Kalimba von G-Dur auf B-Dur umstimmen

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Gast299416
Guest
Hallo,

ich spiele gern Kalimba und würde mir jetzt gern eine Bolf Lara mit 17 Zungen kaufen. Für mich ist der Preis von 119 € plus knapp 20 € Versand vom Hersteller (zu) viel Geld, so dass ich mich nach Alternativen umgesehen habe. In einem Online-Shop gibt es gerade eine Lara in G-Dur für 119 € inkl. Versand, was für mich immer noch eine Investition ist, aber natürlich auch deutlich besser. Da ich die Kalimba aber als B-Dur-Kalimba nutzen möchte, müsste ich sie dann umstimmen. Nun die Frage: Weiß jemand, ob das möglich ist? Hat jemand vielleicht sogar Erfahrung mit dem Umstimmen einer Bolf Lara von G-Dur nach B-Dur? Es wäre schön, wenn sich nur Leute melden, die es wirklich sicher sagen können.

Vielen Dank.

Liebe Grüße,
Sugi
 
Eigenschaft
 
Es wäre schön, wenn sich nur Leute melden, die es wirklich sicher sagen können.

Hi Sugi und herzlich willkommen im Musiker-Board!

Ich selbst habe schon Kalimbas gebaut, kann Dir aber jetzt trotzdem keine konkrete Antwort geben, denn dazu müsste ich erst nach den von Dir erwähnten Modellen suchen und das hättest Du selbst erledigen können indem Du entsprechende links eingefügt hättest.

*
 
Hallo Basstumator,

danke für das "nette" Willkommen und das Abwatschen gleich zu Beginn.

Ich habe in meiner Frage um Antworten von Menschen gebeten, die die Antwort sicher kennen, die Bolf Kalimbas kennen. Das tust du nicht. Wenn du also trotzdem antwortest, dir die Angaben aber nicht genügen und du von einer eigenen Suche bei Google überfordert bist, ist das deine Sache. Auf freundliche Nachfragen antworte ich übrigens freundlich und gern zurück. Auf Posts wie deinen nicht. Mein Zurückwatschen hättest du vermeiden können, in dem du in deine Antwort Freundlichkeit eingefügt hättest.
 
Hallo Sugi,

Bolf bietet LARA-Kalimbas nur in G-Dur oder C-Dur an. Umstimmen müsstest Du auf jeden Fall.
B-Dur läge also zwischen der Stimmung einer G-Dur und einer C-Dur-LARA.

Stimmen geschieht dadurch, dass man die frei schwingende Länge der Stimmzungen verändert. Das hat nichts mit Bolf zu tun, sondern mit Physik.

Da die Stimmzungen wie üblich nur eingespannt sind, lässt sich die Kalimba durch Hinein- oder Herausklopfen leicht stimmen.
Um von G-Dur nach B-Dur zu kommen, müssen alle Töne um 3 Halbtonschritte höher werden.

Ob eine solche Umstimmung gelingen kann, erfährt man, wenn man abschätzt, um wieviel die freischwingende Länge der Stimmzungen verkürzt werden muss:

Drei Halbtöne höher entspricht einer Frequenzerhöhung um den Faktor 1,189 (es geht hier nur um Größenordnungen).
Da die Frequenz proportional zum Kehrwert des Quadrats der Länge ist, bedeutet das, dass alle Längen um gut 8 % kürzer werden müssen.
Das wäre also problemlos machbar. Dann stehen die Stimmzungen halt hinten ein wenig mehr über.
Tieferstimmen ginge allerdings nicht (wenn ich mich an den Fotos der LARA-Kalimba orientiere: denn zum Tieferstimmen um 9 Halbtonschritte wäre eine Verlängerung um fast 30 % nötig und dazu stehen die Stimmzungen hinten zu wenig über - man kann sie nicht weit genug herausziehen.. Das ginge also nicht.

Warnung: Ich habe übrigens auch keine Bolf-Kalimba, sondern nur einen Taschenrechner, aber das reicht (wie gesagt: Physik ist und bleibt Physik).
Da wirst Du wohl auch so schnell niemanden finden, der eine Bolf-LARA-Kalimba in G besitzt und die dann auch noch zufällig in B umgestimmt hat.

