Lohnt es sich ein Profi-Musiker zu werden?

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LOL ist doch nett, von einer Musikerkarriere abzuraten, und sich gegen Geld und Ruhm zu entscheiden, mit dem Hinweis auf potenziell nervige Fans, dadurch fehlendes ungestörtes Privatleben und die doofen Steuererklärungen.

keep on rockin`
 
1. Medizin – wegen der Gesundheit.
2. Rechtswissenschaften – um sich rechtlich durchsetzen zu können.
3. Wirtschaftswissenschaften – um finanziell im Bilde zu sein.
4. Psychologie – für geistige Gesundheit. Psychiatrie würde wahrscheinlich unter Medizin fallen.
Das lernt man als Musiker alles von selbst:
  1. Medizin: Weil man sonst körperliche Fehlhaltungen durch stundenlanges Üben bekommt.
  2. Jura: Wenn die Nachbarn meckern.
  3. Wirtschaftswissenschaften: Weil man sich als Musiker den Steuerberater nicht leisten kann und alles selber machen muß.
  4. Psychologie: Im Umgang mit den Schülern.
:D

Viele Grüße,
McCoy
 
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Gerade nach dieser Zeit und mit der speziellen Corona-Situation wäre es doch tatsächlich interessant
neun Jahre nach seinem Eröffnungsposting
Gut, der Thread ist alt, das Thema wohl aktueller, als zuvor. Von daher fände ich es tatsächlich interessant, vom TE zu erfahren, wie er sich entschieden hat, und wie er die Entscheidung inzwischen sieht...
 
Nunja, der Fragesteller dürfte neun Jahre nach seinem Eröffnungsposting dann doch wohl mal eine Entscheidung getroffen haben, und weitere Ratschläge für seine Karrierewahl sind vielleicht nicht mehr ganz so hilfreich (...)

Da hast Du recht, dennoch ist es eine Frage, die sich nicht nur viele Musikstudenten stellen, gerade in dem letzten Jahr dürften sich viele Profi-Musiker, die keinen Unterricht erteilen, fragen, ob es eine gute Berufswahl war (Profi-Musiker zu werden).
Dabei ist das Geldverdienen nicht der einzige Aspekt (Geld verdienen kann man auch als Gelegenheitsjobber in einer Gärtnerei, als Paketbote oder Objektwächter. Eine viel wichtigere Frage ist, wie groß ist das Publikum, das sich für die Art der Musik, die Du dann beruflich spielen willst, interessiert.
Wenn ich mir die Situation des letzten Jahres anschaue, daß (Corona-bedingt) die Kultur zu den ersten Abstrichen in unserem Leben zählte, womit kulturelle Veranstaltungen als verzichtbar eingestuft wurden, dürfte sich ein Paketbote in seiner Tätigkeit wenigstens wertgeschätzt fühlen.

Gruß, Bert
 
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Eine viel wichtigere Frage ist, wie groß ist das Publikum, das sich für die Art der Musik, die Du dann beruflich spielen willst, interessiert.
Wenn ich mir die Situation des letzten Jahres anschaue, daß (Corona-bedingt) die Kultur zu den ersten Abstrichen in unserem Leben zählte, womit kulturelle Veranstaltungen als verzichtbar eingestuft wurden
Ach, das würde ich etwas differenzierter sehen. Es sind in der Corona-Zeit viele tolle ästhetische Dinge entstanden, auch und gerade außerhalb der üblichen Großveranstaltungen. Ich / wir habe(n) eine ganze Reihe von Streams gesehen / gehört, dafür gezahlt, ich habe versucht, an ein paar Dingen remote selbst mitzumachen (und musste es aus Zeitgründen wg. Corona-Mehrarbeit dann doch wieder kippen). Man kann sich einem Publikum auch so mitteilen, wenn man es denn möchte. Unabhängig allerdings davon, ob man davon leben kann. DAS ist dann ein anderes Thema.
Wenn ich mir aber die Profis in meinem Umfeld ansehe, dass ist es wohl sinnvoller, das Geld anders hereinzubekommen, um sich dann ausreichend unabhängig von materiellen Problemen um die Musik kümmern zu können, an der man die meiste Freude hat. Ich kann am Tag 4 Stunden effektiv Musik machen und mich dann 6 Stunden um Finanzierungen, Projekte, Aufträge zu kümmern. Oder ich gehe am Tag 4 Stunden ins Steuerbüro und über danach 6 Stunden. Hmm...
 
