Reaper Latenzproblem?

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Tompa1991
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Hallo,

ich habe ein Problem mit "Knacksern" bei der Probeaufnahme einer Tom von unserem Schlagzeug.

Das Setup:

Tom - Mikrofon - Behringer XR18 - USB-Kabel (und Remote-Kabel) - Laptop - Reaper

Höre ich das Signal über den Kopfhörerausgang des XR18 ab, so klingt alles völlig ok.
Mache ich eine Aufnahme in Reaper, gibt es "Knackser" und auch eine Zeitverzögerung.
Ich vermute, das es an der Latenz liegt. Etwas ähnliches kenne ich von Gitarrenaufnahmen von früher.

Ist meine Vermutung richtig?
Oder hat jemand eine andere Idee?


Sollte es an der Latenz liegen, welche Werte sind als Startwerte sinnig für:

Latency Compensation IN
Latency Compensation OUT
Buffer Offset
ASIO Buffer Size

Gruß
Tompa
 
Eigenschaft
 
Es wird aus deiner Beschreibung nicht ganz eindeutig, ob Du nun das aufzunehmende Signal abhörst ("Monitoring") oder ob Du die Aufnahme anhörst.
 
Das Monitorsignal des XR18 klingt so wie es soll.
Die Aufnahme in Reaper "knackst".
 
OK.

Das könnte vielerlei Ursachen haben.

- Es könnte am Puffer liegen. Latenzkompensation ist VOR der Aufnahme zu aktivieren - danach bringt das nichts mehr, für's nächste Mal also. Zunächst solltest Du jetzt die Puffergröße/buffer size erhöhen.

- Es könnte auch sein, dass die Aufnahme übersteuert ist, dann kommt es zu Verzerrungen was manch Einer als Knacken beschreibt, gerade bei transientenstarken Signalen. Wie hoch ist der angezeigte Pegel?

- Es könnte ein Problem mit unterschiedlich gewählten Abtastfrequenzen/sample rates geben. Zu kontrollieren in der DAW-Software und dem Einstellungen des Audio-Interfaces.

- Es könnte an einer zu langsamen Festplatte liegen. Relativ unwahrscheinlich bei nur einer einkanaligen Aufnahme.

- Es könnte an Prozessen liegen, die die Leistung des Rechnersystems kurzfristig ausreizen, Kandidaten dafür wären z.B. Virenscanner oder Software/Treiber für Grafikkarte und Netzwerkadapter. Zu testen mit entsprechenden Software-Tools, deren Name mir immer wieder entfällt, naja was man selbst nicht braucht...
 
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Zu Latenz und Puffergröße lässt ich allgemein sagen, sofern keine VST-Instrumente live gespielt werden oder Spuren über Live-Monitoring genutzt werden, kann die Buffer-Size für Recording ohne weiteres deutlich erhöht werden um dem System genug Luft zu lassen, die Daten abzuarbeiten. Dabei ist die Latenz zunächst egal. Wenn alle aufgenommenen Signale um die gleiche Zeit verzögert werden, sind die aufgenommenen Signale später zueinander Synchron.

Da du nur eine Spur aufgenommen hast, schätze ich, dass die wahrgenommene Verzögerung dadurch entsteht, dass du in Reaper das Monitoring aktiviert hast. Wenn du dieses Tom-Signal direkt in Reaper über die Monitoring-Funktion abhörst, wird durch eben diese Latenz des Rechners das Signal verzögert zum Signal des XR18 bzw. zum Tom-Schlag ausgegeben.


* Geringe Puffergröße -> geringe Latenz aber höhere Fehlerquote bei schwächeren Systemen bzw. hoher Auslastung der CPU
* Hohe Puffergröße -> hohe Latenz aber mehr Sicherheit bei der Aufnahme


Perkussive Instrumente wie z.B. Drums mit DAW-Monitoring zum Beispiel mit FX belegen ist immer schwierig, da hier selbst kleine Latenzen sehr einfach auffallen. Bei einer Gitarre oder einem Bass kann diese Verzögerung häufiger etwas größer sein ohne dass es direkt problematisch wird. Häufig werden 10 ms als oberer Grenzwert genannt, aber da sind einige Musiker schon am meckern. Drums kann man mit dieser Verzögerung ohne Flam-Effekt nicht mit Live-Monitoring versehen.


