PA & Feedback und Clipping Mikrofon Schadensbegrenzung

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waijs
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Hallo!

Schließt man ein Mikrofon an eine PA-Aktivbox an und dreht selbige voll auf, dann ensteht ein heftiges Feedback und Clipping, welches innerhalb weniger Sekunden oder Minuten die Schwingspule des Hochtöners beschädigt, sofern man die Lautstärke nicht abdreht. Insbesondere in preiswerteren Boxen ist bekanntlich der Limiter recht schnell überfordert. Aber wie sieht es nun aus, wenn man die Box nur zur Hälfte aufdreht (so dass sie bei weitem nicht ausgelastet ist), aber das Mikrofon über einen Vorverstärker (Preamp) voll aufdreht? Kann das Feedback und Clipping, welches dann natürlich dennoch auftritt, die Schwingspule bzw. den Hochtöner ebenfalls beschädigen, oder ist dieses Feedback/Clipping dann unbedenklich?

Ich habe diese Frage auch mal spaßeshalber ChatGPT gefragt. Der sagt folgendes:

Wenn du das Mikrofon über einen Vorverstärker (Preamp) voll aufdrehst, aber die PA-Box selbst nur zur Hälfte aufgedreht ist, dann bleibt das Feedback und Clipping grundsätzlich immer noch ein Problem – vor allem für den Hochtöner der Box. Der entscheidende Punkt ist, dass Feedback und Clipping die Verzerrung und Belastung der Lautsprecherkomponenten beeinflussen, unabhängig davon, ob die Box voll oder nur zur Hälfte aufgedreht ist.


Was passiert bei Feedback und Clipping?​


  1. Feedback entsteht, wenn der Schall aus den Lautsprechern wieder ins Mikrofon zurückgeführt wird, was zu einer Kettenreaktion führt. Das Mikrofon verstärkt das Signal immer weiter, bis die Lautsprecher übersteuert werden, was zu einem unangenehmen, oft sehr lauten Pfeifen oder Dröhnen führt.
  2. Clipping tritt auf, wenn der Verstärker das Eingangssignal nicht mehr sauber verarbeiten kann, weil es zu stark ist. Die Wellenform des Audiosignals wird „abgeschnitten“, was zu Verzerrungen führt, die auf die Lautsprecher übertragen werden. Diese Verzerrungen sind besonders schädlich, weil sie nicht nur den Klang verfälschen, sondern auch zusätzliche Wärme und Stress auf die Lautsprecherkomponenten bringen können.

Was passiert bei einem teilweise aufgedrehten Lautsprecher mit einem voll aufgedrehten Preamp?​


  • Wenn der Preamp voll aufgedreht ist, wird das Signal an die PA-Box stark verstärkt – auch wenn die Lautsprecher selbst nur halb aufgedreht sind. Das bedeutet, dass das Signal, das auf die Lautsprecher trifft, möglicherweise immer noch übersteuert wird (Clipping), auch wenn der Lautsprecher nicht auf voller Lautstärke läuft.
  • Feedback ist ebenfalls immer noch ein Risiko. Selbst wenn der Lautsprecher nicht voll aufgedreht ist, kann die Rückkopplung im Mikrofon dazu führen, dass die Verstärkung in einem Bereich liegt, der das System überlastet. Das resultierende Feedback kann den Hochtöner und andere Lautsprecherkomponenten weiterhin schädigen.

Risiken für den Hochtöner:​


  • Clipping und Verzerrungen führen dazu, dass der Lautsprecher verzerrte Signale empfängt. Insbesondere bei Hochtönern, die für hohe Frequenzen zuständig sind, können diese verzerrten Signale schnell zu Überhitzung oder physischen Schäden an der Schwingspule führen.
  • Auch wenn der Lautsprecher nicht voll aufgedreht ist, kann Feedback, insbesondere in den oberen Frequenzen, die Hochtöner überlasten. Dies passiert vor allem dann, wenn das Feedback besonders laut oder in den problematischen Frequenzbereichen der Hochtöner auftritt.

Fazit:​


  • Das Feedback und Clipping, das bei einem voll aufgedrehten Mikrofon und einem halb aufgedrehten Lautsprecher auftritt, kann ebenfalls den Hochtöner beschädigen, da das Signal auch bei niedrigerer Lautstärke immer noch verzerrt oder übersteuert wird.
  • Ein Limiter in der PA-Box kann helfen, das Clipping zu begrenzen, aber er ist bei hoher Verzerrung oft schnell überfordert – besonders bei preiswerteren Lautsprechern. Um Schäden zu vermeiden, solltest du sowohl die Lautstärke des Mikrofons als auch der PA-Box in einem sicheren Bereich halten und darauf achten, dass Feedback frühzeitig unterdrückt wird (z.B. durch gezielte Mikrofonplatzierung oder Nutzung von Anti-Feedback-Technologien).

Ein „sanftes“ Feedback (geringe Lautstärke, weit entfernt vom Mikrofon) stellt weniger eine Gefahr dar, aber starkes oder dauerhaftes Feedback in hohen Lautstärken kann langfristig durchaus Schäden verursachen.

Ist das alles so korrekt?
 
Es ist Jacke wie Hose, auf welche Art und Weise Pegel X erreicht wird, ab dem das Mikro koppelt. Allerdings kann das feedback umso krasser weden, je mehr headroom im System ist.

Da der Hochtöner an - meist thermischer - Überlastung stirbt, ist es egal, wie es zu der Überlastung kommt.


