"Musik stirbt im Laden" - HR-Doku

  • Ersteller peter55
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Die Gitarren/Musikalienhändler in meiner Umgebung haben auch eine Webseite, allerdings sind die noch nicht angekommen in der neuen Welt, der Webauftritt ist schlecht. Wenn ich auf die Webseite des Gitarrenladens um die Ecke gehe, etwas suche, finde ich es nicht, obwohl sie es anbieten. Dumm. Deshalb schaut man bei den anderen Händlern, da findet man es, ..und bestellt, oder geht dort vorbei, weil es aufgelistet ist. Das sind ganz einfache Mechanismen, wenn die nicht beachtet werden, geht man unter.
Der Gitarrenladen um die Ecke hat Amps, Pedale, Fx, Saiten, etc. ....findet man nicht. Dumm.
So ein Online-Shop (oder auch nur das Darstellen was man alles im Laden hat/verkaufen kann) bedeutet viel Arbeit und Kosten - das muss sich rechnen - wenn man das nicht beachtet geht man unter ;-)
Dann sollte der Shop auch noch "gut" sein - ich persönlich mag den Thomann-Shop bspw. deutlicher lieber als den vom Musicstore, von meinem persönlichen Empfinden her.
Und ich denke das geht vielen bei vielen Shops so - warum ist etwa Amazon in den frühen Jahren Händlern wie BOL.de enteilt, obwohl die durchaus Vorteile boten (kauf auf Rechnung etwa)?

Ich denke diese schlichte Verweis "noch nicht angekommen in der neuen Welt" wird dem Wirtschaftsleben in der Branche nicht gerecht
 
Es gehen doch nicht nur Läden den Bach runter, es entsteht doch auch ständig Neues?

Wie viele kleine oder kleine"re" Gitarrenbauer vermarkten heute selbst ihr Produkte europaweit, oder gar weltweit? Amps aus Belgien oder Italien? Heute kein Thema. Alleine in Deutschland gibt es so viele tolle Gitarren. Erstklassige Pedale aus tollen Manufakturen in Ungarn, Kroatien oder Griechenland, der Schweiz, etc.? Gitarren aus der Ukraine, als Holland, aus Spanien und allen möglichen Ländern im Direktvertrieb. In Europa frei zu handeln. Direkter Kontakt mit den Herstellern. Viele ganz erstklassige Produkte, auch bei vielen Zubehörartikeln. Du kannst heute deine Produkte im Netz vorführen, erklären und präsentieren. Die Kommunikationsmöglichkeiten sind vielfältig. Die Möglichkeiten und Chancen sind doch heute super? Nicht nur für große Unternehmen.

Viele, viele, Leute leben davon, aber es wird im HR darüber berichtet, dass die armen alten Dinosaurier aussterben?
Super!

Das wär doch früher "so" alles gar nicht möglich gewesen? Ich habe da wenig "romantischen Gefühle" und war ja damals auch selbst dabei. In meinem ersten Leben habe ich selbst im Einzelhandel (Unterhaltungselektronik) gelernt und gearbeitet.

Klar, es gab und gibt (aus der Sicht eines Gitarristen) schon ein paar coole Läden, keine Frage, aber das Sortiment war doch schon extrem beschränkt? Diese ganzen kleinen Läden im Sinne eines dieser Läden, die von der Blockflöte bis zur E-Gitarre, Keys, etc. alles angeboten haben, das war doch ein Trauerspiel. Die haben da halt das verkloppt, was sie über ihre Vertriebswege bekommen haben und oft war das nun mal nicht gerade das, was man als halbwegs ausgewachsener Musiker so sucht. Egal ob Berufsmusiker oder Hobbyist.

Die wichtigsten Sprüche: "Ham wa´ nich...", dicht gefolgt von: " Da komm´ wa´ nich´ ran", oder: Könn´ wir mal versuchen zu bestellen."

Was soll ich denn da? In der Regel hatte die doch nicht mal die Saiten, die ich gern spiele.

Viele dieser Händler, die ich in den letzten 20 Jahren so besucht habe, die waren doch ganz fürchterlich?

Da wurde ein Quatsch erzählt, das war kaum auszuhalten. Von wegen "Fachgeschäfft", ich habe da Sachen und Geschichten erlebt, da greifst du dir nur noch an den Kopf. Das ist übrigens heute in den großen "Stores" leider (teilweise) auch recht unterirdisch, was da so erzählt wird.

Umgekehrt gibt es heute einige wunderbare, wenn z.T auch kleinere und eher spezialisierte Geschäfte, mit erstklassigen Produkten, die man nicht an jeder Ecke findet.

Die Möglichkeiten, eigene Produkte zu vermarkten, waren doch noch nie so groß und so vielfältig wie heute?
 
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Interessant ist es aber doch, um noch einmal auf den Vergleich mit dem Buchhandel einzugehen, dass hier ein Anbieter wie Amazon, der ja zunächst hauptsächlich als Buchversender agierte, trotz der Buchpreisbindung den Markt für Bücher durchdringen konnte. Kostenlose Lieferung nach Hause einmal außen vor gelassen, kostet das Buch XYZ nämlich hier wie dort € 28,-.

