Musikstudium - Ja oder nein?

Denkt ihr eine Ausbildung könnte eine Alternative sein für mich? Irgendetwas im Bereich Mediengestaltung oder Tontechnik?
Wäre halt cool irgendetwas zu haben was mir im Entferntesten im musikalischen Bereich in die Karten spielt. Nebenher an Musik arbeiten kann man ja immer, aber vielleicht gibt es ja noch andere Jobs die mich in dieser Richtung weiterbringen :)
 
Ich will mit meinen Überlegungen nicht als Spassbremse auftreten, aber deine Vorstellungen ala ...." Irgendetwas im Bereich Mediengestaltung oder Tontechnik?"..
solltest du am Besten mal den realen Arbeitsmöglichkeiten, Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Bedarf und die Zahlenverhältnisse dazu oder auch generell
dem Berufsbild mal abgleichen, sich also einerseits informieren und andererseits realistisch einschätzen, zumal dass es viele Musikabitionierte gibt,
die sich entweder bereits in den genannten Bereich aufhalten oder gar eher über Wasser halten..z.B. Tontechnik.

Veranstaltungstechnik, eigentlich bis dato noch eine hier und da gebrauchte Branche, tja da sind trotzdem die Arbeitsplätze sehr überschaubar und die Zukunft
sowieso ungewiss, schaut man auf die Corona-malaise..

Überschlage mal wieviele Köpfe es gibt, die in einer mittleren Stadt denn eigentlich in dem Beruf ein Auskommen haben?
Bei Toningenieur gehts gleich richtig in den Keller, überschlage selbst wieviel Tonstudios sich wirtschaftlich halten konnten, zumal bei der ganzen Homerecordingentwicklung.
Wie gesagt da träumen viele davon..hoppla jetzt komm ich mit meinem Traume, das kann ganz schön von der Realität eingeholt werden.
im übrigen ist das auch so ne Sache irgendwas mit Medien gestalten, zigfach gehört...was soll das jetzt noch genau sein ?

Realität heisst ev. Anzeigenbearbeitung im lokalen Blatte oder Werbeprospekte für den 1-Euro markt für die wöchentliche Altpapierlieferung am WE..
Usw. will damit sagen, es ist immer zwingen gut sich mal im Vorfeld über sämtliche Perspektiven und Realitäten schlau zu machen und klar zu werden.

Überlege selbst wie es Dir mit deinem Beruf Mechatroniker erging, offenbar hattest du keine Ahnung was man da überhaupt macht, da bist du offensichtlich
etws unüberlegt und uninformiert reingeschliddert...und das wäre noch ein Berufsfeld mit eigentlich guten Arbeits-oder Aufstiegsangeboten.


Ps.. es oft so, dass die Ausbildung / Berufsfeld anders läuft wie vorher gedacht..
ich würde jedenfalls diese erst abbrechen, wenn Du Dir über Alternativen einerseits völlig klar bist
und da auch eine Chance tatsächlich am Start hast und vorbereitet bist.
 
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Bei mir wären [Schwerpunkte] vermutlich Lyrics und Komposition. Das ist es, was meine Individualität ausstrahlt; vermutlich auch weil es für mich das einzige Werkzeug ist, mit dem ich mich so zeigen kann, wie ich wirklich bin. Falls das Sinn macht.

Dann kannst du Jazz/Pop oder Musikproduktion studieren mit Schwerpunkt Songwriting. Dazu gibt es einen ziemlich guten Artikel hier: https://songlabor.wordpress.com/2017/02/15/wege-zum-traumberuf-songwriter/

Da gibt es natürlich auch Workshops, z.B. https://www.christinalux.de/songwriting-workshops . Das ist aber kein Studium, und generell ist ein Studium fürs Texten und Komponieren von Songs auch nicht nötig - ein Abschlusszeugnis hilft dir im Business nicht direkt weiter. Die Ausbildung deiner Fähigkeiten und das Aufbauen von Kontakten sind dagegen Schlüsselziele, die du zu deinen machen könntest. Immerhin brauchst du dann ja Kontakte zu Sängern, die deine Songs singen und zu Produzenten, die das Potential deiner Songs einschätzen können.

