Analyse Mitternachtsblues

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juergen001
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Hallo zusammen,
ich übe wieder und habe versucht, Mitternachtsblues zu analysieren (Teil A)
und einen 4-stimmigen Satz zu erstellen. In Takt 18 muss rhythmisch noch
etwas passieren.

Meine Bitte ist nun, dass die Experten mal drüber gucken und ev. Tipps geben,
was noch zu verbessern ist.

Gruß
Jürgen
 
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Kurzresümee:

Du hast einige unschöne Sprünge drinnen.
Öfter mal hören erwartete Fortschreitungen einfach "mitten d´rinnen" auf, was nicht sehr kultiviert klingt (z. B. T5 auf T6).
Und dadurch, dass Du den Bass fast durchgängig grundtonbasiert führst, verbaust Du Dir viele klangliche und satztechnische
Möglichkeiten, die Akkordumkehrungen bieten können.
Rhythmisch ist da noch viel Luft nach oben. Und mit "rhythmisch" meine ich gar nicht fetzigen Groove, sondern einfach das gezielte Setzen einiger Noten auf Offbeats, um einen schöneren und durchgängigeren Fluß zu gewährleisten.

LG
Thomas
 
Hallo Thomas,
vielen Dank für Dein Feedback.
Natürlich ist da noch viel Luft nach oben.
Zunächst bin ich froh, dass keine verbotenen Parallelen und Verdopplungen drin sind.

Die gesetzten Akkorde nehme ich mal als gegeben hin. Habe auch Wert darauf gelegt,
möglichst enge Lagen zu nehmen.
Und dadurch, dass Du den Bass fast durchgängig grundtonbasiert führst, verbaust Du Dir viele klangliche und satztechnische
Möglichkeiten, die Akkordumkehrungen bieten können.
Ist wohl der Tatsache geschuldet, dass ich viele Jahre im Chor als Bass gesungen habe (u.a. Philharmonischer Chor)

Werde mal versuchen, mehr mit Akkordumkehrungen zu arbeiten.
Muss mich da aber noch rein finden.

liebe Grüße
Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst bin ich froh, dass keine verbotenen Parallelen und Verdopplungen drin sind.
DAS kann ich Dir allerdings nicht garantieren, da ich DANACH gar nicht gehört habe.
Aber direkt angesprungen hat mich nichts.

Thomas
 
DAS kann ich Dir allerdings nicht garantieren, da ich DANACH gar nicht gehört habe.
Aber direkt angesprungen hat mich nichts.

Thomas
Habe meinen Post oben noch mal editiert
 
Werde mal versuchen, mehr mit Akkordumkehrungen zu arbeiten.

Versuche jetzt schon mal, weniger in "Umkehrungen" zu denken, sondern in Kategorien der Stimmführung. Dabei trotzdem darauf achten, dass die Basslinie Teil des Akkordgerüsts bleibt, d.h. die Umkehrungen entstehen als Folge der Bassmelodik, nicht umgekehrt.

Das Stück schreit ja regelrecht nach "barockisierenden", sekundschrittigen Passacaglia-Bässen in halben Noten:
T1 C/c - G/H T2: Am/A - C/G T3: F ... (dto. T7: D/Fis ...
Im B-Teil ab T17 kann der Bass über eine volle Oktave stufenweise in den Keller gehen: F/f - A/e (usw.) bis T15 F/F ...

Noch eine Korrektur: Die 4 im 4-3 Vorhalt in T4 (und seinen Wiederholungen) sollte in der gleichen Stimme vorbereitet und aufgelöst werden!
Zum Rhythmus: Ich finde Halbe im Bass ausreichend, wobei die Punktierungen der Oberstimme nicht mitgemacht werden sollten, das klingt zickig. Außerdem machst du den "Achtel-Alarm" ausgerechnet an der einzigen Stelle, die in der Melodie ohnehin etwas belebter ist - das klingt, als ob eine Horde Katzen in der Stille der Mitternacht lärmend die Mülltonnen umkippt.

Nb: Warum schreibst du die Wiederholung T9-16 aus? Das lohnt nur, wenn harmonisch etwas neues kommt, oder bei deutlich variierter Stimmführung.
 
Hallo und vielen lieben Dank

Das Stück schreit ja regelrecht nach "barockisierenden", sekundschrittigen Passacaglia-Bässen in halben Noten:
T1 C/c - G/H T2: Am/A - C/G T3: F ... (dto. T7: D/Fis ...
Die Schritte in Sekunden klingen sehr schön, aber dadurch habe ich in Takt 2 die erste Parallele Sopran - Bass. Um die zu vermeiden müsste das A liegen bleiben. In Takt 6 ist es dagegen OK.
Noch eine Korrektur: Die 4 im 4-3 Vorhalt in T4 (und seinen Wiederholungen) sollte in der gleichen Stimme vorbereitet und aufgelöst werden!
Richtig, gehört in die Alt-Stimme
 
aber dadurch habe ich in Takt 2 die erste Parallele Sopran - Bass.

Die kann man unter Vorbehalt sogar akzeptieren:
  • Das Ohr erkennt die absteigende Basslinie als "strukturell bedeutsam" (was sie bei konsequenter Fortführung auch ist), und würde daher eine Unterbrechung der Struktur eher als störend wahrnehmen, als einen zeitlich kurzen Verstoß gegen eine Satzregel.
  • Das g der Oberstimme steht auf unbetonter Zeit und ist als Viertel relativ kurz. Bei Halben im Bass kommt der Akkordwechsel in den anderen Stimmen bereits vorher (das c der Melodiestimme wird hier übergebunden: A/c -G/c->g), auch das mildert die Schwachstelle der Parallele.
  • Durch die Phrasierung entsteht ein totes Intervall, d.h. g wird als Auftakt zum folgenden a gehört (was durch den kurzen Notenwert unterstrichen wird), es wird also nicht in einen unmittelbaren Zusammenhang mit der offenen Parallele A/c - G/(g) gebracht.
Bei Parallelen gibt es unzählige Regeln und Gebräuche, für die zwei Prinzipien gelten:
Erstens: Lerne die Regeln! Zweitens: Vergesse sie wieder!
 