Sicher hat auch der Parkplatzabbau in den Innenstädten eine Rolle gespielt, und dass bei der Verlagerung des Einkaufs in Malls und auf die grüne Wiese der Musikfachhändler nicht dabei war, und der Buchhandel nur in Form der großen Ketten wie Hugendubel, Thalia usw. dorthin umzog.

Es bleibt bei mir trotzdem die Vermutung, dass der Versandhandel Käuferkreise und -schichten erreicht, die der stationäre Einzelhandel überhaupt nicht erreichen kann.

Idealerweise hätte der Versandhandel sogar zusätzliche Kunden für den stationären Handel generieren können. Wer sich im Internet ein günstiges Musikinstrument zugelegt hat und dabei bleibt, vielleicht ein höherwertiges Instrument anstrebt, würde dann ja vielleicht doch dort hingehen, wo man beraten und reparieren kann.

Der ganze Musikhandel ist allerdings sehr auf Gitarren- und Rockmusik zugeschnitten. Händler, die sich auf andere Nischen konzentriert haben, scheinen besser dazustehen - konzentrieren sich aber inzwischen auch oft mehr auf Reparaturen als auf Neuverkauf.

Wenn es Versandwerkstätten gäbe, die z.B. eine Flöte für €200,- neu belegen, bzw. irgendwo im Ausland diese Arbeit zu diesem Preis erledigen lassen, dann sähe es für die Nischenbetriebe auch schnell sehr finster aus.

Das Internet globalisiert und rationalisiert am Ende alles - die Entwicklung ist ja noch nicht zu Ende.
Andere Nischen - kann funktionieren, muss aber nicht. Siehe Tonger in Köln - hat's leider auch nicht geschafft.
Und wie Du richtig sagst: Reparaturen sind sicher zukunftsträchtiger als Neuverkauf. Ist aber im Grundsatz erstmal ein anderes Business Handel vs. Handwerk, und das erfordert andere Lokalitäten/Personal etc., ist also nicht per se das Patentrezept für den Handel
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wobei hier die Sache leicht anders gelagert ist.
Aufgrund der Buchreisbindung sparen die Käufer bei Amazon gar nichts, zumindest bei einem deutschsprachigen Buch.
Die Ware ist auch nicht schneller da, die Buchhändler bekommen die Ware über Nacht von Zwischenhändler direkt geliefert.
I.d.R. kannst du das Buch bei einer Bestellung (glaub vor 16:00) am nächsten Tag in der Buchhandlung abholen - was meiner Meinung nach deutlich besser ist, als 2-3 Tag später das Buch zu suchen, welches der Zusteller irgendwo falsch abgelegt hat. Für Faule stellen manche Buchhändler sogar über Fahrradkurier zu.
Viele Buchhändler haben aber viel zu spät geblickt, ihre echten Vorteile ans Volk zu bringen.
Und ja, größere Buchketten (Thalia etc.) verdienen auch trotz Buchpreisbindung mehr pro Buch, weil sie vom Verlag oder Zwischenhändler bei Großabnahme Rabatte bekommen, die Preisbindung gilt nur für den Endpreis.
Der kleine Buchladen kann aber mit Individualität punkten, was bei den Ketten gerne unter geht.
Tut mir leid, aber der Punkt "nicht schneller" ist leider Schönmalerei bzw. greift zu kurz.
Es geht ja nicht nur um den reinen Versandweg sondern um die Einfachheit des gesamten Prozesses.

Ja der Händler hat das Buch am nächsten Tag da. Aber das ändert nichts daran dass der Kunde dafür zweimal in Laden muss. Das Nachfragen/Bestellen geht zwar auch über andere Wege (Telefon/E-Mail-Internet), aber ein Gang in die Buchhandlung ist mindestens fällig. Wenn meine Arbeitsstätte in der gleichen Straße ist dann kann man er "im Vorbeilaufen" erledigen, aber für die meisten Kunden wird es doch zusätzlicher Aufwand sein.
Ja wir kennen alle die Probleme mit den Paketen, aber größtenteils kommen die ja doch korrekt an (sonst hätte sich das ganze Thema Versandhandel schnell erledigt). Und Laufzeiten von 2-3 Tagen für Bücher sind bei Amazon auch keine Seltenheit.

Versteh mich nicht falsch, ich finde es super wenn kleine Buchhandlungen weiter da sind und dafür mit Individualität punkten. Aber solche Argumentation sind da ggf. sogar eher kontraproduktiv - wenn man als Kunde das Gefühl bekommt hier will einem jemand ein X für ein U vormachen geht das eher nach hinten los.
Besser ganz klar sagen: "ja dafür musst Du nochmal wiederkommen. Aber das kann schon morgen sein oder wann Du willst, ganz wie es für Dich passt, und wenn Du wieder hier bist hab ich vielleicht schon die nächsten tolle Entdeckung für Dich. Nur so können Läden wie meiner überleben".
 