Unabhängig von Corona wird die Frage Pro/Contra Studium wohl so lange aktuell sein wie es Musik gibt. Wäre natürlich spannend zu erfahren wie die Entscheidung ausgefallen ist und ob rückblickend die richtige Entscheidung war.

Wobei natürlich gerade bei Musik/Kunst mehr Wissen über Regeln der Tod der Kreativität sein kann. Und je nach Bereich kann eine abgeschlossene Ausbildung auch negativ sein. Während "Laienmusiker" z.B Förderungen nutzen können für kostenlose Lehrgänge (z.B Kirchenmusik) sind ausgebildete Musiker dort ausgeschlossen da angenommen wird das diese bereits das Wissen besitzen oder die Fähigkeit es sich selber zu erarbeiten. So enden viele gut ausgebildete Musiker gerne mal in ihrem begrenzten Bereich weil neues außerhalb der eigenen kleinen Welt stattfindet. Natürlich kann es jedem so gehen. Ob man als Durchschnittsmusiker aber wirklich damit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann/möchte muss jeder selber entscheiden. Im gewöhnlichen Handwerk wird es zumindest leichter sein.
 
Unabhängig von Corona wird die Frage Pro/Contra Studium wohl so lange aktuell sein wie es Musik gibt.
Das sehe ich genauso.

Als junger Spunt, mit Anfang zwanzig, stand ich Anfang der 80er Jahre auch vor dieser Entscheidung.

In die Musik vernarrt und mit großem jugendlichen Eifer bin ich meinem damaligen Herzenswunsch, ein "Rockstar" zu werden, ca. 2 Jahre gefolgt. Es war für mich eine klasse Zeit, mit vielen tollen Erlebnissen. Sie hat mir allerdings auch die Augen für die tatsächliche Lebensrealität eines "normalen" Profimusikers in den 80er Jahren geöffnet:

So kannte ich damals eine Menge älterer Musikerkollegen (Mitte 30), die sich mit ihrem Lebenstraum kreative Musik zu machen, im Prinzip genauso "verkaufen" mussten wie jeder andere Berufstätige auch. Die meisten machten damals 3-4 Musik-Jobs, um über die Runden zu kommen, als:

- Musiker in einer Coverband, die auf US-amerikansichen Militärbasen vor vollgesoffenen Panzerfahrern Hardrock spielten,
- Tanzmusiker, die den "Ententanz" auf der Jahresfeier des Kleintierzüchtervereins zum Besten gaben,
- Teilzeitangestellter in einem Musikgeschäft, u.a. auch um gesetzlich krankenversichert zu sein, weil man ja nach dem 12. Studien-Semester dann
zwangsweise exmatrikuliert wurde.

Alles in allem habe ich damals viele Musiker - wie ich es einer war - kennengelernt, die eine ziemlich naive und realitätsfremde Vorstellung vom Musikerleben und den damit einhergehenden finanziellen Möglichkeiten hatten. Natürlich gab es auch ein paar clevere Jungs darunter, die mit der Naivität der Musiker auch ordentlich Brötchen verdienten.

