Dual Amping und alles was damit zu tun hat?

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Ich will mal ein Gitarren Setup mit zwei Amps probieren.

Dabei schweben mir verschiedene Konfigurationen vor:

1. Gitarrensignal geht in zwei Amps
Wie splittet man das Signal am Besten auf?
Muss eine elektrische Trennung des Signals erfolgen um Brummen zu vermeiden?
Wie verhält es sich mit der Phasendrehung?

2. Gitarrensignal geht in einen Amp, von dort (Vorstufe) über Send in den zweiten Amp (Return).
Wie splitten?
Welcher Eingang? Also Input-Buchse oder Return-Buchse am zweiten Amp?
Auch hier: Brummen verhindern und Phasendrehung beachten?

3. Einsatz von Effekten.
Vor dem Amp ist klar. Aber wie sieht es im fx mit zwei Amps aus?
Und wie kann man Stereo / Dual Mono-Effekte in dieser Konfiguration benutzen?

Viele Fragen!!
Wer hat Erfahrungen mit solchen Setups und kann mit ein paar Tipps geben.

Meine Amps: Marschall DSL 401 und Hughes & Kettner 25th Anniversary Edition Tube
Stereo /Dual Mons-Effekte: z.B. Stereo-Delay, Stereo-Reverb und Boss RT-20, evtl. Stereo Chorus
 
Eigenschaft
 
..... kommt son bissel darauf an , was man erreichen will .

es gibt ja die möglichkeit , einen amp einfach total clean laufen zu lassen und den zweiten dann eben mit effekten , nennt sich glaub wet / dry ..... vorteil , den ich dabei sehe ( und auch höre ) , das clean signal liefert eine schöne basis und wird eben dann mit dem zweiten amp verfeinert .

dann noch die version , um stereo effekte richtig nutzen und hören zu können ..... hier kommt es aber sehr darauf an , wie das umfeld ( proberraum , zimmerchen oder eben live ) gestaltet ist , denn im proberraum könnte ja die pa den part des zweiten amps übernehmen .

hier mal alles zusammen , dry / wet / stereo :

IMG_3550.JPG

der rechte combo mit box gehört nicht zum set up .
 
Beide Varianten sind möglich. Die erste Variante würde ich in Betracht ziehen, wenn es darum geht den Klang von beiden Vorstufen gleichzeitig so zu nutzen, dass die sich ergänzen. Effekte gehen auch nach den Vorstufen, wenn du ein Effektgerät mit Stereo in / Stereo out hast. Du braucht in diesem Fall einen Splitter, der nach Möglichkeit schon Trenntrafos verbaut hat, um keine Probleme mit Brummen zu bekommen. Außerdem muss man denken, dass man evtl. Kanalumschaltungen für beide Vorstufen gleichzeitig machen muss. Sowas kann dann sehr aufwändig werden.

Variante Zwei ist kein Dual Amping, sondern nur ein Stereo Betrieb. Im Grunde das gleiche, als wenn man einem Preamp in eine Stereo Endstufe fährt. Wäre für härtere Sounds ganz klar meine Wahl, wenn man den Sound breiter und fetter bekommen will. Ich selbst nutze so ein Setup mit dem Kemper und habe den Mimiq Doubler nach der Vorstufe im Einsatz. Der bietet einen sehr überzeugenden Wall of Sound Effekt, der schon relativ Nahe an einer echten gedoppelten Gitarre ist. Für live und Proberaum wirklich sehr gut, wenn man der einzige Gitarrist ist. Hier kann man natürlich auch die Effekte Stereo danach fahren.

P.S.: Bitte niemals den leider immer noch oft gegebenen "Pseudo Stereo Trick" benutzen, sprich eine Seite des Signals mit einem Delay zu verzögern. Dieser Effekt ist nicht monokompatibel und löscht die Signale je nach Postion im Hörfeld komplett aus.
 
P.S.: Bitte niemals den leider immer noch oft gegebenen "Pseudo Stereo Trick" benutzen, sprich eine Seite des Signals mit einem Delay zu verzögern. Dieser Effekt ist nicht monokompatibel und löscht die Signale je nach Postion im Hörfeld komplett aus.

Kleines bisschen OT (oder vllt. auch zielführend), aber dieses "Pseudo-Stereo" gibt es schon bei der ein oder anderen Band mit einem Gitarristen zu bestaunen.

Wenn ich mich richtig erinnere hat z.B. Farin Urlaub von den Ärzten beim Versuch einen "breiten" Livesound zu bekommen seinen JMP-1 Stereo gefahren und auf eine Seite einen ganz leichten Chorus gelegt. So leicht, dass es kaum auffällt (vllt. 2-3% Mix), aber wenn man davon weiß und bei z.B. Liveaufnahmen aus den 00er-Jahren zuhört merkt man, dass das das verzerrte Signal etwas andickt.
Chorus ist aber natürlich ne leichte Pitch-Korrektur und keine Laufzeit-Verschiebung wie ein Delay, von daher sollte das auch die Monokompatibilität nicht stören.
 
Ich muss meine Ziele wohl nochmal etwas konkretisieren.

Es geht mir nicht unbedingt um ein Stereo-Bild (auch wenn das als Nebenprodukt schön ist), sondern ich möchte die doch sehr unterschiedlichen Sounds der beiden Amps (oder auch anderer Amps aus meinem Bestand) mischen.
Also im konkreten Fall, den Sound des Marshalls und des H&Ks "zusammnfügen".
Ich gebe @Bass_Zicke recht, Stereo im Proberaum ist Quatsch. Und riesige Bühnen bespiele ich auch nicht - da wäre es ja auch einfacher einen Stereo Sound über die PA zu erzeugen.

