Drummer finden - irgendwie seltsam??

  • Ersteller DarkStar679
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Ich hoffe, auf der Gratwanderung zwischen ehrlichem, wohlmeinendem Feedback und Bashing nicht abzurutschen, ist manchmal gar nicht so einfach.
Wenn ich deine folgenden zwei Aussagen lese,
Es ist nicht so, dass ich 1:1 Kopien meiner Aufnahmen erwarte, aber der Charakter soll transportiert werden

Mir geht es darum, dass ich wohl irgendwie die Songidee den Drummern nicht so vermitteln kann, dass diese von den Drummern gerne umgesetzt werden.
kommen mir spontan diese Gedanken:
Ein guter Song transportiert m.E. die Songidee von alleine, sobald es ErklĂ€rungen braucht, muss man zumindest mal die Frage stellen dĂŒrfen, ob der Song gut genug ist. Beim Songwriting einen bestimmten Charakter vor Augen und Ohren zu haben, heißt ja nicht automatisch, dass sich dieser von alleine im "fertigen" Song wiederfindet. Gutes Songwriting kann auch bedeuten, dass man eine aussagekrĂ€ftige Idee liefert, bestehend aus MelodiefĂŒhrung und Harmoniefolge, und dann gibt man den beteiligten Musikern den Raum, die ganze Suppe spannend zu wĂŒrzen.
Ein Vorteil. Ausgetrampelte Drummer Pfade verlassen.
Ich finde, in deinem/unserem Alter begeistert in der Freizeit Musik zu machen, ist was tolles, und wenn man dazu noch Ideen fĂŒr eigene Songs hat, umso schöner. Aber muss man dafĂŒr das Rad neu erfinden? Wenn ich mich im Dschungel verlaufen habe, suche ich doch gerade nach ausgetrampelten Pfaden, die schon andere benutzt haben, um durch's Dickicht in die richtige Richtung vorwĂ€rts zu kommen, das ist doch nichts, wofĂŒr man sich schĂ€men muss.

Es hat sich mir nie erschlossen, weshalb Hobby-Komponisten sich selbst so unendlich wichtig nehmen mĂŒssen, sich ĂŒber alles schon dagewesene zu erheben und vor allem anders sein zu wollen. Gute, erfolgreiche Songs zeichnen sich in 95% durch Einfachheit und Klarheit aus, und gute Songwriter wissen in der Regel genau, welche Zutaten sie dafĂŒr brauchen. Und woher wissen Sie's? Weil es schon tausendfach vorher funktioniert hat, bei ihnen und anderen.

Ich sage es, wie ich es empfinde, und weiß natĂŒrlich, dass andere es komplett anders empfinden könnten. FĂŒr mich, der dein Genre nicht besonders gut kennt, sind deine hier vorgestellten StĂŒcke großenteils kompositorisch völlig belanglos, und es fehlt ihnen alles, was ich mit guten Songs verbinde. Trotzdem hĂ€tte ich als Drummer kein Problem damit, in einer Band zu spielen, deren Songwriting auf vergleichbarem Level stattfindet (mach ich auch gelegentlich, solche Bands gibt's ja genĂŒgend). Voraussetzung wĂ€re dann aber ein demokratisches BandgefĂŒge, bei dem jeder sich gleichberechtigt einbringen kann. Über das Ergebnis entscheiden entsprechend alle gemeinsam, so dass jeder sich mit seinem Part und mit dem Ergebnis wohlfĂŒhlt. Bei guter Bandchemie macht's nĂ€mlich trotzdem Bock, dann live gemeinsam abzurocken und das Publikum mitzuziehen.