Leider ging die sehr unstetige und geringe Bezahlung des Musikers auch noch mit der nüchternen Tatsache einher, dass die meisten - wie gesagt - Musikjobs machten, die definitiv nicht ihrer musikalischen Neigung entsprachen. Am Ende machten Sie dann Jobs, die sie eigentlich nur machten, um Geld zu verdienen und dass dann auch noch gegen schlechte Bezahlung :gruebel:

Fatalerweise ist es dann auch so gewesen, dass ein paar meiner damaligen Musikerkollegen, nach dem sie diesen Weg bereits 10 Jahre beschritten hatten, keinen Weg mehr zurück in's "bürgerliche Leben" gefunden haben - auch wenn sie das teilweise wollten.

Aufgrund dieser ernüchternden Erfahrungen habe ich mich damals dann für den "bürgerlichen Weg" entschieden und ein Studium abgeschlossen. Musik habe ich dann in späteren Lebensphasen als Hobbymusiker phasenweise nebenher gemacht. Ich habe meine damalige Entscheidung nie bereut. Und mein damaliger "bürgerlicher Lebensweg" ermöglicht es mir heute wieder genauso intensiv der Musik zu fröhnen, wie ich es junger Kerl gemacht habe.

Die spannende Frage ist natürlich jetzt: Wie stellt sich die finanzielle Situation als "normaler" Profimusiker heute dar?

Wenn man einmal die aktuelle Pandemie-Phase ausklammert, haben sich aus meiner Sicht die finanziellen Rahmenbedingungen im Vergleich zu den 80er Jahren nicht Wesentlich geändert. Ich denke sie sind allenfalls noch schlechter geworden. Wer heute als Profimusiker unterwegs ist (ich rede jetzt bewusst nicht von den wenigen Ausnahmen, die landesweite Bekanntheit haben und über Jahre hinweg kontinuierlich gut bezahlte Tourneen spielen können) muss sich mit mehreren Jobs finanziell über Wasser halten und auch beim Musikmachen ziemliche Kompromisse eingehen. Wenn dann mit den i.d.R. unstetigen Finanzströmen auch noch familiäre Verpflichtungen einhergehen, kann das in ziemlichen Stress ausarten.

Und falls jemand tatsächlich nicht von diesem - aus meiner Sicht - steinigen Lebensweg mit vielen (finanziellen) Unwägbarkeiten abzubringen ist, dann würde ich demjenigen auch das gleiche raten wie das zu Beginn dieses Beitrages ca. 2011 schon einmal gemacht wurde: Lehrer für Schulmusik.
Das sichert erst einmal die finanziellen Lebensgrundlagen STETIG ab. Man ist des weiteren im Metier, das man liebt, tätig. Parallel dazu ist es einem natürlich auch immer möglich, in einer Hobby-Band (ohne finanziellen Druck) seinen Musiktraum auszuleben.

Grüße aus dem heute sonnigen Franken - wolbai:great:
 
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Die spannende Frage ist natürlich jetzt: Wie stellt sich die finanzielle Situation als "normaler" Profimusiker heute dar?
Ich denke mir die Definition Profimusiker ist schon schwer. Wenn ich an einen Profimusiker denke, dann sehe ich da eine Person die in einem großen Bekannten Orchester sitzt und mehrere Instrumente gemeistert hat, oder der Kantor der in einer großen Gemeinde Chor, Bläser, Orgel, Veranstaltungen organisiert. Aber auch der Pianist der mit der Perfektion sämtlicher Sonaten weltweit unterwegs ist weil keiner besser ist als er.

Die meisten werden aber eher den Popmusiker sehen der irgendwo gehypt wurde, der seine Texte und Musik serviert bekommt und von dem man nach einigen Monaten/Jahren nie wieder etwas hören wird.

Ich persönlich bin froh ein Laie zu sein, so habe ich im Gegensatz zu jemanden der immer abwägen muss ob er damit den Kühlschrank voll bekommt den Vorteil das ich das tun kann was ich will, zu einem Zeitpunkt der mir gefällt. Wenn ich etwas nicht gut finde muss ich es nicht machen. Würde mir jemand sagen spiele zum Kindergeburtstag den Ententanz auf der Orgel, dann würde ich sagen "Such dir einen anderen Depp für so etwas", müsste ich davon leben wäre es eher "Sehr gerne, eine oder zwei Wiederholungen?".
 
