Die leidige Abhängigkeit vom Ton-Menschen

  • Ersteller dr_rollo
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ich sehe das nicht ganz so streng. Diktate, egal von wem sie ausgerufen werden, sind Mist. Es gibt ja auch ganz brauchbare Gründe, wenn Musiker selbstbestimmt agieren. Es kann ja auch sein, dass mal ein Clean-Sound zu laut und eine zerre zu leise ist, oder dass dann durch das Publikum, ob deren enthusiastischen verhalten, verbunden mit lautstarkem Mitsingen (um das Wort Gegröhle mal dezent außen vor zu lassen), die Pegel vom Soundcheck auf der Bühne einfach nicht mehr genug sind. Der Drummer lang heftiger rein und dann kann ich auch verstehen, wenn die anderen auch noch ein Schäuferl nachlegen. Das passt dann auch so, da muss man auch als Tontechniker dem entsprechend reagieren.
Und man muss ja auch sagen, dass der perfekte Sound, egal was man darunter genau verstehen will, nicht das oberste Ziel bei Musikaufführungen ist. Wichtig ist dass der emotionale Funken überspringt. Und wenn das passiert, hoffentlich oft genug, dann wird sich auch keiner bis maximal ganz wenige über den Sound nennenswerte Gedanken machen. Es ist einfach nur geil!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
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Ich muß auch die Gitarristen inzwischen in Schutz nehmen.
Auch bei Metal finde ich zunehmend Gitarristen, die freiwillig leise machen. Mehrfach waren Gitarristen schon erstaunt, wenn ich beim Soundcheck gesagt habe, sie mögen ruhig auf der Bühne etwas lauter machen :claphands:
Das klassische "bin ich schon zu laut genug ?" kommt zwar schon noch vor, aber längst nicht mehr mehrheitlich (y)
 
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Diktate, egal von wem sie ausgerufen werden, sind Mist.
Dem stimme ich Zu.
Jedoch ist Disziplin einhalten auch ein Diktat? Könnte man so auslegen. hmmm...

Mit dem Beispiel mit meiner Band wollte ich jedenfalls klar machen, was ein "nur" ausmachen kann. Vor allem wenn wie in dem Beispiel niemand am Pult sitzt.
Es geht mir um vermeidbares...
Und unseren Gitarristen hab ich immer noch lieb.

Dem anderem was du schreibst, stimme ich auch voll zu.
Das gehört ganz klar zu "Geiles Konzert" und auch klar zu dem, was einen Tontechniker ausmacht. Aber der sollte dann im Publikum sitzen um zu hören und zu reagieren...

Ich muß auch die Gitarristen inzwischen in Schutz nehmen.
Auch bei Metal finde ich zunehmend Gitarristen, die freiwillig leise machen. Mehrfach waren Gitarristen schon erstaunt, wenn ich beim Soundcheck gesagt habe, sie mögen ruhig auf der Bühne etwas lauter machen :claphands:
Das klassische "bin ich schon zu laut genug ?" kommt zwar schon noch vor, aber längst nicht mehr mehrheitlich (y)
Auch das kann ich bestätigen.
Ach was wäre die Welt blos ohne Gitarren, vor allem die E...
Fürchterlicher Gedanke !
Buah.... das gibt ja Schüttelfrost...

Von Beratungsrestistenten (siehe Metallica Beispiel) abgesehen, werden sie ja auch mit der Erfahrung und dem Können immer Pflegeleichter.
Victor Smolsky ist z.B. einer von denen, die einen easy Job voller Spass am Job ermöglichen...

Und ich finde egal welches INSTRUMENT: Finger von den Reglern nach dem Soundcheck lassen, ist ein Level UP auf dem Weg Richtung Professionalität.

Aber auch klar, als Toni ist es strategisch manchmal besser nichts zu sagen.

LG Rebel
 
Huch so still hier?


Wir haben jetzt einige Stimmen gehört. Einige motivierte engagierte Kollegen und ich haben die Sichtweise vom Pult dargestellt.
In diesem thread geht es aber auch um Kollegen die das anders machen.

Am Anfang sagte ich ja " ich kenne beide Seiten "
Wenn ihr noch interesse habt, dann tausche ich den Stuhl vom Toningeneur, zu dem vor meinem Instrument und stelle meine Subjektive Sicht aus dieser Perspektive dar.

