Jazz Improvisation Saxophon

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JP: The Primal Beeing
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Hallo liebes Forum,
Ich spiele seit einigen Jahren Saxophon und plane, nach meinem Abitur nächstes Jahr, Musik zu studieren mit Saxophon im Hauptfach und der Ausrichting Jazz/Pop. Dazu ist es natürlich neben einigen Standards, die man einfach spielen können muss, wichtig, Improvisation gut zu beherrschen. Mit Skalen und ihrer Bildung bin ich mittlerweile dank Jazz-Harmonielehre einigermaßen vertraut. Es fehlt mir jedoch an der Methodik, wie ich anhand der Skalen ein schönes Solo spielen kann, also ein vernünftiges Konzept mit Motiven und einer Art rotem Faden im der Improvisation. Man lernt die Skalen ja nicht alle auswendig und rattert die beim spielen runter?!
Daher meine Frage: Hat jemand eine Literaturepmpfehlung, gerne auch auf Englisch, wenn das Buch gut ist, die mir dabei helfen kann Improvisation zu erlernen?
Das würde mir echt sehr weiterhelfen

Vielen Dank schonmal und stay tuned;)
 
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Ich glaube, da gibt es tonnenweise Bücher. Und noch massenhafter Youtube-Tutorials ...

Aber meine feste Überzeugung ist: Das alles wird Dir letztlich nicht helfen, denn es hilft nur eines:

Anderen (den Meistern) zuhören und nachspielen.
Und dann noch einmal: Den Meistern zuhören und nachspielen.
Und wenn Du damit fertig bist: Dann noch einmal den Meistern zuhören und nachspielen.

PS: Und mit "zuhören" meine ich aktives Zuhören !

Nur dadurch wirst Du eine eigene Klangbibliothek und eine Phrasensammlung im Hirn aufbauen, mit deren Hilfe Du dann eigene Soli gestalten kannst.

Nur meine Meinung.

Thomas
 
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Nix gegen Bücher, aber effektiver lernst Du z.B. mit Angeboten von Open Studio, Jonny May, Tony Winston, Jazz Duets, Jeff Antoniuk oder Chad Lefkowitz-Brown und einigen mehr auf Youtube.

Den roten Faden liefern im tonalen Jazz die Melodie, die Lyrics (Rhythmen) und die Harmonien der Stücke.
Um von der Chord Scale zur Improvisation zu kommen, gefallen mir Approach Notes, Enclosures und Triad Pairs als recht nützliche Werkzeuge, dazu gibt es jede Menge Material auf YT.







Gruß Claus
 
Vielen Dank an Claus und Thomas für die blitzschnellen Antworten. Das hilft mir echt weiter. Dann werde ich mal fleißig üben und gut zuhöeren👍
 
Zwei schon seit über 40 Jahren unter Jazzern äußerst weit verbreitete Tips (außer Musik hören und mitsingen) betreffen tatsächlich "Bücher" bzw. gedrucktes Lehrmaterial und gelten nach wie vor, hatte ich in Zeiten von YT ganz vergessen.

https://www.alle-noten.de/Play-Along/Aebersold-Vol-3-Die-II-V-I-Verbindung.html
Die Übungen im Beiheft sind als tägliches Material überaus nützlich, zum Hintergrund könntest Du hier jederzeit disktuieren.
Aebersold 3.jpg
Quelle: alle-noten.de

Noch so ein "must" ist das Charlie Parker Omnibook, das gibt es auch in Eb oder Bb:

Atlantic Music Charlie Parker Omnibook C
omnibook.jpg
Quelle: thomann.de


Gruß Claus
 
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Man lernt die Skalen ja nicht alle auswendig und rattert die beim spielen runter?!
Warum nicht? Überlegen wir einmal.

Spielst Du z.B. in C-Dur oder Es-Dur usw., ... dann bewegst Du Dich fast immer in genau dieser Tonart, in genau dieser Skala. "Fast immer" meint dabei, gelegentlich, dort wo es musikalisch passt, gegen diese Regel zu verstoßen. Und genauso ist es mit exotischen Skalen.

Damit haben wir die Melodie(n) beim Improvisieren. Bleiben viele weitere Themen, wie:
  • Begleitung / Progression
  • Rhythmik
  • Wiederholungen
  • Variationen, Phrasierungen
  • Form
  • und nicht zuletzt: Spiel-Gefühl und Spiel-Spaß.
Bis auf den letzten Punkt findest Du im Abschnitt "Improvisation" eines Buches im Grunde alle diese Handwerkzeuge, wie etwa hier: "Improvisieren: Professional Music - Lehrbuch und Nachschlagewerk", Peter Kellert, Markus Fritsch.

Das Problem ist nur: Damit hast Du alle Werkzeuge vor Dir liegen, aber ein Schrank oder ein Musikstück entsteht daraus noch nicht zwingend. Den effektivsten Weg schlugen andere bereits vor: Deinen Lieblingsstücken zuhören ... und anfangen, nachzuahmen und zu durchdringen.

So kommst Du von der praktischen Seite relativ schnell zum Ergebnis.

Es gibt natürlich noch "den Weg der reinen Lehre" :giggle: Will heißen: Die gesamte Musiktheorie inklusive der bis in die Millisekunde untersuchten Jazz-Standards kann als Hintergrund nicht schaden, und manchmal geht es nicht ohne dieses Wissen, etwa als Einsicht, als Korrektiv, als Impuls.

In diesem Zusammenhang könnte "How To Play From A Real Book" eine sinnvolle anregende wie abkürzende Ergänzung sein, denn: Fast keine Jazz Stück wird so oder kann so gespielt werden, wie in den Real Books notiert. Hintergrund und Ausgestaltungsmittel zeigt dieses Buch.

Übrigens: Zahlreiche exotische Skalen findest Du hier: http://chord.rocks/piano/scales ... und es sind genügend dabei, die Standard-Skalen und Standardbegleitakkorde bereichern ... und sei es nur durch gekonnte Reibung.

Daneben ... musst Du natürlich ein Gefühl für den musikalischen Einfluss Deines Instruments entwickeln. Dieselbe Melodie am Piano, Klavier, E-Piano, Hammond-Orgel, Jazz-Gitarre, E-Gitarre, Saxophon usw. ... klingt nicht gleich. Handhabung und Dosierung machen es als Solist oder im Bandkontext.

Übrigens hilft es auch, diesen Weg in beide Richtungen zugehen:
  • wie könnte eine gegebene Improvisation immer weiter auf ihren einfachsten Kern vereinfacht werden?
  • wie könnte eine einfache Melodie immer weiter verkompliziert werden?
 
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