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min. 90% der Berufsmusiker sind Dienstleister, sprich, sie arbeiten im Auftrag von irgendjemand - und wer bezahlt, der bestimmt, was er haben möchte!
Augen auf bei der Berufswahl. Ich bin nun seit kurzem in Pension und würde davon abraten das geliebte Hobby (wenn es denn zu den brotlosen Künsten zählt) zum Beruf zu machen.
Bei mir wären das Fotografie und Rockmusik gewesen. Habe in beiden Gruppen viele Freunde und Bekannte, die das profimäßig zum Geldverdienen machen, ist schwierig und wird immer schlimmer. Sieht man jetzt gerade in der Covid 19 Pandemie.
Statt dessen habe ich mit viel Freude Naturwissenschaften, Statistik und EDV studiert und war mein Arbeitsleben lang sehr gut bezahlt angestellt, das hat auch Spaß gemacht: konnte mir mein Arbeitsumfeld oft gestalten/aussuchen, was für mich sehr wichtig ist.
Auch im Hobby - wegen der finanziellen Unabhängigkeit - machte ich nur, was ich auch wirklich wollte: Natur- und Reisefotografie. Gut verdienen mit Musik ist wirklich schwierig, wenn man keiner der großer Künstler ist. Als Fotograf (nebenberuflich) ging das zu analogzeiten noch sehr gut so in den 1990er Jahren. Seit der Digitalfotografie gibt es nix mehr zum Verdienen. Amateure bieten ihre Bilder weltweit umsonst an...

Und gute Musiker gibt es heute mehr denn je. Die Frage der Berufsaussichten bleibt immer aktuell.

Fazit, wenn ich überwiegend reproduzierend tätig sein wollte, wäre ein Musikstudium ja noch okay, wenn meine Neigung aber mehr kreativ wäre, dann guten Brot und Butter Job suchen und nebenbei kreativ werden. Wenn sich das dann rechnet, kann man den Brot und Butter Job aufgeben. Oder wie jetzt in der Pandemie als Notnagel wieder aufnehmen. Schulmusiker wäre sicher auch eine gute Lösung...
Keep on rockin'
Achim :m_key:

P.S.: Für Musik als Beruf fehlte mir auch das wirkliche Talent...
 
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Das Monetäre gibt Auskunft über die gesellschaftliche Würdigung eines Berufes, also hier und heute: Null!
Dann noch barbarische Politiker, denen Muse fremd ist wie einem Fisch der Wüstensand...

Ok, man kann sich noch beim Bohlen und Konsorten zum Affen machen.
Ist das der Weg?
Ich rate ab.
 
ist zwar schon ein alter Thread, die Situation hat sich inzwischen auch nicht zum Besseren gewendet - im Gegenteil, immer mehr "Festanstellungen" werden abgebaut, kaum mehr leistet sich ein "stehendes" festes Ensemble.

Und trotzdem gibt es immer wieder bzw. immer noch junge Menschen, die brennen an beiden Enden, die können gar nichts anders machen.
Ich hab aktuell so einen in der Familie, der Sohn meiner Nichte, noch 2 Jahre bis zum Abi, aber jetzt schon sicher, daß er Musik studieren wird.

Er hat aber Vorteile, erstens total vielseitig, zweitens schmerzfrei in Sachen Dienstleistung und jetzt schon ein erfolgreicher Lehrer.
In seinem jungen Alter ist er jetzt schon so fit, daß er für seinen Lehrer (1. Solo-Tubist) als Sub spielt in einem Landespolizeiorchester, der setzt sich da hin und rotzt das Zeugs astrein runter ohne Probe.
Spielt fast gleichwertig Kontrabaß und ziemlich brauchbar Klavier.

...Schwimmen, Fahrradfahren, Holzhacken, etc. kann er dafür nicht..., Freunde oder gar Mädels sind auch Fehlanzeige - für ihn gibts nichts anderes als Musik, die Schule läuft seltsamerweise passabel nebenher.
 
