Musik oder Studium, oder beides? Oder nichts?

Floh
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Tut mir leid, ist schwer hierfuer einen aussagekraeftigen Titel zu finden.
Ich stehe momentan vor einem kleinen Problem:

Habe im Juni mein Abitur gemacht und habe, da ich die dritte Klasse uebersprungen habe, ein Jahr "gut" wie ich es nenne, habe also erstmal gearbeitet und befinde mich jetzt in Kanada, wo ich weiter arbeite.
Erfahrungen sammeln, Englisch lernen(da evtl Studium in der Richtung), erwachsen werden, jung sein eben...
Wurde bsiher noch nicht gemustert, weil die Jungs eben nicht wissen, dass ich schon ein wenig frueher fertig war und war eigentlich bisher der festen Meinung ich wuerde mich irgendwie druecken koennen und im Oktober studieren gehen.(Bitte keine moralischen Antworten, poste das hier im musikalischen OffTopic!!)
Nun moechte ich kurz auf meinen musikalischen Wissens-/Koennensstand eingehen:
Habe erst vor 2 Jahren das Gitarrespielen angefangen, von einer Freundin ein bisschen was gelernt, und aus dem Internet, aber es ist bisher fast ausschliesslich beim Akkorde schlagen und manchmal ein bisschen Fingerpicking geblieben, dazu spiele ich aber, um das auszugleichen Mundharmonika im Nackenhalter.
Ich singe ganz passabel und habe mal angefangen Gesangsunterricht zu nehmen, den ich mir dann aber kaum finanziell und noch weniger zeitlich leisten konnte.
Ein Virtuose bin ich also nicht.

Trotzdem, gerade deshalb wuchs in mir der Wunsch doch ein wenig Zivildienst zu leisten, mir ein EPiano zu kaufen und einfach ein intensiv musikalisches Jahr zu machen, Gitarren-, Gesangs- und Klavierunterricht zu nehmen, einfach nicht ewig schlecht zu bleiben.
Durch den Zivildienst und etwas arbeiten koennte ich mir das leisten, denke ich...

Die Frage ist nur, verbaut mir das nicht ein paar Berufschancen bzw Vorteile, die ich durch mein junges Alter geniesse?
Klar ist, ich werde wohl nicht mehr so gut, oder zumindest innovativ um mir mit Musik mein Leben zu verdienen, es ware also keine Investition in meine finanzielle Zukunft, aber es waere eine in meine musikalische Zukunft und in meine geistige!
Ein weiteres an den Haaren herbeigezogenes Argument fuer ein intensiv musikalisches Jahr waere, dass mir meine Eltern kaum Geld fuers Studium zuschiessen koennen, also koennte ich vielleicht durch Auftritte Geld verdienen :D

Naja, vielleicht postet ja jemand seine Meinung zu meinem Dilemma...
Danke schonmal...
 
Eigenschaft
 
Ach kommt schon, irgendwer wird doch auch zu so etwas eine meinung besitzen...
 
von floh
Ach kommt schon, irgendwer wird doch auch zu so etwas eine meinung besitzen...
Sei doch nicht so ungeduldig!

ich kenn einen, der hat den Ing. in holztechnik gemacht und nebenbei Klavier am wiener konservatorium gelernt, studiert was auch immer. heute ist er ein angesehener profi musiker.

aber die frage ist, glaub ich eher: wenn du "gitarre schon kannst", warum dann klavier?
und um mit auftritten geld zu verdienen, naja. es ist oft so, dass da das brot mehr kostet als es wert ist.
und wenn du wirklich mit musik geld verdienst, willst du eh nimmer studieren, weil dir dann der ganze rummel um die musik möglicherweise eh keine zeit lasst was anderes zu tun.
Trotzdem, gerade deshalb wuchs in mir der Wunsch doch ein wenig Zivildienst zu leisten, mir ein EPiano zu kaufen und einfach ein intensiv musikalisches Jahr zu machen, Gitarren-, Gesangs- und Klavierunterricht zu nehmen, einfach nicht ewig schlecht zu bleiben.
Durch den Zivildienst und etwas arbeiten koennte ich mir das leisten, denke ich...
glaub ja nicht, dass du klavier in einem jahr kannst. ausser du bist ein wunderkind.