Im erstem Teil wollte ich die Musiker zum Nachdenken anregen.

Der nächste Teil würde dann in die andere Richtung gehen. Da bin ich auch noch auf der Suche nach DER LÖSUNG, vielleicht kriegen wir ja zusammen etwas hin?

Also:
Habt ihr Interesse daran?


LG Rebel
 
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Aktuelle Geschichte:

Ich arbeite fest als MfVt in einem kleinen Haus. Meine Aufgabe ist es also primär die Vorschriften und Verordnungen von Staat und versicherungsträgern umzusetzen.

Es gab eine Gastproduktion, 2 Musiker, ca. 20 inputkanäle, eigene Technik (Bis auf PA) und eigenen Tontechniker. Licht wurde von einem unserer Haustechniker übernommen.
Musiker kamen und fingen an sich aufzubauen. Technik hatten sie dabei. Da kam der Anruf: Techniker hat autopanne, kommt definitiv nicht mehr pünktlich.
Also gut, ich mach das, ohne Garantie auf eine perfekte Show. Dlive mixrack mit Steuerung über dlive director (Touchscreen, kotz). Ich kann zwar einigermaßen dlive, aber mit Surface und nicht über ein touchlaptop inklusive faderwing.

Also alles aufgebaut, und dann mit dem Techniker telefoniert: es gibt eine cueliste. Es werden nur Mutes abgerufen. Keine Änderungen an eq, Kompressor, etc. Schon mal gut.

Linecheck, läuft. Harte s-Laute auf den vocals, der Rest gut. Effektrack ist voll, kein Platz für einen de-Esser. Also schmalbandig die s-Frequenzen abgesenkt, so dass es vertretbar wurde (5 und 9khz). Gesamtsound gut, einmal die cueliste durchgegangen und (fast) alle Songs einmal kurz angespielt.

Abrisse bei der inearstrecke. Fehlersuche, 20 Minuten, kaputtes antennenkabel, getauscht.

Kurz Zeit was zu essen.

Einlass, Rollstuhlfahrer will nicht am zugewiesenen Platz sitzen. Lösung finden.

Show geht los, erster cue, alles still. Fuck, Master gemutet. 3 Sekunden bis ich auf die richtige Seite komme und den Master entmute. Bis zur Pause läuft alles gut. Kurze Rücksprache mit den Musikern. Alles gut.

Ich zurück am foh, Gast: Ich bin ja selber Tontechniker und hab ein Studio. also die vocals von dem einen, die kann man ja gar nicht verstehen. Ich denke: ja, seine artikulation ist nicht grade perfekt und sage: ok, ich verstehe ihn gut, aber ich werde noch mal genau drauf achten und sehen was ich tun kann.
Lowmids 2db weniger, insgesamt 1db lauter. Also eher homöopathisch.
Ende der Veranstaltung. Gast bedankt sich, wäre viel besser gewesen.

Wir bauen ab, Band bedankt sich für die fast perfekte Show. Ich sage: Beschwerde aus dem Publikum über vocals, Band sagt: ja, hören wir öfter, die artikulation ist nicht die beste.

Veranstalter bedankt sich für den gelungenen Abend, ich bedanke mich für die angenehme Show.

Das wichtigste der Reihe nach:
1. niemand wurde verletzt
2. die Show ist nicht ausgefallen
3. der Veranstalter war zufrieden
4. das Publikum war zufrieden
5. die Band war zufrieden
6. ich konnte was essen

Fazit: der Band war klar, was ich hier geleistet hab und konnte über den kleinen Patzer zu showbeginn nur lächeln. Der Veranstalter wusste was ich geleistet habe und hat es gewürdigt. Das Publikum hatte keine Ahnung, war aber zufrieden.
Von daher alles gut. Aber manchmal läuft es in der Branche halt nicht wie geplant. Manchmal läuft es nicht perfekt. Wichtig ist nur, dass man zusammenarbeitet und nicht gegeneinander. Dann klappt das schon.
 
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Heute:

Kleines Open air, aufgrund von Wettervorhersage leider wenig Publikum. 2 Bands, Latin-Jazz und Bluesrock.

Personal: Mein Kunde, Lichttechniker und ich.

