Kaufberatung Digitalpiano: für 650€ gebraucht oder neu?

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RobinCrusoe
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Hallo ihr Lieben und erst mal ein wenig zu mir: Ich bin 21 Jahre alt, bereits 8 Jahre Klaviererfahrung und bin gerade auf der Suche nach einem E-Piano für daheim.

Wichtig sind mir eigentlich nur ein möglichst authentischer Klang und Tastenanschlag. Falls es dazu im Wohnzimmer eine schöne Figur macht, wäre das natürlich auch nicht verkehrt, aber Spielgefühl und Klang stehen an erster Stelle.

Da ich leider nur ein Budget bis zu 650 € habe, wird es wahrscheinlich ein Gebrauchtes werden...

Und tatsächlich habe ich schon ein konkretes Angebot, zu dem ich gerne eure Meinung hätte.

Mir wurde ein Yamaha Arius YDP 181 Clavinova für die besagten 650 € angeboten. Ich habe ein wenig recherchiert und der Neupreis lag wohl bei ca. 1.500 €, allerdings hat es auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel.

2010 wurde die Modellreihe auf den Markt gebracht, wenn ich mich nicht irre.

Jetzt ist die Frage:

Lieber diese Summe in ein etwas älteres E-Piano investieren, das relativ hochwertig daherkommt, oder dann doch eher das gleiche Geld in ein neueres Instrument investieren, das dann eher in die Anfängerklasse fällt.

Meine Angst ist, dass E-Pianos noch so "neu" auf dem Markt sind, dass die Technik jedes Jahr eine neue kleine Innovation feiert und das YDP-181 deswegen vielleicht funktionstechnisch veraltet ist.

Was sagt ihr dazu, würdet ihr mir zum Kauf raten, welche Alternativen gibt es auf dem Gebraucht-Markt?
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P.S. Nicht nur funktionstechnisch, sondern auch der Klang, die gleichzeitig bespielbaren Tasten, etc...
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Worauf müsste ich bei diesem älteren Modell voraussichtlich verzichten und was haben die neueren Modelle zu bieten?
 
Eigenschaft
 
Ich bin auch ein Fan des Roland FP-30 (hab ich selbst), aber so einfach würde ich das YDP 181 nicht abschreiben.

Das hat die GH Tastatur, ist also aus der Sicht deutlich über den Yamaha Einsteigermodellen einzustufen. Es fehlt natürlich der 3. Sensor der GH3 oder vergleichbarer 3-Sensor Tastaturen modernerer Pianos (wie das etwa das FP-30 hat). Hier hat man also gewisse Nachteile beim schnellen Spiel - wenn das jemanden stört. Pianinos repetieren auch anders als Flügel.

3-Layer AWM Sound ist natürlich nicht auf dem gleichen Level wie die aktuellen Top Modelle. Ob der Klang Deinen Vorstellungen entspricht, kannst Du aber nur selbst feststellen.

Und Du hast ein schöneres Möbel als das FP-30.

Ich vermute, dass das Yamaha nicht kurzfristig defekt wird. Diese Instrumente haben durch die Bank eine sehr hohe Lebenserwartung. 24 Monate Gewährleistung beim Neugerät ist dennoch ein gutes Gefühl.

128-fach Polyphonie wird zum Klavierspiel allemal reichen.

Modernere Pianos bringen oft ein paar Features mit wie "Split-Tastatur" oder "Sound Layer". Ich konnte auf die Schnelle nicht sehen, dass das YDP 181 das kann. Es hat Standard MIDI (DIN-Stecker) aber kein USB-MIDI. Je nach Vorlieben kann das Eine oder Andere Vorteile haben. "Standard MIDI" kann aber billig mit einem Adapter Kabel in USB-MIDI geändert werden, umgekehrt geht das nicht.

Sate-of-the-art sind heute digitale Schnittstellen wie Bluetooth zur Anbindung von Smartphone und Tablet.

Letztendlich sind das mehr oder weniger coole Spielereien.

Das Preis Leistungs Verhältnis ist bei Casio sehr gut und bei Roland auch.