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Gegen Musik als Beruf in einer sozialversichungspflichtigen Festanstellung (z.B. als Lehrer in der Schule oder Universität) ist ja auch nichts einzuwenden.

Es sind eben die "Pop- und Rockstar-Träume", die man naturgemäß in den Sturm- und Drangjahren hat, und die vielfältigen freiberuflichen Musik-Jobs, vor denen man sich in Acht nehmen sollte. Ein einmal eingeschlagener Weg in diese Richtung, kann einem, ab einem bestimmten Alter, alternative Lebenswege tatsächlich verbauen.

Was mich persönlich allerdings sehr nachdenklich stimmt, ist die musikalische Qualität, die unter diesen derart miserablen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die für unsere Gesellschaft als Kulturgut dadurch noch entsteht:

Um ein musikalisches Genie mit außerordentlichen Fähigkeiten zu erschaffen, wird es wohl eine Million Gitarristen geben müssen, die man in ein Füllhorn steckt, damit daraus am Ende ein neuer Gary Moore geboren wird (Beispiel ist beliebig). Die Frage, die sich mir allerdings dabei stellt, ist:

Welcher potenzialstarke Geist wird sich in ein derart "schlecht ausgestattetes Füllhorn" (= gesellschaftliche und finanzielle Rahmenbedingung für Musiker) begeben und einen Großteil seiner Zeit darin zu verbringen?

Ich glaube, das sind, trotz der deutlich gestiegenen Anzahl an Hobby-Musikern im Vergleich zu den 70er/80er Jahren, deutlich weniger als in früheren Zeiten. Da gibt es eben die bereits oben beschriebenen alternativen Strategien über einen normalen Beruf, der Einkommen sichert und Hobby-Musik nebenbei sehr gut möglich macht.

Nun ist es aber aus meiner Lebenserfahrung heraus so, dass zur Schaffung von Außerordentlichem, neben einem Talent, auch Leidenschaft und viel Zeitaufwand notwendig ist. Als Hobby-Musiker hat man sicher auch die Leidenschaft. Es wird aber vielfach an der erforderlichen Zeit mangeln, die man fürs Üben, Musizieren mit anderen, etc. aufbringen muss, um eine wirkliche Größe zu erreichen.

Aus diesem Blickwinkel heraus, ist meines Erachtens der Trend beim Kulturgut Musik seit längerer Zeit schon auf "Masse statt Klasse" programmiert.

Düsteres Szenario hin oder her: Mich persönlich hält das jedoch nicht davon ab, mich weiterhin mit Leidenschaft und ein wenig Erfahrung, die sich über die Jahre angesammelt hat, an neuen Songprojekten zu versuchen ;)
 
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In seinem jungen Alter ist er jetzt schon so fit, daß er für seinen Lehrer (1. Solo-Tubist) als Sub spielt in einem Landespolizeiorchester, der setzt sich da hin und rotzt das Zeugs astrein runter ohne Probe.
Spielt fast gleichwertig Kontrabaß und ziemlich brauchbar Klavier.
Mit soviel Talent sind nur wenige ausgestattet und die sollten auch dem nachgehen, weil sie sich wahrscheinlich durchsetzen können und werden...
Ich halte die Daumen!
VG Achim
 
Ich würde mal etwas provozierend sagen:

Das Studium lehrt Dich, zu spielen. Es wird Dich nicht lehren, Geld zu verdienen.

Wenn Du jetzt schon Geld verdienst, bei Hochzeiten spielst, Sub-jobs bei Top40 Bands hast, wirst Du das nach dem Studium auch können. Wenn Du eher eine Arbeitnehmer-Lebenseinstellung hast (was nicht schlecht ist), wirst Du dich um die wenigen Festanstellungen bewerben müssen, die es in der Branche gibt - da braucht man dann schon viel Glück.
 
insgesamt ist der Bursche vielleicht etwas weltfremd, aber durchaus geschäftstüchtig.

