(Sopran)Höhe beibehalten

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Hallo ihr Lieben,

bin mir jetz nicht sicher, ob ich hier richtig bin oder das eher bei Gesangspraxis posten sollte, ich schieß einfach mal los. :D

Nach zwei Jahren im Sopran singe ich nun im Alt und es macht mir auch Spaß und ich krieg das mit den tiefen Tönen auch ganz gut hin, auch wenns noch etwas ungewohnt ist und ich mir die "ungewohnten" Töne erst noch "einprägen" muss. Nur habe ich aber die Befrüchtung, dass mir durch das Alt singen evtl. die Höhen verloren gehen könnten. :gruebel: Ist diese Angst begründet? Wenn ja, wie kann ich dem gegensteuern? Was gibts da für Übungen um die Höhen "geschmeidig" zu halten und wie öft die Woche sollten/müsste ich an den Höhen arbeiten damit sie sich nicht "zurückbilden" (sorry mir ist kein besseres Wort dafür eingefallen :D )? Habe mir schon überlegt, ob ich mir nicht nen zweiten Chor oder acapella Gruppe oder so suche, wo ich dann den Sopran singe. Weil ich sing eben beides gern und so könnte ich beide Stimmlagen "trainieren", aber weiß nicht ob ich das zeitlich hinbekommen würde...

Freu mich auf eure Tipps :)

LG bloody midnight
 
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Warum singst du im Alt?
 
Nach zwei Jahren im Sopran singe ich nun im Alt und es macht mir auch Spaß und ich krieg das mit den tiefen Tönen auch ganz gut hin, auch wenns noch etwas ungewohnt ist

Die Frage die man zuerst stellen sollte: warum nach 2 ganzen Jahren dieser Wechsel? Hattest du (Höhen-)Probleme im Sopran oder hat dich der Chorleiter in den Alt gesteckt weil dort gerade Sängerinnenmangel herrscht? Letzteres wäre ganz schlecht, sofern du ein (echter) hoher Sopran bist. Kennst du deine Stimmlage überhaupt?

Nur habe ich aber die Befrüchtung, dass mir durch das Alt singen evtl. die Höhen verloren gehen könnten. :gruebel: Ist diese Angst begründet?

Ja. Höhe ist etwas das trainiert und gepflegt werden will. Wenn man ausschliesslich und auf längere Dauer nur noch im unteren Bereich singt, kann oben sehr wohl was verloren gehen. Ich kenne Chorsängerinnen die (garantiert) Sopran wären, aus welchen Gründen auch immer aber seit längerer Zeit im Alt singen und jetzt bereits bei einem e'' ins Trudeln kommen!


Wenn ja, wie kann ich dem gegensteuern? Was gibts da für Übungen um die Höhen "geschmeidig" zu halten

Hast du keinen GL, der dir auf dich zugeschnittene Übungen empfehlen kann?
Ansonsten würde ich da am ehesten mal mit koloraturartigen Übungen beginnen. zB. schnelle Läufe in die Höhe und wieder zurück und die Höhe dabei nicht zu lange halten wollen sondern nur antippen. Alles immer leicht nehmen, ja nie mit Druck singen. Und immer nur gerade soweit rauf wie es locker geht, dabei auch die momentane Tagesform berücksichtigen. Und mit diesen Übungen immer im tiefen Bereich deiner Stimme beginnen und gemählich (will heissen in Halbtonschritten) raufgehen. Und dazwischen überhaupt immer mal wieder eine Übung für die Tiefe einflechten (man sollte nie einseitig nur auf Höhe oder nur auf Tiefe trainieren!)
Wenn dann in solchen Übungen die Höhen locker-flockig kommen, kannst du auch mal Übungen machen, wo die hohen Töne etwas gehalten werden, selbstverständlich auch hier nur soweit wie es bequem und ohne Druck geht. Und nie solltest du nach den Übungen eine belegte Stimme haben oder sogar heiser sein. Wenn das passiert sofort einen Gang zurückschalten, dh. beim nächsten Mal üben weniger hoch rauf.

und wie öft die Woche sollten/müsste ich an den Höhen arbeiten damit sie sich nicht "zurückbilden"

Falls du bis jetzt keine Selbständig-Üben-Erfahrung hast, wären kurze Übeeinheiten möglichst oft vermutlich am besten, also zB. täglich eine Viertelstunde.