Das Aufbauen von Kontakten passiert mit Sicherheit im Umfeld solcher Workshops:


Ich würde schon wirklich gerne mein Leben der Musik widmen, nur hatte ich bis jetzt oft nicht das Selbstwertgefühl oder die moralische Unterstützung und Bestätigung von außen, um dieses Ziel auch zu verfolgen. Das heißt aber nicht, dass mir Musik nicht genug 'bedeutet'. Das ist schwer zu beschreiben. Aber wenn mich diese Ängste bis jetzt primär daran gehindert haben, alles auf Musik zu setzten, sollte ich dann nicht eher die Ängste in den Hintergrund rücken als die Musik? Aber meine ganzen Ängste und Neurosen kann ich hier schlecht beschreiben, in der Hinsicht muss ich alleine meinen Weg finden.

Ängste und Neurosen können dich durchaus ernsthaft daran hindern, dein volles Potential zu entfalten. Ein Musikstudium wird daran auch nichts ändern, du bekommst sogar evtl. den "Finger auf die Wunde gelegt", d.h. du wirst mit deiner Persönlichkeit ziemlich unmittelbar konfrontiert werden. Gesang und Texte schreiben ist beides sehr nah dran an der eigenen Gefühlswelt, und mit der muss man halbwegs im reinen sein. Da wäre eine psychologische Beratung und/oder eine Studienberatung vorher sicher ganz gut.
 
Durch Musik, vor allem durch eigene Songs seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, ist wohl Traum eines jeden jungen Musikers. D.h. dann auch berühmt zu werden, was vielleicht nicht gleich geäußert wird, aber im Prinzip zwangsweise dazugehört, denn wenn man nicht einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht, wird man wohl kaum davon leben können. Dass es nur bei einem Bruchteil derjenigen klappt, muss ich hier wohl nicht erwähnen, soviel Realitätsverständnis sollte jeder haben. Ich bin deutlich mehr Realist und verlasse mich lieber auf einen leidlich abgesichererten Weg im Leben. Zum einen macht es das leichter, sein Ziel zu erreichen, wenn man eine gewisse finanzielle Sicherheit hat, also einen Job, der aber auch durchaus Musik-basierend sein, z.B. als Musiklehrer, oder als Dientleister wie Bar-Pianist, Covermusiker im Unterhaltungsbereich. Nur wenn man sich nicht ständig den Kopf machen muss, wie man seine Miete bezahlt, oder den Einkauf, oder Versicherungen oder sonstige Ausgaben, dann hat man diesen nicht ausreichend frei, um sich auf das eigentliche Ziel zu konzentrieren. Dazu kommt, dass man auch immer etwas finanzielle Rückabsicherung haben muss, z.B. um das eine oder andere Equipment oder die Reparatur dafür zu bezahlen, die Miete für den Proberaum, die Kosten für das Studio, in dem man ein Demo aufnehmen muss usw.
Nennt mich spießig oder nicht.
 
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Ich würde definitiv nicht Musik studieren (Es soll einige leidenschaftliche Musiker gegeben haben, die durch das Studium Hass entwickelt haben und nie wieder ein Instrument anfassten), wohl aber Tontechnik in Betracht ziehen.
Tontechnik ist ein sehr interessanter Berufsweg.
 
Tontechnik ist ein sehr interessanter Berufsweg.
Zum einen ist Tontechnik keine Alternative für jemanden, der sich und seine musikalischen Ideen selbst verwirklichen möchte, zum anderen ist Tontechnik nicht mal eben so einfach erlernt, dazu ein ziemlich harter Job, und jede Menge anderer Leute konkurrieren um die paar wenig lukrativen und interessanten Jobs in der Branche.
 
Weil der Job sicher ein Grund ist, musikalische Ideen nicht verwirklichen zu können. Ich fühle mich gerade wie ein Schlumpf in einem Himbeerkleid.

Wer sich musikalisch verwirklichen will muss sich musisch verwirklichen. Inwiefern das im Studium möglich ist, ist so eine Sache...