Wenn sich der Ideengeber jedoch regelmĂ€ĂŸig ĂŒber den Rest stellt und seine "ausbaufĂ€hige Grundidee" so wichtig nimmt, dass man den Song nicht mehr gemeinsam entwickeln kann, werde ich zunĂ€chst mĂŒrrisch, und irgendwann - heutzutage meist recht zĂŒgig - gehe ich wieder eigener Wege. Wenn ich als erfahrener Drummer bei einer "Band" wie deiner vorspielen wĂŒrde, wĂ€re ich wahrscheinlich nach nicht mal einer Probe klar, dass ich hier falsch bin. Und ich vermute, so oder so Ă€hnlich geht es vielen "Bewerbern", weshalb du das GefĂŒhl hast, alle Drummer wĂ€ren irgendwie komisch.

Dass bei all dem auch jeder anders kommuniziert, macht es nicht unbedingt einfacher. Wenn ich beispielsweise deine Songidee nicht richtig greifen kann, wĂŒrde ich es dir genau so vermitteln und beispielsweise sagen, dass deine Drumspur sich fĂŒr mich nicht gut anfĂŒhlt, weil es nicht zu dem passt, was ich intuitiv mit dem Song assoziiere. Und dann wĂŒrde ich dir ein Gegenangebot machen, natĂŒrlich in der Hoffnung, dich davon ĂŒberzeugen zu können. Wenn's aber beides nicht ist, mĂŒsste man gemeinsam dranbleiben und was entwickeln, was dann auch fĂŒr uns beide funktioniert. Wenn du dazu keine Bereitschaft zeigen wĂŒrdest, wĂ€r's das fĂŒr mich, sorry.
 
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Wenn sich der Ideengeber jedoch regelmĂ€ĂŸig ĂŒber den Rest stellt und seine "ausbaufĂ€hige Grundidee" so wichtig nimmt, dass man den Song nicht mehr gemeinsam entwickeln kann, werde ich zunĂ€chst mĂŒrrisch, und irgendwann - heutzutage meist recht zĂŒgig - gehe ich wieder eigener Wege.

Wurde aber gesagt, dass der Drummer seine Ideen sogar einbringen kann. Oder auch andere Musiker. Das finde ich ĂŒbrigens sehr entgegenkommend und ĂŒber den Rest stellt man sich damit auch nicht. Es geht ja nicht um Ideengebung bei Gemeinschaftswerken, sondern um seine Kompositionen (außer natĂŒrlich ich irre mich jetzt)

Es ist ein riesiger Unterschied, ob fertige StĂŒcke durch Ideen weiterentwickelt oder umgestaltet werden - oder ob man ein Werk zusammen komponiert.
Wenn jemand ein fertiges StĂŒck prĂ€sentiert, kann es keinen demokratischen VerĂ€nderungsprozess ĂŒber sein Werk geben; man lĂ€sst sich darauf grundsĂ€tzlich ein oder eben nicht.

Kurz gesagt: Wenn ich etwas fertiges habe, wĂŒrde ich mir VorschlĂ€ge anhören und vielleicht berĂŒcksichtigen...aber als Urheber bestehe ich bei meinem eigenen Werk natĂŒrlich auf dem letzten Wort.
Umgekehrt auch: Wenn ich bei einer Band aushelfe und mir vorstelle, dass ich deren Repertoire erstmal krÀftig umkrempel, z.B. um mich da hervorzutun usw..bekomme ich sicherlich nach 5 Takten einen Arschtritt:ROFLMAO:
 
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. FĂŒr mich, der dein Genre nicht besonders gut kennt, sind deine hier vorgestellten StĂŒcke großenteils kompositorisch völlig belanglos, und es fehlt ihnen alles, was ich mit guten Songs verbinde.
Puh, da kann ich ja nur froh sein, dass ich von der Musik nicht leben muss.
Beitrag automatisch zusammengefĂŒgt:

@Vester
Sehr gut geschrieben. Genau das wollte ich ausdrĂŒcken.
 
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Puh, da kann ich ja nur froh sein, dass ich von der Musik nicht leben muss.
Warum ziehst du meine Aussagen ins lĂ€cherliche? Andere gehen in der Freizeit zum Chor oder zum Töpfern, weil's Spaß macht, du komponierst ein bisserl Musik. Nicht mehr, nicht weniger.
 
