Vox AC 4 TV defekt!?

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eurojo
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Hallo zusammen,

ich habe den o.g. Amp gebraucht erstanden und hatte nach dem ersten Probespielen das Gefühl, dass der Kollege sehr flach und spitz klingt, sehr schnell verzerrt und jenseits der 12Uhr schon fast in ein Distortion / Fuzz geht (auch mit Single Coils) und der Tone-Regler nicht so wirklich funktioniert, ähnlich wie in diesem Thread bzw. außerhalb des MB hier. Da die Threads sehr alt sind und die Lösung lautete:

"Nimm die Garantie in Anspruch und schick ihn zurück"

aber keine wirkliche Ursache genannt werden konnte und es somit auch keine Reparatur-Lösung gab, haben mir diese Threads nicht weitergeholfen.🫤

Deshalb habe ich mich auf die Suche nach einem Service Manual gemacht und es hier gefunden. Also habe ich den Amp mal aufgemacht und die Widerstände und die angegebene Spannungen gemessen und bei den Kondensatoren geprüft, ob sie Durchgang haben (Kapazitäten kann ich leider nicht messen). Die Masse habe ich auch auf Durchgang geprüft - alles i. O.

Bei den Kondensatoren habe ich keinen Durchgang feststellen können.

Die gemessenen Spannungswerte in grün:

Vox_AC4TVH_SpannungMesswerte.png

Die Messwerte für die Widerstände:

Vox_AC4TVH_WiderstaendeMesswerte.png


An den Messergebnissen kann ich erstmal nichts massiv problematisches finden; die "hohen" Spannungen rund um die Vorstufenröhre finde ich etwas seltsam 🤔.

Ich habe die Gitarre nach dem Messen nochmal an den Amp gesteckt und probiert. Das Grundproblem bleibt weiterhin bestehen, aber wenn ich den Volume-Regler über 12 Uhr bewege, setzen plötzlich die tiefen Frequenzen ein; das Tone-Poti funktioniert und der Amp klingt ganz okay - zerrt halt wie die Sau. Und im 4 Watt - Modus fängt der Kollege an zu pfeifen, wenn man das Tone-Poti nach rechts dreht. Im nachfolgenden Video kann man am besten erkennen, was ich meine.




Ich bin der Meinung, dass dass nicht so sein sollte. In diesem Repair-Video kommt zum Schluss auch ein Soundcheck und der hört sich anders an als bei mir...

Das Pfeifen kommt mir kurz nach 12Uhr zu plötzlich und verschwindet auch wieder, sodass ich das als Feedback zur Gitarren ausschließe - klingt auch eher so, als kommt das aus der Elektronik und nicht aus dem Speaker. Die beiden Röhren habe ich auch mal ausgetauscht - das Problem bleibt jedoch.


Hat jemand eine Idee, woran das liegen kann, dass der Amp:

a) so plötzlich den vollen Frequenzumfang liefert, wenn man mit dem Volume über 12Uhr geht?
b) schon so zeitig anfängt zu zerren?
c) das Pfeifen anfängt, wenn das Tone-Poti über 12Uhr bewegt wird?

Ich habe die Kondensatoren C3, C4 und C5 im Verdacht, weil sie im Signalweg von Tone-Poti zur Röhre hängen, aber ich will die nicht "wild" tauschen (C2 und C6 sind übrigens nicht verbaut / weggelassen, auch in dem Amp aus dem Repair-Video)


Vielen Dank und Viele Grüße,

Johannes
 
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Baue mal die Sicherung FS1 aus und muss R10 und R11 noch einmal. Dann sollten die Werte auch den Vorgaben entsprechen.

Wenn Du hast, bau testweise eine neue Vorstufenröhre (ECC83 kompatibel) ein. Ansonsten, klopf diese mal im Betrieb ab wegen der Mikrofonie. Dazu den Radiergummi an einem Bleistift benutzen. Nichts hartes ... und Vorsicht, wegen den hohen Spannungen. Die Gitterspannung am Anschluss BG mit 3,5 V wären für mich auch ein Ansatzpunkt ... ist der Spannungwert so ok?
 
Danke für die schnelle Antwort @boisdelac !

um die beiden Widerstände R10 und R11 mach ich mir jetzt keine so großen Sorgen -> da die beide 100Ohm haben sollen und parallel hängen, sollte das mit den 49,5Ohm = ca. 0,5 * 100Ohm so ziemlich genau dieser Parallelschaltung entsprechen. Mess ich aber gerne heute Abend nochmal mit ausgebauter FS1.