Die XR Geräte haben meines Wissens nach die Option mit einer Samplerate von 44.1 kHz oder in 48 kHz zu arbeiten. Stell auf jeden Fall sicher, dass auch in deiner DAW das richtige eingestellt ist. Zusätzlich solltest du in Reaper nach dem Record-Arm deines Tracks sicherstellen, dass das Signal auch in Reaper nicht ungewünscht clippt. Wenn doch, dreh den Input-Gain am XR18 runter.


Also wie Signalschwarz schon sagte:

* Sample-Rates checken
* Puffergröße hochdrehen
* Gain anpassen

VG,
Ian
 
Zu Latenz und Puffergröße lässt ich allgemein sagen, sofern keine VST-Instrumente live gespielt werden oder Spuren über Live-Monitoring genutzt werden, kann die Buffer-Size für Recording ohne weiteres deutlich erhöht werden um dem System genug Luft zu lassen, die Daten abzuarbeiten. Dabei ist die Latenz zunächst egal. Wenn alle aufgenommenen Signale um die gleiche Zeit verzögert werden, sind die aufgenommenen Signale später zueinander Synchron.

Da du nur eine Spur aufgenommen hast, schätze ich, dass die wahrgenommene Verzögerung dadurch entsteht, dass du in Reaper das Monitoring aktiviert hast. Wenn du dieses Tom-Signal direkt in Reaper über die Monitoring-Funktion abhörst, wird durch eben diese Latenz des Rechners das Signal verzögert zum Signal des XR18 bzw. zum Tom-Schlag ausgegeben.


* Geringe Puffergröße -> geringe Latenz aber höhere Fehlerquote bei schwächeren Systemen bzw. hoher Auslastung der CPU
* Hohe Puffergröße -> hohe Latenz aber mehr Sicherheit bei der Aufnahme


Perkussive Instrumente wie z.B. Drums mit DAW-Monitoring zum Beispiel mit FX belegen ist immer schwierig, da hier selbst kleine Latenzen sehr einfach auffallen. Bei einer Gitarre oder einem Bass kann diese Verzögerung häufiger etwas größer sein ohne dass es direkt problematisch wird. Häufig werden 10 ms als oberer Grenzwert genannt, aber da sind einige Musiker schon am meckern. Drums kann man mit dieser Verzögerung ohne Flam-Effekt nicht mit Live-Monitoring versehen.


Die XR Geräte haben meines Wissens nach die Option mit einer Samplerate von 44.1 kHz oder in 48 kHz zu arbeiten. Stell auf jeden Fall sicher, dass auch in deiner DAW das richtige eingestellt ist. Zusätzlich solltest du in Reaper nach dem Record-Arm deines Tracks sicherstellen, dass das Signal auch in Reaper nicht ungewünscht clippt. Wenn doch, dreh den Input-Gain am XR18 runter.


Also wie Signalschwarz schon sagte:

* Sample-Rates checken
* Puffergröße hochdrehen
* Gain anpassen

VG,
Ian

Danke @Signalschwarz und @Ian für die Tipps.

Ich denke, dass Monitoring ist das Problem.
Ich wollte eine verknackste Aufnahme hier reinstellen, habe das File gerendert und das Mp3-File klingt gut.
Ohne Knacksen.
 
Höre dir die Aufnahme mit den Knacksern im Original mal in der Player-Software an, in der Du auch die MP3 ohne Knackser abspielen könntest.
 
Ich arbeite auch mit dem XR18 und Reaper.
Bei mir ist allerdings das Record Monitoring immer aus. Das mache ich direkt im XR18. Von Reaper kommen nur die schon existenten Tracks, die gerade nicht aufgenommen werden.
Irgendwie finde ich das so geschickter.
Die aufzunehmenden Kanäle stelle ich am XR18 für's Monitoring ein.
Der Main Out von Reaper wird bei mir immer auf den AUX Input 17/18 geroutet (das schreit ja förmlich genau danach), so dass ich die richtigen Kanäle frei habe.
(Ich würde gerne den Default bei neuen Projekten auf OUT17/18 setzen, denn die Werkseinstellung 1/2 passt bei mir gar nicht).
Mein Monitoring ist der Kopfhörer Ausgang vom Main Mix abgegriffen, der dann noch per externem KH Verstärker auf 4 Kanäle verteilt wird.
In der kleinen Gruppe reicht das für alle gut aus, wenn ich alleine die Tracks der Reihe nach einspiele ist das allemal Kontrolle genug.