Es ist ein riesiger Unterschied, ob fertige StĂŒcke durch Ideen weiterentwickelt oder umgestaltet werden - oder ob man ein Werk zusammen komponiert.
Wenn jemand ein fertiges StĂŒck prĂ€sentiert, kann es keinen demokratischen VerĂ€nderungsprozess ĂŒber sein Werk geben; man lĂ€sst sich darauf grundsĂ€tzlich ein oder eben nicht.
Dem spricht aus meiner Sicht ein wenig entgegen, dass Drumparts, die am Arrangement nichts Ă€ndern, rechtlich keinerlei Schöpfungshöhe genießen, um eine Miturheberschaft zu begrĂŒnden.

Soll heißen, bei einem fertigen Song mit Melodie, Arrangement und Text ist es am Ende egal, was der Drummer darunter spielt. Rechtlich gesehen Ă€ndert sich am StĂŒck und Miturheberschaft kein bisschen, wenn der Drumbeat im Chorus plötzlich in Double Time gespielt wird und am Ende von jedem Vers plötzlich ein wildes Fill ĂŒber alle Toms gespielt wird.
 
Kurz gesagt: Wenn ich etwas fertiges habe, wĂŒrde ich mir VorschlĂ€ge anhören und vielleicht berĂŒcksichtigen...aber als Urheber bestehe ich bei meinem eigenen Werk natĂŒrlich auf dem letzten Wort.
Kannst du ja so machen, aber dann beschwer dich net, wenn andere kreative Menschen um die Zusammenarbeit nen Bogen machen, wie es der TS macht. Womit wir wieder bei der Ausgangsthese wÀren
 
Warum ziehst du meine Aussagen ins lÀcherliche?
Weil ich mit belanglose Musik vermutlich keinen Plattenvertrag bekÀme und dann kein Einkommen hÀtte.
Somit kann ich von GlĂŒck sagen beruflich nichts mit Musik zuschaffen zu haben.
 
Den Schuh muss ich mir wohl anziehen. FĂŒr die Drums war ich verantwortlich.
Dazu habe ich noch eine kleine RĂŒckfrage: Auf den ersten Alben, z.B. der "Power", hast du doch noch gar nicht Schlagzeug gespielt, soweit ich weiß?
Dann bist du doch nicht fĂŒr die Drums verantwortlich gewesen.:unsure:
Du hast doch erst vor zwei Jahren angefangen, die Sticks zu schwingen, oder irre ich mich da?
 
Dazu habe ich noch eine kleine RĂŒckfrage: Auf den ersten Alben, z.B. der "Power", hast du doch noch gar nicht Schlagzeug gespielt, soweit ich weiß?
Auf dem Album Power habe ich schon getrommelt.
Das Album Motherf...er war das letzte, wo ich Computer Drums verwendet habe.
 
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Ah so. Sind die (ex-) Drummer denn ĂŒberhaupt auf Aufnahmen zu hören? Und wenn ja, auf welchen?
 
@Vester und @DarkStar679
Nur nochmal zur Sicherheit. Ihr beide seid Hobbymusiker, die ihre Freizeit dazu nutzen, gelegentlich ein paar Töne ĂŒber ein paar Harmonien zu singen, ohne a) ein Musikstudium o.Ă€. absolviert zu haben und b) davon leben zu mĂŒssen, oder?
Dann bleibt doch einfach locker und macht weiter damit. Ob das nun "Eure Kompositionen" sind, oder nur Anregungen fĂŒr ein neues BandstĂŒck, ist doch völlig egal, so lange es nicht um die wirtschaftlichen Verwertungsrechte geht. Ne gute Hobbyband lebt von guter Bandchemie und selten vom "kreativen Mastermind" in Gestalt von Karl-Heinz Schulz, dem geheimen Superstar. Da stören solche AllĂŒren nur.

ErgÀnzung: wegen vermutlich grundlegend unterschiedlicher Ansichten halte ich mich ab sofort erst mal raus, ehe hier böses Blut herrscht.
 