Die Röhren hatte ich schon mal getauscht, auch beide einzeln. Das Problem ließ sich dadurch nicht beheben.

Wodurch könnten denn die relativ hohen Spannungen an der ECC83 entstehen?
 
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(C2 und C6 sind übrigens nicht verbaut
Hi,
diese Aussage über C6 irritiert mich. Falls er weggelassen wird, dann dürfe die Schaltung nicht funktionieren, da ansonsten das Signal nicht auf das Gitter der 2. Röhre kommt.
Und falls er gebrückt ist, würde das Lautstärkepoti die Gittervorspannung der 2. Röhre beeinflussen.
 
Grund: Berichtigung
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Wenn man den Strom durch R19 ausrechnet, ist er ca. 30% höher als nominal, das finde ich ein bisschen viel,
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... m.E. ist iwo in der Kathodenbeschaltung was faul, da musste wohl mal auf Verdacht die Komponenten durchtauschen.
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Hast Du ein Oszilloskop zur Verfügung ?
 
Hi,
diese Aussage über C6 irritiert mich. Falls er weggelassen wird, dann dürfe die Schaltung nicht funktionieren, da ansonsten das Signal nicht auf das Gitter der 2. Röhre kommt.
Und falls er gebrückt ist, würde das Lautstärkepoti die Gittervorspannung der 2. Röhre beeinflussen.

Hier mal ein Bild von der Innenansicht des Amps:

Klick
C6 sitzt direkt hinter dem rechten Poti.

bei mir ist dieser Platz leer und auch auf der Rückseite nicht gebrückt, so wie auf diesen Bildern:

Klick
Klick
und auch in dem Video

Das Teil tönt trotzdem :oops:
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Wenn man den Strom durch R19 ausrechnet, ist er ca. 30% höher als nominal, das finde ich ein bisschen viel,
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... m.E. ist iwo in der Kathodenbeschaltung was faul, da musste wohl mal auf Verdacht die Komponenten durchtauschen.
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Hast Du ein Oszilloskop zur Verfügung ?

Nee, leider habe ich kein Oszi...
 
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Da würde ich dann mal auf der Platine nachverfolgen wie das Signal zum Gitter der 2. Röhre gelangt.
 
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C6 muss überbrückt sein sonst ist das Gitter der 2. Triode offen.
Für mich ist C5 der Hauptverdächtige - wenn der auch nur ein bisschen DC durchlässt, passieren komische Dinge:)
Bau den mal aus und mess den mit einem Ohmmeter! nach, ob der einen messbaren Widerstand hat. Oder noch besser, löte das Beichchen, dass an R1 geht ab und messe mit dem Multimeter gegen Masse. Da darf keine Spannung zu messen sein.
 
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Okay, ich werden dem C6 mal auf den Grund gehen.

Wie gesagt, der Platz ist auf der Platine leer und die Kontakte auf der Rückseite nicht miteinander verbunden. Wenn der C6 überbrückt ist, dann irgendwo anders auf der Platine. Schau ich heute Abend nach. 👀

Den C5 werd ich mir ebenfalls nochmal nach Empfehlung von @harrymudd näher angucken👀

Vielen Dank euch beiden schonmal für den Input @nasi_goreng & @harrymudd
 
Wenn der C5 DC durchlässt, würde das auch den erhöhten Strom durch R19 erklären. Und die Koppelkondensatoren sind wie Bremsbeläge beim Auto, ab und an müssen die neu ;)
 
Ich habe jetzt gemessen:

R10 und R11 zeigen auch mit ausgebauter FS1 jeweils 49,5Ohm

Der C5 zeigt keinen Durchgang und ausgebaut einen nicht messbar großen Widerstand (im 2M-Messbereich immer noch keinen Wert).

Den C6 habe ich gefunden, aber nicht dort, wo er auf der Platine sein soll:

IMG_1064.jpeg


Der Weg ist auch nachvollziehbar von den beiden Schleifern und an das Gitter..

Ich seh grad keinen so richtigen „Defekt“.
Vorstufenröhre hab ich auch nochmal gewechselt - keine Veränderung im
Verhalten.


