Zum größten Teil mit einigen wenigen ausgewählten originalen Presets. Teilweise auch mit nur leicht veränderten Presets. Auf Aufnahmen habe ich immer das Gefühl, mein Gesang käme irgendwie schlecht gemischt daher. Ich bin nicht sicher, was es ist. Vielleicht zu wenig Hall? Beim Singen selbst fällt mir das nicht auf. Was habt ihr für Erfahrungen mit dem Voicelive Touch gemacht? Gibt's bei euch vielleicht noch Hall über das Mischpult? Oder was sonst mag es sein, dass der Gesang mir auf Aufnahmen nicht harmonisch eingefügt vorkommt?
 
Eigenschaft
 
Müßte man hören und ist auch Geschmackssache:D...wirst sicher verschiedene Meinungen dazu bekommen.....
Stell doch mal ein Demo rein....
 
Was habt ihr für Erfahrungen mit dem Voicelive Touch gemacht?

Zunächst: Ich bin ein wenig überrascht, dass du nach Erfahrungsberichten fragst. Diesem Thread entsprechend müsstest du das Teil seit Jahren im Einsatz haben und dich mittlerweile ganz gut damit auskennen.

Zu wenig Hall? ... Oder was sonst mag es sein, dass der Gesang mir auf Aufnahmen nicht harmonisch eingefügt vorkommt?

Das ist keine Frage des Gerätes, sondern der Einstellungen. Die Teile haben Hallräume noch und nöcher - vom kleinen Badezimmer bis zur Kathedrale.

Wenn du trotz extremer Einstellungen zu wenig Effekt hörst, ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Output-Setup und die Verkabelung für Mono/Stereo falsch sind. Es gibt Mono, Stereo und Dualmono. Das musst du im Menü einstellen und demenstprechend unterschiedlich verkabeln. Bei Stereobetrieb brauchst du natürlich auch zwei Kanäle am Mischpult.

Schau mal in die Betriebsanleitung auf Seite 6 (Anschlüsse) und Seite 13 unter "Setup".

Gibt's bei euch vielleicht noch Hall über das Mischpult?

Als ich das Voice Live noch im Einsatz hatte, habe ich Standards wie Hall/Kompressor trotzdem aus dem Mischpult kommen lassen. Das war aber keine qualitative Entscheidung: Die Auswahl an Hallräumen im Voice Live ist immens und wahrscheinlich auch hochwertiger als die aus meinem kleinen Mischpult.

Es war schlicht Faulheit und Pragmatismus. Es geht sehr viel schneller, den Hallraum zwischendurch am Mischpult zu regeln als über das Menü im Voice Live. Außerdem haben eventuelle Mitsänger dann alle denselben Hall statt dass jeder sein eigenes Süppchen kocht.

Für Aufnahmen habe ich es nie benutzt.
 
Auf Aufnahmen habe ich immer das Gefühl, mein Gesang käme irgendwie schlecht gemischt daher. Ich bin nicht sicher, was es ist. Vielleicht zu wenig Hall? Beim Singen selbst fällt mir das nicht auf. ...
Hall ist ein etwas einseitiger Ausdruck, 'Raum-Effekt' wäre hier treffender.
Ich kenne zwar das Voice-Live nicht, wohl aber die entsprechenden DAW-Effekte von TC.
Die haben ihren Signature-Sound und der kann in einer Aufnahme uU nicht die optimale Wahl sein.

Live wird das gut funktionieren, weil dort die akustische Umgebung völlig anders ist, als unterwegs mit Ohrstöpsel/Mobil-Player oder der hifi Anlage zu Hause/im Auto.
Auch das Ziel ist live etwas anders - dort soll sich der Effekt in gewisser Weise durchsetzen, während in einer Aufnahme der Schwerpunkt mehr auf der Gesamtwirkung liegt.

Idealerweise nimmst du live zusätzlich den trockenen Gesang auf einer extra Spur auf, um in später optimal in den Mix zu integrieren. Mir persönlich sind die (durchaus guten) TC-Reverbs auf der Stimme etwas zu schneidend. Sie sind sehr klar und eher 'kühl' ausgelegt.
Bei einer etwas diffusen Aufnahme kann sich das positiv auswirken, bei günstigen Kondensator Mikros (mit der bekannten Höhenbetonung) ist es Gift und es passiert genau das, was du beschreibst.
 