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Soll heißen, bei einem fertigen Song mit Melodie, Arrangement und Text ist es am Ende egal, was der Drummer darunter spielt. Rechtlich gesehen Ă€ndert sich am StĂŒck und Miturheberschaft kein bisschen, wenn der Drumbeat im Chorus plötzlich in Double Time gespielt wird und am Ende von jedem Vers plötzlich ein wildes Fill ĂŒber alle Toms gespielt wird.
Mag sein. Es geht aber um den Unterschied, wieviel VerÀnderung seines Werkes der Komponist bereit ist zu dulden - oder ob etwas insgesamt gemeinschaftlich beschlossen wird.

Kannst du ja so machen, aber dann beschwer dich net, wenn andere kreative Menschen um die Zusammenarbeit nen Bogen machen, wie es der TS macht. Womit wir wieder bei der Ausgangsthese wÀren
Auch richtig. Die Frage ist letztlich immer, wer sich auf wen einlassen möchte. Die Bands die kenne, wollen keine Leute, die stĂ€ndig alles umkrempeln - vor allem bei etablierten StĂŒcken. Es kommt darauf an, wie Neumitglieder ihre "KreativitĂ€t" in das bestehende System einbringen.
 
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Es kommt darauf an, wie Neumitglieder ihre "KreativitÀt" in das bestehende System einbringen.
100% Zustimmung! Aber eben auch, wie offen Altmitglieder kreativen Input zulassen, statt gleich zu mauern. Wenn ich als Aushilfe irgendwo spiele, muss das Ziel natĂŒrlich sein, das Programm im gewohnten Stil abzuliefern.
 
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Ah, okay. Danke fĂŒr die Info!
Warum waren sie denn nicht auf den Alben zu hören? Ihr habt doch als Trio zusammen die Songs geprobt...Hat dir das Spiel so wenig gefallen, dass du alles lieber selbst eintrommeln wolltest oder was ist der Hintergrund, wenn ich fragen darf?
 
Ne gute Hobbyband lebt von guter Bandchemie und selten vom "kreativen Mastermind"
Wenn eine Band eigenes Material spielt, muss diese ja von irgendwo her kommen, es fÀllt ja nicht von BÀumen. Wenn von den Musikern bisher nur einer komponiert, dann ist dieser eben derjenige, welcher die Richtung vorgibt.
 
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Dann bleibt doch einfach locker und macht weiter damit. Ob das nun "Eure Kompositionen" sind, oder nur Anregungen fĂŒr ein neues BandstĂŒck, ist doch völlig egal, so lange es nicht um die wirtschaftlichen Verwertungsrechte geht. Ne gute Hobbyband lebt von guter Bandchemie und selten vom "kreativen Mastermind" in Gestalt von Karl-Heinz Schulz, dem geheimen Superstar. Da stören solche AllĂŒren nur.

Ich bin die personifizierte Lockerheit:D An meine klassische Ausbildung und das Orchesterchen kann ich mich auch kaum noch erinnern; zu lange her und spielt hier auch keine Rolle.

Aber kurz zum Kern nochmal. Ich weiß was du meinst aber der TE hat ja auch gar nichts gegen Anregungen. Die waren ja sogar erwĂŒnscht und jeder vernĂŒnftige Mensch hört sich an, was denn fĂŒr VorschlĂ€ge kommen. Die Frage war jedoch, welche-wann-wie eigenmĂ€chtig usw. bzw. wer die Finger auf dem Song hat oder ob es grundsĂ€tzlich gemeinschaftlich entstand.
 
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Warum waren sie denn nicht auf den Alben zu hören?
Das ist einfach erklÀrt. Wenn wir versucht haben als Band zu komponieren, kam bisher kein verwertbares Ergebnis heraus.
Wenn ich alleine komponiere, habe ich nach spÀtestens 2 Stunden eine fertige Aufnahme.

So sind die Alben entstanden.
 
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