[Effekt] MXR M288 Bass Octave Deluxe

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MXR M288 Bass Octave Deluxe


»Background«
Ich spiele zwei Bässe, den Yamaha RBX-800A und den bundlosen RBX-800AF, über den Hartke A-100 Bass Combo, der dann auch über die PA läuft. An sich verwende ich kaum Effekte, bis auf den Boss GEB-7, um den EQ am Combo, der auf den bundierten Bass eingestellt ist, für den bundlosen Bass zu übersteuern.

Da wir in unserer Band zu dritt in der Besetzung Rhythmus-Gitarre, Schlagzeug und Bass sind, und wir keine Lead-Instrumente haben, spiele ich einige Passagen adaptiert instrumental am Bass. Für diesen Zweck habe ich mir nun zwei Effektpedale gekauft, die ich punktuell einsetze. Hier geht es nun um den Bass Octave Deluxe von MRX in der überarbeiteten und aktuell am Markt befindlichen Version M288.

MXR M288 Bass Octave Deluxe - aus.jpg

»Funktion, Anzeige und Gehäuse«
- Analoger Octaver
- Volumen-Steuerung des cleanen Bass-Signals (DRY)
- 2 unterschiedliche Sub-Oktaven (GROWL, GIRTH)
- Midrange-Boost (MID+)
- True Bypass (True Hardwire)
- Fuß-Taster für Ein/Aus
- Taster für Midrange-Boost
- Trim-Poti für Gain und Slider für Frequency, jeweils für Midrange-Boost (innen)
- große LED Ein/Aus
- kleine LED Midrange Boost Ein/Aus
- Betrieb über Batterie oder Netzteil (Netzteil nicht im Lieferumfang)
- robustes Aluminium-Gehäuse in kompakter Bauform

»Technische Daten«
- Eingangsimpedanz: 1 MOhm
- Ausgangsimpedanz: <0,6 kOhm
- Noise Floor: 85 dB
- Stromversorgung: 9 V DC bzw. Trockenbatterie 9 V
- Stromverbrauch: 16 mA

»Anschlüsse«
- Input
- Output
- AC-Adapter (9 V DC)

»Design«
Der M288 Bass Octave Deluxe bietet bewährte Qualität und bekanntes Design von MXR, wie man es von den Fußpedalen des Herstellers erwartet und kennt. Das Gehäuse ist aus robustem Aluminium, sehr stabil und definitiv für den Live-Einsatz konzipiert. Das dunkelblaue Pedal ist mit silbernem Glitzer überzogen.

MXR M288 Bass Octave Deluxe - ein.jpg

»Bedienung«
Der Betrieb des M288 Bass Octave Deluxe erfolgt wie üblich über eine 9 Volt-Blockbatterie. Für einen Batteriewechsel öffnet man das Pedal durch Abschrauben der Bodenplatte. Optional lässt sich der M288 Bass Octave Deluxe über ein 9-Volt-Netzteil, das nicht im Lieferumfang mit dabei ist, auf der rechten Seite anschließen.

Ob das Pedal ein- oder ausgeschalten ist, wird durch eine gut sichtbare bläuliche LED in der Mitte des Pedals direkt über dem Fußtaster angezeigt. Unter dem Taster für den Midrange-Boost, der nur mit den Fingern zu drücken ist, gibt es links oben am Pedal eine weitere LED, die bläulich leuchtet wenn der Midrange-Boost aktiv ist.

Mit dem DRY Poti regelt man die Lautsärke des cleanen Bass-Signals von nicht hörbar (-∞) bis +2,5 dB.

Die vom M288 Bass Octave Deluxe generierte Sub-Oktave erhält man über die beiden Potentiometer GROWL und GIRTH. Mit diesen regelt man zwei von einander unabhängige Sub-Oktaven des Bass-Signals, die einen unterschiedlichen Sound-Charakter repräsentieren. Die beiden Sub-Oktaven sind also zwei verschiedene Sounds mit unterschiedlich ausgeprägter Klangcharakteristik. GROWL hat eine Range von nicht hörbar (-∞) bis +6 dB. GRITH hat eine Range von nicht hörbar (-∞) bis +1 dB.