gitarre habe ich anfangs auch selber gelernt, da gabs aber noch kein internet. akkorde und fingerpicking usw. notenlesen hab ich schon in der schule lernen müssen. nach der schule hab ich müssen arbeiten viel und schwer. meine hände waren fast kaputt. so bin ich auf den blues gekommen. ein paar musiker in wien, die heute noch sehr gute freunde sind, habe mir dann geholfen, musikalisch weiterzukommen. haben die richtigen bahnen gelenkt lehrer besorgt, die natürlich auch was gekostet haben. usw. in den siebziger jahren hatten wir dann ein paar auftritte. da kam dann ein bischen geld zusammen. ich konnte dann meinen beruf ändern. aber von zeit und geniesen war da keine rede.
auftretren heisst stress. einpacken, auspacken, fahren, spielen, aufbauen (rowdies kosten viel geld, also alles selber machen) üben usw. geschenkt wird einen nichts. der traum vom geld in der musik ist ein hartes brot. und dann werden dir noch deine gitarren gestohlen
oder du studierst sowas wie musikwissenschaft. :)
 
Wenn das dein Wusch ist dann tu es!!! Musik ist für viele wie Luft zu atmen, wie wichtig sie dir ist musst du wissen und natürlich musst du auch wissen wieviel Geld du später verdienen willst aber ich denke wenn Musik wirklich für dich wichtig ist dann lohnt sich dieses Jahr. Ein verlorenes Jahr, das erscheint erstmal viel, aber letztendlich ist doch ein Jahr im Berufsleben fast gar nichts. Außer du willst natürlich schon mit 30 im Chefsessel einer großen Firma sitzen, bei solch hohen Zielen zählt wirklich jedes Jahr, da gilt es keine Zeit zu verlieren.
 
Ich hab ja selbst noch nicht soviel lebenserfahrung, aber mach doch beides. Neben dem studium bleibt sicher zeit für die musik, und wenn nicht, nimm sie dir einfach. natürlich musst du dann an anderen orten kürzer treten.
 
Laoze schrieb:
1. ich kenn einen, der hat den Ing. in holztechnik gemacht und nebenbei Klavier am wiener konservatorium gelernt, studiert was auch immer. heute ist er ein angesehener profi musiker.

2.aber die frage ist, glaub ich eher: wenn du "gitarre schon kannst", warum dann klavier?

3.und um mit auftritten geld zu verdienen, naja. es ist oft so, dass da das brot mehr kostet als es wert ist.
und wenn du wirklich mit musik geld verdienst, willst du eh nimmer studieren, weil dir dann der ganze rummel um die musik möglicherweise eh keine zeit lasst was anderes zu tun.

4. glaub ja nicht, dass du klavier in einem jahr kannst. ausser du bist ein wunderkind.


5.oder du studierst sowas wie musikwissenschaft. :)

Hi, danke fuer die ausfuerliche Antwort, die ich fuer meine Antwort gekuerzt und nummeriert habe ;)

zu 1.
Klar, das geht, wenn man sich reinhaengt, wenn man das Instrument schon kann und wenn man finanzielle Unterstuetzung bekommt, denn sonst kann man sich zeitlich keine 2 Studiengaenge leisten.
Ich will ja die Instrumente lernen und nicht studieren und brauche das Geld dafuer deshalb ist nebenher Studieren ausgeschlossen, da ich mich erstens dann auch ein wenig auf mein Studium konzentrieren sollte und arbeiten muss, sicher ist natuerlich, dass ich das/die Instrumente weiterspielen werde in einem noch unbestimmten Rahmen.

zu 2. und 4.
Klar, ich erwarte dann nicht dann nach einem Jahr ein guter Pianist zu sein, wuerde aber trotzdem gerne Klavier spielen lernen und wuerde ja wie gesagt weiterspielen, nur eben ein Jahr einigermassen intensiven Unterricht nehmen.

zu 3.
Das mit den Auftritten war ja mit einem Smiley versehen, fuer meinen bisher einzigen Auftritt als Vorband habe ich freie Getraenke bekommen, schon klar, und das habe ich ja auch in meinem POst beschrieben, dass in der Musik fuer mich nicht das grosse Geld lzu holen ist.

zu 5.
Musikwissenschaft. Dazu sollte man ja sicher auch ein Instrument beherrschen und das tu ich ja wie gesagt nicht, aber das war ja auch bei dir mit einem Smiley bewertet.

Auf jeden Fall danke fuer deine Antwort.

Meine Antwort an Tantalum steckt ja auch oben drin, fuer mich wird da eben keien Zeit bleiben!