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Tja, was wäre eigentlich, wenn die Versandkosten plötzlich niemand mehr übernimmt weil zu teuer?
Passt auf vieles, allerdings nicht auf mein Beispiel mit der Versandwerkstatt.

Der "kostenlose Versand" ist ja heute bereits entweder in den (höheren) Preis eines Artikels eingerechnet, oder es wird ein Mindestbestellwert für kostenlosen Versand benannt, oder aber der Versender liefert überhaupt erst ab einem bestimmten Mindestbestellwert.

Alllerdings könnte mich auch ein Versandpreis von mehreren Euro nicht abschrecken, wenn ich etwas dringend benötige. Benzin, Parkplatz, oder Busticket kosten ja auch etwas - wobei ich in der glücklichen Lage bin, die verbliebenen Musikgeschäfte an meinem Wohnort auch mit dem Fahrrad zu erreichen. Dieses Privileg hat natürlich nicht jeder.

Aber bei meinem Beispiel einer Versandwerkstatt würde sich ja selbst ein teurer Versand, der im Preis enthalten ist, noch rechnen. Googles KI schreibt mir:

"Die Kosten für eine Neubelegung einer Querflöte mit neuen Polstern variieren je nach Art der Polster und dem Instrumententyp. Für eine Standard-Generalüberholung mit neuen Polstern können Sie mit etwa 658 € für Schüler- und Mittelklasseinstrumente bis hin zu 860 € für Profi-Flöten rechnen." Quelle: Antwort auf entsprechende Google-Anfrage

Wenn also jemand auf die Idee käme, den Leuten hier eine Neubelegung inklusive Versand für 220 Euro anzubieten, und er dann die Flöten in ein Land mit entsprechend geringeren Lohnkosten weitersendet, dann würde er den verbleibenden Blasinstrumenten-Werkstätten ein lukratives Geschäft wegnehmen.

Allerdings auch so manche Schubladenschönheit wieder zu neuem Leben erwecken, die zur Zeit ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Für knapp 700 Euro kann man sich nämlich bereits eine neue Flöte von Yamaha etc. kaufen.
 
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und bekommen das Buch schneller, das ist vollkommen falsch.
nein, das ist nicht falsch

Ist die reine Lieferzeit wirklich das ausschlaggebende? Wenn ich in meinem Heimatort was kaufen will, muss ich extra früher Feierabend machen damit ich da hin kann. Oder ich mache es am Samstag. Da habe ich aber eh schon genug zu tun und es sind vier Tage bis dahin. Wenn ich an meinem Arbeitsort einkaufen will, dann muss ich dazu meine Mittagspause opfern, das kann ich gar nicht immer, muss in die Innenstadt und dann haben die das Buch oder nicht und dann muss ich später nochmal hin. Da kann gut eine Woche rumgehen bis ich das Buch habe.

Anekdote gefällig?
Ich wollte mit vor Jahren einen Pork Pie Hat kaufen. Ich bin dazu ins erste Haus am Platze, Hutspezialgeschäft mit hundert Jahren Tradition. Es ging dann ein paar Tage bis ich mir die Mittagspause freischaufeln konnte. Dummerweise wollten die auch Mittagspause machen und hatten zu. Ok, ein paar Tage später wieder hin, außerhalb deren Mittagspause. Zwei Verkäuferinnen anwesend, beide wussten nicht was das ist! Obwohl sie die Marke (Mayser) im Angebot haben! So weit zum Thema Fachgeschäft und Beratung. Die wollten mir dann was anderes andrehen, ich habe dann dankend abgelehnt und den Hut bei Amazon gekauft.


Im Versand bestelle ich das dann wenn es mir einfällt und zwei oder drei Tage später ist es da, genau das was ich wollte und nicht das was die zufällig da haben.
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in ein Land mit entsprechend geringeren Lohnkosten weitersendet,
Genau das ist mir passiert. Als ich mal eine Klarinette überholen wollte haben die das irgendwo hin geschickt. Was gar nicht schlecht war. Später wurde dort nämlich ein Saxophon überholt, das haben die selber gemacht. Als es zurückkam stand die unterste Klappe einen halben Zentimeter offen, das Instrument war nicht spielbar. Die hatten nichtmal reingeblasen nach der "Reparatur".

Das nächste Instrument habe ich dann bei einer freiberuflichen Instrumentenbauerin reparieren lassen, die war klasse und auch nicht viel teurer.
 