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Wo wir gerade dabei sind:

Die haben ihren Signature-Sound und der kann in einer Aufnahme uU nicht die optimale Wahl sein.

@Oilfoot

Abgesehen davon, dass auch ich solch ein Gerät nicht unbedingt als Studioequipment einsetzen würde: Wie nimmst du überhaupt auf? Packst du es einfach zw. Mikro und Interface? Hast du noch ein Mischpult dran? Oder benutzt du die USB-Interface-Funktion des Voice Live?
 
Zunächst: Ich bin ein wenig überrascht, dass du nach Erfahrungsberichten fragst. Diesem Thread entsprechend müsstest du das Teil seit Jahren im Einsatz haben und dich mittlerweile ganz gut damit auskennen.

Das ist richtig. Ich nutze das Teil seit langem. Habe gerade gesucht, ob ich nicht sogar mal ein Review darüber geschrieben habe, aber keinen Beitrag gefunden.

Die Frage zielte auch weniger in Richtung auskennen mit der Technik - in so was bin ich immer gut. Sie zielte mehr in Richtung auskennen mit dem richtigen Abmischen des Bandsounds, weswegen ich mich allerdings auch gefragt habe, ob man den Thread besser in irgend einem Mischpult-Forum oder so posten sollte. Ich habe aber auch kein dazu passendes Forum gefunden, deshalb habe ich den Thread doch hier eingestellt. Und es hat ganz sicher auch noch mit einem weiteren, sehr subjektivem Aspekt zu tun. Der betrifft die Person eines Sängers oder einer Sängerin, und dabei geht es um die Beurteilung des eigenen Gesangs. Das spielt sicher ganz stark auch da mit 'rein. Dazu kommt in meinem Fall noch die Beurteilung meines Gesangs durch meine Frau, die immer dazu angetan ist, nie wieder zu singen.

Also, es ist halt so, dass beim Anhören von Aufnahmen sowohl ich als auch meine Frau oft denken: das ist nix. Meine Frau denkt das auch dann, wenn ich denke: gar nicht so schlecht. Aber: alle anderen Feedbacks sind positiv. Jetzt weiß man natürlich nicht, ob die Leute sich nur positiv geben und die negativen Gedanken zurückhalten, aber es ist auch unwahrscheinnlich, dass sie einem dabei Begeisterung vorspielen wo keine ist. Also, ich glaube, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Es gibt sicher Verbesserungspotential in der Ausführung, aber es hat auch mit dem eigenen Empfinden zu tun. Und wahrscheinlich auch mit schlechtem Klangbild.

Dass die Frage nach einem Soundbeispiel kommt, habe ich erwartet. Naja, mal gucken, ob ich mich dazu mal entschließen kann. Für meinen Geschmack ist es zu schlecht für die weite Welt des Internets... Mal schauen...


Abgesehen davon, dass auch ich solch ein Gerät nicht unbedingt als Studioequipment einsetzen würde: Wie nimmst du überhaupt auf? Packst du es einfach zw. Mikro und Interface? Hast du noch ein Mischpult dran? Oder benutzt du die USB-Interface-Funktion des Voice Live?

Studioequipement ist auch ein hochtrabendes Wort für einen alten Mann wie mich, der in einer Kapelle mit seinen Kegelbrüdern trommelt und wie die Jungfrau zum Kinde auch zum Gesang gekommen ist... Also, es gibt verschiedene Aufnahmen. Sehr viele mache ich mit dem "cymatic audio Live Recorder LR 16", über den ich auch dieses Review erstellt habe. Dabei ergibt sich das zusätzliche Problem, dass komplett neu gemischt werden muss. Ich habe dann ja die einzelnen Tracks vorliegen und muss selbst schauen, wie die richtige Mischung ist. Teilweise habe ich aber auch den Stereo-Mix des Mischpults mit aufgenommen - und hinterher doch nicht verwendet.

Weitere Aufnahmen gibt es als Video-Mitschnitte von Auftritten, also mit Videokamera und Handy. Hier ist zwar die Klangqualität insgesamt schlechter und man hört viele Nebengeräusche, aber dennoch ist auch hier der Gesang zu isoliert, wie ich finde.

