Steinberg UR22 mkII als reinen Mikrofonvorverstärker nutzen?

Mick Rütter
Mick Rütter
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Moin moin,

in meinem Windows-11-PC werkelt eine RME HDSPe AiO, die als Soundkarte in der DAW funktioniert. Das (per USB-Anschluß stromversorgte) Steinberg UR22 mk2 benötige ich also ausschließlich als Mikrofonvorverstärker. Das Mikrofon habe ich an den XLR-Eingang des Steinberg-Interfaces angeschlossen. Nun möchte ich das dort vorverstärkte Mikrofonsignal hinten am Line-Out-Ausgang des Steinberg-Interfaces abgreifen, ohne letzteres als Soundkarte in die DAW eingebunden zu haben (denn dort ist ja bereits die RME-Soundkarte). Geht das?

Mit einer ähnlichen Frage habe ich bereits gegoogelt und die Google-AI hat geantwortet, der Kopfhörerausgang sei für ein Monitoring des Mikrofons geeignet, ich könne für meine Zwecke also den Kopfhörerausgang des Steinberg-Interfaces nutzen. Von Line-Out war dort keine Rede. Frage ich Google speziell nach dem Line-Out-Ausgang, bekomme ich keine konkrete Antwort. Deshalb hier nun meine Frage: ist das Mikrofonsignal an den Line-Out-Ausgängen des Steinberg-Interfaces abgreifbar, wenn letztere nicht als Soundmodul in der DAW genutzt wird?

Beste Grüße
Mick
 

Gemini 2.5 Pro:​

Zusammenfassung: Steinberg UR22 als Preamp für die RME-Karte in Ihrer DAW​

Das Grundprinzip deines Aufbaus ist die saubere Trennung der Aufgaben: Das Steinberg-Interface arbeitet als reines analoges Werkzeug, während die RME-Karte die alleinige digitale Schnittstelle für deine DAW bleibt.

1. Die Rolle des Steinberg UR22 mkII (Der Vorverstärker)

  • In deinem Setup ist das UR22 nicht die Soundkarte für die DAW. Seine einzige Aufgabe ist es, das schwache Mikrofonsignal aufzubereiten.
  • Es wird per USB nur mit Strom versorgt. Die digitalen Audiofunktionen über USB werden von der DAW komplett ignoriert.
  • Mit dem GAIN-Regler stellst du den Aufnahmepegel ein.
2. Die Rolle des Line-Out (Die entscheidende Brücke)

  • Der Line-Out ist der wichtigste Ausgang für dein Vorhaben. Er gibt das reine, vorverstärkte analoge Signal mit Line-Pegel aus.
  • Dieses Signal wird durch die interne Direct-Monitoring-Funktion des UR22 erzeugt.
  • Voraussetzung: Der MIX-Regler am UR22 muss auf INPUT stehen, damit nur das Mikrofonsignal und kein Signal vom Computer an den Line-Out gesendet wird.
  • Der Line-Out wird direkt mit dem Line-In deiner RME-Karte verbunden.
3. Die Rolle der RME HDSPe AIO (Die Haupt-Soundkarte)

  • Dies ist die einzige Soundkarte, die deine DAW kennt und aktiv nutzt.
  • Sie empfängt das fertige analoge Line-Signal vom Steinberg-Interface an ihrem Eingang.
  • Sie ist für die hochwertige Analog-Digital-Wandlung zuständig, damit die DAW das Signal verarbeiten kann.
4. Die Rolle der DAW (Die Software-Zentrale)

  • Deine DAW kommuniziert über den ASIO-Treiber ausschließlich mit der RME-Karte.
  • Damit wird die "Eine-Soundkarte-Regel" perfekt eingehalten. Aus Sicht der DAW existiert das Steinberg-Gerät nicht; sie sieht nur ein Audiosignal, das an einem der Eingänge der RME ankommt.
Der finale Signalweg lautet also:

Mikrofon → Steinberg-Preamp → Direct MonitoringLine-Out (analog) → RME Line-In → RME A/D-Wandler → DAW (digital über ASIO)
Dieser Aufbau ist technisch sauber, stabil und eine gängige Praxis, um die hochwertigen Preamps eines Interfaces zu nutzen, ohne es als Haupt-Soundkarte einbinden zu müssen.
 