Aufbau Beginn um halb 11, mobile Bühne steht schon und wird mit Licht und Ton bestückt. Mein Kunde fragt ob ich foh oder Stage machen möchte. Da ich den Luxus hatte mir das aussuchen zu können hab ich mich für Stage entschieden (bin mit dem falschen Fuß heute aufgestanden und hätte den Job gut gemacht, bin ja professionell, wäre aber nicht mit Herz und Blut dabei gewesen).

Soundcheck, läuft. Erste Band alles gut, Publikum zufrieden.
Zweite Band, krachen vom snaremikro. Ich also auf die Bühne, neues Mikro, neues Kabel, neuer Kanal auf der unterverteilung, neuer Kanal von der stagebox. Zeige dem foh per Finger Kanal 4 an. Foh wechselt den Input vom snarekanal auf Kanal 4, läuft (vielleicht eine Minute ohne snare).

Show Ende, Bands bedanken sich für die gute Arbeit, wir für die gute Musik, Veranstalter bedankt sich, Kunde bedankt sich, alles gut, Mikro und Kabel werden markiert zur weiteren Fehlersuche.

Fazit: es ist schön mit Profis zu arbeiten, denn wenn auch nicht immer alles perfekt läuft, kann man sich aufeinander verlassen. Und wenn man sein Ego beiseite schieben kann weil man keinen guten Tag hat und weiß, das der Kollege es heute einfach mit mehr Begeisterung macht, dann ist das besser für alle. Und am Ende gehen alle zufrieden nach Hause.
 
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Wiedermal Musikersicht:

Gestern Open Air Augustusplatz Leipzig.

- 18.00 Soundcheck des Orchesters und einer Reihe von Sängern.

- Orchester war mit Stativen mikrofoniert, Sitzordnung eng, ich als Akkordeon zwischen E Gitarre und Horns, vor Blechbläsern, also irre laut von allen Seiten auch in mein Mikro rein.

- Orchester logischerweise nicht gemonitort. Der Bass wummert auf der Bühne.

- Die Darsteller kamen je nach Stück verschieden besetzt auf die Bühne und teilweise waren die Headsets an oder aus. Böse Blicke zwischen Dirigent und Monitormann, weil das ganze schon öffentliche Probe sein musste. (Open Air, immer Publikum da)

Der FOH hatte scheinbar eine Liste der Stücke und die Info über zugehörige Sänger, der Monitormann nicht.
Der Dirigent musste erst begreifen, dass der eine die Bühne, der andere das Publikum macht und sprach zunächst immer den falschen an.

- Manchmal war der Sänger auf der Bühne nicht zu hören, dafür ein anderer Darsteller vom Kloo aus🤣

- Der Monitormann bekam schließlich vom FOH dann Kanalzahlen zugerufen, die ihn über die zu öffnenden Sängerkanäle informieren sollten.
Da das auf der Bühne anfangs auch laut zu hören war, hielten das prompt einige vom Orchester für Stücknummern und spielten die falschen Songs an.🤣

- Sänger zu laut oder zu leise... 1x Krachen von defekten Kabel


Ok, ist halt Soundcheck.


Konzert:
- Monitormann hat die Sache offenbar im Griff

- Publikum tobt wie im Fußballstadion, richtig geile Show.
Es regnete gegen Ende in Strömen.

Ich habe keine Ahnung, was draußen von mir zu hören war und teilweise habe ich mich selbst nicht gehört.
In dem Falle war es mir als Rädchen im Getriebe selbstverständlich egal.
 
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@Klangbutter
Danke für den Bericht. Was ist denn dein Fazit? Oder deine Erkenntnis?
Aus technischer Sicht hätte ich jetzt behauptet, dass alles gut war. Proben hätte ich als Proben abgestempelt. Egal ob öffentlich oder nicht. Deshalb gibt es ja Proben. Um zu schauen wie was wann wo und warum. Und das Publikum war ja anscheinend zufrieden. Aber warst du als Musiker unzufrieden? Du schreibst, du hast dich teilweise nicht gehört. Was hätte für dich besser sein können?
 
Keine neue Erkenntnis. Alles wie gewohnt bei solchen Sachen.

- ich bin wirklich beeindruckt, wie schnell so eine komplizierte Sache in den Griff zu bekommen ist. Wobei die Produktion im Haus des Orchesters auch mit Technik ausgestattet war. Wenn sie also den hauseigenen Techniker auch zum Stadtfest als Supervisor geschickt haben (davon gehe ich aus) dürfte vieles völlig klar gewesen sein.