Es könnte bei den Kameramitschnitten aber genauso gut an falschen Equalizer-Einstellungen liegen. In einer schönen Anleitung von Roland Enders zum richtigen Mischen habe ich gelesen, dass man Frequenzüberlappungen vermeiden soll. In die Einstellungen der Frequenzanhebungen und -absenkungen am Mischpult hat bisher niemand in unserer Band Mühe reingesteckt. Ich glaube aber, das Preset für meine DAC-Software hatte ich entsprechend bearbeitet.

Nein, ich glaube nicht, dass es an den jeweiligen Aufnahmen liegt. Wenn es nicht an den Einstellungen liegt, dann wird der Grund wohl schlicht das eigene Empfinden sein. Immerhin sind ja auch die Bandkollegen mit dem Klang meines Gesangs zufrieden, und zumindest der "Herr Kapellmeister", sprich unser Gitarrist, ist nicht zimperlich mit Kritik...
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Vielleicht noch eine Ergänzung, bei der ich mich auch für eure Erfahrungen interessieren würde!

Es macht offenbar einen großen Unterschied, ob man die Klänge des TCH VLT isoliert über Kopfhörer hört oder im Gesamtkontext. So, wie es ja auch bei den anderen Instrumenten genauso der Fall ist.

Es gibt Klänge, die finde ich über Kopfhörer richtig super, und wenn ich dann solch ein Preset bei einer Probe auswähle, fragen mich die beiden Mitmusiker, ob gerade etwas bei mir kaputt gegangen sei... Und andere Presets, bei denen man kaum merkt, dass man sie eingestellt hat, wenn man sie im Proberaum nutzt.

Also müsste man den richtigen Sound während der Proben experimentell ermitteln, aber für Experimente sind in der Regel die anderen Bandmitglieder nicht sonderlich zugänglich. Da kann man mal kurz was ausprobieren, und spätestens nach dem zweiten fehlgeschlagenen Versuch sollte man das wieder sein lassen, sonst werden die Jungs langsam ungeduldig... Kennt ihr doch bestimmt...
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Wenn du trotz extremer Einstellungen zu wenig Effekt hörst, ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Output-Setup und die Verkabelung für Mono/Stereo falsch sind. Es gibt Mono, Stereo und Dualstereo. Das musst du im Menü einstellen und demenstprechend unterschiedlich verkabeln. Bei Stereo- oder Dualbetrieb brauchst du natürlich auch zwei Kanäle am Mischpult.

Schau mal in die Betriebsanleitung auf Seite 6 (Anschlüsse) und Seite 13 unter "Setup".

Daran liegt es nicht. Ich nutze ja gar keinen extremen Hall. Viel Hall erscheint mir per Kopfhörer immer total verhallt. Deshalb habe ich nur an einem einzigen Preset mal den Hall um eine Nuance erhöht, ansonsten ist diese Einstellung überall so, wie sie original für das jeweilige Preset war. Wie gesagt: was die Technik und die Anschlussbelegung anbelangt, da bin ich schon recht sicher, dass ich das Richtige mache...
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Idealerweise nimmst du live zusätzlich den trockenen Gesang auf einer extra Spur auf, um in später optimal in den Mix zu integrieren. Mir persönlich sind die (durchaus guten) TC-Reverbs auf der Stimme etwas zu schneidend. Sie sind sehr klar und eher 'kühl' ausgelegt.
Bei einer etwas diffusen Aufnahme kann sich das positiv auswirken, bei günstigen Kondensator Mikros (mit der bekannten Höhenbetonung) ist es Gift und es passiert genau das, was du beschreibst.

Kein Kondensatormikrofon. Ich habe ein TCH MP-75, nutze aber meist das zum Samson Concert 66 gehörige Mikrofon.
 
Sie zielte mehr in Richtung auskennen mit dem richtigen Abmischen des Bandsounds

Oha - das hätte ich dem Beitrag nie entnommen. Zumal du gar nicht von Band oder Proben, sondern von Aufnahmen gesprochen hast :)

Egal.

ob man den Thread besser in irgend einem Mischpult-Forum oder so posten sollte. Ich habe aber auch kein dazu passendes Forum gefunden,

Dem kann abgeholfen werden:

https://www.musiker-board.de/forum/pa-forum-beschallung.78/

Dort findest alles zum Thema Beschallung. Nicht nur Mixer, auch Boxen, Effekte usw.