Ab in den Laden und dort die Modelle selbst anspielen und anhören. Mit 8 Jahren Klavier Erfahrung kannst Du sicher schnell feststellen, was Du magst und was nicht. Ich gehe davon aus, dass das nicht Dein ultimatives Piano für's Leben werden wird.

Und vermutlich wirst Du Dein Budget aufstocken wollen. :gruebel:
 
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Bei dem budget ruhig neu kaufen.

roland fp 30

Kawai es 110

Etwas aus der Casio-Reihe

YDP fuer 1500 neu gab es meines Wissens nie. Da haben wir es wieder, dass Uraltmodelle im netz zu Mondpreisen angeboten werden.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
https://m.thomann.de/de/yamaha_ydp_...91&smr=61fdd5f9-6316-4940-9e93-93282915239d_7

das moechte ich noch hervorheben, aber ueber Budget.

Das hat schon die gute gh Tastatur.
 
Also laut http www.piano-ehret.de lag der NP damals bei 1.397,00 € und auf Amazon kostet es momentan 1.799 $. Deswegen die Mittelspanne von ca. 1.500 €. :D

Und das in dem Link sieht echt interessant aus, aber 830 € ist dann leider doch etwas über meinem Budget. :-/
 
Du kannst die Preise von Digitalpianos vor etlichen Jahren nicht mit denen von heute vergleichen und bei Blick auf eine Preisentwicklung auch nur in einem bestimmten Markt, in unserem Fall also Deutschland.
Das Arius 181 ist de facto genauso ein Einstiegsinstrument wie heute das Arius S52.
Was irgendein einzelner Händler den Listenpreis veröffentlicht spielt das dagegen kaum eine Rolle.

Du schreibst gar nichts zum Zustand des Angebots.
War es 10 Jahre im Lager gestanden, in der Ausstellung oder bei (welcher Art) privatem Spieler?

Dein Anspruch an Tastatur und Klang ist bestens nachvollziehbar, nur setzt der bei Digital Home Pianos für aktuelle Neuinstrumente eigentlich ein Budget von um die 2.000 EUR voraus, z.B. für das Yamaha CLP-645, wenn man bei Yamaha bleiben möchte.
https://de.yamaha.com/de/products/m...nos/clavinova/clp-645/specs.html#product-tabs
https://www.thomann.de/de/yamaha_clp_645_b.htm

Den Gebrauchtkauf finde ich bei Digitalpianos eine eher knifflige Sache, bei Trompeten und Gitarren wäre das Instrument (für mich) wesentlich einfacher einzuschätzen.

650 EUR sind schließlich auch Geld und wenn die gebrauchte Neuerwerbung in einem Jahr Macken zeigt wie irgendwelche Tastaturpreller, zahlst Du dann noch einmal 200 EUR für den Reparaturversuch oder auch mehr oder was ist dann?

Wenn Du auf Yamaha und den annährungsweisen Klavierlook zugunsten guter Tastatur und gutem Klang (besonders über Kopfhörer oder Aktivmonitore) verzichten kannst, dann wären die angesprochenen Kawai ES 110 samt Unterbau oder Roland FP-30 mit Ständer (plus Pedal DP-10) für dein Budget m.E. sehr gut funktionierende Lösungen.
Diese beiden Instrumente sind übrigens etwas verschieden ausgelegt, Du hättest da hinsichtlich der Klangzusammenstellung und des Spielgefühls also durchaus eine Alternative.

Gruß Claus
 
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Ansonsten unter 1000 eur wenns Moebeloptik haben soll dann auch casio testen. Bzw nicht nur dann.

Roland hat mit dem f 130 / 140? auch ein schickes im Programm, jedoch auch ueber budget.
 
Nochmal zum Preis in Deutschland.
Der lag für das YDP 181 von 2010 bis 2012 abgesehen von Extremen zwischen rund 1.067 und 1.121 EUR.
Besonders kurzzeitige Extreme können auch Artefakte bzw. gar nicht tatsächlich kaufbare Lockangebote sein, das lässt sich bis heute aktuell z.B. bei Idealo als seriösem Vergleichsportal immer wieder sehen.