(Ich arbeite mit 44.1 kHz, ASIO Buffergröße von 2048 Samples)
 
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Ich arbeite auch mit dem XR18 und Reaper.
Bei mir ist allerdings das Record Monitoring immer aus. Das mache ich direkt im XR18. Von Reaper kommen nur die schon existenten Tracks, die gerade nicht aufgenommen werden.
Irgendwie finde ich das so geschickter.
Die aufzunehmenden Kanäle stelle ich am XR18 für's Monitoring ein.
Der Main Out von Reaper wird bei mir immer auf den AUX Input 17/18 geroutet (das schreit ja förmlich genau danach), so dass ich die richtigen Kanäle frei habe.
(Ich würde gerne den Default bei neuen Projekten auf OUT17/18 setzen, denn die Werkseinstellung 1/2 passt bei mir gar nicht).
Mein Monitoring ist der Kopfhörer Ausgang vom Main Mix abgegriffen, der dann noch per externem KH Verstärker auf 4 Kanäle verteilt wird.
In der kleinen Gruppe reicht das für alle gut aus, wenn ich alleine die Tracks der Reihe nach einspiele ist das allemal Kontrolle genug.

(Ich arbeite mit 44.1 kHz, ASIO Buffergröße von 2048 Samples)

Ich nutze den Kopfhöreraugang des XR18 um die eingehenden Mikrofonsignale zu prüfen.
Die aufgenommenen Spuren in Reaper gehen an mein Focusrite zur Prüfung, ob alles richtig aufgenommen wurde. Hierfür muss ich den Kopfhörer umstöpseln.
Mache ich was falsch?

Das Routing, was du im zweiten Teil beschrieben hast, ist mir nicht ganz klar.
Ich bin aber auch noch Anfänger.
 
Das wäre mir viel zu umständlich mit 2 Interfaces, wenn das XR18 schon dran hängt und eigentlich alles alleine kann.

X-AirEditBild.png

Im X-Air Edit im Kanalmenu den Eingang auf USB schalten (draufdrücken, dann wird es türkis). Falls du den Kanal später wieder mit dem normalen Eingang verwenden willst, musst du das natürlich wieder rückgängig machen.
Schon kann man mit diesem Eingang die Reaper Ausgabe (Master) abhören und wiedergeben.

In Reaper muss man das Master Routing entsprechend einstellen:
ReaperBild.png


Den Route Knopf im Master Regler Bereich drücken.
Dann poppt das Fenster auf. Dort bei "Add new hardware output" den "Out 17 / Out 18" selektieren. Danach oben den Out1/2 löschen (Delete), denn da will ich meinen Output in der Regel gar nicht haben.
Ich muss mir mal ein Template mit diesem Routing erstellen. Sind zwar nur wenige Klicks bei jedem neuen Projekt, aber wenn man es schöner haben kann ...

Wenn ich dann etwas aufnehme (eventuell zu schon exisiterenden Spuren), dann kommt alles von Reaper, das abgespielt wird als Master Mix auf meinen Aux17/18 am XR18 an und kann zum Main dazu gemischt werden.
Die Spuren, die aufgenommen werden, wandern ja direkt vom XR18 Eingang zu den Aufnahmespuren in Reaper (sofern du das Routing nicht geändert hast). Gleichzeitig kannst du die ja auch auf den Main Mix mischen und hast dann auf dem Main Mix dein Monitor Signal für die Aufnahme.
So macht das wenig Arbeit bei der Aufnahme und ist ziemlich organisch im Workflow.
 
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[Komplettzitat des direkten Vorposts entfernt. Banjo]

Wow. Danke für die Antwort und die Mühe mit den Bildern.

Das hilft mir für sehr. Wahrscheinlich brauche ich das schon morgen.
 
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Ich habe es ausprobiert und es klappt.

Verbleibendes Problem:
Schliesse ich einen Kopfhörer an, dann ist alles gut.
Schliesse ich ein Klinkenkabel an der Kopfhörerbuchse an und dann einen Kopfhörerverstärker, dann bekomme ich nur links ein Signal.
Unsymmetrische Klinkenkabel?
 
Unsymmetrische Klinkenkabel?
Durchaus möglich. Um vom HP-Out dein Signal Stereo abzuzapfen, brauchst du definitiv ein Stereo-Klinkenkabel, ja. Mit einem Gitarrenkabel geht das nicht.

Aber Headphone-Outs haben eigentlich schon einen Verstärker drin.. Warum einen weiteren?
 
Weil ich morgen in einem Raum sitze und versuche das Chaos zu beherrschen und unserer Schlagzeuger (der aufgenommen wird) in einem anderen Raum, ca. 6m entfernt von mir. Mit Tür dazwischen. Er soll sein Playback selber regeln können.
 

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