Ob es eine Alternative wäre, lass das bitte doch den TE entscheiden, oder ist er 15 und du sein Vater?
In dem Sinne. ;)

vlg
 
Im jugendlichen Rausch habe ich auch mal ein rein künstlerisches Studium in Betracht gezogen. Ich bin froh, dass ich mich dann für Schulmusik entschieden habe.
Du solltest dir da einiger Dinge bewusst sein:
1. Aufnahmeprüfung. Du hast geschrieben, dass du viele Instrumente spielst. Das ist beachtlich wird dir aber wenig bringen, wenn es um Fähigkeiten auf EINEM Instrument geht. Inwieweit du diese hast, kannst du ja gerne noch darlegen um das eventuell beurteilen zu können.
2. Auch Studenten mit künstlerischem Hauptfach unterrichten früher oder später mal, es sei denn sie ergattern eine gute Anstellung in einem Orchester o.ä.
3. Verdienst: Glaube neulich habe ich etwas gelesen von um die 12k Euro netto im Jahr im Median... das ist schon arg wenig.

Schulmusik würde ich dir nicht raten, auch wenn die oben genannten Aspekte dann teilweise wegfallen. Aufnahmeprüfung musst du auch machen, die ersten Berufsjahre sind stressig, dann pegelt sich irgendwann die Routine ein.

Zum Thema Tontechnik et cetera kann ich wenig sagen. Ich denke die Bezahlung ist aber auch nicht gerade rosig.

Du kannst dich auch ohne ein formales Studium musikalisch weiterbilden. Mache ich jetzt auch wieder über Privatlehrer. Die Frage die für dich vielleicht relevant ist: Willst du dich zwangsläufig beruflich künstlerisch betätigen, oder denkst du es reicht, wenn du ein paar mal pro Jahr einen Auftritt hast (also eher Freizeit/Nebentätigkeit).

Letzter Tipp: Bitte gehe auf keine private Hochschule. Die wollen nur Geld und ernähren sich von den Träumen mäßig musikalischer Heranwachsender. Kenne da einige, die nach einem Studium "Musical" o.ä. dann doch was "anständiges" wie Maschinenbau gemacht haben. (ohne dir damit zu Nahe treten zu wollen)
 
Tontechnik wäre schon eine Alternative, zumal ich auch selber im Homestudiobereich produziere. Was meine Fähigkeit auf bestimmten Instrumenten angeht, da wäre Klavier vermutlich weit vorne mit dabei. Aber es stimmt schon, mit starken Defiziten im Bereich des Notenlesens wird es sehr schwer eine Aufnahmeprüfung zu bestehen.

Die selben Befürchtungen wie ihr hatte ich auch hinsichtlich Studium. Die Frage ist nur, was soll ich sonst machen? Es scheint als müsste ich entweder eine Ausbildung/Studium im Bereich Musik machen oder Musik 'abschreiben'. Ein Auftritt pro Jahr wäre mir definitiv zu wenig, da hatte ich eigentlich in den Letzten Jahren konstant mehr, egal ob Solo mit Instrument oder als Sänger, in verschiedenen Bands oder (früher) im Orchester. Das würde mir einfach sehr fehlen.

Vielleicht bin ich auch emotional einfach zu sehr an das Thema Musik gebunden und sollte mich davon lösen. Mit der Aussicht Musik für den Rest meines Lebens als 'Hobby nach Feierabend' auszuüben kann ich mich schwer anfreunden, dann wären die letzten 10-15 Jahre meines Lebens zum größten Teil verschwendet gewesen. Aber was soll ich sonst machen? In 'irgendeinem anderen Job' der nichts im Entferntesten mit Musik zu tun hat würde ich niemals genügend Herzblut investieren. Und, ohne das überdramatisieren zu wollen, ich habe das Gefühl mir läuft die Zeit weg. Wenn ich in 10 Jahren denke 'hättest du doch mal etwas mit Musik gemacht' ist es vielleicht schon zu spät.

Schwierig.
 
Ich kenne zwei Menschen, die als Tontechniker arbeiten. Einer in Deutschland, ein anderer in Österreich und beide sind sehr glücklich damit. Der in Österreich, dem geht es besonders gut. Sagte er jedenfalls...

Um deiner Leidenschaft Folge zu leisten, musst du das Fach nicht studieren. Denn die Uni ist ein Kaliber für sich. Nur sehr wenige befinden, dass das Studium der Musik genau das Richtige für sie war und viele zerbrechen daran.
Auch kann ein Studium der Leidenschaft ordentlich desillusionieren.