In der Hauptfunktion des M288 Bass Octave Deluxe steuert man mit DRY den Anteil des cleanen Bass-Signals und regelt dann die darunter liegende Oktave dazu. Indem man aus zwei unterschiedlich klingenden Sub-Oktaven die Klangcharakteristik der unteren Oktave zusammenmischt nimmt man gleichzeitig gezielt Einfluss auf die Soundcharakteristik des an den Amp abgegebenen Signals. Alle drei Signale (DRY, GROWL, GRITH) lasssen sich stufenlos in ihrer Lautstärke regeln.

Indem man die Bodenplatte des M288 Bass Octave Deluxe abschraubt erhält man die Möglichkeit, die Mittenfrequenzen des Midrange-Boost zu justieren. Über einen Slider läßt sich die Frequenz von unten nach oben von 400 Hz bis 850 Hz regeln. Über ein Trim-Poti läßt sich dann die Verstärkung des ausgewählten Frequenzbereiches im Uhrzeigersinn von +4 dB bis +14 dB regeln. Diese Funktion eignet sich besonders für Solieren, Instrumental-Themen oder Solo-Passagen, da der Bass durch das Anheben der Mitten einerseits durchsetzungsfähiger im Bandmix und andererseits durch das Hinzufügen von mehr Gain lauter als in den Groove- und Begleitpassagen wird.

»Sound«
Der M288 Bass Octave Deluxe ist von MXR so konzipiert, dass man von Feinheiten bin hin zu radikalen Soundveränderungen ein breites Spektrum an Möglichkeiten hat. Durch das Zusammenspiel von DRY, GROWL und GRITH kann man einerseits nur das cleane Bass-Signal klanglich verändern, andererseits aus zwei unterschiedlichen Sound-Charakteristika nach individuellen Vorlieben die Klangfarbe der Sub-Oktave dazumischen. GROWL wird als knurrend, kehlig und mittenbetont beschrieben. GRITH wird als voluminös, tief und weich beschrieben. Letztlich ist es schwierig, die Klangfarbe mit Worten anschaulich zu erklären. Auch gibt es zu viele Möglichkeiten für unterschiedliche Einstellungen.

Im sehr knapp gehaltenen Manual sind drei Einstellungen für den M288 Bass Octave Deluxe angeführt, die mit Playhouse, Sub Slap und Sub Rock betitelt werden. Für mich klingt die Einstellung Sub Rock am überzeugendsten, wobei mir ein höherer Anteil des cleanen Bass-Signals besser gefällt, DRY auf 3 Uhr, also ca. 3/4 aufgedreht.

Verfremdungen des Bass-Sounds, die den Charakter grundlegend verändern, sind möglich, verwende ich aber nicht. Das geht hin bis zu synthetisch klingenden Sounds, die stark an Bass-Synthesizer erinnern. Für solche Spielereien regelt man DRY herunter und dreht GRITH voll auf.

Bei Oktavern wird häufig das Tracking als Qualitätskriterium herangezogen. MXR führt für den M288 Bass Octave Deluxe eine Constant Headroom Technology™ an, die für einen außergewöhnlichen Headroom und ein außergewöhnliches Tracking stehen soll. Ich finde das Tracking in den höheren Lagen, da wo die Sub-Oktaven für mich Sinn machen, ausgezeichnet. Beim Spielen in tiefen Lagen verwende ich den Oktaver nicht.

Zur Veranschaulichung habe ich zwei kurze Samples aufgenommen. Die Aufnahme erfolgte im Proberaum mit meinem Handy. Es handelt sich darum um keine qualitativ hochwertige Aufnahme. Die Samples sollen nur einen groben Eindruck vermitteln.