Weil ich sing eben beides gern

Das sollte im Prinzip aber nicht das Kriterium sein! Klar kannst du für dich selber mal was höhergelegtes und mal was tieferes singen, wenn es dir Spass macht und solange alles ohne Ermüdungserscheinungen möglich ist.

Aber dauerhaft im Chor im falschen Register zu stecken ist nicht gut und kann mit der Zeit sogar zu Stimmschäden führen.
 
Habe mir schon überlegt, ob ich mir nicht nen zweiten Chor oder acapella Gruppe oder so suche, wo ich dann den Sopran singe. Weil ich sing eben beides gern und so könnte ich beide Stimmlagen "trainieren", aber weiß nicht ob ich das zeitlich hinbekommen würde...

Du kannst beides singen und fühlst Dich in beiden Stimmen wohl? Weißt Du, ob Du Sopran oder Alt bist? Oder bist Du evtl Mezzo? (ich erinnere mich gerade nicht, falls es hier schon einmal Thema war :) ) Warum hast Du Dich denn in den Alt gesetzt jetzt?

Ich sehe das hier etwas anders als Tonja. Da Du in einem Laienchor bist und soweit ich mich erinnere die Anforderungen ähnlich waren wie in meinen Chören, könntest Du imho als Mezzo oder Alt mit guten Höhen (vermutlich auch als Sopran mit guten Tiefen) beides singen. Bei uns im Chor werden durchaus auch Sängerinnen, die in Gefahr laufen, sich im Sopran oben festzusingen, in den Alt gesetzt.

Ich selber sitze schon seit ich denken kann lieber im Alt, wurde jedoch in meinem ersten Chor in den (zweiten) Sopran gesetzt. Das hat mir damals nicht geschadet, obwohl der Chor damals nicht so das Non-plus-Ultra war aus heutiger Sicht. Es gab z.B. kein Einsingen damals. Ich sitze also eigentlich fast immer im Alt, bin aber auch schon im Sopran gesessen. Eine Messe habe ich kürzlich wieder rausgezogen, da muss ich schon in beiden Stimmen gesungen haben :) Es ist jedenfalls in beiden Stimmen viel Gekritzel von mir ... Auch wenn ich nur im Alt sitze, zuhause singe ich dann (wenn ich dazu komme) doch immer wieder auch höher. Und es geht.

Wir haben auch im GU lange Zeit hauptsächlich an meinen Mitten gearbeitet. Dennoch haben sich meine Höhen verbessert.

Was ich gerne mache, ist, einfach immer mal wieder den Sopran mitzuüben, wenn ich mir Stücke zuhause anschaue. Und für den GU habe ich auch Stücke, die in (tieferer) Sopranlage sind. Bisher haben mir weder Pausen noch Zeiten mit wenig Zeit für singen geschadet, meiner Meinung nach. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, es sickert etwas in den Pausen :)

Insofern, wenn der Chorleiter weiß, was er tut, würde ich an Deiner Stelle es gelassen sehen und gelegentlich zuhause hoch singen. Und dabei gut in den Körper spüren, ob es Dir gut tut.
 
Da Du in einem Laienchor bist (...) könntest Du imho als Mezzo oder Alt mit guten Höhen (...) beides singen.

Da würde ich dir jetzt nicht mal allzu vehement widersprechen ;), obwohl ich auch hier der Meinung bin: tiefe Mezzi und Altistinnen sind auf Dauer im Alt am besten aufgehoben und können ihr wahres Potential nur dort so richtig entfalten. Aber zumindest was die Stimmgesundheit anbelangt, gibt es ev. weniger Probleme wenn tiefe Stimmen im Sopran sind als umgekehrt:

Nehmen wir mal das Beispiel, ein Alt (mit guter Höhe) sitzt im Sopran. Wenns wirklich hoch wird (bedeutet in für Laienchöre üblicher Literatur ca. den Bereich a''-h'') wird diese Altistin - sofern sie nicht total masochistisch veranlagt ist ;) - wohl von selber nicht mehr singen. Bei lange zu haltenden g'' vermutlich dito. Auffallen oder stören tut das nicht gross, da auch diverse echte Soprane mit Höhenproblemen sich so verhalten und der Chorleiter ev. Verständnis hat, beliebter Spruch in diesem Zusammenhang: "ist halt jetzt hoch, sollen nur noch die singen, die diese Töne wirklich mit Anstand kriegen" :D
Unsere Altistin kann sich also im Sopran tummeln ohne sich gross weh zu tun. Und sollte sie versuchen, die Höhen doch mitzusingen, kriegt sie bestimmt Haue von ihren Sängerkolleginnen "wir sind schon genug, du brauchst da nicht mitsingen!", "ist hoch für dich dieser Ton, nicht wahr!" :D (nicht vergessen, wir befinden uns im Register der Profi-Zicken :evil:). Oder die Ohren des Chorleiters halten es irgendwann nicht mehr aus und er setzt sie eh in den Alt.