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo Torsten,

vielen Dank für deine Hilfe.

Ich hatte nicht konkret erwartet, jemand zu finden, der eine Lara in G mal in eine in B "umgewandelt" hat, aber gehofft, dass jemand vielleicht eine Aussage machen kann, weil er entweder selbst eine Bolf hat und mal eben die kürzesten Töne umstimmen würde (ich würde das für jemand machen, der eine Frage wie meine hat), oder der, wie du, eine realistische Idee davon hat, um wie viel man die Zungen verschieben müsste (und ob es dann auch noch gut klingt, da Bolf ja Handarbeit ist (auch die Zungen) und die Zungen eben genau auf die Stimmung angepasst sind, in der die Kalimba verkauft wird. Ich möchte ungern eine böse Klang-Überraschung erleben).

Noch eine Frage dazu:
Da die Frequenz proportional zum Kehrwert des Quadrats der Länge ist, bedeutet das, dass alle Längen um gut 8 % kürzer werden müssen.
Das wäre also problemlos machbar. Dann stehen die Stimmzungen halt hinten ein wenig mehr über.

Bleiben die Zungen dann bei der Länge, wenn sie also dann 8% kürzer sind, noch vorne/unten (die Enden, die man spielt) lang genug, um gut zu schwingen? Deiner Meinung nach? (Ich kann mir so schlecht vorstellen, was 8% kürzer bedeutet, wenn man versucht, das auf das Foto einer Lara zu übertragen.)

Liebe Grüße,

Sugi
 
(Ich kann mir so schlecht vorstellen, was 8% kürzer bedeutet, wenn man versucht, das auf das Foto einer Lara zu übertragen.)

Die Zungen scheinen am Ende abgeschliffen zu sein, so, wie man Akkordeon- oder Mundharmonika Stimmzungen zum Feinstimmen abschleift. Aber dennoch scheinen alle die gleiche Breite und die gleiche höhe zu haben. Alles andere wäre auch zu aufwendig.

Ich habe die Änderung in Prozent angegeben (statt 8 % kannst Du auch Faktor 0,92 nehmen ;)), weil es wesentlich darauf ankommt, dass die "kurzen" (hohen) Stimmzungen auch deutlich weniger verkürzt werden müssen als die langen.

Einfaches Beispiel, das Du an einem LARA-Foto nachvollziehen kannst:
Die Stimmzunge, die eine Oktave über dem tiefsten Ton liegt, muss ungefähr 2/3 so lang sein (1/Wurzel 2) wie die tiefste Stimmzunge. Ist sie auch.
Und auf den Fotos sieht man auch, dass die 2 Oktaven über dem tiefsten Ton klingende Stimmzunge auch ca. halb so lang ist.
Das bestätigt die theoretische Längenabschätzung, die natürlich nicht die abgerundeten Enden usw. beachtet.

Ich habe hier die ungefähr nötigen Verkürzungen eingezeichnet (grün ist drei Halbtonschritte höher als rot).

1648591682978.png



Bleiben die Zungen dann bei der Länge, wenn sie also dann 8% kürzer sind, noch vorne/unten (die Enden, die man spielt) lang genug, um gut zu schwingen? Deiner Meinung nach?

Ich glaube, durch das Bild oben kannst Du Dir besser vorstellen, wie stark die Verkürzungen konkret aussehen und bist dann eventuell ebenso zuversichtlich wie ich, dass eine solche recht minimale Verkürzung keine gravierenden Auswirkungen auf das Schwingungsverhalten hat.
Betroffen ist eigentlich nur die kürzeste Stimmzuge, denn alle anderen Längen gab es vorher auch schon.

Und die C-Dur-Variante, die es regulär zu kaufen gibt, klingt sogar nochmals zwei Halbtonschritte höher, hat also noch kürzere Stimmzungen.
Hör Dir die Klangbeispiele auf der Bolf-Seite für die C-Dur-Variante an: da entspricht der vorletzte Ton dem höchsten Ton der in B-Dur umgestimmten Kalimba (jeweils ein d).