- die paar Anlaufpannen stemple ich wirklich als Soundcheck und Probe ab. War ja auch so ausgewiesen.

- Aus technischer Sicht hätte man es nicht besser machen können und es tut mir immer von Herzen leid, wenn ich
die teure Technik des Teams nass werden sehe- oh Gott wenn das meins gewesen wäre, wäre ich gestorben vor Ärger und Wut.

- Was das Monitoring betrifft - Orchester ist sowieso eine spezielle Sache. Du sitzt da und spielst eigentlich "für Dich", denn Du musst um überhaupt gehört zu werden so laut spielen, dass Du die anderen schlecht hörst. So meine Erfahrung. Und deshalb gibt es Dirigenten. Das ist oft der einzige, an dem man sich orientieren kann.
Ich war früher sehr der Meinung, wenn jeder im Orchester einen Monitor hätte, würden alle viel besser spielen.
Doch natürlich wären 80 Monitore, oder auch nur 12 für einzelne Gruppen so enorm aufwändig und streutechnisch schwierig, dass man lieber akustisch bleibt. Das sehe ich inzwischen so, ohne es jemals anders probiert zu haben (also Orchester Einzelmonitore) Man bekäme mehr Probleme als es nutzen würde.
Auf solchen Open Air Bühnen geht es natürlich nicht ohne Mikrofonierung und dies verändert selbstverständilich alles. Die Opernhäuser und Gräben die Anzahl der Besetzung, die Spielweise und alles mögliche wird so fein aufeinander abgestimmt ... tagelang von Inspektoren und Assistenten überprüft, von Architekten unterstützt etc...
Und dann landet man auf der Bühne und alles soll in 30 Minuten so klingen wie immer.
Das kann nicht gehen. Weder auf noch vor der Bühne.

Monitoring war eigentlich nicht möglich, es gab 5 Wedges vorn, da waren die Headsets der Sänger drauf. Anfangs viel zu laut, später dann ok. Alles andere bleib akustisch auf der Bühne.
Nun saß ich halt zwischen Horns, E Gitarre und Schlagzeug und vor den Blechbläsern. Das ist einfach etwas anderes als wenn du im Graben neben Bratschen und Celli sitzt.
Ich habe komplett anders gespielt und das wichtigste: Ich wußte zum Teil nicht, was ich ich gespielt habe, wenn die Bande richtig Gas gegeben hat.
Also von "man traut sich nicht lauter zu spielen weil man die anderen dann nicht mehr hört" bis "ich höre mich nicht und werde völlig an die Wand genagelt" ist alles dabei.

Monitoring ist in jedem Fall absurd.

Und mein Problem war in dem Fall wieder nur, dass ich das nicht im Griff habe. Ich würde gern wissen was ich spiele und was die anderen hören.

Wie das zu machen ist? In dem Fall wahrscheinlich anderen Platz bekommen und InEar für alle.
Das ist natürlich Wunschtraum und kaum realisierbar.
Sowas kann vielleicht Andre Rieu machen, der seine eigenen Leute dabei hat und praktisch seit 20 Jahren das gleiche Repertoire spielt bei immer gleicher Sitzordnung auf wechselnden Bühnen mit ähnlichen Voraussetzungen.
 
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Ich reihe mich hier auch mal ein in die Erfahrungsberichte.
Vergangenen Freitag, Top40-Mucke in Hannover, Musikersicht:

Bedingungen alles andere als ideal: Später und kurzer Aufbau+Soundcheck für die halbe Band (30 min), da Drummer+Sänger mit Auto in Vollsperrung gewesen, Bassist hatte Zugausfall und hat es somit gar nicht zum SC geschafft.
FOH+Pult+Session war von uns, Mikrofone, Bodypacks etc. waren vorbereitet, um die Zeit effektiv wie möglich zu nutzen. Git, Keys und Sängerin schon gecheckt.

Probleme/Zeitfresser beim Soundcheck:
- Kein Bassist
- Anfangs keine LAN-Verbindung zwischen Pult und Stagebox
- Local Technikfirma träge sodass ich (als Keyboarder) die DI-Boxen anmachen, Groundlifts betätigen musste etc.