Ganz anders, wenn ein echter hoher Sopran im Alt sitzt. Auch wenn die Sängerin generell tiefe Töne erreichen und über kurze Strecken auch mal im tieferen Bereich singen kann, über längere Zeit in Altlage singen (auch wenn Laienchöre meist Literatur singen wo der Alt gar nicht so extrem tief ist) behaupte ich jetzt mal, tut ihr nicht gut. Anders als beim Alt-sitzt-im-Sopran-Bsp., wird es hier nämlich kaum auffallen, wenn die Sopranfrau alle tiefen Töne voll mit- und aussingt. Weder Chorleiter noch Mitsängerinnen werden sie bremsen. Vllt merkt jemand, dass ihre Tiefen etwas weniger kraftvoll sind als bei den echten Tieftönern, aber das stört nicht wirklich. Der Chorleiter, froh um jede zusätzliche Stimme im personell schwachen Altregister, wird sie allenfalls auffordern, doch bitte stimmlich noch etwas mehr zu geben. Was sie dann auch brav tut und drückt und drückt und drückt und das ev. über Jahre! Die Folgen sind absehbar :mad:

Kommt dazu noch die vollkommen irrige Meinung (manchmal sogar von Chorleitern!): "tief singen kann jeder, das ist - im Gegensatz zu hoch singen - nie anstrengend oder schädlich" Grrr, wenn ich sowas nur schon höre werde ich zur Furie :bang:


Ich denke, die einzige Stimmlage die generell gesehen (Ausnahmen mags immer mal geben) eine echte Wahl hat, ob sie (im Laienchor) im Sopran oder im Alt mittut und das mit Anstand, Erfolg und ohne Schaden, ist der hohe Mezzo. Absolut gesehen sind das allerdings recht viele, da hoher Mezzo nach gewissen Untersuchungen ja die häufigste Stimmlage bei Frauen sein soll.


Bei uns im Chor werden durchaus auch Sängerinnen, die in Gefahr laufen, sich im Sopran oben festzusingen, in den Alt gesetzt.

Wenn es hohe Soprane sind: siehe oben
Einzige Ausnahme: wenn es nur mal für eine ganz beschränkte Zeit ist, zB. bei einem Werk das gesamthaft sehr hoch gesetzt ist: dann ist auch der Alt entsprechend hoch, was es für die Umplatzierten angenehmer macht.

Wenn ein Sopran aber bei allen Werken Höhenprobleme hat, ist umplatzieren meiner Ansicht nach eben der falsche Weg. Was man hier machen müsste: intensive Stimmbildung um die Höhe dieser Soprane zu fördern und zu verbessern und die Werke zudem so auswählen, dass sie - auch in der Höhe - von 80-90% der Soprane mit Anstand singbar sind, und den - trotz dieser Massnahmen - verbleibenden 10-20% dann tatsächlich nahelegen, die höchsten Töne wegzulassen (und wenn sie das nicht tun, sie aus dem Chor werfen :evil:).
 
