ASIO Treiber Audio Interface unter Linux

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Hallo zusammen,
vielleicht ist ja hier jemand, der mir weiterhelfen kann:

Bin vor einiger Zeit von Windows auf Linux Mint 21 Cinammon (5.4.12) umgestiegen. Bin also Linux Newbie. Das Linux läuft auf meinem VAIO-Laptop.
Alle Anwendungen laufen sehr stabil, wobei ich eigentlich keine besonderen Anforderungen habe, mit einer Ausnahme:
Jamulus, eine sehr schlanke Software zum latenzarmen Musizieren über das Internet.
In Windows habe ich eine sehr gute Performance (Latenz) in Verbindung mit meinem Audiointerface (Behringer UMC 202HD). Dieses hat einen Windows-ASIO Treiber.

Leider klappt das ganze unter Linux nicht so reibungslos.
Es gibt eine Linux Version von Jamulus welche Jack unterstützt.
Ich bekomme die Einstellungen des (Windows)Asio-Treibers meines Audio-Interfaces nicht mit qjackctl umgesetzt, da mir dessen Einstellungen nicht klar sind.

Im Vergleich zu Jamulus unter Windows komme ich zwar mit der Latenz in ähnliche Größenordnungen, allerdings ist das Signal um Einiges mehr mit Störungen behaftet als bei Windows.
Vielleicht kann mir jemand Hilfestellung für die Einstellung des Jack mit Hilfe von qjackctl geben.
Im Anhand sind Screenshots der ASiO- Treibereinstellungen unter Windows und der des qjackctl

Die Frage ist nun, wie kann ich den qjackctl einstellen, so dass er den Einstellungen des ASIO-Treibers entspricht?
Mach ich irgendetwas falsch?
Oder gibt es andere Möglichkeiten den ASIO-Treiber des Behringer Audiointerfaces unter Linux zu emulieren?

Über Tips und Hinweise würde ich mich sehr freuen.
Beste Grüße
 

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Warum macht man sowas? Zuwenig Ärger im richtigen Leben?
 
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Hallo,

...ich klingele mal bei @mk1967 an, der sich mit Linux ganz gut auskennt ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Stell mal Frames/Periode von 64 auf 128. 64 funktioniert auch bei mir schlecht.
In Windows habe ich eine sehr gute Performance (Latenz) in Verbindung mit meinem Audiointerface (Behringer UMC 202HD).
Wie lang war die Latenz? Weißt du das noch?

Bei mir (HP-Notebook, Baujahr 2020, Ubuntu 22.04, Steinberg uR22 mk2, Gigabit-Ethernet, DSL 50/10 MBit/s) sind die kürzesten Ping-Zeiten 9 ms und die Latenz an so einem Server liegt bei 30 ms.
 
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Hi,
Meine Latenzen liegen bei Windows und bei Linux mit 64 so ziemlich wie bei dir.
Linux mit 128 hab ich auch schon ausprobiert aber bringt auch nicht die störungsfreiheit wie bei windows.
Weißt du was die Einstellung "Safe mode" beim Asio Treiber bewirkt?
 
Hey,

ich würde 3 Perioden statt 2 nehmen, ist bei USB Interfaces unter Linux besser. Und ja, mindestens 128 samples, bei meinem Focusrite benutze ich 256.

Mein Bruder hat das gleiche Interface wie Du, wie ich unter Debian Linux (also quasi der Großmutter von Mint) - ich weiß aber seine Einstellungen nicht, werden wohl ähnlich sein wie bei mir.

Jamulus benutzt aber niemand von uns, das Thema Livemusik über Internet ist m.E. nur in Ausnahmefällen akzeptabel zu lösen.
 
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Hi,
Meine Latenzen liegen bei Windows und bei Linux mit 64 so ziemlich wie bei dir.
Linux mit 128 hab ich auch schon ausprobiert aber bringt auch nicht die störungsfreiheit wie bei windows.
Ich habe Jamulus mit Windows nie benutzt und kann daher zur Störungsfreiheit nichts sagen.

Auf Linux ist es mit 64 ziemlich unbrauchbar (bei mir), mit 128 krackst es hin und wieder, aber Jammen ist problemlos möglich.

Es ist übrigens nicht so, dass Jamulus hochkritisch ist und die Hardware bis an die Grenze fordert. Ich habe es auch aufm Raspberry Pi und auf einem älteren Notebook (Baujahr 2014), und das läuft überall gleich gut. Wichtiger als alles andere ist die Netzwerkverbindung im Haus, die muss Ethernet mit Kabel sein, nicht WLAN.
Weißt du was die Einstellung "Safe mode" beim Asio Treiber bewirkt?
Nein. Wie gesagt, Asio und Windows benutze ich nicht.
 