Mit professionellen Musikern und fittem FOH haben wir trotzdem das Beste geschafft, Bass hatte kurzen Linecheck vor Auftrittsbeginn.

Leider beim ersten Set dauernd Signalprobleme/Flackern aufm InEar (nur Links). Bin fast kirre geworden, denn auf der Bühne gab es keinen Ansprechpartner da Technikfirma unterbesetzt(?) und Stagehand am Spot beim FOH. Während des Sets realisiert dass die auf dem Podest liegende DI-Box (oder Kabel) wahrscheinlich vibrationsanfällig ist. Beim Soundcheck war es mangels Abgehen noch nicht so gewesen.
In der Pause beschwert, Kabel und DI-Box tauschen lassen, Stagehand gesagt dass er beim nächsten Set 1-2 Songs warten soll bevor er zum Spot geht. Ab dann super.
Zum Glück haben wir einen sehr guten FOH der nicht nur für einen guten Sound und InEar-Mix gesorgt hat, sondern auch alle Zeitfresse und Probleme kompensieren konnte!

Leider habe ich schon häufig die Erfahrung machen müssen, dass die lokalen Techniker viele "Flüchtigkeitsfehler" zu verantworten haben, die dann auf Kosten der Band und Soundcheck-Zeit gehen. Da wird gerne mal falsch gepatcht, nicht nachgedacht oder lange gegrübelt statt einfach typische Fehlerquellen z.B. Kabel/Verbindungen) zu checken. Je größer die Bühne, desto eher erwartet man, dass da eigentlich Profis am Werk sein sollten
 
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FOH+Pult+Session war von uns, Mikrofone, Bodypacks etc. waren vorbereitet
Also das ist mir schon unklar. Foh? Pult? Session?

War das komplette foh von euch? Kann ich mir schwer vorstellen… da wäre das Pult ja auch inbegriffen. Oder meinst du den Tontechniker, der vom foh aus euer Pult bedient? Und mit Session meinst du eine gespeicherte Szene auf eurem eigenen Pult? Das würde ich dann auch voraussetzen. Und die Mikros und sendestrecken? Waren die auch von euch? Oder vom externen? Und die DI-Boxen? Für den Fall, dass das auch eure waren, würde ich als Dienstleister erst mal davon ausgehen, dass die auch von euch bedient werden. Anschalten (Phantom) tut man die auch am Pult. Also auch Aufgabe von eurem Techniker.

lokalen Techniker viele "Flüchtigkeitsfehler" zu verantworten haben, die dann auf Kosten der Band und Soundcheck-Zeit gehen. Da wird gerne mal falsch gepatcht, nicht nachgedacht oder lange gegrübelt statt einfach typische Fehlerquellen z.B. Kabel/Verbindungen) zu checken.
Habt ihr keine patchliste? Also klar passiert trotzdem mal ein patchingfehler. Aber eher selten und dann ist der beim soundcheck innerhalb von einer Minute korrigiert…

Für mich klingt dein Bericht so:

Band kommt zu spät und hat ihre Technik nicht im Griff. Vielleicht täusche ich mich auch, aber wenn das Material von euch kommt, euer Techniker zu lange braucht um eine Verbindung zwischen Pult und stagebox herzustellen und nicht kommunizieren kann, welches Mikro auf welchen Kanal gesteckt werden muss…

Nichts für ungut. Das soll kein Angriff sein. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Aber so ist mir dein Bericht zu unklar.
 
Danke für Deine Worte. Habe beim Lesen mir auch überlegt was da alles wie zusammenhängt.

Zum Glück haben wir einen sehr guten FOH der nicht nur für einen guten Sound und InEar-Mix gesorgt hat,
Der eigene Techniker ist schon mal die halbe Miete.

FOH+Pult+Session war von uns
Local Technikfirma
d.h. Die lokale Technikfirma hat Euer Material aufgebaut und mit ihrem eigenem ergänzt. Interessante Konstellation.
 
