Nach weiterem Herumprobieren scheint es mir so, dass, auch wenn die Sattelhöhe über den hier empfohlenen 0,1 mm am ersten Bund liegt,
der Sattel an sich doch nicht das Problem sein kann.
Da ein normal mit den anderen Fingern gegriffenes F am 1. Bund nicht sharp ist (also höchstens kurz im Moment des stärkeren Anschlagens, aber das gilt ja für alle Töne, weil das Plek die Saite kurz biegt, danach beim Klingen ist das F in-tune).
Der Daumengriff hingegen ist fast immer sharp, erst ab dem 5. Bund auf der E-Saite (=A-Dur in F-Shape) nicht mehr. Ich vermute also, dass ich irgendwie in den untersten Lagen stets mit dem Daumen die Saite leichte bende (und/oder der Daumen eben stärker drückt), egal, wie ich die Hand halte.
Das muss so wenig sein, dass ich das "Bending" mit bloßem Auge oft gar nicht sehen kann, was es noch schwieriger macht, es zu bemerken, wenn ich es nicht mit Stimmgerät üben würde.
Wenn ich die Hand mal so gedreht bekomme, dass die mit dem Daumen gegriffene Note nicht sharp ist, bekomme ich die anderen Finger nicht mehr aufs Griffbrett.
Es ist nun wahrlich nicht das erste Mal, dass ich Daumengriffe verwende, und auf meinen anderen Gitarren war es nie ein Problem - sonst wäre es mir schon früher aufgefallen. Allzu oft verwende ich sie jedoch auch nicht.
Vielleicht würden 010er-Saiten hier helfen, weil sie ja etwas schwieriger zu benden sind (nicht nur schwerer runterzudrücken) und somit dem Daumen mehr Widerstand bieten sollten. Solange eben 010er-Saiten nicht noch höher im Sattel säßen.
Hin wie her, da die normal mit dem Zeigefinger gegriffenen Noten in denselben Bünden korrekt sind, erschiene mir ein Abfeilen-Lassen des Sattels jetzt doch riskant (auch, wenn der Fachmann es macht).
Zumindest, solange ich auf 009er-Saiten bleibe - was ja nach letztem Stand die Empfehlung hier war.
Viel Zeit ins Training des Daumengriffs zu stecken lohnt sich jetzt für mich jedoch auch nicht. Es ist mir wie gesagt nur aufgefallen, weil die Strat jetzt eben die "Bryan Adams-Klampfe" sein sollte und er und Keith Scott offenbar das F-Dur in "It's Only Love" als Daumengriff spielen. Normal gegriffen klingt es jedoch ganz genauso (bzw. man lässt das A auf der G-Saite im 2. Bund einfach mute, damit es ein Power Chord wird, aber halt über alle Saiten). "Korrekte" Technik ist der Daumengriff ja eigentlich eh nicht, meist wird ja eher dazu geraten, ihn wie in der Klassik hinter dem Griffbrett zu lassen. D/F# mit Daumen ist im Vergleich noch etwas nützlicher und der ist auch nicht so schnell sharp bei mir.
Zu guter Letzt:
Wenn man eine andere Messmethode für die Sattelhöhe anlegt, die ich auf YouTube gefunden habe - nämlich
ohne Greifen am dritten Bund, einfach nur so, wodurch der Raum zwischen Saite und Bundkrone natürlich größer sein darf -
wird nämlich zwischen .015 und .020 Zoll (0,38 - 0,5 mm OHNE Greifen am dritten Bund) vorgeschlagen, und genau das liegt bei meiner Strat vor.
Hier ein komplettes Strat-Setup-Video:
View: https://youtu.be/2QsomaNW_8w?si=BKAkmyej82Ghv4Vp
Bezüglich der Frage, wie weit die zwei vorderen Schrauben des Stegs reingedreht werden sollen: Ich habe jetzt in vielen anderen Foren geschaut, und es scheint viele Spieler zu geben, die die vorderen Schrauben doch ganz reindrehen. Das Two Pivot-Vibrato wurde diesbezüglich auch als "idiotensicher" bezeichnet.
Klar, klassische Fender-Einstellung ist anders - da müssen die vorderen Schrauben den Steg vom Korpus wegheben. Aber ich bin es von meiner Pacifica jetzt einmal so gewohnt, dass der Steg anliegt, und sehe ehrlich gesagt nicht, was es in dem Fall für einen Unterschied macht, ob die vorderen Schrauben nun ganz reingedreht sind oder nicht. Denn wenn der Steg hinten ganz anliegt, ist er ja nur an parallel, wenn er das auch vorne tut - sonst würde er leicht nach hinten geneigt sein, wenn ich die vorderen Schrauben etwas rausdrehe (oder knapp über der Korpusdecke schweben und damit noch stärker dagegen vibrieren können).