Jamulus benutzt aber niemand von uns, das Thema Livemusik über Internet ist m.E. nur in Ausnahmefällen akzeptabel zu lösen.
Es ist eine Möglichkeit, zusammen zu spielen, wenn man sich nicht treffen kann oder darf. Kein Ersatz für echte Livemusik, aber besser als gar nichts. Für mich wars die Rettung in den letzten beiden Wintern.
 
Ist schon klar, mit WLAN funktioniert das Ganze natürlich nicht richtig.
Unter Windows hat jamulus mit dem asio Treiber wirklich akzeptabel gearbeitet und wie du oben schreibst hat das mir auch geholfen den Lockdown zu überbrücken.
 
Ich kann zuhause mal meine Jack-Einstellungen prüfen. Heute oder morgen abend ...
 
qjackctl-setup.png


Unter Advanced ist alles auf Default. Die qjackctl-Version ist 0.9.6.
 
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Danke dir! Ich werde heute Abend mal versuchen wie sich diese Einstellung im jamulus auswirkt.
 
So, jetzt hab ich's mit Deiner Einstellung probiert und ich komme jetzt fast an die Latenzzeit ran, die ich unter Windows hatte. Und das weitgehend Störungsfrei. :great:
Nun ist es ja nicht so, dass ich vorher nicht rumprobiert hätte, aber es hat tatsächlich einige Zeit (ca. 30 sek) gedauert, bis die Latenz von selber! runterging. Vermutlich ist das der automatischen Pufferanpassung in Jamulus geschuldet.

Dennoch ist mir der QjackCtl noch ein Buch mit 7 Siegeln, im ab im Netz kein gescheites Manual gefunden. Mich würde schon interessieren was sich genau hinter den ganzen "advanced" Optionen verbirgt.

Jedenfalls vielen Dank für die Hilfe, hab gerade als Test mit einem Franzosen, einem Italienern und mehreren Deutschen via Jamulus gebluest.
 
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Dennoch ist mir der QjackCtl noch ein Buch mit 7 Siegeln, im ab im Netz kein gescheites Manual gefunden. Mich würde schon interessieren was sich genau hinter den ganzen "advanced" Optionen verbirgt.
Eigentlich steht bei den Einstellungen bei Advanced alles dran. Manches muss man tatsächlich ausprobieren, um es zu verstehen.

Ich hatte irgendwann Cadence entdeckt (in den KX Studio Repos) und habe qjackctl seit dem nie wieder angefasst. In Cadence ist die Bedienung weitaus einfacher, es bringt eine funktionierende Pulseaudio/Jack-Bridge mit und hat noch andere Tools dazu – Claudia für schöneres Routing per Drag'n'Drop beispielsweise.

In den Lockdowns hatte ich auch mit Jamulus herumgespielt, allerdings kaum Jam-Partner gefunden, die wirklich Bock auf Jammen hatten. Bandproben waren mangels Rechnermangel beim Drummer (sowas gibt es wirklich!) nicht möglich. Schön, dass du mehr Glück hast. :)
 
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Ich hatte irgendwann Cadence entdeckt (in den KX Studio Repos) und habe qjackctl seit dem nie wieder angefasst.
Hallo,
Cadence hab ich auch gegoogelt, aber ich hab nicht geblickt wie ich das runterladen kann. Muss ich das im Verbund mit dem ganze KX Studio runterladen? Kann ich Cadence dann isoliert mit Jamulus zusammen betreiben?
 
Hallo,
Cadence hab ich auch gegoogelt, aber ich hab nicht geblickt wie ich das runterladen kann. Muss ich das im Verbund mit dem ganze KX Studio runterladen? Kann ich Cadence dann isoliert mit Jamulus zusammen betreiben?
Cadence ist eine Alternative zu qjackctl.
Du verwaltest und startest darüber JACK, kannst zB. "Tools" wie Catia starten, über die du routen kannst. (Wie im Graph bei qjackctl, nur etwas hübscher)
Was du danach startest, ist egal. Jamulus funktioniert also auch.

Du musst dazu die verlinkten KX Studio Repositories installiert haben, eine spezielle Programm-Datenbank für Audioprogramme. Dazu kannst du dir diese DEB Datei von der Seite herunterladen und bei dir auf dem Computer (sofern du noch Mint nutzt) doppelklicken, dann sollte sich dein Software Center öffnen (oder etwas ähnliches) und du musst mit dem Passwort bestätigen, dass sich die Repos installieren. Dann ist ein "sudo apt update" nötig (oder entsprechende Aktion im Software Center) und dann kannst du über "sudo apt install cadence" das Programm installieren.