Die Preisentwicklung nach Produktionsschluss ergibt sich aus dem Einfluss der UVP des Herstellers bei Händlerseiten mit Lagerresten bzw. später dem nicht mehr aktuellen Artikel.
Während die Angebote bei großen Internethändlern für das nicht mehr produzierte Modell verschwinden bleiben die Homepages von kleinen Einzelhändlern stehen. Diese leben aber eigentlich vom Absatz über ihr Ladenlokal und spielen während des Produktionszyklus im Onlineabsatz keine Rolle, weil sie die online mit den Preisen der großen Onlinehändler normalerweise nicht konkurrieren können.
Wird gelegentlich anderes berichtet, dann ist das nicht unbedingt ein Widerspruch, denn natürlich kann ein Händler im Verkaufsgespräch neu kalkulieren und mit kleinstem oder auch ganz ohne Gewinn verkaufen, wenn er meint, das zu können/müssen.

preisvgl.png

Quelle: https://www.heise.de/preisvergleich/eu/?phist=521969&age=9999
 
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Hey und erst mal vielen Dank für die zahlreichen und sehr hilfreichen Antworten. :)

Ansonsten unter 1000 eur wenns Moebeloptik haben soll dann auch casio testen. Bzw nicht nur dann.

Wäre natürlich wünschenswert, aber dafür möchte ich auf keinen Fall Kompromisse in Sachen Klang und Authentizität des Spielgefühls eingehen und da mein Budget nach oben begrenzt ist...

Es muss eigentlich nicht mal perfekt klingen, aber es sollte sich schon nach Klavier anfühlen. Ich habe all die Jahre auf einem Klavier mit defekten Stimmboden gespielt, das sich schon nach wenigen Wochen verstimmt hat. Klang zwar alles andere als schön, aber die Tasten hatten einfach eine gewisse Wertigkeit, einen angenehmen Druckpunkt und haben sich gut angefühlt. Und was mir ganz wichtig ist, ist, dass ich auch wirklich alles spielen kann und bei schnelleren Stücken nicht einfach Töne verschluckt werden oder so.

Beim Yamaha YDP-S52 B sieht folgendes Feature echt interessant aus:
  • Tasten-Decklagen aus synthetischem Elfenbein
Macht das beim Spielen wirklich einen merklichen und gravierenden Unterschied, oder ist das eher Schnickschnack?

Wenn ich mit diesem Gerät z.B. wirklich so viel besser bedient wäre als mit einem Roland fp 30 oder einem Kawai es 110, würde es sich ja vielleicht lohnen, dann doch nochmal zwei Monate zu sparen... Ich hätte zwar gerne möglichst bald ein Klavier hier stehen, damit ich endlich wieder spielen kann, aber wenn ich den Kauf dann nach ein paar Wochen bereue, wäre das ja auch nicht so klug.

Also könnt ihr mir vielleicht mal für den Laien erklären, welche Unterschiede es im Bereich von 600 € (Kawai ES-110 B) zu 830 € ( Yamaha YDP-S52 B) Investition gibt, auf was ich bei den billigeren Modellen verzichten müsste etc.?

Bist jetzt habe ich im Bezug auf E-Pianos eigentlich nur verstanden, dass eine Graded Hammer Tastatur wichtig fürs Spielgefühl ist. Was hat es mit dieser Polyphonie auf sich? Fallen da wirklich angeschlagene Tasten weg, wenn es etwas schneller zugeht? Wie viele sollte das E-Piano mindestens haben?

Es fehlt natürlich der 3. Sensor der GH3 oder vergleichbarer 3-Sensor Tastaturen modernerer Pianos (wie das etwa das FP-30 hat).