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Interessant ist es aber doch, um noch einmal auf den Vergleich mit dem Buchhandel einzugehen, dass hier ein Anbieter wie Amazon, der ja zunächst hauptsächlich als Buchversender agierte, trotz der Buchpreisbindung den Markt für Bücher durchdringen konnte. Kostenlose Lieferung nach Hause einmal außen vor gelassen, kostet das Buch XYZ nämlich hier wie dort € 28,-.
Man kann natürlich einen ganzen Tag lang alle greifbaren Läden abklappern um das gewünschte am Ende doch nicht zu haben, oder man opfert einige Minuten am, bereits erwähnten, Endlosregal und nutzt die übrige Zeit sinnvoller.
Wenn ich hier (Valencia) auf der Seite von UME vorbeischaue ob das was ich brauche am Lager ist, und ich sehe es ist in 5 Tagen lieferbar - dann bestell ich halt gleich im Netz. Und so geht es ja nicht nur im Bücher- oder Musikalienmarkt. Jeder Tante-Emma-Laden, der was auf sich hält kann alles was gewünscht wird sofort bestellen und in drei bis fünf Tagen kann ich es abholen (???). Bessere Idee: ich bestelle es selbst und es wird mir morgen gebracht. Meist sogar billiger.
 
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GEH schrieb:
Die Ware ist auch nicht schneller da, die Buchhändler bekommen die Ware über Nacht von Zwischenhändler direkt geliefert.
I.d.R. kannst du das Buch bei einer Bestellung (glaub vor 16:00) am nächsten Tag in der Buchhandlung abholen ... Für Faule stellen manche Buchhändler sogar über Fahrradkurier zu.
kommt drauf an, wo man wohnt:
ich wohne auf dem Dorf und muss knapp 45 min fahren zur nächsten grösseren Buchhandlung (und immerhin 35 min zum Gitarrenladen). 😶
 
nein, das ist nicht falsch

Ist die reine Lieferzeit wirklich das ausschlaggebende? Wenn ich in meinem Heimatort was kaufen will, muss ich extra früher Feierabend machen damit ich da hin kann. Oder ich mache es am Samstag. Da habe ich aber eh schon genug zu tun und es sind vier Tage bis dahin. Wenn ich an meinem Arbeitsort einkaufen will, dann muss ich dazu meine Mittagspause opfern, das kann ich gar nicht immer, muss in die Innenstadt und dann haben die das Buch oder nicht und dann muss ich später nochmal hin. Da kann gut eine Woche rumgehen bis ich das Buch habe.

Anekdote gefällig?
Ich wollte mit vor Jahren einen Pork Pie Hat kaufen. Ich bin dazu ins erste Haus am Platze, Hutspezialgeschäft mit hundert Jahren Tradition. Es ging dann ein paar Tage bis ich mir die Mittagspause freischaufeln konnte. Dummerweise wollten die auch Mittagspause machen und hatten zu. Ok, ein paar Tage später wieder hin, außerhalb deren Mittagspause. Zwei Verkäuferinnen anwesend, beide wussten nicht was das ist! Obwohl sie die Marke (Mayser) im Angebot haben! So weit zum Thema Fachgeschäft und Beratung. Die wollten mir dann was anderes andrehen, ich habe dann dankend abgelehnt und den Hut bei Amazon gekauft.


Im Versand bestelle ich das dann wenn es mir einfällt und zwei oder drei Tage später ist es da, genau das was ich wollte und nicht das was die zufällig da haben.
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Genau das ist mir passiert. Als ich mal eine Klarinette überholen wollte haben die das irgendwo hin geschickt. Was gar nicht schlecht war. Später wurde dort nämlich ein Saxophon überholt, das haben die selber gemacht. Als es zurückkam stand die unterste Klappe einen halben Zentimeter offen, das Instrument war nicht spielbar. Die hatten nichtmal reingeblasen nach der "Reparatur".

Das nächste Instrument habe ich dann bei einer freiberuflichen Instrumentenbauerin reparieren lassen, die war klasse und auch nicht viel teurer.
Das ist der bittere Punkt den Einzelhändler meiner Ansicht nach lernen müssen:
EIN Fehler in Sachen Bedienungsqualität oder Freundlichkeit kann dafür sorgen einen Kunden für immer (oder zumindest für längere Zeit) zu verlieren.
Meine Frau hat neulich zum Wiedereinstieg einen Tennisschläger im Laden nach Beratung gekauft. Nun stellt sich raus dass da Beratung zur Griffstärke nicht richtig war und sie eine andere gebraucht hätte. Der Grund für diese Fehlberatung (mangelnde Kompetenz, man wollte das verkaufen was gerade am Lager war, oder was auch immer) ist nicht von Bedeutung, sondern das Empfinden des Kunden "ich zahle mehr als im Internet, und bei der damit erkauften Mehrleistung erwarte ich 100%, sonst bestelle ich das nächste Mal direkt im Internet".
Ist das aus Kundensicht nachvollziehbar? Ich denke schon
Ist das gegenüber dem Einzelhandel unfair? Ja total! Trotzdem muss sich der Einzelhandel drauf einstellen - jeden Kunden zur Einsicht/Nachsicht zu erziehen wäre vielleicht eigentlich für alle besser aber dennoch ein hoffnungsloses Unterfangen
 
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Unfair? Warum? Der Einzelhandel wirbt damit, dass ich vor Ort eine bessere Beratung kriege als im Internet.
Und dann erzählt mir der Verkäufer (Trompeter), welche Saxophonblättchen "immer gern genommen" werden. Und selbst wenn es ein Saxophonist gewesen wäre, der kann doch im Leben nicht alle Blattsorten gespielt und verglichen haben und dann auch noch wissen was zu mir passt? Das zu erwarten (und deshalb auch es zu versprechen) ist einfach völlig unrealistisch.
Genauso bei Instrumenten. Die können gar nicht alles da haben. Die haben die bekannten Marken und dann noch "irgendwas" im mittleren und unteren Segment.

