Chalumeau?

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Hallo,
kann mir jemand etwas über die Herkunft oder Spielweise für dieses Instrument sagen?

Danke!
Hoetsch
 
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Nein hatte ich noch nicht gesehen. Danke! Dieses Instrument hat auf der Unterseite 2 Daumenlöcher, wobei eines nahe am Mundstück ist. Wenn dieses Loch offen ist, ist die Chalumeu nicht wirklich spielbar. Loch zugeklebt klingt sie tief (ähnlich einem Saxophon).
 
Nein hatte ich noch nicht gesehen. Danke! Dieses Instrument hat auf der Unterseite 2 Daumenlöcher, wobei eines nahe am Mundstück ist. Wenn dieses Loch offen ist, ist die Chalumeu nicht wirklich spielbar. Loch zugeklebt klingt sie tief (ähnlich einem Saxophon).

auf der unterseite 2 löcher kann nicht sein, m.m. nach, eher doch wohl es hat zwei löcher auf der rückseite.

wenn dem so wäre ist es kein chalumeau, vermutlich eine sopilka.


bilder wären sinnvoll.

hast du das instrument gesehen oder in der hand ?


du könnest beide bei mir anspielen.
 
Hallo @Hoetsch; hier hatte ich mal über die Anfänge mit meinem Clarineau (Chalumeaux) von Kunath geschrieben und dort finden sich auch weitere "Erkenntnisse", Chalumeaux, Clarineau, Saxonett etc.:
https://www.musiker-board.de/threads/clarineau-ich-habe-es-nun-auch-getan.642464/

Die darin aufgeführten Tupian Chalumeaux haben auf der Unterseite auch 2 Daumenlöcher, um ohne Klappen einen größeren Tonraum spielen zu können, denn zylindrisch gebohrte Instrumente überblasen in die Duodezime (Oktave+Quinte) und da reichen blockflötenartige Bohrungen nicht aus. Wie bei meinem Kunath Clarineau, das eben zylindrisch ist und wie eine Blockflöte gegriffen wird (also nur 1 Daumenloch), aber ein Klarinettenmundstück hat und einen vollchromatischen Tonraum von nur einer None c'-d'' hat.
Leider ist Dein Foto nur sehr klein und man sieht keine Einzelheiten, aber soweit ich das sehen kann, handelt es sich um ein Klarinettenmundstück, also ein Rohrblattmundstück und kein Doppelrohrmundstück, wie es bei Bombarde, Duduk wäret, die dann aber auch eher nach Oboe klingen.

Im osteuropäischen Raum gibt es auch eine Menge einheimischer Instrumente, aber indentifizieren kann ich Dein Instrument nicht.
 
hmmm,

...denn zylindrisch gebohrte Instrumente überblasen in die Duodezime (Oktave+Quinte) und da reichen blockflötenartige Bohrungen nicht aus. Wie bei meinem Kunath Clarineau, das eben zylindrisch ist und wie eine Blockflöte gegriffen wird (also nur 1 Daumenloch), aber ein Klarinettenmundstück hat und einen vollchromatischen Tonraum von nur einer None c'-d'' hat....

wenn ich mir die eagle anschaue - die ist zylindrisch und einige andere auch.

invertiert konisch sind allerdings die meisten bl.
 
Die darin aufgeführten Tupian Chalumeaux haben auf der Unterseite auch 2 Daumenlöcher, um ohne Klappen einen größeren Tonraum spielen zu können, denn zylindrisch gebohrte Instrumente überblasen in die Duodezime (Oktave+Quinte)

Hallo zusammen,
nur zur Richtigstellung: Tupian Chalumeaus haben nicht 2 Daumenlöcher sondern 1, so wie Blockflöten.
Trotzdem können 2 Oktaven gespielt werden, da der kleine Finger der linken Hand mitspielt.

Man könnte sogar auf der Tupian Homepage die Grifftabellen anschauen, da sieht man's ganz genau ;)

Grüßle, Petra
 
Da hatte mich dann mein Gedächtnis in Bezug auf Tupian Chalumeau getäuscht, ich hatte Fotos im Kopf, die ich falsch zugeordnet hatte. Ist eben so eine Sache, wenn man die Instrumente nur auf Bildern sieht und nicht in der Hand hält.

Aber durch diesen Irrtum fiel mir jetzt wieder ein, wo ich ähnliche Instrumente schon auf Fotos gesehen hatte, und zwar Birbyne aus Litauen/Lettland, wo sie sehr beliebt sind. Die Vorläufer sind alt, aber im Grunde sind es neue Instrumente, die im 20. Jhdt. wiederentdeckt wurden und einen klarinettenähnlichen Klang haben, aber ohne Klappen relativ einfach hergestellt werden können und im Laufe der Zeit verbessert wurden, so dass der Tonumfang größer wurde:

https://de.wikipedia.org/wiki/Birbynė

Das Foto dort sieht noch etwas anders aus als das oben:

220px-Birbyne_front_back.jpg



So sind die Löcherbohrung nicht so gleichmässig, aber es gibt wohl auch ganz unterschiedliche Ausführungen, wie hier auf http://www.folkinstruments.lt/puciamieji/birbynes.htm. In der Bezeichnugn steht eben auch "Birbynes; The Chalumeau"