Der betrifft die Person eines Sängers oder einer Sängerin, und dabei geht es um die Beurteilung des eigenen Gesangs.
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sowohl ich als auch meine Frau oft denken: das ist nix.
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Aber: alle anderen Feedbacks sind positiv. Jetzt weiß man natürlich nicht, ob die Leute sich nur positiv geben

Bei uns im Hörprobenforum kriegts du eigentlich immer sehr sachlich-fachliche Antworten ohne Über- oder Untertreibung.
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Es gibt Klänge, die finde ich über Kopfhörer richtig super, und wenn ich dann solch ein Preset bei einer Probe auswähle, fragen mich die beiden Mitmusiker, ob gerade etwas bei mir kaputt gegangen sei... Und andere Presets, bei denen man kaum merkt, dass man sie eingestellt hat, wenn man sie im Proberaum nutzt.

Genau das passiert eben bei falschem Routing / Setup. Über Kopfhörer hörst du nämlich immer Stereo.

da bin ich schon recht sicher, dass ich das Richtige mache...

"Recht sicher" heißt, du weißt es nicht 100% genau. Aber das kannst du ja sehr leicht überprüfen.

Ich fasse zusammen - es stehen drei Outputs-Einstellungen zur Verfügung :

Output Setup Stereo: Werkseinstellung bei TC Helicon ist meines Wissens immer Stereo und so hörst du es auch über die Kopfhörer. Willst du die Presets auch am Mixer stereo benutzen, musst du mit den beiden Klinke-Ouputs zwei Kanäle am Mischpult belegen.

Einfacher Sichttest: Wenn du "Stereo" eingestellt hast, aber nur ein Kanal am Mischpult belegst, weiß du, dass es falsch ist. Ebenso falsch ist, wenn du den XLR-AUsgang am VLT benutzt.

Output Setup Mono: Hier wird das trockene Signal und der Effekt im Gerät auf ein Monosignal zusammengenmischt. Bei Einstellung "Mono" benutzt du statt der Klinkenausgänge den XLR-Output und brauchst nur einen Kanal am Mischer.

Einfacher Sichttest: Wenn du also "Mono" eingestellt hast, aber zwei Kanäle benutzt, ist es falsch. Auch falsch ist, wenn du am VLT die/den Klinkenoutput/s genommen hast.

Output Setup Dualmono: Nur für singende Gitarristen relevant. Zwei Monosignale: Eins für Gitarre, eins für Vocals.

Aber so eine Ferndiagnose ist natürlich immer ein Stochern im Dunkeln. Fakt ist aber: Das VLT liefert auf gar keinen Fall ein "zu trockenes" Signal, wenn man es richtig konfiguriert. Die Werkspresets (in Stereo) sind mMn sogar fast alle zu extrem.
 
Kein Kondensatormikrofon. Ich habe ein TCH MP-75, nutze aber meist das zum Samson Concert 66 gehörige Mikrofon.
der Hinweis war nur als illustrierendes Beispiel gedacht - wobei in dem Set durchaus eine Kondensatorkapsel stecken kann und das MP-75 zumindest versucht, den 'Kondensator'-Klang zu immitieren.
Das Samson ist live budget-Beschallung. Lässt sich im Sinn von Dokumentation auch aufnehmen, aber für eine (moderat) ambitionierte Produktion ist das imho nicht geeignet.
 
Output Setup Stereo: Werkseinstellung bei TC Helicon ist meines Wissens immer Stereo und so hörst du es auch über die Kopfhörer. Willst du die Presets auch am Mixer stereo benutzen, musst du mit den beiden Klinke-Ouputs zwei Kanäle am Mischpult belegen.

:) Na gut, ich war und bin mir zu 100% sicher, will aber auch nicht überheblich daherkommen. Ja, das TCH VLT steht im Stereo-Modus und wird über zwei Klinkenkabel in zwei Kanäle des Mischpults eingespeist. Bzw. in einen Stereo-Kanal.
 

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