Hallo Shana, Tonja und Moniaqua, danke für eure Rückmeldungen. Ich habe euch eine PN geschrieben warum ist jetzt im Alt bin. Hoffe das erklärt einiges.Also eins kann ich mit Sicherheit sagen, ich bin definitiv kein hoher Sopran. Eher hoher Mezzo. Höhenprobleme habe ich keine, wobei meine Höhen natürlich bischen anders klingen als bei einem hohen Sopran. Wie in der PN erwähnt habe ich mich bewusst dafür entschieden jetzt mal ne Weile im Alt zu singen (für ca. halbes Jahr) und dann mal schaun. Im falschen Register bzw. in der "falschen" Stimme sitze ich, denk ich nicht. Ich kann als Mezzo beides singen und weder die Höhe noch die Tiefe (bis f z.B.) bereiten mir Schwierigkeiten. Aber ich habe mir auch schon überlegt, ob mich mir eine Probegesangsstunde nehmen soll, nur um einschätzen zu lassen, ob das was wir im Alt singen zu tiwf für mich ist oder nicht, weil ich merk da selber nichts da ich da drücke oder so. Fühlt sich alles entspannt an.Das mit dem drücken hat unser Chorleiter auch gesagt. Wir sollen nicht drücken und der tiefe Ton nicht kommt dann kommt er halt nicht. Und besonders tief ist unsere Literatur im Moment eh nicht. Auch meinte unser Chorleiter, wie du auch schon geschrieben hast Moniaqua, dass es für die Höhen nicht schlecht sei wenn man in an den Mitten/Tiefen arbeitet bzw in dem Bereich singt. Obs stimmt weiß ich nicht...GU kann ich mir im Moment finanziell nicht leisten, vielleicht im Laufe des Jahres wieder. Wir machen im Chor auch recht gute Einsingübungen und auch immer wieder mal neue, da kann ich ja mal einen der Chorleiter fragen welche Übung da für schnelle Läufe in der Höhe geeignet wären.Wie gesagt und in der PN erwähnt es geht ja nicht nur um mich speziell sondern um den Sopran bei uns im Chor allgemein, der das Problem hat, dass er ständig sinkt. Das hat dann aber nichts oder bedingt mit Höhenproblem zu tun. Ich persönlich habe das Problem nicht, ich sinke nicht bin von der Intonation recht sicher würde ich mal behauptet, ausser es singt jemand neben mir falsch, also zu tief, dann fällts mir schon schwer "oben zu bleiben" und mich nicht "runterziehen" zu lassen. :D Meine Problem sind, und die werde ich sowohl im Sopran als auch im Alt haben, dass ich mir neue Lieder nicht so gut merken kann und auch nicht so gut vom Blatt singen kann. Aber das ist ein anderes Thema.LG bloody midnight

- - - Aktualisiert - - -

Edit: sorry dass der Text jetzt so zusammen gequetscht ist, aber ich habe das eigentlich schon mit Leerzeilen getrennt gehabt aber es wurde nicht übernommen und nochmal bearbeiten geht irgendwie nicht, da hängt der PC und macht nichts wenn ich draufklicke.... Muss doch lieber wieder vom PC daheim aus schreiben. :D
 
Auch hier kurze Rückmeldung zum derzeitgen Stand:
Hatte heute GU (siehe Beitrag hier: https://www.musiker-board.de/klassischer-gesang-voc/528037-als-sopran-gu-bei-altistin.html ) Habe der GL unser derzeitiges Repertoir gezeigt (wo ich Alt singe) und unser altes Repertoir (wo ich noch Sopran gesungen habe) und dann haben wir halt so bischen einsingen gemacht in die Höhe und in die Tiefe. Ja und sie meinte es schadet nicht wenn man mal bischen in den Alt reinschnuppert, aber sie meinte schon dass ich eher im Sopran singen sollte. Weil derzeit ist es so, ich zieh die Bruststimme rauf (ich soll ab d' e' schon viel mehr Kopfstimme beimischen) und dadurch hab ich dann Probleme in nem bestimmten Bereich (h' c'') und sie meinte auch ich "deckel" die Höhen "ab". Ich soll da mehr aufmachen, die Töne rauslassen. Konnte ich auch direkt umsetzen (also hab ich scheinbar noch nichts "kaputt gemacht" durch paar Monate im alt singen) und siehe da, es kam wieder der Sopranklang und Umfang zum Vorschein mit Luft nach oben. ;) Ich werde also darauf hinarbeiten, nach den Konzerten wieder im Sopran zu singen. Wobei ich halt jetzt vor der Entscheidung stehe: wenn ich die Klassischen Höhen haben will, die ich für den Sopran brauche, muss ich schon viel früher Kopfstimme beimischen. Momentan misch ich erst viel später, wobei meine Mitten halt jetzt "poptauglicher" klingen. Mir gefällt der Klang meiner Mittellage schon, aber doof wenn ich dadurch mir dann die Höhe verbaue sozusagen. :gruebel: Naja jetz lass ich die GL mal machen und dann schau ich mal wie mir das so gefällt und ob ich mich damit wohlfühle auch vom Klang her, wenn ich früher mische. Aber das lernt man auch nicht von heute auf morgen, könnt ich mir vorstellen, wenn man jetz jahrelang anders gesungen hat. Kann man denn nicht einfach beides haben? :D Rockige Mitten und klassische Höhen? :D Das wär genau das was ich wollen würde, aber beides zusammen wird wohl nicht gehen. ;)
 
Kann man denn nicht einfach beides haben? :D Rockige Mitten und klassische Höhen? :D Das wär genau das was ich wollen würde, aber beides zusammen wird wohl nicht gehen. ;)


Klar kann man beides haben. Wenn man beides lernt und es dann auch auseinanderhalten kann. Es kommt drauf an, welche Stilistik/welchen Song du gerade singst. Wenn du weißt, daß "klassische Höhen" darin vorhanden sind kannst du doch früher mischen als wenn es ein rockiges Stück in mittlerer Lage ist.
 