Schau dir beispielsweise mal Alan Walker an. Auch wenn er ein komplett anderes Genre unterhält... Er fing mit Soundcloud an und hatte so gut wie keine Hilfe.
Und dein Argument, dir könnte die Zeit davon laufen ist nicht falsch, denn leichter wird es nicht mit zunehmenden Alter. Ich beispielsweise reue auch, dass ein oder andere nicht eher begonnen zu haben.

Klug wäre es, einen Job zu machen, der in der Richtung verwurzelt ist und wo man viele Menschen kennenlernt. Tontechniker (Studio), Bühnentechniker, Instrumentenbauer usw... Auswahl gibt es schon.

Eigentlich ist es nicht so schwer, denn du weißt ja was du willst: Musik. Etwas finden, was die Rechnungen bezahlt, was eventuell auch noch halbwegs Spaß macht und dir eventuell dabei helfen könnte in der Branche Fuß zu fassen.
So oder so, die Musik abzuschreiben... Wenn es in dir brennt, nein, auf keinen Fall würde ich da aufgeben, sondern dem nachgehen, was in die Wiege gelegt wurde.
 
Hattest Du nicht irgendwo geschrieben, dass Du 20 Jahre alt bist? Wie kommst Du drauf, dass Du die letzten 10-15 Jahre deines Lebens verschwendet hast? Und was heißt, Dir läuft die Zeit weg?

Vermutlich komm ich jetzt rüber wie Dein Papa: "Sohn, lern erst einmal was Vernünftiges, Bodenständiges!" ...und ich kann Dir nur sagen, da ist was dran. Es hilft ungemein, wenn man erst einmal irgendeine Grundausbildung hat, quasi als Backup, wenn alle irgendwann mal alle Träume geplatzt sind, und Du einfach sehen musst, wie Du Deinen Lebensunterhalt bestreitest. Lass nur mal irgendwas wie z.B. eine nicht geplante Familie dazwischen komme, wo Du plötzlich nicht mehr alleine für Dich sorgen musst. außerdem ist irgendeine handwerkliche oder kaufmännische Ausbildung für viele Phasen Deines Lebens hilfreich. Ich hab direkt nach dem Abi Einzelhandelskaufmann gelernt. Meine Eltern haben die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, ich fand's cool, weil's n Hifi Laden war, wo ich nebenbei löten lernen musste und ein Grundwissen an elektronischem Verständnis mitbekommen hab. Heute profitiere ich von der Ausbildung, weil ich die ganzen Abrechnungen und Steuern für meine Band machen kann.

Mit einem Job als Tontechniker stehst Du Dir eher im Weg, Dich selbst musikalisch zu entfalten, weil Du Deinen Terminkalender genau dann vollgeballert bekommst, wo Du selber musikalisch loslegen würdest.

Ich hab mein Leben lang immer nebenher Musik gemacht, auch trotz Job, Zivildienst, späterem Studium bis zu 150 Gigs im Jahr, mit denen ich zusätzliches Geld verdient hab. Zeit für Musik hatte ich immer, und wäre nicht eine Familie dazwischen gekommen, hätte auch noch mehr daraus werden können. Familie - das ist etwas, was Dich ausbremsen kann, weil es auch Zeit von Dir einfordert, und ja auch soll. Ein Job ist lediglich das notwendige Übel, gibt Dir aber den nötigen Freiraum, um Dich auf dein Ziel zu konzentrieren. Nur mal so die Meinung eines 56jährigen, der seit er 14 Jahre ist, Musik als einen Hauptbestandteil seines Lebens zählt.
 
Danke für den Zuspruch.

Hattest Du nicht irgendwo geschrieben, dass Du 20 Jahre alt bist? Wie kommst Du drauf, dass Du die letzten 10-15 Jahre deines Lebens verschwendet hast? Und was heißt, Dir läuft die Zeit weg?

Damit meinte ich dass ich den Großteil meines Lebens mit Musik verbracht habe und es schade wäre das (vermeintliche) Potential aufzugeben. Ich glaube schon dass die Zeit wegläuft, einfach weil man jedes Jahr in dem man seine eigentlichen Ziele nicht verfolgt ein Jahr weniger hat um seine Ziele zu erreichen. Das ist eigentlich keine gute Einstellung weil man sich sehr viel Druck macht, aber ich habe mir diese Denkweise irgendwie angewöhnt. Frei nach dem Motto 'jetzt oder garnicht'.

