Wie wichtig ist eine genau passende Halstasche für den Klang?

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Eine gut passende Halstasche sieht zwar gut aus und zeigt, dass der Hersteller Holz bearbeiten kann und sich Mühe gibt. Ist sie aber wichtig für den Klang?
Ich bezweifle das .
Habe zwar noch nie 2 Gitarren, die sich nur in der Genauigkeit der Halstasche unterscheiden direkt vergleichen können. Aber ich denke die Verfechter einer genauen Tasche haben das auch nicht.

Was meint Ihr?
 
Eigenschaft
 
Also, ich hab an meiner 70s Strat die Halstasche mit Furnier aufgefuttert und die klangliche Ausbeute war... gleich Null...

Was sich verbessert hat war die mechanische Festigkeit auf seitliches verschieben (also die Flucht der Saiten).
 
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Eine gut passende Halstasche
...sorgt für Stabilität zwischen Hals und Korpus. Der Hals soll nicht nur von den Schrauben in Position gehalten werden, sondern auch durch die Form der Tasche. Ist also in erster Linie eine konstruktive und nicht optische Frage. Ist die Tasche passend geformt, werden auch die Halteschrauben weniger beansprucht.

Bei fast allen Gitarren die in angetestet habe, konnte ich etwas Spiel bei den Hals/Korpus-Schrauben feststellen. Allein 1/5-Drehung Spiel und noch weniger kann die Verbindung schwächen und dazu führen das Sustain gekillt wird und die Höhen zusammenmatschen.
 
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Eins von meinen Schätzchen hat eine zu weite Halstasche (etwas mehr als ein MM). Eine baugleiche hat eine exakt passende. Im Ergebnis steht der Ton bei beiden wie eine 1 und das Sustain ist hervorragend. Stabilität gegen Scherkräfte nahezu identisch - die mit der weiten Tasche hat einen wesentlich dünneren Hals.

Wichtiger ist die Schraubverbindung zwischen Hals und Body und die ebene Auflage.
 
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Hierzu eine zutreffende Aussage zu machen ist unmöglich.
Dazu müsste man einen Hals der genau passend ist montieren, etwas aufnehmen und dann vom Halsfuß etwas wegnehmen und wieder montieren und das gleiche nochmal aufnehmen.

2 unterschiedliche Hälse dafür zu nutzen ergibt natürlich generell ein anderes Klangbild und ist nicht vergleichbar.

Wahrscheinlich stammt das von der Annahme her aus dem Umstand, dass man durchgehenden oder eingeleimten Hälsen ein längeres Sustain nachsagt. Daraus abgeleitet schließt man, dass nach ähnlichem Prinzip ein besserer Ton entsteht, wenn auch bei Schraubhälsen kein Spiel vorhanden ist.

Bleibt die Frage: wie wollte man es vergleichen ?
 
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Wichtiger ist die Schraubverbindung zwischen Hals und Body und die ebene Auflage.
Richtig, wobei wichtiger als eben wäre "fest". Aber genau diese Schraubverbindung wird bei einer nicht passenden Tasche mehr beansprucht, langfristig gesehen, würden sich die Schrauben eher lockern als wie bei einer passenden Tasche und dies hätte auch klangliche Folgen. Ist also in erster Linie konstruktiv wichtig und gegen eine gute Konstruktion ist auch nichts zu sagen. Darum verstehe ich die Frage auch nicht ganz...
 
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Ich kann das nicht beurteilen, weil ich noch nie die gleiche Gitarre mit passender und größerer Halstasche hatte, ich halte den klanglichen Einfluss aber eher für gering bis nicht vorhanden, so lange das in einem gewissen Rahmen ist.

Ich kann aber sagen, dass eine zu enge Halstasche oft dazu führt, dass es die typischen Lackrisse gibt, wie man es z.B. hier sieht:
https://www.musiker-board.de/threads/halstasche-hat-leichte-risse-an-den-ecken.225054/
Ist aber kein klangliches, sondern ein optisches Problem.
 
Meine Strat hat auch eine leichte "Neck Pocket Gap" von vielleicht 0,1 - 0,15mm, denke nicht daß das auf den Klang großen Einfluß hat. Ist mehr 'n optischer Makel.

Rory Gallagher soll einst die Plektren in die Halstaschen-Lücke gesteckt haben. Und Rory klang verdammt gut. Durfte ihn mal erleben...:D
 
Wenn der Hals durch die Schrauben fixiert ist, ist er fixiert und dadurch wird zu 99% eine so starre Konstruktion zwischen Steg und Sattel ermöglicht, wie es mit Holz als Werkstoff eben möglich ist.
Es gibt ja den "Trick" den Saitenzug zu nutzen, um einen möglichst guten Kontakt zwischen Stirnholz vom Halsfuss und der Halstasche hinzubekommen, in dem man bei aufgezogenen Saiten die Halsschrauben leicht löst und dann wieder festzieht. Bei einigen soll sich da hörbar der Hals entsprechend "gesetzt" haben.
Ich habe das beim meinen Schaubhalsgitarren auch probiert, aber keinerlei Veränderung feststellen können.
 
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Rory Gallagher soll einst die Plektren in die Halstaschen-Lücke gesteckt haben. Und Rory klang verdammt gut.