Noch ne Anekdote, anderer Laden:
Ich wollte mir vor 10 Jahren eine Klarinette kaufen die mir für den Rest taugt. Ich musste den Verkäufer fast prügeln, damit er mir was ordentliches für 3000 Euro hinlegt und nicht nur was für 1500.

Andere Anekdote:
Ich habe mit meiner Tochter ein Tenorhorn gekauft, Miraphone, richtig teuer. Wie von mir erwartet entscheiden wir uns für das höchstpreisige Instrument. Dann gehen wir wieder zum Verkäufer und der sagt "Jetzt schaut auch nochmal der Instrumentenbauer drüber dass die Ventile ordentlich geölt sind etc". Hä? Warum machen die das nicht vorher, damit der Kunde einen realistischen Eindruck hat? Was wäre gewesen, wenn wir ein schlechteres Instrument genommen hätten weil da zufällig die Ventile besser gehen?
Oder ist das wie bei den Fernsehern, wo der mit der höchsten Gewinnspanne die am besten eingestellten Farben hat?
 
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Der Einzelhandel wirbt damit, dass ich vor Ort eine bessere Beratung kriege als im Internet.
Tut er das, oder unterstellen wir das einfach mal?
Immerhin konntest du die Instrumente ausprobieren, im Onlinehandel finge das hin und her Geschicke an, bei Unzufriedenheit. Im E-Gitarrenbereich lese ich immer wieder, die Gitarre sollte von einem Fachmann noch eingestellt werden. Wer sind denn diese Fachmänner? Entweder Gitarrenbauer, wobei ich bis vor knapp 10Jahren keinen in meiner Gegend kannte. Also hätte ich mit dem Instrument in einen Laden gehen müssen.
Das kleine, lokale Händler nicht alles haben, liegt ja auf der Hand.
Irgendwie finde ich es nicht schön, daß hier kleine Händler, fast systematisch, schlecht geschrieben werden. Das entspricht so gar nicht meiner Erfahrung.
Ist schon klar, das über kurz oder lang alles per Internet läuft, ich finde es aber schade:rolleyes:.
 
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Unfair? Warum? Der Einzelhandel wirbt damit, dass ich vor Ort eine bessere Beratung kriege als im Internet.
Und dann erzählt mir der Verkäufer (Trompeter), welche Saxophonblättchen "immer gern genommen" werden. Und selbst wenn es ein Saxophonist gewesen wäre, der kann doch im Leben nicht alle Blattsorten gespielt und verglichen haben und dann auch noch wissen was zu mir passt? Das zu erwarten (und deshalb auch es zu versprechen) ist einfach völlig unrealistisch.
Genauso bei Instrumenten. Die können gar nicht alles da haben. Die haben die bekannten Marken und dann noch "irgendwas" im mittleren und unteren Segment.

Noch ne Anekdote, anderer Laden:
Ich wollte mir vor 10 Jahren eine Klarinette kaufen die mir für den Rest taugt. Ich musste den Verkäufer fast prügeln, damit er mir was ordentliches für 3000 Euro hinlegt und nicht nur was für 1500.

Andere Anekdote:
Ich habe mit meiner Tochter ein Tenorhorn gekauft, Miraphone, richtig teuer. Wie von mir erwartet entscheiden wir uns für das höchstpreisige Instrument. Dann gehen wir wieder zum Verkäufer und der sagt "Jetzt schaut auch nochmal der Instrumentenbauer drüber dass die Ventile ordentlich geölt sind etc". Hä? Warum machen die das nicht vorher, damit der Kunde einen realistischen Eindruck hat? Was wäre gewesen, wenn wir ein schlechteres Instrument genommen hätten weil da zufällig die Ventile besser gehen?
Oder ist das wie bei den Fernsehern, wo der mit der höchsten Gewinnspanne die am besten eingestellten Farben hat?
Unfair weil ein Fehler ungleich höher gewichtet wird als beim Internet-Shop.
Um in Deinen Beispielen zu bleiben: wenn der Trompeter sagt "die werden immer gerne genommen" ist das natürlich keine kompetente Beratung. Wenn er sagen müsste (und sollte) "Mein Kollege der Holzbläser ist, der ist leider erst morgen wieder da", dann ist das ehrlicher aber zur Kundengewinnung natürlich ebenfalls nicht optimal.
Wenn der Verkäufer "vom Fach" (=Saxophonist) ist, dann kann er selbstverständlich nicht alle gespielt und verglichen haben, muss er auch nicht. Aber nach Befragung eine fundierte Einschätzung was gut passen könnte, das stelle ich mir schon unter qualifizierter Beratung vor. Genauso wie einen groben Überblick über das Sortiment anderer Marken die er nicht führt im Sinne von "aha, Dir wurde von Deinem Mitspieler XY empfohlen, das habe ich leider nicht. Aber ZY von meinem Lieferanten kommt dem am nächste, probier das doch mal".