Andererseits hat so ein Tag 24 Stunden und es würde jeden Tag genug Zeit bleiben sich nebenher etwas aufzubauen. So lange der 'Dayjob' einem nicht sämtliche physischen und psychischen Kräfte raubt, wie es bei mir zurzeit der Fall ist.

Ich hab mein Leben lang immer nebenher Musik gemacht, auch trotz Job, Zivildienst, späterem Studium bis zu 150 Gigs im Jahr, mit denen ich zusätzliches Geld verdient hab. Zeit für Musik hatte ich immer, und wäre nicht eine Familie dazwischen gekommen, hätte auch noch mehr daraus werden können. Familie - das ist etwas, was Dich ausbremsen kann, weil es auch Zeit von Dir einfordert, und ja auch soll. Ein Job ist lediglich das notwendige Übel, gibt Dir aber den nötigen Freiraum, um Dich auf dein Ziel zu konzentrieren. Nur mal so die Meinung eines 56jährigen, der seit er 14 Jahre ist, Musik als einen Hauptbestandteil seines Lebens zählt.

Danke, das beruhigt mich auf jeden Fall.

Klug wäre es, einen Job zu machen, der in der Richtung verwurzelt ist und wo man viele Menschen kennenlernt. Tontechniker (Studio), Bühnentechniker, Instrumentenbauer usw... Auswahl gibt es schon.

Das wäre natürlich ein Traum. Die Frage ist nur ob diese Berufe auf Dauer die Miete zahlen können.

außerdem ist irgendeine handwerkliche oder kaufmännische Ausbildung für viele Phasen Deines Lebens hilfreich.

Das stimmt wohl. Um nochmal auf die Sache mit der Medieninformatik zurück zu kommen, vielleicht kann mir das im Bereich Onlinevermarktung weiterhelfen. Das ist ja heutzutage die Hauptschiene um sich und seiner Kunst ein Publikum zu schaffen. Und selbst wenn ich das Studium mache, wenn alles glatt läuft bin ich nach Abschluss Mitte 20. Selbst dann dürfte es noch für nichts zu spät sein. Ich muss in solchen Momenten immer an 'Vienna' von meinem großen Vorbild Billy Joel denken. :)

Danke nochmal vielmals für die Ratschläge. Ihr gebt mir echt Hoffnung :engel:
 
Klar können die Berufe die Miete zahlen.
Wie gesagt, die Leute, die ich kenne sind happy.

Wenn du allerdings 5000€ netto haben willst, machste am besten Maschinenbau mit Doktortitel und Auszeichnung gehst danach in die Forschung. Oder wirst Arzt oder Manager. Inwiefern bei einem Studium noch Zeit für Musik bleibt, wenn das Ziel Geld ist, ist fraglich.

vlg
 
Nein, wie gesagt, das Ziel ist ja nicht Geld. Viele meiner Freunde studieren Informatik in ihrer Heimatstadt. Und die sitzen gefühlt den ganzen Tag zuhause und gucken Netflix.
(Nicht dass das mein Plan wäre während des Studiums, nur abstressen muss man sich in diversen Bereichen definitiv nicht, wenn man ein wenig Grips hat) :D

Nur nochmal als Vergleich, ich arbeite zurzeit Vollzeit für kaum Geld und kaum Verdienstaussichten nach abgeschlossener Ausbildung, plus weiter Anfahrtsweg. Es kann also im Grunde nur besser werden:)
 
Möglicherweise ist ein Problem auch deine Vielseitigkeit, 10 Instrumente zu spielen und Texterei, Komposition und Tontechnik gleich mit zu erledigen. Und das im Alter von 20, wo andere Leute sich spezialisieren und bei einer musikalischen Aufnahmeprüfung Spezialwissen und -fähigkeiten gefragt sind. Vielseitigkeit im Job ist super, bei der Suche nach einer fokussierenden Ausbildung kann sie aber unter Umständen extrem hinderlich sein.