Okay, man kann den Amp betreiben, aber mit dem Volume vor 12 Uhr klingt der Amp klirrig und tut richtig weh in den Ohren. Das
Tone-Poti ist auf Linksanschlag und trotzdem klingelt es in den Ohren… 🥴
Das Tone-Poti ist praktisch wirkungslos - das Tone-Poti der Gitarre wirkt da Wunder 😳

Ab Volume auf 12 Uhr kommt plötzlich ein massiver Schub an Bässen und der Kasten fängt das Zerren an wie blöde. Und dann wirkt auch das Tone-Poti - aber selbst da ist es für mich nur erträglich mit dem Tone auf Linksamschlag.

Schön isses nicht …
 
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Ablöten und ein Widerstandsmessgerät von je einem Außenanschluss zum mittleren Anschluss (Schleifer) des Potentiometer anschließen und dann am Poti drehen und das Messgerät ablesen. Und dann den anderen Außenanschluss zum Schleifer messen.
 
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😮 im Ernst?
Ist das der Plan?


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Kein Wunder der tonestak ist abschaltbar, der treblebleed ist fehl am Platze und die Bauteilewerte sind sehr verwirrend.
Also den C20 raus!
Den swich sw1A auf cool
R16 halbieren auf 470k
Und R14 auch auf 50k , R17 auf1,2k und/oder den master Poti auf 500k Erhöhen .
Dann dürfte es vielleicht passen, die Kondensator Werte sind mit 100n extrem Fett, macht normalerweise nix , brummt höchstens besser oder ist der AMP für Bass?
Siehe Tabelle im Datenblatt.

Als hätte sich ein Anfänger ausgetobt, frei nach dem Motto hauptsache katodenfolger.
 

Anhänge

  • Datenblatt ECC83 Telefunken.pdf
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Entschuldige bitte @HIFI-KILLER , das ist der falsche Plan. Der AC4 hat nur eine ECC83 und eine EL84 eingebaut.
 
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Aha der obere das ist auch Schwachsinn mit R12 auf diese Elko Konstruktion und den geteilten katodenwiderständen gegengekoppelter Kurzschluss .
Das dürfte aber nicht der Fehler sein.
Ist nur sinnfrei.
Diese verschachtelte Tone und Lautstärke Schaltung könnte der Fehler an sich schon sein, ich zeichne mir das mal um.
 
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Der C5 zeigt keinen Durchgang und ausgebaut einen nicht messbar großen Widerstand (im 2M-Messbereich immer noch keinen Wert).
Wenn du mit einem Multimeter gemessen hat könnte es aufgrund der niedrigen Messspannung sein, dass du einen Defekt gar nicht erkennst.
Du könntest aber mal nachmessen ob im Betrieb am C5 auf der Seite die zum C4 geht Gleichpannung gegen Masse anliegt.
Desweiteren würde ich Nachmessen ob sich die Arbeitspunkte (Spannungen an den) Vorstufenröhren bei Betätigung der Potis ändern.

Da du es ja schon gemacht hast gehe ich davon aus, dass dir die Gefahren bei Messungen an offenen Röhrenverstärkern bewusst sind und Du weißt was du tust.
Wenn nicht, Finger weg!
 
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Das ist doch klar oder? Den schleifkontakt des Tone Potis ab trennen und zwischen den Widerstand R1 und Masters-Volumen löten und hurra es funktioniert.
Der Tonepoti sollte wohl gleichzeitig auch als treblebleed wirken? Den kann man immer noch einbauen, fals man den brauchen sollte.
Warum machen die sowas?

Sollte am Lautstärke Poti nicht auf Null gedreht werden können, fehlt Masse, das verstäkt natürlich den Effekt der gegenseitigen Beeinflussung.

Klanglich zu viel Bass? Dann katodenelkos der ECC 83 gegen 100nf tauschen

Es wird zwar auch weiterhin mit der 12 Uhr Stellung zerren, da kann man entweder die Verstärkung V2 zurück nehmen oder einen Vorwiderstand noch vor die Endröhre setzen.
Oder eine Gegenkopplung einbauen, damit das Katodenwiderstandselkokonstrukt Sinn ergibt, einen der beiden Elko entfernen.
Auch gehen mir zu viele Kondensator auf Masse und Plus , Schwingneigung? Oder eher warum nicht?
Ein defekt liegt also nicht vor, eine ganz normale fehlkonstruktion.
 
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