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Dieser Aufbau ist technisch sauber, stabil und eine gängige Praxis, um die hochwertigen Preamps eines Interfaces zu nutzen, ohne es als Haupt-Soundkarte einbinden zu müssen.
Es fehlt leider die Angabe, ob die UR22 ohne Initialisierung überhaupt eine Sound-Ausgabe macht.
Die Mehrzahl von USB Soundkarten hat dieses „stand-alone“ feature nicht. ;)
 
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Es fehlt leider die Angabe, ob die UR22 ohne Initialisierung überhaupt eine Sound-Ausgabe macht.
Jo, wenn das Steinberg entsprechend physisch vorliegt, könnte der TE das ja einfach mal testen :)
Wie soll das Interface in dem Aufbau denn bestromt werden, doch über den Rechner (dann findet u.U. die Initialisierung als Compliant Device einfach schon statt) oder per externem Netzteil?
 
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könnte der TE das ja einfach mal testen
Ja, ja, wo sind die Zeiten hin als man so etwas einfach mal probiert hat?

Ich hatte mal so ein kleines Presonus Firewire Interface, bei dem die Firewire Schnittstelle irgendwann zerschossen war. Als Mic Preamp machte es aber dennoch den Job auch wenn das nirgendwo dokumentiert war.
 
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Ich benutze sogar manchmal dies olle Ding als batteriebetriebenen Mikrofonvorverstärker (und Phantom-Spannungs-Lieferant) in der Direct-Monitoring Einstellung. Wenn dass das UR auch kann, braucht es nur Stromversorgung.

 
Ok, cool. Danke allen für die Antworten. ❤️ Habe gefragt statt zu probieren, da ich erstmal wissen muß, welche Kabel die richtigen sind: die für Line-Out oder doch das für den Kopfhörerausgang und da ich erst dann die Kabel besorgen wollte. Was ist übrigens mit "Initialisieren des UR22" gemeint? Der neueste Treiber ist installiert und wird von den DAWs auch erkannt. Ist das Gerät dann "initialisiert"? 🤔 Ich vermute mal, daß ja. Oder?
 
Der neueste Treiber ist installiert und wird von den DAWs auch erkannt. Ist das Gerät dann "initialisiert"? 🤔 Ich vermute mal, daß ja. Oder?
Das ist der Standard-Fall und (logischerweise) ist das Gerät dann initialisiert, idR auch mit den entsprechenden Signalwegen, die man ggf vorher festgelegt/variiert hat.

Betriebssystem und DAW haben das Interface „gesehen“.

Bei der geplanten Anwendung ist das aber nicht vorgesehen, und in der o.g. Chat-Bot Beschreibung wird vorausgesetzt dass der analoge Teil des IF automatisch „ansprechbar“ ist.
Genau das ist bei vielen IF nicht der Fall. Vereinfacht gesagt werden die Ein/Ausgänge elektronisch (programm-gesteuert) geschaltet und ohne (Software)Verbindung zum Rechner geht da gar nichts rein oder raus.
Das ist von aussen uU schwer durchschaubar, manche IF verhalten sich tatsächlich wie ein analoges Mischpult, andere haben autonome Programme an Board (zB Motu), aber die Mehrzahl braucht die og „Software-Initialisierung“, dh mindestens das Betriebssystem muss mit dem IF kommuniziert haben.

In deinem Fall ist es vermutlich unproblematisch, wenn du das IF erkennen lässt und es später in der DAW einfach nicht benutzt.
 
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Es funktioniert! Vielen Dank Euch für Ratschläge und Hilfe! :love:
 
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