Hm, aber das Roland hat ja anscheinend nicht mal diese GH-Tastatur, sondern nur eine "PHA-IV Action mit Ivory Feel". Fehlt da dann nicht was Entscheidendes, oder bewegt sich die Tastatur ungefähr auf dem Niveau der Geräte für 200 - 300 € mehr? Die Mobilität vom Roland macht es irgendwie auch verlockend (wobei ich es wahrscheinlich eh nicht bewegen würde), aber wirken sich diese und das geringe Gewicht dann nicht negativ auf Spieleigenschaften und Klang aus? Und irgendwie hat es auch etwas Befriedigendes, wenn es halbwegs nach Klavier aussieht und nicht nach einem Keyboard. Aber wie gesagt, falls das eigentlich die gleiche Technik zu günstigerem Preis ist, wäre das ja vielleicht die beste Alternative fürs Budget.

Du schreibst gar nichts zum Zustand des Angebots.
War es 10 Jahre im Lager gestanden, in der Ausstellung oder bei (welcher Art) privatem Spieler?

Dein Anspruch an Tastatur und Klang ist bestens nachvollziehbar, nur setzt der bei Digital Home Pianos für aktuelle Neuinstrumente eigentlich ein Budget von um die 2.000 EUR voraus, z.B. für das Yamaha CLP-645, wenn man bei Yamaha bleiben möchte.
https://de.yamaha.com/de/products/m...nos/clavinova/clp-645/specs.html#product-tabs
https://www.thomann.de/de/yamaha_clp_645_b.htm

Den Gebrauchtkauf finde ich bei Digitalpianos eine eher knifflige Sache, bei Trompeten und Gitarren wäre das Instrument (für mich) wesentlich einfacher einzuschätzen.

Ja, da hast du Recht, das YDP 181 ist für mich nach euer Beratung vom Tisch, zumal es eh sein könnte, dass mir das bereits jemand unter der Nase weggeschnappt hat. :D Aber das ist in dem Fall ja kein Verlust. :)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und was gibt es noch so für Alternativen im Bereich von 600 - 850 € und wieso würdet ihr das entsprechende E-Piano empfehlen bzw. gibt es da vielleicht sogar ein eindeutiges Sieger-Modell?
 
Tasten-Decklagen aus synthetischem Elfenbein
Ds ist eine mattierte Oberfläche der weißen Tasten, die sämtliche hier angesprochenen Modelle haben (Yamaha S52, Kawai ES-110, Roland FP-30, Casio...).
Also könnt ihr mir vielleicht mal für den Laien erklären, welche Unterschiede es im Bereich von 600 € (Kawai ES-110 B) zu 830 € ( Yamaha YDP-S52 B) Investition gibt, auf was ich bei den billigeren Modellen verzichten müsste etc.?
M.E. besteht der wichtigste Unterschied in der Verpackung, sprich dem Gehäuseaufbau.
Eine Entscheidung kann man m.E. nur aufgrund der persönlichen Vorlieben treffen, wobei die kleinen Unterschiede in der Klangzusammenstellung, im Spielgefühl, der Klangwiedergabe den Ausschlag geben, ein klares "Sieger-Modell" gibt es m.E. nicht.

Das Kawai ES-110 hat einen klaren Schwerpunkt bei akustischen Pianos, das Roland FP-30 hat die vielseitigere Klangzusammenstellung und das Yamaha ist für mich solide, aber langweilig und leider mit der geringsten Klangauswahl ausgestattet. Dafür bietet es ein Gehäuse mit Tastaturabdeckung.
Mit allen Tastaturen kann man m.E. gut zurechtkommen, aber an dieser Stelle wirken sich die eigene Spielweise, Erwartungen und musikalsicher Einsatz natürlich aus - ich spiele z.B. wenig akustische Pianoklänge und kaum Klassik.

Deshalb, ohne eigenes Anspielen und Vergleichen der Kandidaten und evtl. eines Casio in der Preisklasse kommst Du nicht weiter.
Die objektive Qualität ist immer vorhanden, aber das kann die Frage nicht beantworten, welches Digitalpiano dir am besten gefällt.

Gruß Claus
 
Hm, aber das Roland hat ja anscheinend nicht mal diese GH-Tastatur, sondern nur eine "PHA-IV Action mit Ivory Feel".