Dieses „Problem“ läßt sich auch rhythmisch lösen ! (Bass: Halbe * Sopran: Punktierte Halbe + Viertel)

Thomas
Hallo Thomas,

vielen Dank, habe es mal so gemacht.
Eigentlich müsste in Takt 2 ... Am - G stehen, oder?
Im B-Teil ab T17 kann der Bass über eine volle Oktave stufenweise in den Keller gehen: F/f - A/e (usw.) bis T15 F/F ...

Takt 17 und 18 klingen schön, aber der Rest ist noch nicht richtig.
LG
Jürgen
 

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... aber der Rest ist noch nicht richtig.

OK - ich habe verschwiegen, dass im B-Teil bei der Abwärtslinie einmal durch eine Sequenz ein Schlenker gemacht werden muss.

Dass Problem der offenen 8-Parallele in T 2 läßt sich etwas eleganter lösen, wenn man eine kurze Aufwärtslinie einschiebt, außerdem hier die Mittelstimmen bitte mit dem Bass in Halben setzen, sonst wird die Viertel zu betont, dto. an analogen Stellen.
An zwei Stellen haben sich nachschlagende 8-Parallelen ergeben.
T17: Das durchgestrichene c im blauen Rahmen ist eigentlich korrekt, war allerdings mit dem c des Alt identisch. Also c im Tenor lassen, dafür den Alt zum f hoch.
T14: Der Abstand zwischen A und S ist zu groß - bei solchen Fanfarenmotiven kannst du die Begleitstimmen ruhig im Sprung mitführen.

Ich habe ein paar Korrekturen und Anmerkungen gemacht, allerdings Details nicht weiter überprüft - das ist also nur mit der groben Kelle für die ungefähre Marschrichtung. Bei den blauen Tonbuchstaben habe ich den Notentext nicht verändert, das musst du selber korrigieren.

Mitternachtsblues2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
OK - ich habe verschwiegen, dass im B-Teil bei der Abwärtslinie einmal durch eine Sequenz ein Schlenker gemacht werden muss.
Hallo OckhamsRazor,
vielen lieben Dank, Du gibst Dir wirklich viel Mühe.:)
Habe erstmal die Wiederholung rausgenommen.
Dass Problem der offenen 8-Parallele in T 2 läßt sich etwas eleganter lösen, wenn man eine kurze Aufwärtslinie einschiebt, außerdem hier die Mittelstimmen bitte mit dem Bass in Halben setzen, sonst wird die Viertel zu betont, dto. an analogen Stellen.
An zwei Stellen haben sich nachschlagende 8-Parallelen ergeben.
Habe ich so gemacht, musste aber den Alt von E nach C führen (Terzverdoppelung)
T17: Das durchgestrichene c im blauen Rahmen ist eigentlich korrekt, war allerdings mit dem c des Alt identisch. Also c im Tenor lassen, dafür den Alt zum f hoch.
Habe ich so gemacht, klingt sehr schön.
T14: Der Abstand zwischen A und S ist zu groß - bei solchen Fanfarenmotiven kannst du die Begleitstimmen ruhig im Sprung mitführen.
Hier gibt es ein Problem, wohin mit dem Alt ohne Parallelen?

LG
Jürgen
 

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Ich würde nicht schon im 2. Takt den Basssprung von a auf c "verheizen". Der kommt in Takt 6 sowieso nocheinmal, und hätte dann eine stärkere Wirkung. In Takt 2 lieber ganz brav a => g .
Nur ein Gedanke !

PS: In Takt 11 stimmt Dein Midi nicht mit den Noten überein. BASS.

LG
Thomas
 
Ich würde nicht schon im 2. Takt den Basssprung von a auf c "verheizen". Der kommt in Takt 6 sowieso noch einmal, und hätte dann eine stärkere Wirkung. In Takt 2 lieber ganz brav a => g .
Nur ein Gedanke !

PS: In Takt 11 stimmt Dein Midi nicht mit den Noten überein. BASS.

LG
Thomas
Hallo Thomas,
vielen Dank für Deinen Hinweis.
Allerdings gäbe es In Takt 2 Vermutlich wieder Parallelen mit Am - G
Gas korrigierte Midi stelle ich noch mal rein, wie das passiert ist, weiß ich auch nicht. :(
Das Problem in Takt 6 ist auch noch nicht gelöst.
Parallele in Kauf nehmen oder zu großen Abstand Sopran - Alt akzeptieren.

LG
Jürgen
 

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Zuletzt bearbeitet:
So gehtl‘s nicht, weil das sehr unschön klingt, wenn die Bassführung auf halbem Weg wieder umkehrt und in die Gegenrichtung marschiert.
 
So gehtl‘s nicht, weil das sehr unschön klingt, wenn die Bassführung auf halbem Weg wieder umkehrt und in die Gegenrichtung marschiert.
Und so haben wir die Parallele :(
 

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Erstens: Und wen stört das (in diesem Fall) ?
Ich jedenfalls würde das nicht als eine "verbotene" Parallele interpretieren.

Zweitens: Ich würde die zweite Halbe in Tenor und Alt gleich lassen, wie die erste Halbe. Es soll ja ein C-Dur-Akkord werden.

LG
Thoas
 

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