Deswegen hilft bei gefühlter Unzufriedenheit eigentlich nur: Boxen unter gleichen Voraussetzungen anspielen und mit der eigenen vergleichen.
...etwas OT, aber sicherlich zusammenhängend mit dem prinzipiellen Eindruck von Lautsprecherboxen in Livesituationen:
Es kommt immer wieder vor dass man mit seinem Equipment auffer Bühne steht und trotz beherztem Drehen an der Klangregelung feststellt, dass es dünn, kreischig, klapprig und blechern tönt...der Leadsound trotz heftiger Zerre dich nicht tragen will. Wenn das beim Einstellen auffällt fokussiert man sich darauf...und je mehr man das tut, desto störender wird dieser Eindruck. Das kommt vor allem bei Bierzeltgigs und in Beton-Mehrzweckhallen vor. In so nem Moment hat es mir immer geholfen auf den Klang der anderen zu hören...und siehe da - auch die Bassdrum machte nur dünn "Pfebb", die fetten Toms klangen wie kleine Joghurtbecher, Becken schrill, der Klang aus den Monitorboxen ebenso...
Es gibt einfach Bühnen die so klingen...und da hilft es nur so kurz wie möglich den eigenen Sound alleine anzuhören sondern beim Gesamtsoundcheck nochmal zu beurteilen...warum sollte in ner Situation in der alles beschissen klingt die Gitarrenanlage das nicht tun?
Nach paar Songs hat man sich daran gewöhnt und kommt dann gut durch den Gig, weil sich alles relativiert.
Schlecht ist nur, wenn man dabei nicht auf den Sound der anderen achtet, die ganze Zeit nur mit Scheuklappen sozusagen am eigen Sound leidet und nach so nem Gig denkt man bräuchte ne neue Gitarrenbox...oder vielleicht gleich mit nem anderen Amp? Waren da nicht diese Pickups die noch viel fetter klingen?
Oder prinzipiell andere Gitarren?...vielleicht die, die der Joe hat - der klingt doch auf seiner letzten Platte so geil...
Willkommen in der "Bedarfs-Falle".
Noch was hinterher wegen "Druck": wie Matzefischmann richtig schrieb, ist eine Ankopplung an der Boden wichtig für "Druck"...und eine Gitarrenbox auf nem Keyboardständer wird deshalb immer recht drucklos tönen.
Meine 2/12er steht mittlerweile auf nem großen "Spaceship" Floorboard. Damit kann ich sie (durch dessen verstellbare Füße) recht weit nach hinten kippen damit ihr Schall mit etwas Abstand sogar auf Ohrhöhe kommt, und sie ist immernoch nah genug am Boden (vorn ca. 15cm, hinten ca. 4 cm) dass die für die Tiefen wichtige Ankopplung an den Boden noch genügend da ist. Das macht zusammen mit ihrer schrägen Schallwand fast Monitorschräge...mit Beamblockern kommt das dann ausgewogen am Ohr an.
Gruß,
Bernie