Und James R., genau das ist auch meine Argumentation, Musik ist mir wichtig, ich moechte gerne zumindest ein bisschen mehr koennen, als ich es gerade tu, und ich erwarte mir von meinem Job im Grossen und Ganzen, das er eine Familie ernaehren kann, worauf ich, wenn ich mein Studium beenden sollte, was ich vorhabe, keine allzu schlechten Chancen haben solte, das haben schon Menschen vor mir geschafft.
Toll waere es dann noch sich einen Handwerker fuer saemtlichen Arbeiten, die anfallen leisten zu koennen, da ich in sowas eine absolute Null bin, leider, aber da muss man sich zur Not die passende Frau suchen :)
 
Ich möchte niemanden mit meiner Geschichte langweilen, deshalb fasse ich mich kurz.

Angesicht heutiger Musikentwicklung würde ich es persönlich mit Studium versuchen, oder zumindest darauf mehr Wert legen.

In Musikbranche braucht man erstens ungeheur viel Glück (klar, wo denn nicht). Dabei kommt es wenig auf dein (euer) Können an, sowohl in technischer als auch in kreativer Hinsicht - das ist nämlich eine selbstverständliche Bedingung, wenn du erfolgreich werden willst. Was eine durchschnittliche Band von heute an ihren Instrumenten "anstellt" (in Metal z.B.), das konnten vor 20 Jahren nur einige. Schau dich doch mal um, was es heutzutage nicht alles gibt, es sind keine 70-er oder 80-er mehr, wo man noch die erfinderische Freiheit hatte und alle Produktionsfirmen auf der Suche nach den Begabten waren, die sie auch dann in allem unterstützten. Für Hobby-Musiker ist es aber alles kein Muß!

Zweitens wirst du jede Menge Geld brauchen - Equipment, Miete, Produktion etc.. Bist du wohlhabend, ist es natürlich eh Schnuppe.

Drittens musst du ständig mit Leuten in Kontakt treten, Beziehungen aufbauen und auf die Art Erfahrungen sammeln - mir ist es z.B. nicht ganz bekommen, denn ich hätte nie so viele Ars....er in der Branche vermutet, je professioneler, desto aroganter.

Verstehe mich bitte nicht falsch! Musik macht sicher sehr viel Spaß (v.a. die ersten 5 Jahre) und so. Ich habe viel Zeit und Geld darein investiert (bin Schlagzeuger, haben Hard Rock, danach Metal/Metalcore gemacht), Erfahrungen gesammelt, mit denen man nur begrenzt was anfangen kann, aber im Endeffekt davon nichts zurückbekommen.
Das Aufwachen kommt hier wie immer, wenn's schon zu spät ist.
 
Also ich denke, dass Du einfach das machen solltest, worauf Du am meisten Lust hast. Spätere Berufschancen zu prognostizieren ist so eine unsichere Geschichte, da können sich die Dinge immer schnell ändern, ich würde da nicht mmeine Entscheidung dran fest machen.


Wichtig ist, das bei dem was Du tust voll dahinter stehst, dass Du Dir sicher bist sowas länger zu machen, knapp gesagt einfach eine gewisse Leidenschaft dafür mitbringst.

Wenn man mit ganzem Herzen bei der Sache ist, ist das eine wichtige Grundlage dafür, in seinem Beruf auch gut zu werden, und wenn man überdurchschnittlich gut ist, ist das die beste Vorraussetzung einen Job zu finden, unabhängig von der Branche.


Ein Jahr Zivildienst muss kein verlorenes Jahr sein, es kann sogar sehr viel bringen für später ( war bei mir jedenfalls so ).

Also wenn Du wirklich Bock drauf hast, ein Jahr Zivildienst und Musik zu machen, tu es, vielleicht hast später keine so gute Gelegenheit mehr dafür.



P.S: : Und ein Studium ist auch keine Garantie, nen guten Job zu finden
 
Floh mir gehts ähnlich was das angeht.

Hab zwar keine Klassen übersprungen oder so, habe halt meine Schullaufbahn jetzt dann fast abgeschlossen. Bin gerade in der K12 und mache nächstes Jahr Abitur. Jetzt ist die Frage: Studiern und keine zeit mehr haben für Musik und alle anderen Hobbies für 4 Jahre oder so oder eben arbeiten gehen... Ich tendiere zwar stark in Richtung Studium, trotzdem versteh ich das Problem. In deinem Fall isses natürlich noch ein bisschen extremer. Letztendlich ist es wirklich deine Entscheidung, is klar. Du solltest es dir auf jeden Fall sehr gut überlegen. Das Problem ist eben: 19-23 geniessen (ist halt einfach die beste Zeit würd ich sagen) oder die zeit nutzen um dir was aufzubauen... Ein musikalisches Jahr ist ansich eine gute Sache. Allerdings verschiebt sich alles auch um ein Jahr --> ein Jahresgehalt weniger, wenn man so will.