Was ja auch nicht besonders verwunderlich ist, stammt doch die eine aus dem Hause Yamaha und die andere aus dem Hause Roland ;)
 
Guter Hinweis! :great:
Die Hersteller benutzen natürliche ihre eigenen Bezeichnungen.
Hier im Board diskutierst Du mit Digitalpianospielern, die kein Verkaufsinteresse an bestimmten Produkten haben.

Deshalb kannst Du auch bei den Anspieltips zu Einsteigerdigitalpianos davon ausgehen, dass der Mindeststandard immer gegeben ist, wie z.B. eine gewichtete Hammermechanik, egal wie der jeweilige Hersteller die bei seinen Modellen nennt.
Das Gegenstück wäre eine anschlagdynamische Tastatur, bei der die Taste gegen eine Feder arbeitet, man findet sie in Synthesizern und (fast allen) Entertainer-Keyboards.
Die Konstruktion/Bauart ist aber das Eine, die konkrete Ausführung das Andere, deshalb hilft die Bezeichnung nur bei der ersten Vorauswahl.

In dieser Diskussion wurde z.B. das ansonsten gefällige nagelneue Yamaha P-125 nicht genannt, weil dessen GHS-Tastatur von Klavierspielern häufig als zu unpräzise empfunden wird. Das P-125 steht sicher in jedem Laden, Du kannst es also leicht zum Vergleich heranziehen.

Bei den Instrumenten deutlich unter 1.000 EUR gefällt mir die Roland-Tastatur (PHA4) am besten, die bin ich aber auch gewohnt.
Bei Kawai war es zuletzt die RH-Compact Tastatur des ES-110, die mir zur eigenen Überraschung sogar besser gefallen hast als die in der überarbeiteten Mittelklasse (RH3 im MP7SE), bei Yamaha ist die GH bereits grundsolide.

Gruß Claus
 
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@Claus
Du meinst sicherlich das nagelneue P-125
:)
 
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Genau. :redface:
Danke für die Korrektur, ich habe sie im Text jetzt übernommen.

Gruß Claus
 
Eine Entscheidung kann man m.E. nur aufgrund der persönlichen Vorlieben treffen, wobei die kleinen Unterschiede in der Klangzusammenstellung, im Spielgefühl, der Klangwiedergabe den Ausschlag geben, ein klares "Sieger-Modell" gibt es m.E. nicht.

Also geben sich das Roland FP 30 und das 200 € teurere YDP S52 B objektiv gesehen nicht wirklich viel, mal abgesehen von der schöneren Optik und der Tastaturabdeckung?

Und wie sieht es aus, wenn man preislich noch etwas nach oben geht? Sagen wir mal so im Preisbereich von 800 - 1.200 €, gibt es da dann überhaupt wirklich merkliche Unterschiede oder irgendwelche gravierenden Funktionen, die den Mehrpreis rechtfertigen? Bevor ich den Kauf dann bereue, weil ich in ein schlechtes Piano investiert habe, würde ich notfalls lieber nochmal eine Weile sparen.

Das Kawai ES-110 hat einen klaren Schwerpunkt bei akustischen Pianos, das Roland FP-30 hat die vielseitigere Klangzusammenstellung und das Yamaha ist für mich solide, aber langweilig und leider mit der geringsten Klangauswahl ausgestattet.


Klangauswahl und Schnickschnack sind für mich wirklich untergeordnete Anforderungen, Hauptsache es klingt und spielt sich möglichst authentisch.

Deshalb, ohne eigenes Anspielen und Vergleichen der Kandidaten und evtl. eines Casio in der Preisklasse kommst Du nicht weiter.

Dann werde ich mir mal einen Laden in der Nähe suchen und etwas ausprobieren. :) Vielleicht sogar noch heute, wenn es zeitlich klappt!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Okay, heute wird es leider nichts mehr, da samstags nicht geöffnet.