Zu der Tenorhorn-Anekdote: da muss ich direkt an meine Tenorhorn-Zeiten zurückdenken *seufz* *g*
Da würde ich sagen "im Zweifel für den Angeklagten", also denken dass der Mitarbeiter hier unglücklich formuliert hat als er den Servicevorteil gegenüber dem Versandhandel ("wir prüfen hier vor Ihren Augen das ausgesuchte Instrument ob alles OK ist, ölen die Ventile und schmieren die Züge etc."). Mag nicht optimal formuliert sein, aber genau das ist ja ein Vorteil des Händlers: Versandhändler versprechen das häufig auch, aber wenn Du ein gut eingestelltes Instrument aus dem Karton ziehst nimmst Du das als normal hin, nur wenn's schlecht eingestellt ist macht man da beim Versandhändler im Kopf einen Punktabzug.
Also: "tue Gutes und sprich darüber" (und in dem Falle zeig es sogar) finde ich absolut richtig an dieser Stelle
 
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Tut er das, oder unterstellen wir das einfach mal?
das ist doch eines der Themen hier im Thread, oder?
Das entspricht so gar nicht meiner Erfahrung.
Alles was ich geschildert habe entspricht meiner Erfahung. Und ich gehe davon aus dass das bei den Kollegen hier im Thread genauso ist.
, der ist leider erst morgen wieder da"
D.h. es hängt von dem Tag ab an dem ich hingehe, ob ich eine brauchbare Beratung kriege
hier vor Ihren Augen
Es war nicht vor meinen Augen. Ich weiß auch nicht was der gemacht hat und ob überhaupt was gemacht werden musste. Ich weiß auch nicht, ob es dann optimal eingestellt war. Und insbesondere weiß ich nicht, ob nicht ein anderes Instrument was vielleicht beim Testen schlechter eingestellt war, eventuell besser geeignet gewesen wäre. Im Versand weiß ich das alles auch nicht, aber ich habe immerhin logistische und eventuell auch preisliche Vorteile.

Wenn ich irgendwo Beratung habe muss ich drauf vertrauen dass die was taugt. Wenn ich keine Beratung habe weiß ich dass ich keine habe.
Und ich habe eben schon genug Fälle erlebt wo ich keine gute Beratung hatte.

Trotzdem gehe ich zum Kauf hochpreisiger Instrumente in den Laden. Nur manchmal frage ich mich hinterher, warum eigentlich.
 
das ist doch eines der Themen hier im Thread, oder?
schon der Titel ist ja ziemlich unsinnig, Musik stirbt eben nicht im Laden. Das ist doch nur für die wirtschaftliche Seite relevant.
Für mich als Gitarrist hat die Musik nur ganz marginal damit zu tun, woher ich die Dinge bekomme, die ich zum musizieren gerne nutzen möchte.
 
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D.h. es hängt von dem Tag ab an dem ich hingehe, ob ich eine brauchbare Beratung kriege
Brauchbar oder nicht? So weit muss es nicht immer gehen.
Aber dass es qualitative Unterschied gibt - ja das ist natürlich gegeben.
Wenn Du in ein Tattoo-Studio gehst hat das sicherlich einen qualitativen Mindestanspruch an alle Tätowierer die dort arbeiten - trotzdem kann der eine besser, insbesondere FÜR DICH, besser sein als der andere. Solche Streuungen sind normal und in allen Bereichen gegeben.

Es war nicht vor meinen Augen. Ich weiß auch nicht was der gemacht hat und ob überhaupt was gemacht werden musste. Ich weiß auch nicht, ob es dann optimal eingestellt war. Und insbesondere weiß ich nicht, ob nicht ein anderes Instrument was vielleicht beim Testen schlechter eingestellt war, eventuell besser geeignet gewesen wäre. Im Versand weiß ich das alles auch nicht, aber ich habe immerhin logistische und eventuell auch preisliche Vorteile.

Wenn ich irgendwo Beratung habe muss ich drauf vertrauen dass die was taugt. Wenn ich keine Beratung habe weiß ich dass ich keine habe.
Und ich habe eben schon genug Fälle erlebt wo ich keine gute Beratung hatte.

