SEIN ODER SEIN LASSEN

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Jongleur
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Manchmal findet man in sich eine Stimmung, die sollte man nicht allzu oft an die Luft lassen.

Sein oder Sein lassen

Ein Musikus der hat’et jut
Weil er so gerne spielen tut
spielt er die Seele grĂŒn und blau
vor’m Duden uff der Hut

Ein Komponist
Ein Komponist
zeigt ohne Worte wer er ist
Ein Komponist
Ein Komponist
baut auch auf einen Haufen Mist

Zuerst knallt er ein Demo hin
Mit einer schöne SÀngerin
Dann sucht er einen Schreiberling
Die SĂ€ngerin, die will auch sing!

Ein Komponist
Ein Komponist
zeigt ohne Worte wer er ist
Ein Komponist
Ein Komponist
baut auch auf einen Haufen Mist

Und liefert Schreiberling den Schrott
Der eine Musik fast erdrĂŒckt:
Dann stellt der Musikus sich tot
Er ist ja nicht verrĂŒckt

Ein Komponist
Ein Komponist
zeigt ohne Worte wer er ist
Ein Komponist
Ein Komponist
baut auch auf einen Haufen Mist

Ein Schreiberling, das kein Held
Er schreibt und schreibt auch ohne Geld
Und irgendwann und irgendwo
Da geht es abba richtig los

Ein Komponist
Ein Komponist
zeigt ohne Worte wer er ist
Ein Komponist
Ein Komponist
baut auch auf einen Haufen Mist

MUSIK

So geht ein Liedchen um die Welt
der Rest ist kĂŒhl und leicht erzĂ€hlt
SĂ€ngerin findet Rampenlicht
Ein Schreiber seinen Namen nicht


Ein Komponist
Ein Komponist
zeigt ohne Worte wer er ist
Ein Komponist
Ein Komponist
baut auch auf einen Haufen Mist

Ein Komponist
Ein Komponist
zeigt ohne Worte wer er ist
Ein Komponist
Ein Komponist
baut auch auf einen Haufen Mist

Ähnlichkeiten mit Anwesenden sind zufĂ€llig und ungewollt! Schweigen ist Silber! 😉
 
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Vielen Dank, lieber @uro-frank, und lieber @Vester fĂŒr den ⭐!

Ich habe lange ĂŒberlegt, ob ich diesen Text veröffentliche! Dem Publikum ist das Thema sicher völlig egal, soviel ist sicher.

Ich habe eigentlich vor allen Komponisten, mit denen ich arbeiten durfte, einen großen Respekt!!! Komponisten mĂŒssen hart arbeiten. Was das Equipment betrifft, hĂ€rtet als die Texter. Daran hab ich keinerlei Zweifel!

Deshalb habe ich immer akzeptiert, dass sie kaum Zeit finden, Texte zu vertonen, sondern viel lieber dem Texter den letzten Teil der Arbeit, da wo alle musikalische Arbeit vorher abgeschlossen ist, zu ĂŒberlassen.

Nun könnte man sich fragen, warum man nicht gemeinsam Text und Musik schreibt. Ginge mit mir. Ich habe auch als Musiker abgeschlossene Ausbildungen. Aber hier beginnt das Problem. Ich kenne kaum einen Komponisten, der sich fĂŒr das Handwerk der Lyrik interessiert. Außer Ed Swilms, dem verstorbenen Komponisten von Karat!

Und deshalb ist ein gemeinsames Schaffen so schwer. Der Komponist drĂŒckt auf die Tasten und alles ist gesagt. Der Texter improvisiert eine Zeile und
 der Komponisten stellt sofort Fragen, von seiner Bildung, von seinem Geschmack ausgehend. Je mehr der Texter erklĂ€ren muss, umso mĂŒder wird die Zusammenarbeit. An Ende schreib ich dann eben doch auf Musik! Hier macht ich mal eine Pause zum Nachdenken.
 