Ich habe bis ins Alter von ~18 Tenorposaune, Klavier, Keyboards, Kirchenorgel, Orchester-Schlagzeug, Jazz-Drums, Jazz-Vibraphon, Akkordeon und ein wenig Trompete, Flöte, Violine, Saxophon und Klarinette gespielt. Dazu Arrangement, Notensatz und Programmierung von (Musik-)Software. In Klasse 12/13 und im Zivildienst ist ein Großteil weggefallen, weil ich durch Ensembles (z.B. Posaune im Landesjugendjazzorchester Hessen) mich fokussieren musste. Instrumente aufzugeben hat mich in dieser Phase weitergebracht. Schlagzeug fiel erstmal komplett weg, bei den Tasten blieb vorerst nur klassisches Klavier übrig. Dafür voller Fokus auf Posaune, um die Aufnahmeprüfungen zu bestehen.

Jetzt, im Job als Musiklehrer, ist Vielseitigkeit wieder von Vorteil (auch nicht immer, aber zumindest oft). Man braucht im Leben zur richtigen Zeit den richtigen Fokus (ich hatte ihn auch nicht immer), deswegen in meinem vorigen Posting die Frage, wo du deine persönliche Stärke siehst. Daraufhin könntest du deine musikalische Arbeit fokussieren.
 
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Aber es stimmt schon, mit starken Defiziten im Bereich des Notenlesens wird es sehr schwer eine Aufnahmeprüfung zu bestehen.
Nein, das ist nicht sehr schwer, das ist schlicht unmöglich! Das - möglichst fließende - Notenlesen, nebst Kenntnissen der Intervalle, Skalen, Akkorde, sowie Grundkenntnisse der Harmonielehre sind unabdingbare Voraussetzungen, um überhaupt die Aufnahmeprüfung bestehen zu können (Gehörbildung gehört auch noch in die Liste).

Tontechnik (Studium oder Ausbildung) finde ich gar nicht mal unpassend. Es gibt mittlerweile auch das Studien-Hauptfach "Producing" (z.B. an der Musikhochschule Münster), das aber wohl noch ganz neu dort ist.
Wenn du in der Lage bist, deine eigenen Sachen professionell zu produzieren und dazu auch das Know-How der Vermarktung kennst, kann das sicher nicht schaden. Solltest du dann mit deinen eigenen Produktionen groß ´raus kommen (das meine ich in keiner Weise ironisch!), dann wäre ja alles gut, denn das würde dann auch ein Einkommen generieren, möglicherweise ein sehr ordentliches oder noch besser.
Wenn nicht, bzw. wenn es zu wenig einbringen sollte weil die Fan- und Käuferschicht zu klein ist, wäre immer noch die professionelle Ausbildung in Tontechnik/Producing ein zur Verfügung stehendes Standbein um seine Existenz sichern zu können.
Garantien gibt es natürlich keine, aber die gibt es woanders auch nicht überall.
 
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mit starken Defiziten im Bereich des Notenlesens wird es sehr schwer eine Aufnahmeprüfung zu bestehen.
das dürfte aber bei Tontechnik nicht anders sein! Ok, da gibt es unterschiedliche Ausbildungswege, aber Notenlesen dürfte (Vermutung, nicht Wissen meinerseits) bei allen Voraussetzung sein. Bei den paar Malen, die ich (mit einem Orchester) im Studio war, lag dem Tontechniker (Ingenieur? Assisstent? K.A.) die Partitur vor und nach jedem Take besprach er anhand dieser - die inzwischen sehr viele Anmerkungen enthielt - mit dem Dirigenten, was noch zu verbessern sei. Und dabei ging es durchaus ums musikalische, nicht (nur ;-) ) wo noch ein Verspieler drin war ...

Damit meinte ich dass ich den Großteil meines Lebens mit Musik verbracht habe und es schade wäre das (vermeintliche) Potential aufzugeben.
Selbst wenn du aus einem Grund die Musik aufgeben müsstest, wären die letzten 10, 15 Jahre nicht verschwendet - in diesen Jahren hat dir die Musk Freude bereitet, Spaß gemacht, Emotionen freigesetzt, dich zu einem anderen Menschen gemacht (im Vergleich zu dem, den du ohne sie geworden wärst). Natürlich wäre es schade, wenn du dieses Potential aufgeben müsstest. Aber auch wenn du einem nicht-musikalischen Brotberuf nachgehen müsstest, wärst du ja nicht gezwungen, die Musik aufzugeben. Wie das Beispiel @dr_rollo zeigt, ist es gut möglich, (halb-)professionelle musikalische Tätigkeit mit einem Brotberuf zu kombinieren.