»Sample 1«
1. Cleanes Bass-Signal in tiefer Lage, 2. Cleanes Bass-Signal in der Oktave, 3. Bass in der Oktave mit dem M288 Bass Octave Deluxe (Einstellung Sub Rock)



»Sample 2«
1. Cleanes Bass-Signal, 2. Bass mit dem M288 Bass Octave Deluxe (Einstellung Sub Rock)



»Preis«
Der MXR M288 Bass Octave Deluxe kostet aktuell 199 Euro.

»Fazit«
Von den Oktavern, die ich mir angehört habe, hat mich der MXR M288 Bass Octave Deluxe klanglich am meisten überzeugt. Wobei es mir nicht auf die Klangvielfalt ankommt, sondern auf den Klangcharakter derjenigen Einstellung, die ich spiele, also Sub Rock. Funktional bietet der MXR M288 Bass Octave Deluxe genau die Funktion, die ich brauche. Das ist die tiefe Oktave die dafür sorgt, dass bei Instrumentalteilen in hohen Lagen der Bass-Druck nicht verloren geht. Hier liefert der MXR M288 Bass Octave Deluxe einen sehr definierten und klaren Sound, der genau meiner Soundvorstellung entspricht. Mit dem Midrange-Boost bietet er eine sehr praktische und sinnvolle Ergänzung, um den Bass als Soloinstrument im Bandmix nach vorne zu bringen.

»Anhang«
 

Anhänge

  • MXR M288 Manual.pdf
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Schönes Review zu einem tollen Pedal. :)
Der Bass octave deluxe ist aber nicht nur für Bassisten interessant. Nutze ihn für Bass und Gitarre. Ein Thema bei Octavern, wie auch oben angeführt, ist das hörbare oder besser nicht hörbare tracking. Das ist beim Einzelsaitenanschlag recht gut, je nach der Stärke Effekteinstellung.
Ideal auch in Kombi mit Zerren. Der Octaver, bei mir seit zwei Jahren dauerhaft auf dem Board, ist schon recht "(sub) fett" im Vergleich zu meinen anderen Octavern von TC Electronic, Mooer und Joyo.
 
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Schönes Review zu einem tollen Pedal. :)
Danke! :giggle:

Der Bass octave deluxe ist aber nicht nur für Bassisten interessant. Nutze ihn für Bass und Gitarre.
Da bringst du mich auf eine Idee, ich werd ihn mal mit der Akustikgitarre probieren. Mal sehen, wie er sich da macht. :unsure:

Der Octaver, bei mir seit zwei Jahren dauerhaft auf dem Board, ist schon recht "(sub) fett" im Vergleich zu meinen anderen Octavern von TC Electronic, Mooer und Joyo.
Ich hab auch einige probiert und angehört, das war für mich eine relativ klare Entscheidung.

Es gibt auch Vergleichsvideos, das hier finde ich gut gemacht und sehr brauchbar:

 
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Bei manchen Sachen, gerade E-Gitarre, habe ich noch einen MXR Kompressor, den Dyna Comp vor dem MXR Octave deluxe. ;)
Mit einer A-Gitarre, ob Tonabnehmer oder Mikro, kann ich mir das nicht so ganz vorstellen.
 
Für meine E-Gitarren hab ich den Helix LT von Line 6. Der hat sehr umfangreiche Funktionen und ist mir für den Bass zu komplex. Für meine Bässe verwende ich weder einen Verzerrer noch einen Kompressor und komme mit dem GEB-7 von Boss, dem M288 Bass Octave Deluxe von MXR und dem Bass Clone von Electro Harmonix aus. Wobei ich den Equalizer, wie oben im Eingangspost schon erwähnt, für den bundlosen Bass zum Übersteuern der EQ-Einstellungen für den bundierten Bass am Amp verwende. Den Oktaver und den Chorus verwende ich nur spärlich, hauptsächlich für Solo- und Instrumentalpassagen, wenn der Bass als Lead-Instrument fungiert.

Mit einer A-Gitarre, ob Tonabnehmer oder Mikro, kann ich mir das nicht so ganz vorstellen.
Ich werde Dir darüber berichten, ob der Oktaver bei der A-Gitarrre Sinn macht. Ich habe da eine spezielle Nummer von uns im Auge.
 
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