Hmm, irgendwie fällt mir es in diesem Fall echt schwer. Klingt so, als ob die Geräte von 600 - 1.000 € alle nur kleine eigene Vorteile und Feinheiten aufweisen würden, aber nichts Signifikantes, das einem dann wirklich zu einer klaren Kaufentscheidung verhilft.
 
Roland FP 30 versus Kawai ES 100 ist eine Geschmacksfrage, die Verbesserung wäre mehr als doppelt so teuer (Roland FP 90 oder Kawai ES 8).
Yamaha S52 ist eine Konsole bzw. ein Digital Home Piano, das würde ich mit anderen vergleichen, z.B. Casio PX-870, Casio AP-270, Roland RP-102, Korg C1, Korg LP 380, Kawai CN 17, Kawai CN 27...

Meine Meinung ist allerdings Sekt oder Selters. Ich hatte weiter oben schon meinem Eindruck geäußert, dass Du bei Digitalpianos für ca 2.000 EUR eher finden wirst, was Du aufgrund deiner Ansprüche suchst.

Natürlich werden bei jedem Hersteller Modell für Modell Verbesserungen geboten, die Tabelle am Beispiel Yamaha war weiter oben schon verlinkt:
https://de.yamaha.com/de/products/m...nos/clavinova/clp-685/specs.html#product-tabs
Der Aufwand fließt in das das Gehäuse, das Lautsprechersystem, die Tastatur und die Klangerzeugung.

Wenn dir das YDP S52 zu wenig hermacht, gäbe es bis rund 2.000 EUR z.B. das CLP 625, das CLP 635 und schließlich das CLP 645.
In dieser Reihe fände ich das CLP-645 die wirklich lohnende Verbesserung, u.a. Kollege @Vintersol hat dazu einige Male aufgrund seiner Erfahrung damit geschrieben. Du kannst dir seine Beiträge über die Suche oben rechts anzeigen lassen.
Ob für dich aber doch etwas in deinem Budget dabei ist, das kannst Du nur im Laden herausfinden. Bei dieser Gelegenheit erfährst Du auch, ob dir das Modell eines anderen Herstellers als Yamaha besser gefällt.

Gruß Claus
 
Hm, aber das Roland hat ja anscheinend nicht mal diese GH-Tastatur, sondern nur eine "PHA-IV Action mit Ivory Feel". Fehlt da dann nicht was Entscheidendes, oder bewegt sich die Tastatur ungefähr auf dem Niveau der Geräte für 200 - 300 € mehr?
Dass die Hersteller jeweils eigene Bezeichnungen mit Fantasienamen für ihre Tastaturen wählen hat einen guten Grund. Sie sollen überhaupt nicht mit Tastaturen des Mitbewerbs vergleichbar sein. Wenn überhaupt, dann nur innerhalb der eigenen Marke und selbst da haben verschiedene Tastaturen oft die gleiche Bezeichnung. Dabei ist jede Tastatur "super und absolut authentisch". Die des jeweils "größeren" Modells eben "noch superer und authentischer". Was auch immer das jeweils bedeuten mag. Das gleiche gilt für die Klang Erzeugung. Jeder Hersteller hat seine eigenen Kürzel, aber keiner erklärt genau den Unterschied. Es wäscht eben weißer als das Persil vom letzten Jahr...

Deshalb kommt auch immer der Hinweis, dass man es unbedingt selber probieren soll. Die persönlichen Vorlieben sind doch verschieden. Ich bin beim Probespielen durch alle Modelle für mich überraschend am Roland FP-80 hängen geblieben, das meinem Pianino erstaunlich ähnlich war. Aber deutlich außer Budget. Später ist es dann das FP-30 geworden.

Ich mag die Tastatur meines FP-30. Die ist schwerer und hat einen deutlicheren Druckpunkt als mein Pianino. Dessen Tasten sind eher kurzhubig und leicht. Der Flügel meiner Klavierlehrerein ist dagegen noch schwerer, der Druckpunkt aber vergleichbar. Am Flügel sind die Tasten länger als am Pianino und am FP-30 und sie reagieren auch anders. Die Top Modelle der Hersteller orientieren sich in der Tastenlänge (und entsprechend der Gehäuse Tiefe!) mehr an den Flügel Tasten.