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Wenn man beides lernt und es dann auch auseinanderhalten kann.
Da hab ich dann noch einiges an Arbeit vor mir. ;) Aber ich werde das richtige mischen schon noch lernen, hoff ich. :redface: Aber das sagte die GL auch schon, das man dann je nach Song dann auch mal später erst mehr Kopfstimme beimischen kann. Aber generell muss ich jetzt erst mal lernen, früher mit mehr Kopfstimmanteil zu singen und diese Mischstimme dann zu traineren und tragfähig zu machen und dann mal schauen wohin die Reise noch so geht, aber wär schön wenn ich irgendwann mal beides könnte. :)
 
Schön, dass du nun eine nette GL gefunden hast, die dir auch gleich weitergeholfen hat. Ich meine auch, sofern ich mich an deine letzte Hörprobe erinnere und jetzt nichts total durcheinander werfe und soweit man überhaupt beurteilen kann, Soprantimbre gehört zu haben. Das ist am Anfang ganz normal, dass man seine tiefe bzw. mittlere Lage lieber mag, weil die hohe einfach noch unsicher ist und dünne klingt. Das ändert sich aber mit steigendem Können. Es fällt am Anfang auch schwer sich darauf einzulassen mehr Kopfanteil in die Mitten zu mischen, weil der Sound zu Beginn erst mal dünner wird, aber dafür wird die Stimme entlastet und kann sich besser entfalten und der Übergang in die Höhe wird dir viel viel leichter fallen. Der Wumms kommt mit dem Training. Deshalb ist es wichtig, dass du dich mal drauf einlässt und das Mischen lernst. Wie groß man welche Anteile hinzumischt, wirst du dich, wenn du am Ende Contemporary singen willst, sowieso später befassen müssen. Vielleicht merkt man es schon an den Diskussionen hier im Forum, dass sich selbst fortgeschrittene Sänger hier im Forum die Köpfe über das für xyz beste Mischverhältnis zerbrechen.
Was Höhen und Tiefen angeht, solltest du einfach an deiner Stimme insgesamt arbeiten. Gerade die Lehrerin bei der du gerade angefangen hast (war auch mal bei ihr) betonte dass sie die Stimme als ein Ganzes sieht und man nicht Teile davon vergammeln lassen darf. Musste deswegen neben "normalen" Tiefen, Mitten und Höhen auch an verhassten Registern arbeiten (Knarz-/Stroh- und Pfeifregister), auch wenn die furchtbar klingen und nie in einem Song geschweige denn live benutzt werden, einfach weil sie Teil der Stimme sind und Grenztöne leichter fallen. Wenn du an der Tiefe arbeitest, musst du auch an der Höhe arbeiten und andersrum. Am wichtigsten sind aber trotzdem die Mitten, völlig unabhängig davon welches Genre du singst. Am Ende ist es dir schnurz, ob du Alt oder Sopran Partien singst, weil dir beides leicht fällt. Dann kannst du singen was du magst. Der Choralt ist halt super für die Gehörbildung und das Erlernen von Zweitstimmen und ein nicht ganz so hoher Sopran kommt auch von der Tonlage gut hin. Ein Sopran sollte aber auch Sopran singen, weil es einfach die beste Tonlage ist, halt da wo man als echter Sopran seine Schokoladenseite zeigen kann.

