Berufsberatung (Musik vs. Studium)

  • Ersteller davefriends04
  • Erstellt am
Ich habe den Eindruck, Du zwingst Dich in eine entweder-oder-Frage hinein, die so nicht sein muß.
Nicht, dass ich Prioritäten nicht sinnvoll finde - im Gegenteil.
Aber keine der Alternativen garantiert Dir ein glückliches und erfolgreiches Leben.
Zwei Herzen schlagen in Deiner Brust - das ist im Grunde nicht das Übelste. Aber ich würde eines nicht auf Kosten des anderen umbringen.

Mal ein paar Erfahrungen:
1. Von Musik zu leben, ist in der Regel ein hartes Brot und dauert auch seine Zeit.
2. Selbst wenn Du ernsthaft studierst bleibt Dir ausreichend Zeit, Deine Musik ernsthaft zu verfolgen.
3. Du bist in einer Phase, wo Du Dich ausprobieren solltest.
4. Als Student bist Du relativ abgesichert (bekommst Du Bafög oder so was? Wie sieht´s da auf der Ecke aus? Jedenfalls kannst Du als Student imho unter besseren Bedingungen jobben als wenn Du Dich sonst über Wasser halten mußt.), als Musiker hast Du nix und im Zweifelsfall nervt Dich Agentur für Arbeit oder JobCenter.

Deshalb:
5. Fang ernsthaft mit Mathe oder einem sonstigen Studium an.
6. Studiere berufsorient.
7. Acht Stunden am Tag gut organisierte und konzentrierte Tätigkeit im Studium sollten reichen.
8. An jedem Wochentag machst Du vier Stunden plus die Wochenenden Musik. Das sollte auch bei weitem langen.
9. Alle halbe Jahre ziehst Du eine ernsthafte Bilanz: Was hast Du in jedem Bereich jeweils erreicht? Wie geht es weiter? Stimmt das Konzept noch?

Mehr würde ich im Moment an Deiner Stelle nicht entscheiden.

Grüße,

x-Riff
 
der thread ist jetzt zwar schon ein jahr alt, aber ich bin gerade in ähnlicher situation. ich bin 20 jahre alt und werde wahrscheinlich 2008 abitur haben (habe vorher ne ausbildung gemacht). ich weiß auch nicht wie ich das mit der musik halten soll bzw. ob ich auch unabhängig davon überhaupt studieren soll. wenn ich studiere dann wahrscheinlich ein holztechnik-diplom studium. seid ihr euch sicher dass man bei jedem, also auch in einem ingenieurstudium genügend zeit hat um nebenbei musik zu machen? ich höre immer nur horrorgeschichten davon wie voll doch der vorlesungsplan ist und wie viel man daheim arbeiten muss...das sind alles so folgenschwere entscheidungen und niemand kann einem sagen welche die richtige ist :confused:
@ davefriends04: wie hast du dich entschieden? was machst du nun?
 
...seid ihr euch sicher dass man bei jedem, also auch in einem ingenieurstudium genügend zeit hat um nebenbei musik zu machen? ...
ja und nein. das hängt doch von deiner eignung (ob´s dir leicht fällt), vom anspruch (an die zensuren), von der studiendauer (individuelle semesterzahl) etc. ab. aber ein angehender ing mit guten zensuren in mathe und physik wird m.e. bestimmt noch genügend zeit zum musizieren finden, wenn das seine vorwiegende freizeitaktivität ist. bei medizin sieht das bei gleichen vorgaben wahrscheinlich härter aus, bei sozialpädagogik wohl immer noch eher leichter ... ;).
was hast du denn gelernt? passt das zum studium? da gibt es in div. branchen ja auch u.u. ein altersproplem.
 
was hast du denn gelernt? passt das zum studium? da gibt es in div. branchen ja auch u.u. ein altersproplem.
was meinst du mit "altersproblem"? bin ich zu alt :confused:
mein job passt schon zum studium, ich habe holzmechaniker gelernt und meine ausbildung mit ner 1 abgeschlossen. jedoch sehen meine noten in der schule jetzt nicht mehr ganz so gut aus. technologie, physik, mathematik macht mir zwar spass, aber es reicht eben in der regel doch nur für eine 3.
 
der thread ist jetzt zwar schon ein jahr alt, aber ich bin gerade in ähnlicher situation. ich bin 20 jahre alt und werde wahrscheinlich 2008 abitur haben (habe vorher ne ausbildung gemacht). ich weiß auch nicht wie ich das mit der musik halten soll bzw. ob ich auch unabhängig davon überhaupt studieren soll. wenn ich studiere dann wahrscheinlich ein holztechnik-diplom studium. seid ihr euch sicher dass man bei jedem, also auch in einem ingenieurstudium genügend zeit hat um nebenbei musik zu machen? ich höre immer nur horrorgeschichten davon wie voll doch der vorlesungsplan ist und wie viel man daheim arbeiten muss...das sind alles so folgenschwere entscheidungen und niemand kann einem sagen welche die richtige ist :confused:
@ davefriends04: wie hast du dich entschieden? was machst du nun?