Soweit zu "total authentisch". Es sind ja nicht einmal die Klaviere untereinander vergleichbar, und jedes einzelne ist per Definition "authentisch". Wenn Du am Flügel ultra schnell repetieren musst, dann quasi auf halber Höhe, ohne durch zu drücken. Am Digital Piano ist das eher am unteren Anschlag (ich weiß aber nicht, ob das bei anderen Modellen anders ist), am Pianino gar nicht.

Das synthetische Elfenbein-Feeling ist bei jeder Tastatur anders gelöst. Ich hatte nie das Vergügen, echte Elfenbein Tasten anzufassen. Ich kenne nur glatte Kunststoff Tasten, auch am Flügel. Das ist keine Einschränkung beim Spiel. Die leicht matte Oberfläche ist am Finger etwas griffiger. Soll angeblich helfen, wenn man so viel spielt, dass die Hände schon schwitzen. Das kommt bei mir nie vor ;-)

Zur Frage nach der Einschränkung im Klang durch das geringere Gewicht: So leicht ist auch das FP-30 nicht. Das steht schon sehr stabil auf dem Gestell. da wackelt nichts. Die Lautsprecher sind in der Bauform natürlich weniger leistungsfähig als beispielsweise die Kawai CA-Serie Top Modelle, wo tatsächlich ein Resonanzboden schwingt und das ganze Gehäuse den Klang abstrahlt. Einer der Gründe, warum die Top Modelle doch deutlich teurer sind. Irgenwo muss man sparen. Für den Hausgebrauch ist es laut genug.

Ich glaube aber, dass Du Dich nach etwas Eingewöhnung auf jeder der Tastaturen wohl fühlen kannst. Eingewöhnen ist bei jedem Klavier nötig.

Meine "Expertise" ist aber begrenzt, meine Spielerfahung auch. Nicht dass fälschlicherweise der Eindruck entstünde, ich wäre irgend eine Autorität auf dem Gebiet oder könnte auch nur halbwegs gut spielen.
 
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Ich würde bei dem kleinen Budget auch mal - zumindest spaßeshalber - einen Blick auf die Hausmarken der großen Stores werfen.

Ich habe neulich mal ein Fame-Piano ausprobiert und war überrascht, wie gut das - in Relation zu dem wirklich kleinen Preis - war.

Bei Gebrauchten gilt sehr oft, dass man ein aktuelles und neues Piano für (fast) den gleichen Preis bekommt. Die Preise sind wie bei allen elektronischen Instrumenten seit Jahren im Sinkflug - oder zumindest haben neue Instrumente zum gleichen Preis mehr Features und manchmal auch eine bessere Qualität. Zudem hast du dann eine Garantie. Menschen, die ihre alten Instrumente verkaufen, sehen oft nur den einstigen Einkaufspreis und wollen dementsprechend (zu) viel für das gebrauchte Instrument haben.
 
Tu das nicht mit den Hausmarken. Teste FP-30, ES-110 und P-125, such Dir das für Dich passende raus. Unterbauten gibt es auch in Holz, wenn Wohnzimmertauglichkeit erforderlich, dann könnte Dein Budget evtl. leicht überschritten werden.
Dann kommst Du in kurzer Zeit an ein Digitalpiano für Dein Budget. Wenn Du in einiger Zeit flüssiger bist, kannst Du dann ja upgraden, die Kompaktpianos bekommst Du immer für einen vernünftigen Preis verkauft, auf jeden Fall leichter als ein Holzmöbel. Oder Du behälst es für die Band oder wasauchimmer.
Für meine Begriffe die sinnvollste Lösung. Das absolute Top-Gerät ist ja im Moment wohl nicht finanzierbar.
 
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Auch ich rate von den Hausmarken ab.
 
LOL. Das FP-30 wird derzeit für um die 490 EUR praktisch hinterhergeschmissen. Wer da noch ein Noname kauft, ist selbst schuld. :tongue:
 

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