"Handverdrahtet" - ja und?

  • Ersteller Gast284307
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... ist es sehr wohl eine langlebige Lösung. Sonst wäre diese Art von vorgehen nicht auch in einer NASA Richtlinie beschrieben....

Die Richtlinie kenne ich nicht, weiß aber aus der Literatur, dass das z.B. damals bei der Reparatur von Fernsehern Vorschrift und gängige Praxis war.
 
Die Richtlinie kenne ich nicht, weiß aber aus der Literatur, dass das z.B. damals bei der Reparatur von Fernsehern Vorschrift und gängige Praxis war.
Diese Handbücher sind meines Wissens öffentlich zugänglich.
Da ist ganz schön viel beschrieben. Vom Kabelbaum binden bis hin zum korrekten abisolieren von Leitungen.
Teilweise schon echt "picky" mit vielen "nitty gritty details", aber eben absolut korrekt und handwerklich ganz weit vorne.
 
In dem Kontext sei auch NEETS (Navy Electricity and Electronics Training Service) erwähnt. PDFs sind über die Suchmaschine der Wahl auffindbar, speziell Modul 4 geht auf Verdrahtungs- und Löttechniken ein.
 
Ich hatte neue Diezel oder Bogner, da war kein schlechter dabei. Ich selbst spiele handverdrahtete Cornford und Tube Thomsen aber auch Platinen Bogner und Marshall, sind alle sehr gut im Ton..
mal meine Laienhafte Sicht:
Die Art der Verdrahtung spielt dabei ja nur eine Rolle von vielen. Das heutige Amps generell "gleicher" innerhalb einer Serie klingen, hat ja auch mit der Konsistenz der ganzen Fertigung zu tun. So etwas gab es früher nicht. Jedes Kabel ist heute auf den mm gleich lang, jeder Löstpunkt sitzt an der gleichen Stelle mit der gleichen Menge Lötzinn, die Temperatur des Kolbens und die Dauer und Stelle mit der er auf das Bauteil gehalten wird ist überall gleich etc. Ich schätze, dass das auch mit ein Grund dafür ist, dass es weniger Ausreißer nach oben und unten gibt.

Bei den heutigen, teuren Handwired Amps ist es eben auch so, dass der Hersteller auf eine gleichbleibende Güte der Komponenten und der Verarbeitung achten MUSS - sonst isser weg der Hersteller. Insofern ist der Anspruch und der Preis auch in gewisser Weise Garant dafür, dass die Teile entsprechend gut klingen und man eher selten ein Exemplar finden sollte, dass Grotte ist.

Stell Dir vor, Rolls Royce fällt plötzlich negativ auf, weil ständig die Nähte am Sitzbankleder oder Lenkrad aufgehen. Da werden die Scheichs und Oligarchen ( oder auch HipHop Mogule ) sich eben einen Bentley oder Aston Martin ... Also gehe ich mal davon aus, dass in der obersten Kategorie - gleich welcher Branche - eine sehr gute Qulaitätskontrolle in allen Bereichen stattfindet
 
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Toller Thread nach all den "Super Modeling vs. doofe Röhrenamps" Threads der vergangenen Wochen. :rolleyes:

Mein Vorschlag fürs E-Gitarren Unterforum: "Handgebaut - ja und?" :evil:
 
"Handgebaut - ja und?"

jau ..... quasi " bauer tuning " .... alles selbst gebaut *gg

IMG_7662.JPG
 
jau ..... quasi " bauer tuning " .... alles selbst gebaut *gg

Ist doch fein, wenn alles funktioniert. :great:
Das "handgebaut" war aber von meiner Seite aus auf E-Gitarren - also die Instrumente - bezogen. ;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Um noch was Produktives hier beizutragen, hier mal zwei verschiedene Ausführungen von "handverdrahtet" - kann man einfach mal auf sich wirken lassen:


1) Ein "kranker" Amp:


screenshot_2019-09-131qjcv.jpg


:D


2) Ein Hi-Fi Amp, macht aber nix:

screenshot_2019-09-130ajvn.jpg


:cool:



Was lernen wir daraus?
"Handverdrahtet" ist nicht gleich "handverdrahtet". :)
 
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.... beim oberen würde ich sofort vermuten , das der nicht funktionierte und dann " rumgedockert " wurde .
 