Viele Grüße
Torsten

PS: es ist natürlich nicht zu erkennen bzw. wird nicht gesagt, ob das Foto nun eine G-Dur oder eine C-Dur-Kalimba zeigt, aber es geht ja um die zu ändernden Längenverhältnisse und die kann man auf jeden Fall gut erkennen.
 
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Wenn Du die Kalimba tiefer stimmen willst, die Zungen dafür aber zu kurz sind, wäre es eventuell auch eine Überlegung, die Zungen um die jeweils nötige Position zu verschieben. Dann verlierst du nur einen Ton.

Andere Möglichkeit: ausgehend davon, dass die Kalimba in B-Dur diatonisch gestimmt sein soll, könnte mann auch überlegen, sie in C-Dorisch zu stimmen, das entspricht dann der B-Dur-Tonleiter von C nach C. Wenn ich mir die Abbildung von Be-3 ansehe, könnte das eventuell klappen, (B C Db Eb F G Ab B), wenn die Zungen für das D, das E und das A lang genug sind, um sie entsprechend tiefer zu stimmen...
 
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Ich glaube, durch das Bild oben kannst Du Dir besser vorstellen, wie stark die Verkürzungen konkret aussehen und bist dann eventuell ebenso zuversichtlich wie ich, dass eine solche recht minimale Verkürzung keine gravierenden Auswirkungen auf das Schwingungsverhalten hat.
Betroffen ist eigentlich nur die kürzeste Stimmzuge, denn alle anderen Längen gab es vorher auch schon.

Hallo Torsten,

super, ganz herzlichen Dank für deine Mühe - auch mit dem Bild! Da sollte es doch nun wirklich funktionieren.

Liebe Grüße,

Sugi
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@Hooray Danke, aber tiefer stimmen will ich gar nicht. Wenn es mit dem Umstimmen in B so klappen würde, wäre ich schon vollauf zufrieden.
 
Hallo,

ich melde mich heute noch mal zur Lara in G zurück. Ich wollte letztens nach der tollen Hilfe, die ich hier erfahren habe, bestellen, habe dann aber sicherheitshalber noch einmal im Online-Shop nachgefragt wegen dem Umstimmen, einfach, damit ich die Sicherheit habe, die Kalimba zurückgeben zu können, sollte es wider Erwarten doch nicht gehen. Da bekam ich von der Fachabteilung ganz überraschend die Antwort, man könne die Lara in G nicht in B umstimmen.

:dizzy::stars:

Am Tag drauf habe ich die Kalimba dann trotzdem bestellt (Betonung auf: "trotz").

Heute kam sie dann - und ich hatte total Glück mit einem tollen Stück Holz! Ich habe mich dann gleich ans Umstimmen gemacht und siehe da: klar hat's geklappt! Physik gegen Panik 1:0 🏆

Leider habe ich vergessen, vor dem Umstimmen ein Foto zu machen. Es ist mir erst eingefallen, als schon fast alle Zungen umgestimmt waren, außer vier auf der linken Seite (s. Foto). Hier also ein Foto, was die Lara in G in B zeigt. Und damit verbunden noch mal ganz herzlichen Dank für die tolle Hilfe, Torsten @Be-3

🥇

Liebe Grüße,

Sugi

Lara G_jetzt B.jpg
 
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unnötigen Reaktion
Und? Du entscheidest, was unnötig ist und was nicht? War deiner jetzt nötig?
Ich habe langsam die Schnauze voll, wie im Internet miteinander umgegangen wird. Jedes Mal, wenn man irgendwo etwas nett postet, kommt jemand und "haut einem eine runter". Passiert "komischerweise" nicht im Alltag, jedenfalls nicht unter den Leuten, die ich so kenne. Und mittlerweile wehr ich mich dagegen. Musst du aber nicht lesen. Und wirst auch nichts mehr von mir lesen. Denn jedes Mal, wenn sowas war, wie hier jetzt wieder, melde ich mich frustriert wieder ab. Dann können die Leut, die sich gern abwatschen, weitermachen und ein "schönes" Leben haben.
 

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