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Leider habe ich schon häufig die Erfahrung machen müssen, dass die lokalen Techniker viele "Flüchtigkeitsfehler" zu verantworten haben, die dann auf Kosten der Band und Soundcheck-Zeit gehen.
Meiner persönlichen Erfahrung zufolge, kommen auf jeden dieser Flüchtigkeitsfehler von den lokalen Technikern locker fünf ähnliche von irgendwelchen Bandmitgliedern. Die Klassiker sind gebrochene Patchkabel bei den Tretminen,fehlende Instrumenten- und Stromkabel, kaputte Netzteile, leere Batterien, kein eigenes Gaffa um sein Board noch zu flicken, Funkstrecken mit Wackelkontakten am Mikro.... und dasind wir noch nicht mal beim Thema „ach, dahat sich was geändert gegenüber dem gesendeten Rider (so es denn überhaupt einen gab), wir haben jetzt noch die paar (10) extra Signale und stehen jetzt anders, das muss alles umgebaut werden...., aber dalli“.
und vielleicht sollte sich der eine oder andere vor Augen führen, dass diese „Problemchen“ schon mit der ersten Band losgehen, und mit vollem Stress die nächsten 10-12 Stunden so weiter daher kommen bis dan diese Leute irgendwann um 3-4 Uhr in den Morgenstunden dann noch voll entspannt noch zwei Stunden anhängen um das ganze Zeug in den Truck zu verladen.
Zu guter letzt sei noch gesagt, dass in Firmen zu spät kommen, egal aus welchem Grund, als Dienstvergehen angesehen werden kann. Ich hab mal in einer Top40-Band Technik gemacht. Da hat man für jede Minute zu spät kommen 10€ weniger Gage bekommen. Das war sicher die Band, die am pünktlichsten war. Termine einhalten hat für mich mit meiner Professionalität zu tun. Und ich will nirgends unprofessionell sein.
 
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mir kommt ein gedanke:

könnte es sein, daß viele professionelle tonmenschen hörschäden haben, und die frequenzen zwischen 3 und 10 khz schlecht hören und deshalb den höhenregler hochschieben, bzw. überdominante höhen nicht dämpfen?
da bei fast allen konzerten das gleiche problem herrscht....dominante schrille höhen und auf der anderen seite auf wummernde bässe allergisch reagieren.....wäre das eine erklärung?
Das könnte nicht nur der Fall sein, sondern IST defintiv so. Musiker und Tonmannen im Livebetrieb habe zu 3/4 Hörschäden - etwa 50% sind recht massiv. Schon die Nicht-Musiker haben inzwischen zu 40% Hörschäden. Grund: Dauerberieselung mit Musik aus Kopfhörern und im Auto, die grundsätzlich zu laut ist und kaum Pausen, in denen sich das Ohr erholen kann.

Gegen eine schlecht eingestellte PA hilft nur der grafische EQ, ein Messmikro in der Distanz.

Und ja die Bässe und Höhen sind total überzeichnet und unnatürlich laut. Schuld sind mittenwirksame Kompressoren, die die Mitten zu oft nach oben ziehen und auch die Hörgewohnheiten: In einem anderen Forum hatten wir das kürzlich diskutiert:

Auch der normale HIFI-Hörer tendiert dazu, immer mehr "Badewanne" zu hören - sei es im Wohnzimmer oder eben auf der Feierabendfahrt nach Hause. Die Wummerbässe sind inzwischen Faktor 3-5 überzeichnet gegenüber dem, was eine normale Klangkurve wäre. Ich persönlich mache da auch die Radioanstalten für verantwortlich, die Sprecher unnötig mit Bass anreichern, was zu Gewöhnungseffekten führt.


Das Dumme daran ist, dass sich die Leute nicht nur subjetiv an diese Kurven gewöhnen und sie fordern, sondern gerade die langanhaltenden Bässe mit mehreren Zehnteln auf eben jene überdrehten Höhen treffen deren Nadeln abartig hohe Pegel auf dem Trommelfell generieren. Damit werden Trommelfell UND Gehörsinn (die Zellen ruiniert). Ergebnis: Man hört undeutlicher im Alltag und macht alles lauter: Fernseher, Radio und Computer.

Ergebnis 1 : Noch mehr Dauerlärm, keine Erholung und daher abrasierte Sinneszellen.
Ergebnis 2 : Immer mehr Personen haben Ohrensausen, hören Töne die es nicht gibt. Folge: Man muss den ganzen Tag Musik hören um es auszuhalten.