Ich studiere E-Technik, was ja auch eine Ingenieursstudium ist. Also, ich hab mich gewundert, wie viel Zeit man noch nebenbei hat. Man hat zwar nen recht vollen Stundenplan, aber es ist einem ja selbst überlassen, wo man hingeht. Manche Veranstaltungen bringen einfach nix, die kann man sich sparen. Dazu hat man keine Hausaufgaben, keine Pflichtkurse... was natürlich bei wenig Selbstdistiplin auch nach hinten losgehen kann:D
Also, im Semester hat man durchaus genug Zeit für das ein oder andere Hobby. Nur vor den Klausuren sollte man seine Gitarre besser wegschließen, die sind nähmlich hammerhart und man sollte durchaus ein paar Wochen zum lernen einplanen.

Die Horrorgeschichten hab ich vorher auch gehört. Sie stimmen soweit, dass Ingenieurswissenschaften harte Studiengänge sind, bei denen für gewöhnlich über die Hälfte des Jahrgangs während der ersten beiden Semester aussortiert wird. Dass man jetzt aber gar keine Zeit mehr nebenher hat und dass das Studium unschafbar wäre, ist Schwachsinn. Man muss gut mitarbeiten und vor allem Talent und Spaß an der Sache haben.
 
Gerade am Anfang des Studiums ist es meist recht hart und man hat wenig Zeit (zumindest wenn man das relativ zügig durchziehen will). Ich hab an der RWTH Aachen Informatik bis Vordiplom in 4 Semestern durchgezogen; da blieb nicht viel Freizeit. Im Hauptstudium sieht es dann doch anders aus. Da ist/war mehr Zeit, wobei ich jetzt bei den Abschlußprüfungen und bald Diplom-Arbeit bin, was wieder mehr Zeit schluckt.
 
Dann möcht ich auch mal meinen Sennef dazu geben, da ich 2009 wohl vor dem selben Problem stehen werde.

Grundsätzlich gilt: mach nichts halbherzig. Im Holztechnikstudium solltest du nicht ständig denken "Ach, hätt ich jetzt Musik..." und im Musikstudium nicht "Mit Holztechnik hätt ich jetzt schon einen Arbeitsplatz..." oder ähnliches.

Zweitens: es kommt darauf an, was du für ein Mensch bist. Bist du eher ein Lebenskünstler bzw. ein Draufgänger, der mit der Einstellung "irgendwie wird's schon schiefgehen!" durchs Leben geht, würde ich Musik nehmen. Bist du eher der planende Bausparer, nimm das andere Studium.

Drittens: für Musik - lass dich kompetent einschätzen. Geh zu einem erfahrenen Musiker und bitte ihn um ein schonungsloses (!) und ehrliches Urteil deiner Spielkunst. Das kann dir auch helfen. Mit "erfahren" meine ich hierbei Profi-Musiker-Erfahrung.

Viertens: eine Patentlösung gibt's nicht. "Heirate oder heirate nicht, du wirst beides bereuen!" sagte schon der olle Sokrates, und so unrecht hatte er damit nicht.

Zu mir selber: ich bin auch hin- und hergerissen. Ich weiß nicht, ob ich der Planer oder der Lebenskünstler bin. Sein will ich auf alle Fälle letzteres, aber da meldet sich dann doch immer der spießige Gnom im Ohr der sagt: aber Job! aber Altersvorsorge! aber Kinder! aber Familie! aber Häuschen im Grünen!

Wobei: richtig glücklich könnt ich glaub ich nur werden, wenn ich für den Rest meines Lebens mit Gitarrespielen mein Geld verdienen könnte. Wenn nicht, würd ich mir wohl immer vorwerfen, aus meinem Talent nix richtiges gemacht zu haben.

Aber wie wärs damit: werd einfach erstmal Rockstar, dann erübrigt sich das Problem. ;)
 
Ein Plan B ist trotzdem nicht übel, da es von vielen Faktoren - und darunter sind etliche, die man nicht direkt beeinflussen kann - abhängt, ob es klappt.

Einen Nebenerwerb/Brotjob brauchen eigentlich alle, die ich kenne - und für alle war es so, dass der laut ihrer eigenen Planung nur vorübergehend war.

Ich kenne auch etliche, die es bereut haben, nicht vorher die Schiene Nebenerwerb ordentlicher duchgekaut zu haben - da sie dort, wo sie dann verblieben sind, keine Aufstiegschancen haben.

Also rate ich eher zu der Strategie: Standbein - Spielbein, das man dann je nach Situation neu justieren kann.