Trotzdem gehe ich zum Kauf hochpreisiger Instrumente in den Laden. Nur manchmal frage ich mich hinterher, warum eigentlich.
Ist für mich zu negativ unterstellend - aber das sieht halt jeder wie er meint.
Der Vergleich zum Elektrohandel mit den unterschiedlich eingestellten Fernsehern ist da schon etwas sehr gewollt - da sind Auswahl, Absatzzahlen und ggf. Verkäufer-Provisionen sicher nicht so leicht übertragbar.
Auf die Spitze getrieben heisst das der Laden müsste vor jedem einzelnen Kunden alle Instrumente gleich gut (oder so gut wie es das jeweilige Instrument zulässt) einstellen. Wie gesagt überspitzt, aber diese Erwartungshaltung finde ich dann doch etwas hoch gegriffen.
Ja, auch vor Deinen Augen können die ggf. nur so tun als ob, gerade vor Anfänger-Augen, nicht nur wenn man es nicht sieht können die viel behaupten und wenig/gar nichts tun, da hast Du recht - aber wie geschrieben, das sieht halt jeder wie er meint
 
Von wegen "Fachgeschäft", ich habe da Sachen und Geschichten erlebt, da greifst du dir nur noch an den Kopf.
Yep, dazu habe ich auch ein Beispiel auf Lager. Hier hat ein Ibanez-Besitzer im guten Glauben seine Gitarre zu einer Neubesaitung in ein Fachgeschäft gebracht und angeblich fast 50,- Euro dafür bezahlt. Blöd nur, dass die Fachangestellten offenbar noch niemals zuvor mit einem Floyd Rose zu tun hatten... :eek2: Kein Wunder, dass die Gitarre hinterher nur noch als Dekoration herumstand, das Spielen hat - welch Überraschung - keinen Spaß mehr gemacht.

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Da kann ich auch was zu erzählen. Ein Piano Shop im Ort der groß und breit damit wirbt, auch den Service für Gitarren durchzuführen (säubern, einstellen und und und).

Meine Auftrag an den Shop:
Zwei neue Pickups einbauen, Gitarre bitte säubern, einstellen und bitte nochmal alle Lötstellen kontrollieren und bei Bedarf erneuern.


Als erstes habe ich meine Lefthand Gitarre mit neuem Sattel umgespannt als Rechtshänder Modell zurückerhalten.

Als der Fehler behoben wurde, fiel mir auf, dass die Gitarre absolut nicht gesäubert wurde. Da ich es eilig hatte, fand ich den Punkt vernachlässigbar.
Daheim ist mir dann aufgefallen, dass auch die Lötstellen nicht kontrolliert worden sind und ich dann auch ein Kabel in der Hand hatte.

Alles in allem eine Vollkatastrophe und ich bin ehrlich, da ich nicht nochmal in den Shop wollte um dort zu eskalieren, habe ich mich daheim um die Themen gekümmert, anstatt wieder zwei Wochen auf mein Instrument zu warten.
Den Techniker hatte ich zwischendurch (am Anfang) dann auch mal am Telefon und der gab mir noch seine Nummer "falls mal was ist". Ist auch eine interessante Praxis.

Fakt ist, da gehe ich nicht mehr hin und vermutlich lebt der Laden nur noch, weil nebenan eine Musikschule ist.

Im Schaufenster klebt übrigens ein "Authorized Squier Dealer" Aufkleber. Den bekommt man vermutlich, wenn man beim Vertrieb anruft..
 
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Wie gesagt überspitzt, aber diese Erwartungshaltung finde ich dann doch etwas hoch gegriffen.
Ja, das ist der Nachteil vom Überspitzen. Also vielleicht nicht überspitzen? Ist es dann immer noch hoch gegriffen?

Ist es zu viel verlangt, Anspruch und Wirklichkeit zu Deckung zu bringen? Selbst wenn man den Anspruch dafür senken muss?

Wir spielen seit Jahren auf dem Maibaumstellen der Handwerkerinnung und können uns die vollmundigen Sprüche anhören. Und dann komme ich nach Hause und sehe meine von diesen Handwerkern errichteten Wände, die auf 2 Meter 2 cm schräg sind. Oder die Dachabläufe die in der Mitte vom Dach angebracht sind und nicht da wo das Wasser hinläuft.
Ich bin gerne bereit für ordentliche Arbeit ordentliches Geld zu geben. Aber ich will nicht vereimert werden.
 
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Aber nach Befragung eine fundierte Einschätzung was gut passen könnte, das stelle ich mir schon unter qualifizierter Beratung vor
Das erwarte ich halt im Laden. Generell immer. Ob das mein Bäcker ist, der Klamottenladen oder der Musikhändler.
So wie ich beim Bäcker erwarte, dass die Verkäufer auf anhieb wissen was für Getreidesorten da im Brot stecken und ob das eher süß schmeckt oder kräftig, so erwarte ich in der Gitarrenabteilung, dass der Verkäufer weiß welche der Gitarren welche Hölzer haben, welche Mensur, dicken oder dünnen Hals und ne Vorstellung vom Klang etc pp.
Ich muss in so einen Laden gehen können und sagen "Hey, was habt ihr für Gitarren mit schmalem Hals, HSS-Bestückung und eher rockigem Klang.
Sorry, wenn der Verkäufer mir dann nicht auf Anhieb ein halbes Dutzend Gitarren hinstellen kann.. hat er einfach seinen Job nicht ordentlich gemacht.
Und im Optimalfall kann er mir noch ein paar Geschichten zum Hersteller erzählen und und und..
Und ja, ich erwarte auch, dass er ne Gitarre mit Floyd-Rose einstellen kann. Ansonsten.. geh halt irgendwas verkaufen, wofür du dich interessierst..
 