Ein Teufelskreis
 
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Das könnte nicht nur der Fall sein, sondern IST defintiv so. Musiker und Tonmannen im Livebetrieb habe zu 3/4 Hörschäden - etwa 50% sind recht massiv. Schon die Nicht-Musiker haben inzwischen zu 40% Hörschäden. Grund: Dauerberieselung mit Musik aus Kopfhörern und im Auto, die grundsätzlich zu laut ist und kaum Pausen, in denen sich das Ohr erholen kann.
Hast du dazu eine Quelle?
 
Hast du dazu eine Quelle?
Audiologische Abteilung Uni Erlangen. Der Kontakt besteht seit 2005 wo ich in der Wissenschaftsnacht dort war. Die damalige Aussage war: 30 der Personen unter 25 haben bereits Hörschäden, bei Musikern sind es 60%. Das hat sich deutlich verschärft.
 
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Und ja die Bässe und Höhen sind total überzeichnet und unnatürlich laut
Interessant. Du willst @DarkStar679 beipflichten, widersprichst de facto aber.

darkstar679 moniert nicht die überzogenen, sondern gerade die (für ihn) zu wenig wummernden Bässe.
Dann schreibst Du zwar, daß die meisten Musikant:innen Hörschäden haben, schiebst die Schuld am schlechten Sound aber auf Kompressoren und Radiosprechersound. Die These war eine ganz andere.
Und: Wenn ich wummernde Bässe haben will, dann hilft kein Messmikrophon ...

Was willst Du nun eigentlich sagen, außer, daß halt alles k*cke ist ?

Können wir nun wieder zu konkreten Fällen zurückkehren ?


Ich hätte da einen. Auch Coverband, da habe ich mitgespielt, jetzt am Wochenende. Openair mit mittelgroßer Anlage.
Sieben Musiker, drei davon Aushilfen. Teilweise haben sich die Beteiligten auf der Bühne zum ersten Mal gesehen. Klingt erstmal gar nicht nach einfachem Abend.

5 In-ears, 2 Wedges. Der Soundcheck ging recht flott. Nur einmal hat ein Sänger moniert, daß er jetzt alle anderen hört, aber sich selbst nicht. Kurzes Stutzen beim FOH, kam auf die Bühne und hat gesehen, daß zwei der In-ears einfach falsch gesteckt waren. Nach dem Umstecken dann keine weiteren Probleme mehr. Jeder hat sich gehört, der Sound war gut.
Das war mal wieder ein Beispiel, wie gut es klappen kann. Jeder war relativ gut vorbereitet, aber auch bereit, das zu tun, was die lokale Situation hergibt. Wir hatten für Aufbau und Soundcheck gut Zeit eingeplant, diese aber nicht gebraucht.

Wir haben alle viel geredet, aber wenig über Technik. Aufgrund der ungeprobten Aushilfen haben einige Einsätze nicht gut funktioniert, was aber auch kein großes Problem war. Und auf jeden Fall kein PA-Problem.
 
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Da gelobe ich mir Sender wie DLF Kultur im Radio. Da ist nixx überspannt, eher unterspannt. Da muss man am Autoradio schonmal nachdrehen. Die Dynamik bleibt beherrschbar und die Inhalte wirken interessant. Zuhören muss man halt aktiv, nix mit passiv.

Fördert eine neue Denk - und Wahrnehmungsbereitschaft.
Auch wenn da scheinbar manchmal Azubis an den Reglern sitzen...
 
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Interessant. Du willst @DarkStar679 beipflichten, widersprichst de facto aber.

darkstar679 moniert nicht die überzogenen, sondern gerade die (für ihn) zu wenig wummernden Bässe.
.....
ich beklage insbesonders schrille höhen. ich hoffe, ich habe das irgendwo auch geschrieben.
das mündet manchmal in ein regelrechtes prasseln.

heute war ich bei einer anderen band im proberaum.....da waren die höhen hart an der grenze.
weniger höhen hätten mir gefallen....aber es war noch erträglich.
 
... schrille Höhen ... ich hoffe, ich habe das irgendwo auch geschrieben
Ja, hattest Du. Und ja, das war Dein Hauptpunkt. Ich hatte hier nur die Bässe erwähnt, weil dabei die Meinungsabweichung größer war ... ;)

Bei den Höhen haben wir aber sicher auch verschiedene Auffassungen. Mich stören derzeit eher schwammig-diffuse Live-Sounds. Es wäre sicher interessant, wenn wir gemeinsam ein Konzert besuchen würden :D
 
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