Hinweis: KX Studio war früher mal eine eigene Distro. Mangels Zeit verwaltet der Entwickler "nur" noch die Repos. Die können in jeder Distro mit Debian-Unterbau genutzt werden.
Andere Distros haben es manchmal in den eigenen Repos übernommen.

Ich finde es übersichtlicher, und es nimmt wie gesagt, einige Schritte ab. Am Ende stellst du es auch da nur einmal ein und bist dann eigentlich fein damit.

Screenshot from 2022-12-11 13-08-01.png

Screenshot from 2022-12-11 13-08-35.png
 
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Hab ich fast wie Du @.s - mit dem Unterschied daß ich bei Periods/Buffer 3 statt 2 nehme. Irgendwo hatte ich mal gelesen daß USB-Interfaces an Linux das mehr mögen...
 
Hi,
super, ich konnte es jetzt installieren. Ist wirklich um einiges einfacher und übersichtlicher wie der QJackCtl.
Vielen Dank für die Hilfe!
Allerdings komm ich tatsächlich mit Linux leider nicht an die Latenzen unter Windows ran.
 
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Ich habe mit QJackCtl aus mir unerfindlichen Gründen auch nicht die besten Erfahrungen in Sachen Zuverlässigkeit gesammelt - mitunter ließ sich JACK über das betreffende Ardour-Fenster steuern, mit QJackCtl ließ es sich nicht starten. Häufig war es auch von einer Distribution zur anderen verschieden: unter Ubuntu gab es womöglich Probleme, unter dem alten TangoStudio lief es gut etc.

Cadence ist für mich auch ganz klar erste Wahl :w00t:. Damit fahre ich sehr gut.
Es steckt übrigens auch in LibraZiK Studio Audio - bei mir bislang die zuverlässigste (gerade wenn JACK ins Spiel kommt) und auch flinkste Linux-Multimedia-Distribution, "ab Werk" auch mit dem umfangreichsten und aktuellsten Software-Umfang (y).

Michael
 
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Hi,
super, ich konnte es jetzt installieren. Ist wirklich um einiges einfacher und übersichtlicher wie der QJackCtl.
Vielen Dank für die Hilfe!
Allerdings komm ich tatsächlich mit Linux leider nicht an die Latenzen unter Windows ran.

Es gibt viele Kniffe, Linux gute Latenzen beizubringen. Wenn du komplett neu bist, dann empfiehlt sich tatsächlich eine fertige Audio-Distribution wie z.B. Ubuntu Studio zu nutzen, bei der alles bereits eingerichtet ist. Entsprechende Einstellungen und Gruppenzugehörigkeiten sind genau so drin wie ein Latenzarmer Kernel (was eigentlich nicht mehr notwendig ist, aber vermutlich auch nicht schadet).

Es gibt auch ein paar Anleitungen, manche mehr, manche weniger sinnvoll für den Einzelfall:
- https://wiki.linuxaudio.org/wiki/system_configuration
- https://wiki.archlinux.org/title/Professional_audio (für Arch Linux, aber teils adaptierbar)
- https://jackaudio.org/faq/linux_rt_config.html (sinnvoller Start)

Wenn du dich an Profiwerkzeug traust, dann könnte der RealTimeConfigQuickScan was für dich sein. Allerdings muss man sich da wirklich reinlesen und es braucht etwas Zeit.

Je nach Interface hast du dann ähnliche Latenzen. Das Problem ist, dass in ALSA nicht alle Treiber perfekt integriert sind (aber viele), und das Fallback genutzt wird, dass quasi jedes Interface mit Grundeinstellungen funktioniert. Leider finde ich gerade nicht die Liste aller unterstützten Interfaces, aber die Projekthomepage sollte es irgendwo haben.

Das "Problem" mit Linux: Man muss bei einem "Vanilla" Linux, also ohne spezielle Ausrichtung, tatsächlich mehr Hand anlegen als unter Win oder macOS. Das ist durchaus gewollt und ist zugleich empowerend, weil man dadurch viel mehr über sein System und OS lernt. Anfangs ist es aber super nervig (vor allem die Fuddelei mit JACK) und wenn man (wie ich) von Mac kommt und Core Audio kennt, ist es nicht nachvollziehbar, warum das so schlecht ist.

Ich hoffe, dass Pipewire irgendwann fertig wird und dann kann Linux auch weiter oben mitspielen ohne die ganzen Einrichtungstiraden.
 

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