Merke: Feedback/clipping ist NIE unbedenklich. Allerdings hält es eine gute Box aus, wenn's mal pfeift und i.d.R. unternimmt man ja umgehend was gegen das Feedback (und sei's nur, daß man das Mikro weg zieht) und läßt es nicht lange vor sich hin pfeifen... ;-)
 
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Hallo waijs,

"Boxen halb aufdrehen" liest sich wie der weit verbreitete Irrglaube, dass mit zudrehen der Verstärker-Potis die Leistung vom Verstärker reduziert wird. Dem ist nicht so! Es wird lediglich die Eingangsempfindlichkeit verringert. Wird, wie von der onk erwähnt, einfach ein stärkeres Signal in den Verstärker gegeben, kann der trotzdem seine volle Leistung liefern.

Grüße
 
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Das stimmt, allerdings kommt es bei aktiven Boxen mit eingebautem Limiter dann darauf an, wo der im Signalpfad hängt und was der sonst so für Einstellungsmöglichkeiten bietet.
Da kann dann "halb aufdrehen" zwar das Koppeln nicht verhindern, aber u.U. die Lautstärke des voll eingeschwungenen Feedbacks reduzieren und somit die Gefahr für die Hochtöner reduzieren. Nämlich dann, wenn -vereinfacht gesagt- das Volumepoti an der Box nach dem Limiter kommt.
 
Wobei mir persönlich es egal ist wie und wo der Limiter genau sitzt. Wenn die Box ungemütlich zu tönen beginnt, spätestens dann weiß ich dass es ihr zu viel wird und ich dreh einfach das Eingangssignal zurück. Sich darauf verlassen, dass die Sicherungsmaßnahmen eh einen guten Job machen, ist nicht mein Ding. Ich fahre mein Auto auch so, dass z.B weder ABS noch Traktionskontrolle ansprechen. Vielleicht weil ich auch mit Technik gelernt habe, die diesen sog. Sicherheit-Schnickschnack noch gar nicht hatten. Da musste dafür das Hirn herhalten.
 
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Schließt man ein Mikrofon an eine PA-Aktivbox an und dreht selbige voll auf, dann ensteht ein heftiges Feedback und Clipping,
Das ist nicht meine Erfahrung. Wenn man einen mikrofonpegel in eine Endstufe schickt reicht die Verstärkung normalerweise nicht aus um den Lautsprecher zum pfeifen zu bringen. Zumal Kondensator-Mikrofone ausscheiden.

Ansonsten ist es einfach Physik. Wenn dein hochtöner durch die vorverstärkung soweit begrenzt wird, dass keine thermische Überlastung stattfindet, dann wird er das aushalten (also vor allem „große“ Systeme). Ansonsten stirbt er halt irgendwann wenn die Grenze überschritten wird. Es hängt also wie so oft vom Einzelfall ab. Mein lieblingsspruch in der Tontechnik: kommt drauf an
 
... Wenn man einen mikrofonpegel in eine Endstufe schickt reicht die Verstärkung normalerweise nicht aus um den Lautsprecher zum pfeifen zu bringen...

Ja, aber moderne Aktivboxen der Budget-Klasse haben oft einen Verstärkungsbereich, der auch für dynamische Mikros ausreicht. Wenn man also DIE voll aufdreht, dann hat man den Salat. Für Endstufen und Aktivboxen klassischer Bauart (also nur für Line-Pegel) gilt das nicht, was sich ja mit Deiner Erfahrung deckt.
 
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Ach ja, daran hab ich nicht gedacht. Stimmt natürlich, in den aktuellen Aktivlautsprechern sind oft Mikrofonvorverstärker mit verbaut.
 
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Schlimm sind die aber, wenn man da direkt mit dem Regler von Line auf Mic wechseln kann wie exemplarisch bei der Behringer B108D
1753291321550.png


Da lob ich mir die Lösungen wie bei der B-Hype
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Obwohl optimal wäre es wenn der Schalter etwas versenkt ist, damit man ihn ohne Werkzeug nicht einfach verstellen kann.
 
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Hallo zusammen,

Dumm nur, wenn vom Musikverein seit dem letzten Auftritt zwischenzeitlich eine Aktivbox den Input auf Mikro-Empfindlichkeit umgestellt hat, weil die von denen eben so standalone benutzt wurde.

Beim nächsten Auftritt wieder mit Mischpult: gottseidank habe ich es schon beim Einstecken gesehen. Hätte zumindest kurz mal böse Töne gegeben.

Aber da hat mir meine jahrzehntelange Routine geholfen, wirklich alles vor dem Einschalten zu kontrollieren.
Ich möchte nicht riskieren, durch Unachtsamkeit was zu schrotten. Die Hochtöner nehmen es durchaus übel.

Auf einen Limiter als alleinigen 100% Schutz würde ich mich nie verlassen.
Norbert
 
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Hier:
gibt es einen ähnlichen Thread des gleiche TE!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Dumm nur, wenn vom Musikverein seit dem letzten Auftritt zwischenzeitlich eine Aktivbox den Input auf Mikro-Empfindlichkeit umgestellt hat, weil die von denen eben so standalone benutzt wurde.
Stimmt :D. habe ich auch schon erlebt. Bei manchen mit DSP und Drück/Dreh Encodern muss es auch im Menü umgestellt werden.

Darum habe ich den Main Fader und main Auxe am Pult immer ganz unten bei der Inbetriebname.
Dann gebe ich ein Konservensignal aufs Pult und ziehe den Main Fader und Auxe vorsichtig ein Stückchen hoch.
Dann merkt man schnell wen die Aktivbox(en) noch auf Mic stehen und es vergessen wurde umzuschalten. Passieren (kaputtgehen) tud mit der Methode auch nichts.

Oft hörst Du es aber auch schon beim Einschalten der Aktivbox. Wenn es viel mehr als sonst rauscht werde ich immer skeptisch und schau da nochmal nach.
 
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