Man muss ja dabei nicht die Dr. Jeykill and Dr. Hyde-Methode nehmen - also tagsüber Buchprüfen und abends Rockstar - aber eine Kombination aus doch eher "bürgerlichem job" oder einem Nahe dem Musikbusiness - also Agent, Tätigkeit im Verlag oder im Marketing, Tontechniker etc. - mit dem Spielbein Rockmusiker ist auf lange Sicht doch in vielen Fällen nicht übel.

x-Riff
 
Jep Rockstar ist ne harte Kiste. Vorallem als Deutscher.
Und meistens kann man dies nicht erzwingen. Denn wenn man sich die breite Masse an Bands anhört, sind einfach viele Bands auf hohem Niveau, leider sind die meißten langweilig da sie sich sehr stark ähneln.
Jedoch ist es am Ende selten mit Anstrengungen zu schaffen Rockstar zu werden, sondern ehr Intuition, Arschkrischen, Talent, und richtige Zeit zum richtigen Ort Gen.
SO easy.

Ich studiere zudem auch gerade Mathe und kann euch versichern, dass eure LK Klausur und vorallem der LK Kurs einen so kleinen winzigen EInblick in die Mathemathik gibt, dass ihr am Ende schockiert seit, was es noch alles für ein Scheiß gibt. Und die Noten die ihr dort erhalten nicht Aussagekräftig sind. VOrallem weil z.B.: wegen dem hohen Niveau auf meiner Schule damals es unmöglich war ein LK mit 15 oder 14 Pkt. abzuschließen. DIe Genies haben es gerade mal auf 12 Pkt. gebracht.
Weshalb ich nicht verstehe warum halb Deutschland einsen in Mathe LKs haben. Aber nun ja.
Ich sag nur so, wer in der Schule etwas von metrischen Räumen gehört hat, der ist gut vorbereitet, wer nicht sollte vor seiner Studienwahl mal paar VOrlesungen besuchen und evtl. das ganze überdenken.
Mir macht es mittlerweile nach 3 Semestern Spass. Aber die ersten 2 waren bestialisch.
 
Hallo,
ich habe zur Zeit genau das selbe Problem wie der Threadersteller; nur hab ich noch das Glück das ich durch den Zivi noch was mehr zeit habe. =)

Also ich bin auch in Mathe jetzt nicht ganz soo gut (Mathe LK 9-10 pkte), würde aber trotzdem in die ingenieurwissenschaften gehen. Ich habe auch überlegt ob ich was in Richtung musik machen soll, da ich früher 6 Jahre Geige ,mittlerweile 4 Jahre Gitarre und en bissl Klavier spiele. Aber Punkte gegen das Musikstudium sind einfach bei mir , dass ich zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht den Vorraussetzungen entspreche (Gehör!), dass ich auf lange Sicht wohl nicht soo viel Talent und kreativität mitbringe (nicht dass ich schlecht bin, aber es gibt halt noch genügend leute die besser sind) und dass ich irgendwann auch ein einigermaßen geordnetes Leben führen möchte und das ist mit dem Musikstudium nur bedingt möglich. Ist halt auch wie gesagt wurde eine Typfrage und da muss jeder selbst mal schauen was man für einer ist.
 
Hey,

ich hatte mal angedacht Musik und Physik auf Lehramt zu studieren. Wie sieht es denn mit Musik auf Lehramt aus? Verläuft das ganze dort ähnlich wie in einem richtigen Musikstudium, also auch mit Aufnahmeprüfungen etc.? Ich spiel schon länger mit diesem Gedanken, vorallem weil ich mit dieser Kombination die Musik mit einfließen lassen kann UND gleichzeitig einen gesicherten Unterhalt habe. Ich würde mich freuen, wenn einer von euch mehr Informationen bezüglich Musik auf Lehramt hätte.
 
Hi,

ich selbst habe Bass studiert (Jazz und Rock Schule Freiburg und BSM München) und kann sagen dass es sicherlich nicht ein Traumberuf ist was die Stundenanzahl der Arbeit angeht. Ich verdiene mein Geld mit Unterrichten, Live- & Studio-Jobs, sowie meinen Bands.

Es gibt kaum einen Tag an dem ich eines meiner Instrument nicht in der Hand habe um Songs zu schreiben, Songs rauszuhören (Notieren), für den Unterricht usw.

Das Studium hat mir auf KEINEN FALL gezeigt wie man als Musiker überleben kann - das musste ich selbst lernen aber das Studium half mir auf ein vernünftiges Level zu kommen.
Um als Musiker auch diesen Beruf auszuüben kann ich nur sagen dass "just do it" es recht zutreffend trifft.
Ich habe immer in Bands gespielt dann wiedermal in ner anderen dann wieder mit noch mehr anderen Leuten zusammen.

Wichtig ist eben dass man sich verkaufen kann, einen Geschäftssinn entwickelt, den Leuten mit denen man arbeitet freundlich und zuverlässig gegenüber ist.
Man kann der Beste sein und wenn keiner dich kennt hast du ein Problem davon zu leben.

Meiner Meinung/Erfahrung nach können viele nicht davon leben weil sie den Businessanteil unterschätzen bzw. keine Ahnung haben wie es läuft/laufen kann.

Frank
 

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