Und du solltest noch eines bedenken. Bisher war/ist Musik dein Hobby. Damit hast du einen Ausgleich zu den Anforderungen des Alltags - früher in der Schule, jetzt in der Ausbildung. In dem Moment, wo du das Hobby zum Beruf machst, hast du kein Hobby mehr. Das (frühere) Hobby wird zum Alltag. Ich kenne mehrere Leute, die den Weg gegangen sind. Einer (Schriftsteller) sagt, "mein Beruf ist gleichzeitig kein Hobby [Edit: Tippfehler - gemeint ist natürlich "mein Hobby"], da brauche ich nichts anderes." Einen anderen (Musiker) habe ich seit Beginn seines Studium - und das ist inzwischen einige viele Jahre her - kein einziges Mal mehr privat sein Instrument spielen gehört oder gesehen. Er hatte allerdings schon vorher ein zweites ihm wichtiges Hobby, das danach eben zum Haupthobby wurde. Und eine weitere Bekannte (Fotografin) hat ziemlich schnell, nachdem sie die Fotografie zum Teilzeit-Broterwerb machte, ein anderes Hobby begonnen. Sie fotografiert noch, aber lange nicht mehr so intensiv wie vorher.
Ich kenne zwar noch mehr Berufs-Musiker und -Fotografen, habe mich mit denen allerdings nicht über dieses Thema unterhalten. Deshalb nur diese drei Beispiele.
 
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Vielseitigkeit im Job ist super, bei der Suche nach einer fokussierenden Ausbildung kann sie aber unter Umständen extrem hinderlich sein.
Sehr guter Einwand!

Ein Tipp noch: Popakademie Baden-Württemberg. Dort hat zB Marcus Ganter studiert, der im Popbereich eine echte Größe ist. Durch die Strukturen vor Ort könntest du auch gut Kontakte knüpfen. Soweit ich das überblicken kann, sind die Anforderungen dort nicht so hoch wie an einer Musikhochschule.

Wenn es dir nur um das Produzieren geht könntest du überlegen das zunächst als Nebentätigkeit zu machen, Kurse zu belegen, in Studios zu hospitieren... Durch die Digitalisierung kann eigentlich jeder sich daheim ein halbwegs gutes Studio aufbauen. Schaue auf Billie Eilish (auch wenn man sie nicht mögen muss). Logic ist beispielsweise ein Segen...
 
Hi,
ein paar Gedanken von jemandem, der das Glück hatte sein ganzes Leben Musik als Hobby zu betreiben und nun in überschaubarem Zeitraum das Arbeitsleben hinter sich lassen wird.
Such Dir eine Ausbildung für einen Beruf
- von dem Du gut leben kannst
- der so breit aufgestellt ist, dass Du immer irgendwo einen passenden Job finden kannst
- der Dich nicht auffrisst
- der Dir genügend Zeit und Energie lässt, Dich um die Musik und um die Familie zu kümmern.
- in den Du auch nach einem Ausflug in musikalische Profigefilde wieder zurück kannst

Die vermeindlich "interessanten" Jobs wie Mediengestalter, Tontechniker usw. werden i.d.R. schlecht bezahlt,
Du hast immer Termindruck, oft musst Du als Freelancer arbeiten und beutest Dich oft selber dabei aus und bei allem wirst Du keine Zeit und Energie mehr für die Musik haben.

Viel Glück
 
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...Die vermeindlich "interessanten" Jobs wie Mediengestalter, Tontechniker usw. werden i.d.R. schlecht bezahlt,
Du hast immer Termindruck, oft musst Du als Freelancer arbeiten und beutest Dich oft selber dabei aus und bei allem wirst Du keine Zeit und Energie mehr für die Musik haben...
ich kenne genug Kollegen, die das auch mit einem Ing.-Büro, als Archithekt, Arzt, etc. fertiggebracht haben!
Selbständig heißt leider all zu oft "selbst und ständig", das passende Fachwissen ist genauso unabdingbar wie Organisationstalent und vor allem Disziplin, wenn es da bei einem hakt, läuft es nicht rund.
 

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