Tuba-Spieler in seiner Liga sind gefragt, er spielt jetzt schon (natürlich mit Vergütung) bei vielen Musikvereinen in der Umgebung als Ersatz, Aushilfe, zur Aufstockung, gibt Unterricht innerhalb vom Blasmusikverband und hat auch Blechbläser-Ensembles, bei denen mehr als eine schwarze Null rausschauen - in normalen Zeiten.
Sein Vater ist gestorben, als er noch ein Kleinkind war, seine Mutter ist alleinerziehend und finanziell gerade so ausgestattet - der Bub liegt ihr nicht auf der Tasche, im Gegenteil, ab + an trägt er auch zum Haushalt bei.

Er ist schon in einer guten Position, erstens instrumentenmäßig (Tuba ist kein "Allerweltsinstrument"), zweitens vom Können und drittens ist er musikalisch ein ziemliches Chameleon, er hat keine Probleme nachmittags Kammermusik zu spielen und abends im Bierzelt auf der Bühne zu sitzen.
 
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Vielleicht mal ein anderer Blickwinkel:
ist es besser einen Beruf zu machen bei dem man viel verdient sich aber jeden Tag erneut quälen muss es zu tun weil es nur ein Mittel zum Geld verdienen ist. Oder ist es besser einen Beruf zu erlernen welchen man mit Leidenschaft macht, auch wenn man dabei ein armer Schlucke r bleibt?

aus eigener Lebenserfahrung würde ich das zweite wählen, da einen das erste zum Geld zusätzlich krank macht.
 
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na ja, daran krankt die Menschheit in weiten Bereichen, wenn der Antrieb nur auf dem Spaß liegt, ist das ganze schon verkackt.

Ich habe immer die größte Befriedigung daraus gezogen meine Arbeiten (und wars auch der größte Scheiß) immer so gut zu machen, wie es mir möglich war, so schnell wie es mir möglich war, am liebsten oberhalb vom Standard von meinen Kunden.

Da kommt man öfters abends nach Hause und hat stundenlang "Drecksarbeit" erledigt - aber die Zufriedenheit liegt im richtigen Umgang damit.

Ich bedauere zutiefst die breite Masse, die widerwillig zur Arbeit geht, irgendwie die Zeit totschlägt in großer Unzufriedenheit.
Denen geht ein halbes Leben Zeit verloren, während ich gute Arbeit abgeliefert habe und gut dran verdient habe und noch zufrieden war.
 
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<...> besser <...> Geld <...> Oder <...> Leidenschaft
Da gibt es irgendwas dazwischen, was vielleicht beides irgendwo vereinen kann. Durfte ich positiv selbst merken. Abgesehen davon bedingt Leidenschaft auch einen passenden Boden. Groß geworden mit einer tollen Rundfunklandschaft , für die ich als Musikwissenschaftler gerne und "leidenschaftlich" dauerhaft gearbeitet hätte, durfte ich erleben, dass die den Bach runterging:-/

Zu Schulmusikern: Der Beruf des Lehrers ist nicht für die Selbstverwirklichung der Lehrer*innen da, sondern für eine qualitativ hochwertige Bildung der Schüler*innen. Da gibt es doch den einen oder die andere, die Schulmusik als "sicheren Hafen" gewählt hat. Das kann gut gehen, ist aber manchmal auch schxxx, wenn sich hier verhinderte Musiker nur selbst verwirklichen möchten, statt Kindern wirklich die Musik als Ganzes gut vermitteln zu können oder auch nur zu möchten. Wer darauf keinen Bock hat, lässt das bitte. Meine Kinder sind mir für einen solchen Unterricht zu schade. (Wobei es herausragende Musiklehrer*innen gibt, ich selbst bin unter die Fittiche eines solchen gekommen und habe dann MuWi studiert. Berufsmusiker wollte ich aber nie werden.)
 
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