Schwierige Sache... MfG, FLo
 
ICh glaube nicht das man wenn man seit 2 Jahren ohne richtige Gitarrenausbildung Gitarre lernt und bei Akkorden und Fingerpicking ist studieren kann. Wo will man denn da studieren. Ich spiele jetzt seit 4 Jahren, und ich kenne, ohne jetzt rumprollen zu wollen, keinen in meinem Alter der so gut spielt wie ich. Ich gebe Unterricht und meine Lehrer sagen mir alle das ich sehr begabt bin. Trotzdem sagen die mir auch das ich noch richtig ranklotzen muss wenn ich nen studienplatz kriegen will, und das erst in 3 Jahren.
Wie soll er das in einem Jahr schaffen. An den Musikhochschulen da kommen Leute hin die seit sie 3 Sind jeden Tag 10 Stunden üben. In Köln wird einer von 40 Bewerbern genommen. Wie soll man das dann schaffen wenn man erst 2 JAhre spielt? ICh werde auch kein INstrument studieren können. Ich kann froh sein wenn ich einen Studienplatz für Tonsatz kriege. Das ist nicht ganz so begehrt wie ein Instrumental studium. Aber ich denke an einer Musikhochschule genommen zu werden da hat er keine Chance.
 
Hmm, wenn ich den Floh richtig verstanden hab, dann will er nicht wirklich ein Intrument oder Musik studieren, sondern er überlegt ob er studieren soll oder ob er ein musikalisches Jahr einlegen soll, d.h. mit studieren warten und das junge Alter genießen...^^

MfG, FloW
 
kleinershredder schrieb:
An den Musikhochschulen da kommen Leute hin die seit sie 3 Sind jeden Tag 10 Stunden üben. In Köln wird einer von 40 Bewerbern genommen. Wie soll man das dann schaffen wenn man erst 2 JAhre spielt? ICh werde auch kein INstrument studieren können. Ich kann froh sein wenn ich einen Studienplatz für Tonsatz kriege. Das ist nicht ganz so begehrt wie ein Instrumental studium. Aber ich denke an einer Musikhochschule genommen zu werden da hat er keine Chance.

Stimme Dir voll zu. Habe (früher;)) auch mal mit dem Gedanken gespielt, Musik zu studieren. Als ich dann merkte, wie fit meine potentiellen Mitbewerber sind, hab ichs schnell wieder sein lassen. Und: ich spiele immer noch (Klavier, Akkordeon und demnächst Gitarre), aber eben wann und wie ich will.

Musikwissenschaft studieren ist eine Sache für Leute die sich WISSENSCHAFTLICH mit Musik auseinandersetzen wollen. Mit Spaß haben und schön Musik machen mit andern ist da nicht viel.

Und schließlich zum Thema Lebensplanung: ein Fundament zu haben, mit dem sich später einigermaßen sicher das Geld zum Leben verdienen lässt, kann Gold wert sein. Besonders, wenn man noch andere Interessen hat. Also: erst mal was "vernünftiges" lernen, dann lassen sich später Träume und Spinnereien besser und entspannter verwirklichen. Habs selber so gemacht und bereue nichts. Aber bitte nie aufhören, nebenbei Spaß zu haben :great:
 
Zildi-Lord schrieb:
Das Problem ist eben: 19-23 geniessen (ist halt einfach die beste Zeit würd ich sagen) oder die zeit nutzen um dir was aufzubauen... Ein musikalisches Jahr ist ansich eine gute Sache. Allerdings verschiebt sich alles auch um ein Jahr --> ein Jahresgehalt weniger, wenn man so will.

Einspruch :p !!

Ich habe (früher;) ) auch gedacht, dass mit 25 das Leben zu Ende ist. :D Und, was soll ich sagen, ich bin immer noch da :great: , es geht mir besser als mit 19-23 und den Hype um "verlorene" Jahresgehälter habe ich schon seit einiger Zeit in die Kiste gekickt. Ist also alles relativ.

Und nochn Spruch: Wenn du nicht weißt wohin, ist jeder Weg der richtige. :confused:
 

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