3birbynes.jpg


Die Beschreibung auf Deutsch und Hinweise auf andere litauische Folkinstrumente gibt es hier: http://www.folkinstruments.lt/de/puciamieji.htm#birbyne:
Das Interesse für Birbynė, als ein potenzielles Instrument, erwachte gerade um die Zeit, als es aus der Volksmusik fast verschwunden war und seine Stelle der Klarinette und Ziehharmonika abgetreten hatte. Birbynen wurden nur von Hirten und alten Leuten angeblasen, die sich gut an das Ende XIX Jh. Erinnerten, als es noch viele Volksmusikanten gab, die auf diesem Instrument Tänye, Sutartinen, Lieder und andere Melodien gespielt hatten.
In den 30-40 Jahren des XX Jh. Wurde Birbzne nur von wenigen Enthusiasten-Ensembles der Volksmusik verwendet. Um diese Zeit, mit der Anwendung des Instruments bei Aufführungen der Musikwerke auf der Bühne, begann man es allmählich zu vervollkommnen; es wurde diatonisch, mit kleinem Dezima-Umfang und als solche wurde Birbynė in das Orchester der Volksinstrumente aufgenommen.



oder bei diesem youtube Video:


hier ein Birbyne Ensemble:
 
gut musikstilrichtung nicht mein ding, aber ein sehr schönes klangliches instrument mit durchsatz!
 
in dem tupian link sieht man das instrument mit und ohne kleinfingerloch links! die seiten durchblättern.
 
Gerade hab ich mal ein paar Details fotografiert. Ich könnte mir auch vorstellen, das das Oberteil angefertigt/geändert wurde. Interessant ist auch die Gravur (jüdisch?)
 

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ich staune, wie soll die denn gespielt werden? handhaltung unmöglich m.e.
 
....ja das habe ich auch schon überlegt... zumal ich subjektiv den Eindruck habe, mit geöffnetem Loch (grauer Kunststoff/Adapter?) ist das Teil nicht wirklich spielbar....
 
Jetzt, wo es genauere Bilder gibt von diesem Instrument lässt sich etwas mehr dazu sagen, wobei (bei mir) immer noch das meiste Spekulation bleiben muss.

Vorweg: Um eine Birbyne handelt es sich bestimmt nicht. Sehr typisch, bzw. das typischste Merkmal der Birnyne überhaupt ist der Schalltrichter aus Kuhhorn. Des weiteren gibt es bei der Birbyne zwar ein zweites Daumenloch auf der Unterseite, aber das liegt in etwa dort, wo an einer normalen Klarinette die Daumenstütze ist. Dieses Tonloch wird vom Daumen der rechten Hand bedient. Das ist nach meiner Erfahrung (ich besitze eine Birbyne) zwar eine große spieltechnische Herausforderung, aber absolut beherrschbar, wie es die Virtuosen auf diesem Instrument beweisen. Im übrigen gibt es eine ganze Reihe Originalkompositionen für die Birbyne, auch zeitgenössisches, aber hierzulande ist davon so gut wie nichts bekannt - wie überhaupt das Instrument selber auch nicht.
Von einem echten Könner gespielt, klingt eine Birbyne geradezu "überirdisch" schön, wie ich einmal live erleben durfte.

Nun zum vorliegenden Instrument:
Ich würde es dem arabischen Raum zuordnen soweit ich die Aufschrift interpretieren kann. Die Verzierungen deuten für mich auch darauf hin.
Das zweite Loch am abgesetzten schwarzen Oberstück ist sicher spieltechnisch nicht handhabbar (es sei denn, jemand hätte zwei Daumen an der linken Hand ;)). Meine Theorie dazu ist, dass es womöglich mal als Aufnahme für ein Kontaktmikrofon gebohrt wurde bzw. von vorne herein so vorgesehen war.
Es stellt sich darüber hinaus die Frage, ob das schwarze Oberstück überhaupt original ist oder ob es ursprünglich ein anderes Kopfstück gab, das durch das jetzt vorhandene schwarze ersetzt wurde (eben wegen des Lochs für das Mikro?).

Irgendwie erinnert mich dieses Instrument mehr an eine Schalmei (was auch auf den arabischen Raum hindeuten würde), die aber modifiziert wurde, so dass sie mit einem Klarinettenmundstück gespielt werden kann.
 
Irgendwie erinnert mich dieses Instrument mehr an eine Schalmei (was auch auf den arabischen Raum hindeuten würde), die aber modifiziert wurde, so dass sie mit einem Klarinettenmundstück gespielt werden kann.

Ja so in die Richtung denke ich auch momentan..
 
also wissen wir nach wie vor nichts! -was sagt denn der vorbesitzer?
 
geschenkt bekommen; keinerlei Angaben..
 
der tonabnehmer ist ein GUTER gedanke, aber bei dem minderwertigen gerät!!?? = nö will ich nicht glauben.

naja, wenn ich etwas geschenkt bekomme ist in der regel ein lebendiger dahinter......
 
Zuletzt bearbeitet:
War ja auch nur eine Spekulation. Wobei ich mir durchaus vorstellen kann, wie jemand gerade mit so einem simplen Teil in einer Art Folk-Rock Band melodische Klangexperimente macht. Das würde auch die Verwendung eines Tonabnehmers erklären bzw. plausibel machen.
 

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