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Und dann erzählt mir der Verkäufer (Trompeter), welche Saxophonblättchen "immer gern genommen" werden. Und selbst wenn es ein Saxophonist gewesen wäre, der kann doch im Leben nicht alle Blattsorten gespielt und verglichen haben und dann auch noch wissen was zu mir passt?
Die Parameter der konkreten Situation kenne ich natürlich nicht. Aber die Info, was "gern genommen wird" bei einem Produkt, das in verwirrender Bandbreite angeboten wird (die Blätter für Holzblasinstrumente gibt es von sehr vielen Marken in jeweils unterschiedlichen Schnitten und Stärken) kann für den Käufer schon eine hilfreiche Orientierung sein.

Wenn jetzt bspw. 70% der Saxophonisten das Blatt der Firma X in Stärke Y spielen, kann es ja kein völlig untaugliches Produkt sein. Dann kann ja der Kunde ggf. noch hinzufügen, dass das Blatt für einen Anfänger sein soll, für einen bestimmten Stil, oder dass es für ein bestimmtes Mundstück besonders geeignet sein soll.

Im Versandhandel müsste ich als Unkundiger oft zunächst Rezensionen lesen, Foren konsultieren etc , um festzustellen, zu welchem Produkt die erwähnten 70% neigen.

Das ist für mich eher ein Vorteil des lokalen Fachhandels, dass sie mir einen sinnvollen "Default" nennen können, wenn der Kunde nicht weiß, mit welcher Sorte eines Produkts er nichts verkehrt macht.
 
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So ein Online-Shop (oder auch nur das Darstellen was man alles im Laden hat/verkaufen kann) bedeutet viel Arbeit und Kosten - das muss sich rechnen - wenn man das nicht beachtet geht man unter ;-)
natürlich ist das viel Arbeit. Ein kleiner Laden hat sicher nicht die Arbeit, die ein Thomann hat, mit dem Online-Shop. Thomann bietet aber nicht nur Gitarren, alle Genres werden bedient, dazu das Zubehör, Lichttechnik, eben alles, was man als Musiker sucht und braucht. Das kostet dieses Geld, die der Webdesigner für seine Arbeit bekommt.

Das rechnet sich dadurch, dass man das Angebot sehen kann, Online, wenn man zu weit wegwohnt, von dem nächsten Laden, wird man dort bestellen, was der kleine Händler nicht anbietet, vermeintlich, weil der kleine Händler sein Angebot nicht vollständig Online stellt.
Das weiss ich, weil ich in meiner unmittelbaren Nähe, diesen kleinen Händler habe. In zwei Minuten kann ich dort sein. Das vollständige Angebot ist nicht Online.

Ich persönlich gehe lieber in den Laden, das ist quasi Online 3D, but real life. Ich sehe auch, dass der kleine Laden um die Ecke, sich an den Preisen der Großen orientiert. Früher war das dort nicht so.

Heute hat man es doch einfach. Mit der Fotografie, mit der Vermarktung. Jedes halbwegs vernünftige Smartphone kann webtauglich Fotos liefern. Selbst wenn man keine eigene Internetseite hat, stellt man sein Zeug auf Insta, oder Facebook. Wenn man Null Ahnung von Fotografie hat, das Smartphone macht das schon.

Das große Sterben der kleinen Läden, hat einen anderen, aber auch diesen einfachen Hintergrund. Alle sind Online, das ist der einfache Hintergrund. Kennt ihr diese Zombies, die aus der Haustür kommen, mit gesenktem Blick auf das Gerät? Die kommen auch so wieder in die Haustür, die laufen dir auch so auf der Straße vor die Füße. Die sitzen auch so zuhause auf dem Sofa, im Bett schlafen die nicht.... Krank, total Online. Junkies.

Der andere Hintergrund ist (der eigentlich der selbe ist), diese Leute gehen nicht mehr schön essen, die bestellen Online. In Berlin fahren nur noch die Lieferandos, mit dem Fahrrad, das sind immens viele, es werden immer mehr. Deshalb will Berlin die Fahrradwege noch weiter ausbauen, für den Lieferservice :devilish:
Alles wird geliefert, das Essen, die Gitarren, Kleidung, Arznei, das ist der Zahn der Zeit. Wer Online kein Angebot hat, ist raus.

Satire? Nein, die nackte Wahrheit, der nackte Wahnsinn. Neulich waren wir unterwegs in der Natur. Eine Reiterin kam uns entgegen. Das Pferd im gelangweiltem, schlürfendem Gang, die Reiterin....ein Zombie, mit gesenktem Blick.
 
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