Was Rock- und Klassiksound gleichzeitig angeht, ist das natürlich theoretisch möglich. Bin ja selber ein super Beispiel dafür, wobei aktuell natürlich weder der eine noch der andere Stil auf hohem Niveau sind (aber zumindest am Contemporary Stil arbeite ich gerade hart). Schwierig wird es, wenn man schon zu sehr auf einen Sound geprägt ist und man nicht mehr bewusst weiß, was man da gerade tut, weil es so fest in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wenn man hin und her wechseln will, muss man genau und zum Großteil bewusst wissen, was man tun muss um einen bestimmten Sound zu erreichen. Ich weiß ganz genau was ich anders machen muss, um einen Klassikklang zu erzeugen, sowohl körperlich als auch von der Attitüde. Auch wenn ich rockig singen will, verändere ich bewusst meine Körperhaltung, Atemweise und Mimik, was natürlich auch mit der Attitüde zusammenhängt. Es ist wie Schalter umlegen. Man muss manchmal das komplette Gegenteil tun und das von einem Moment auf den anderen. Diese Beherrschung hat leider nicht jeder und es ist auch nicht jeder der Typ dafür. Insbesondere was die Rockschiene angeht, gibt es Frauen, die es nicht können werden, weil man dafür die passende Attitüde braucht, mit der sich nicht jede identifizieren kann und wohlfühlt.
Bei der Wechslerei besteht außerdem die Gefahr, dass es am Ende an Persönlichkeit mangelt und alles zu sehr gekünstelt klingt. Davon abgesehen mag das auch nicht jeder und noch weniger, wenn das ständig gemacht wird bzw. der Stilwechsel nicht sinnvoll eingesetzt wird. Ich denke deswegen, dass man sich doch für einen Stil entscheiden muss und den anderen nur als Effekt nimmt, um dieses Nicht-Fisch-Nicht-Fleisch zu vermeiden. Überleg dir also genau ob dein Schwerpunkt auf Klassik oder Contemporary liegt. Umlernen ist zwar möglich, aber mühsam, dauert lang, kann man wegen der teilweise krassen Gegensätze schlecht parallel machen und sollte man deshalb am besten vermeiden und gleich den Stil lernen, den man am Ende machen will. Nur die Basics haben alle Stile gemeinsam, wobei ich mir selber mittlerweile nicht mehr sicher bin, ob sich die Stütze nicht doch unterscheidet... Aber das Erschließen der Höhen, Erweiterung des gesamten Stimmumfangs und Finden der Mischstimme kann man mMn sowohl bei einem Pop- als auch KlassikGL lernen. Beim Arbeiten an der Mischstimme (in Pop vollstimmiger, metallischer, in Klassik randstimmiger und runder) also in Sachen Stil trennen sich aber die Wege.
 
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Hi Vali,

die letzte Hörprobe ist zwar schon 3 Jahre her, aber an meinem Timbre hat sich nichts geändert. ;) Im Gegenteil, also meiner Meinung nach haben sich die Höhen schon gut entwickelt und die GL musste mich sogar etwas bremsen und meinte ich soll leiser singen. :D Also nix von wegen dünn und leise. ;) Ich hab meine Probleme wirklich nur in diesem Übergangsbereich von Brust- zu Kopfstimme. Aber die GL sagte auch das gleiche wie du, dass es am Anfang leiser sein wird, wenn ich früher Kopfstimme beimische, aber dass der Mix mit etwas Übung dann schon wieder kräftiger wird. Ich bin gespannt und werde mich auf jeden Fall drauf einlassen, ich will das ja lernen mit dem richtigen mischen, damit ich bald als guter Sopran überzeugen kann. :D

Mit "rockig" habe ich mich vielleicht auch etwas unglücklich ausgedrückt. Ich glaube nicht dass ich die Attitüde und auch nicht die Stimme für ne Rocksängerin hätte bzw. das was man mit einer Rocksängerin verbindet. Ich hätte eher schreiben sollen "contemporary-täugliche Mitten und klassische Höhen". ;) Momentan singe ich ja im Chor und ich glaub ich werde dort auch noch ne Weile bleiben. ;) Aber ich weiß (noch) nicht wohin es mich mal verschlägt, und ob ich nicht mal lust auf "was anderes" hätte. Entweder irgendwann mal nach dem Chor oder parallel zum Chor. Momentan würde mich ja sowas wie ne a capella Gruppe (Sextett oder so) reizen wie z. B. "The Real Group" oder "Rajaton". Da wär dann ne klassische Gesangsausbildung eher von Vorteil oder was haben die genannten für ne Gesangsausbildung genossen? :D
Aber so ganz ausm Kopf ist die Idee mit ner Band auch noch nicht. Aber dann eher was in Richtung Coverband oder als Zweitsängerin. ;) Find mehrstimmigen Gesang soooo toll. Mal schauen ob sich in den nächsten Jahres etwas an meinem Geschmack ändert. ;)
 

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