.... beim oberen würde ich sofort vermuten , das der nicht funktionierte und dann " rumgedockert " wurde .

Das ist ein Prototyp eines Krank Amps, der soll tatsächlich funktioniert haben. :D
Könnte mir aber schon auch vorstellen, dass da noch Optimierungspotential vorhanden war. :engel:
 
naja ...... so prototypen sehen schonmal .... hart aus *gg

IMG_7651.JPG


.... da muß man eben nach der testphase noch mal ran ;)
 
Ja, aber denkt bitte daran, dass viele der Prototypen oftmals schon etwas "sehr befremdlich" aussehen. Die haben ja auch nomalerweise für "sonst anders jemanden" nichts zu suchen.

...Vom Kabelbaum binden...

Och, da musste ich mal wieder ran, als ich im Frühjahr meinem Dabendorf eine komplette neue Netzspannungsversorgung spendieren musste, weil einer der alten, originalen Trockengleichrichter abgeraucht war. Ich wollte keine neuen Kabel einbauen und die vorhandenen nutzen, damit es möglichst so original wie es geht, aussieht. Zum Glück habe ich noch solchen alten Faden da, um einen Kabelbaum zu binden.

Vorher hatte da einer bereits dran rumgepfuscht und einfach irgendwelche Si-Dioden freifliegend an den verkokelten Trockengleichrichter rangeknüppert... Das sah nicht nur shice aus, sondern funktionierte natürlich auch nicht - der RX brummte, da es die falschen Dioden waren und obendrein die zugehörigen Elkos nicht geprüft waren, ob sie überhaupt noch ihre korrekte Capacitance haben:

DSC02921.JPG


Jetzt so:

DSC05638.JPG


Schön nicht, aber selten. :D
 
Das ist ein Prototyp eines Krank Amps, der soll tatsächlich funktioniert haben. :D

Den konnte man immerhin zum probieren in den Proberaum mitnehmen -
Mach das mal mit Mikeys SLO :dizzy:

Soldano(1).jpg
 
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@Stratspieler

Das obere Bild sieht allerdings schon sehr abenteuerlich aus ;)
 
2) Ein Hi-Fi Amp, macht aber nix:
Der Jadis Amp ist aber schon auch ein Schmuckstück. :love: Glückwunsch, falls du den besitzen solltest!
Erinnert mich an eine Industrie-Anlage im Kleinformat. Selten so etwas Geniales gesehen!
Wenn ein Gitarrenverstärker so viel kosten würde, dann würden einige Gitarreros hier wieder anmerken: "So viel Geld für einen Amp, die Bauteile gibt's doch für einen Bruchteil des Preises!" :evil:
 
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Zum Glück habe ich noch solchen alten Faden da, um einen Kabelbaum zu binden.

... das war doch so ein gewachster faden , wenn ich mich recht erinnere ..... ich hab das sogar noch gelernt , mit anfangs und endknoten usw usw
 
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... das war doch so ein gewachster faden , wenn ich mich recht erinnere...

Ja, genau sowas. Gewachst ist das Garn, was ich da noch habe, zwar nicht. Aber es ist schon so "ollsch" (noch so stabil), dass es von alleine hält, sobald man die Knoten zieht.

...Das obere Bild sieht allerdings schon sehr abenteuerlich aus ;)

Japp. Offenbar ist einer der HV-Elkos durchgegangen, so dass (leider obligatorisch) diese Trockengleichrichter sofort anfingen, zu kokeln. Die konnten ja eh schon kaum richtig Durchlaßstrom ab.

Trockengleichrichter = Gleich riecht er! Und wer diesen typischen Gestank nach totem Fisch einmal gerochen hat, der weiß, was ich meine...

Na jedenfalls muss der damalige Besitzer dieses RX den Fehler offenbar nicht sofort bemerkt haben, denn als Folgeerscheinung ging auch der Netztrafo durch. Der wurde dann irgendwann ausgetauscht; leider nicht gegen ein entsprechendes Original (war wohl damals nicht mehr aufzutreiben). Zum Glück stimmen aber die erforderlichen Spannungen. Und damit verbunden, wurde dann eben dieser abenteuerliche Drahtverhau drangeknüppert...