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Ich mag ja so Texte, wo das LI supjektive Bashingtexte aus lauter Frust oder was auch immer raushaut. Wer hat nicht den innigst geliebten Menschen schonmal ebenso innig zum Teufel gewĂŒnscht. Zumindest mag ich das, wenn das eine Facette ist, die der Texter abzurufen imstande ist.
Ich habe eigentlich vor allen Komponisten, mit denen ich arbeiten durfte, einen großen Respekt!!!
Insofern hĂ€tte es fĂŒr mich, lieber @Jongleur dieser ErklĂ€rung nicht bedurft.

Im Text drÀngt sich mir eine CausalitÀt auf, weshalb ich folgende Anmerkung habe:

Zuerst knallt er ein Demo hin
da kommt die schöne SÀngerin
So
sucht er einen Schreiberling
Die SĂ€ngerin, die will auch sing!
 
Danke, lieber @streamingtheatre, du hast ein feines Empfinden fĂŒr Motive! ;)

Aber mein VerhĂ€ltnis zu meinen Kompositions-Partnern ist eigentlich immer wĂ€hrend der Zusammenarbeit OK, denn Verstimmungen zwischen kreativen KĂŒnstlern fĂŒhren zum Selbstmord des Produktes.

Doch wenn man sich in den Projektpausen lĂ€ngere Zeit nicht sieht, hab ich mehr Zeit, zu ĂŒberlegen und dann
fĂ€llt mir beispielsweise auf, wie lange einige Komponisten fĂŒr Änderungen brauchen, Als wĂ€re ihr Selbstvertrauen doch nicht so groß, wie sie gern tun. Trotz ihres zweifellos großen Könnens.

Und diesen Punkt habe ich in die Zeile „er zeigt ohne Worte, wer er ist“ verpackt. Das ist eigentlich mein Mittelpunkt. Die meisten Komponisten sind tatsĂ€chlich sehr, sehr eloquent, könnten mE selber Texte schreiben
.đŸ€”
 
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Mir gefÀllt der Text sehr gut. Das Thema ist ja in Wahrheit ziemlich umfangreich und mit den knackigen Zeilen finde ich es schön erfasst.

Wie blockiert sich was in der Entstehung, wie passt das stimmungsmĂ€ĂŸig und ĂŒberhaupt, wie stellt sich die Wichtigkeit bestimmter Wörter oder Aussagen im mus.Kontext dar bzw. was wird wie akzentuiert oder erwĂŒrgt, wie sieht das mit der Identifikation spĂ€ter aus, Stil, Wirkung, Image.....

Auf Musik schreiben finde ich unglaublich schwierig, umgekehrt etwas besser und eine entwicklungsfÀhige Grundidee (also grob anerkannt) noch besser. Alleine schon zur Absicherung der nötigen FlexibilitÀt und um endlose Diskussionen zu verhindern. Schwer zu beschreiben.

Jedenfalls sind das so Sachen, die mir beim Text oben alle durch den Kopf gehen
 
Mir gefÀllt die Rotzigkeit und Direktheit sehr!

Manchmal findet man in sich eine Stimmung, die sollte man nicht allzu oft an die Luft lassen.
Ich finde es sehr gut, einen derartigen Text als Ventil zu nutzen. Auf diese Art und Weise immer gerne der abgefuckten Stimmung Raum verschaffen. Ist es nicht mit allem so, was man in sich hineinfrisst, frisst einen am Ende selbst auf?

Mich hat es auf eine Art und Weise erfrischt und zum schmunzeln gebracht. Ich denke an jemanden, dem eine Kugel Eis aus dem Hörnchen fĂ€llt, sich tierisch aufregt und als Außenstehende muss ich nur schmunzeln, da ich das GefĂŒhl und die damit verbundene Übertreibung nachempfinden kann. Aus der Distanz habe ich dann allerdings auch einen Blick fĂŒr gewisse Nichtigkeiten des Problems. Das alles weckt dann zusammen Erheiterung, weniger ein Auslachen, sondern ein mitfĂŒhlendes Lachen.

Ganz liebe GrĂŒĂŸe!
 

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