Der Klang kommt ja auch aus den Fingern und nicht aus der Halstasche ........ :embarrassed:
 
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Rory Gallagher soll einst die Plektren in die Halstaschen-Lücke gesteckt haben. Und Rory klang verdammt gut. Durfte ihn mal erleben...:D

.... sorry für den OT Kommentar...., aber ich bin leider zu jung, um ihn live erlebt haben zu können, aber was ich von den legendären und tollen Fernsehmitschnitten (im Rockpalast war er gigantisch!) mitgenommen habe: Mit dem Gitarrensound von Rory wäre ich nicht glücklich.
 
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Ich will auf keinen Fall wieder Endlosdiskussionen lostreten, wie z.B. die Tonholzproblematik. Um die besagte Sache vergleichen zu können, ist zu viel Aufwand nötig und vermutlich nicht messbar. Nach meinen nicht gerade wenigen Erfahrungen ist schon ein Unterschied wahrscheinlich. Beim Sustain zumindest....Ich habe einige fertige "Fremdfirmen-Kundengitarren" auf mein "System" mit den zusätzlichen Schrauben "umgebaut" und dabei auch wenn nötig den Luftspalt zwischen Hals und Halstasche durch einleimen eines Furnierstreifens verringert, und dadurch eine festere Hals/Korpusverbindung geschaffen. Die Kunden sprachen von: Ist irgendwie ein anderes Gefühl... Egal ob Einbildung oder Wirklichkeit: Ich mache es so, das ich die Halstaschen so fräse, das die Hälse stramm sitzen und mit 6 Schrauben befestigt werden- Kostet nur minimal mehr Arbeit, aber ich habe ein besseres Gewissen, und warum soll man es nicht machen, wenn es möglich ist??
 
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Hallo Murle,als Profi Gitarrenbauer würde ich dir auch unbedingt raten sabere Halstaschen zu machen, du würdest sonst pleitegehen, selbst wenn Hendrix aus dem Grabe aufstände und verkündet, dass es für den Klang wurst ist:D

Deine 6 Schrauben find ich interessant, ich hab ne alte Peavy Tele mit 5.
Ich selber nehme nur 3, dafür setze ich aber Einschraubmuffen in den Hals und nehme Maschienenschrauben. Ich halte diese Befestigung für viel stabiler als die Übliche.
s-l500.jpg
 
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Ja, Einschraubmuffen/Muttern finde ich auch besser, habe es aber bislang nicht gesehen. Ist einfach besser....gerade auch, wenn man gelegentlich den Hals abschraubt.
Und ein fest sitzender Hals in der Tasche ist mir gefühlsmässig wesentlich lieber, als wenn ich da Plektren verstauen kann. Inwieweit sich das auf sound/sustain auswirkt, kann ich nicht beurteilen.
 
Hallo Murle,als Profi Gitarrenbauer würde ich dir auch unbedingt raten sabere Halstaschen zu machen, du würdest sonst pleitegehen, selbst wenn Hendrix aus dem Grabe aufstände und verkündet, dass es für den Klang wurst ist:D

Deine 6 Schrauben find ich interessant, ich hab ne alte Peavy Tele mit 5.
Ich selber nehme nur 3, dafür setze ich aber Einschraubmuffen in den Hals und nehme Maschienenschrauben. Ich halte diese Befestigung für viel stabiler als die Übliche.
s-l500.jpg

Nur zur Info: Ich kann nicht Pleite gehen - weil ich meine Einkünfte woanders her bekomme. Also mit dem Gitarrenbau nichts "verdiene".
Und mit solchen Einschraubmuffen habe ich es auch schon vor 20 Jahren versucht - wollte kaum einer. Musiker sind ein seltsames Völkchen: Das ist nicht Vintage....!
 
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Der Gitarrenbauer "meines Vertrauens" erzählte mir mal, es wäre sehr wichtig, dass die Halstasche exakt zum Hals passt, weil da die Schwingungsübertragung zwischen Korpus und Hals stattfindet. Also kein Spiel, aber auch keine Presspassung, um Spannungen im Material zu vermeiden.
Ich glaube das einfach mal, weil es für mich Laien als logisch erscheint. Außerdem habe ich einige Gitarren von ihm, die allesamt sehr gut klingen (wobei das wahrscheinlich nicht nur an der genauen Korpus-Hals-Verbindung liegt)
 
Bei dieser Frage hat mir dieses Video noch mal geholfen, die Zusammenhängen besser zu verstehen:




Bitte jetzt aber keine neue "Holz" Debatte: Die "Ton-Wood" Beurteilung ist dabei hier völlig Nebensachen. Es mir geht nur darum, wie "gut" die Verbindung der Gitarrenteile sein muss...
 
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ich denke, es macht einen Unterschied ob man von einer Schraubverbindung (die immer eine hohe Festigkeit haben wird) oder von einem geleimten Hals spricht - bei dem dann möglicherweise eine lose Passung mit mehr Leim, Kitt oder ähnlichem aufgefüllt wird, was potenziell die Übertragung verschlechtert.
 
Die Strat, die von meinen die ungenaueste Tasche hat, klingt am besten :)
Aber da werden sicher noch eine Menge andere Faktoren eine Rolle spielen
 

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