BTW, wo ich schon (so OT) dabei bin: Wenn jemand etwas Ölpapier für den Netztrafo für mich übrig hat oder eine Beschaffungsquelle weiß, dann bin ich um jede Meldung dankbar! :)

Und noch 'n BTW:

Falls jemand Lust auf das ganze Elend hat, resp. sich diese Allwellenempfänger und ihre verschiedenen Ausführungen (dort verlinkt) mal in einer ruhigen Minute meinetwegen bei einem schönen Glas Whisky zu Gemüte führen will, dann kann er gern hier mehr dazu erfahren. :)
 
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Sonst wäre diese Art von vorgehen nicht auch in einer NASA Richtlinie beschrieben.

Ich hab mich schon vor >20 Jahren bei meinem Arbeitgeber (eine US Firma!) in die Nesseln gesetzt als ich den Hinweis dass das verwendete Kabel auch von der NASA im SpaceShuttle verwendet wird mit " kein Wunder daß es explodiert ist" kommentiert hab, und ich steh da (nach fast 30 Jahren Erfahrung mit US Produkten) immer noch dazu. In dem Fall wo ich den Rück- bzw Umbau vorgenommen hab waren die Komponenten einfach an die Stumpen "geklebt" anstatt zB Ringe an den Anschlüssen zu machen wo der alte Draht durchgeht und sicher verlötet werden kann. Außerdem mag diese Richtlinie zwar damals ihre Berechtigung gehabt haben aber als die aufgestellt wurde hat keiner irgend einen Schimmer von bleifreien Lot und seiner Eigenschaften gehabt, insofern bleib ich bei der Behauptung: war nicht fachmännisch und damit teuer bezahlter Pfusch.
 
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Ich bin einfach immer wieder überwätigt wenn ich meinen alten Hiwatt von innen sehe. Da steckt sichtbar so viel Sorgfalt und Liebe zum Detail drin. Sowas findet man heute nur noch selten.

L1050001.JPG

L1050005.JPG
 
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ptp Verdrahtung soll 3x so teuer sein
das kann man doch so pauschal überhaupt gar nicht sagen.

Was ist mit Linnemann? Selbst TAD? Die fallen mir jetzt nur spontan ein. Linnemann baut günstiger als Markenhersteller auf Platine; TAD ist teurer; aber bei weitem nicht dreimal so teuer.

Beispiel Deluxe Reverb
- Fender DR (Platine) 1.500 €
- Fender DR handwired 2.000 €
- TAD DR handwired 2.000 €

Beispiel JTM45 Topteil
- Marshall JTM; Platine 1.430 €
- 1959 HW (handwired) 1900 € - das ist der 100W Plexi; den JTM gibts momentan nicht HW. D.h. der JTM HW dürfte da drunter liegen
- TAD handwired 1.600 €
- Linnemann muss man anfragen; dürfte deutlich unter dem Marshall JTM Platine liegen

so kann man es weiter treiben. Wer behauptet, handwired Amps seien 3x so teuer, vergleicht mit Sicherheit Äpfel mit Birnen.
 
Ich bin einfach immer wieder überwätigt wenn ich meinen alten Hiwatt von innen sehe. Da steckt sichtbar so viel Sorgfalt und Liebe zum Detail drin. Sowas findet man heute nur noch selten.

Das findest du genauso häufig wie damals auch. Das man diese heute so selten findet liegt daran das man die Preise deutlich reduzieren konnte, mit bereits hier erwähnten Maßnahmen. Der HiWatt hatte 1978 einen Listenpreis von etwa 1300 Dollar(?). Das waren etwa 2600 DM. Das durchschnittliche Bruttoeinkommen lag bei etwa 13.000€ im Jahr. Heut zu Tage liegt es bei etwa 35.000€ im Jahr. Wenn man es also so sieht läge ein Vergleichsamp bei ~7000€ heute (Listenpreis). Und da kann ich dir einige Hersteller nennen die in der Preisklasse einen solchen Aufbau hinlegen können.

Fakt ist: Verstärker kosten heut zu Tage (fast) nichts mehr. Das ist auch gut so, weil das zumindest keine größere Hürde mehr darstellt um gutes Equipment zum erschwinglichen Preis zu bekommen.
 
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