Den Tipp von @tylerhb mit dem Mimiq Doubler finde ich auch interessant, bringt mich auf neue Ideen, auch wenn es mit meiner ursprünglichen Intention nichts zutun hat.

Ein weiteres Ziel wäre, z.B. den PreAmp des Marshall für die Zerre nutzen, Stereo / Dual Mona-Effekt in den Send des Marshall, ein Weg zurück in den Return und den zweiten Ausgang des Effektes in den Return des zweiten Amps. Damit könnte man dann die "Stereo" oder besser die Raumeffekt von Chorus, Delay, Reverb etc. richtig nutzen.

Kann jemand etwas zu Brumschleifen und Phasenauslöschung sagen?
 
Ich will mal ein Gitarren Setup mit zwei Amps probieren.

Dabei schweben mir verschiedene Konfigurationen vor:

1. Gitarrensignal geht in zwei Amps
Wie splittet man das Signal am Besten auf?
Muss eine elektrische Trennung des Signals erfolgen um Brummen zu vermeiden?
Wie verhält es sich mit der Phasendrehung?
Für das Splitten des Signal baut insbesondere Lehle kleine Kistchen, die mit Trenntrafos arbeiten und so Brummschleifen, die entstehen können, von vornherein vermeiden.
Phasenschweinereien können theoretisch natürlich auftreten. Da muss man mit dem feinen Öhrchen hören, ob die Amps gegenphasig arbeiten. Wenn das so ist, würde ich bei einem der Verstärker die angeschlossenen Lautsprecher umpolen.

Diese Konfiguration entspricht in etwas dem was ein Joe Bonamassa bis vor ein paar Jahren noch gemacht hat: Einen Marshall Silver Jubilee mit einem Dumble artigen Amp mischen.

2. Gitarrensignal geht in einen Amp, von dort (Vorstufe) über Send in den zweiten Amp (Return).
Wie splitten?
Welcher Eingang? Also Input-Buchse oder Return-Buchse am zweiten Amp?
Auch hier: Brummen verhindern und Phasendrehung beachten?
Das geht jetzt IMO eher in Richtung "Stereo-Rig", weil ja nur eine Vorstufe, aber zwei Endstufen genutzt werden (Das funktioniert zwar auch über den Eingang von einem "Clean-Amp" wie z.B. einem Twin Reverb, der dann so linear wie möglich eingestellt wird und dessen Vorstufe auch vom Line Signal nicht überfahren wird). Wichtig ist, dass die Endstufenleistung über das Mastervolumen gereglet werden kann, damit man einen vernünftigen Mix zwischen beiden Amps einstellen kann.
Für ein Mischen von Amp-Sound-Charakteristika ist dieser Weg IMO daher nicht so gut geeignet.
Das Splitten erfolgt dann IMO sinnvollerweise in einem stereofähigen Effekt (Chorus, Reverb,....), denn erst mit Stereo Effekten ergibt sich IMO hier ein möglicher Mehrwert aus dem ganzen Aufwand (ansonsten wird es einfach nur lauter...). Bei Brummschleifen muss man ggf. das Signal galvanisch mit einer DI-Box trennen. Bei Phasenproblemen siehe oben...

3. Einsatz von Effekten.
Vor dem Amp ist klar. Aber wie sieht es im fx mit zwei Amps aus?
Und wie kann man Stereo / Dual Mono-Effekte in dieser Konfiguration benutzen?
Mono Effekte, die zwischen Vor- und Endstufe laufen, sollten zuerst kommen: Vorstufe --> Mono Effekte --> Stereo Effekte --> Stereo in beide Enstufen/Returns (Dual Mono können natürlich in die "Stereo" Kette integriert werden).

Noch ein Wort zu pseudo-Stereo/Wet-Dry Systemen: Auch ein Mono-Chorus liefert ein Stereo Bild/Effekt, wenn der Effekt dann nur von einem Amp wiedergegeben wird: Steht man in der Mitte zwischen Wet und Dry Signal ergeben sich Phasenauschlöschungen bei beiden Amps und das Signal "wandert" dann auch räumlich. Der Vorteil von Wet-Dry-Systeme: Man bekommt -wenn man möchte- ein "sauberes" und direktes Signal, indem man sich zum Dry-Amp bewegt. Nachteil: Je nachdem wo man (in Bühnennähe im Publikum) steht, hört man Wet, Stereo oder Dry. "Normales" Delay und Reverb ist bei Wet-Dry IMO IMO jetzt kein "Problem", weil da die Phasenlage keine große Rolle spielt. Je nachdem, wo man steht, ist der Delay Anteil halt unterschiedlich zu hören. Es bringt aber auch nicht den großen räumlichen Eindruck. Ping-Pong-Delay geht mit Wet-Dry einfach nicht. Stereo Reverb kann den Sound auch mächtig andicken, aber auch nur wenn man wirklich Stereo fährt

(... ich glaube, man merkt, ich halte insbesondere Wet-Dry-Systeme für nicht soooooo effizient. ...aber insgesamt rechtfertig IMO der Mehrwert eines Stereo Rigs kaum den nötigen Aufwand. Im stillen Kämmerlein zuhause hat so ein Aufbau einen enormen "Wow-Effekt", wenn dann alles von rechts nach links schwurbelt. Im Band Mix mündet das aber im günstigen Falls eher in "fällt kaum auf" und im schlechten Fall in diffuser Matsche-Pampe, die sich viel schlechter durchsetzt...)
 
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Ich hatte mal ein kleines Stereo-Setup mit 2 Victory BD1 und 2 1x12er. Ich ging in eine Vorstufe, von dort durch den Send in die Effekte ( Strymons ), dann die Stereo-Outputs in die Returns der beiden Amps. Hab ich aber wieder verworfen,weil mir das zu stressig mit den Effekten und den 2 Lautstärken war.
 

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