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Und das die Charaktere etwas Kinoreifer gemacht wurden halte ich für normal und nicht weiter schlimm, die Botschaft bleibt im Grunde die Selbe.
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Das nur wieder jemand kommen muss und uns das Gefühl einer gemeinschaftlichen, starken und nach außen hin geschlossenen Gruppierung zu geben und schon laufen wir alle uniformiert herrum und Polen darf mit den Zähnen klappern?
Naaa, ich weis nicht so recht.
Wie stehts eigentlich mit nem wissenschaftlichen Hintergrund über das Buch?
Der Film "das Experiment" mit Moritz Bleibtreu basiert ja auf dem "Stanford-Prison-Experiment" und ist wissenschaftlich beobachtet und analysiert worden.
"Die Welle" hingegen ist doch lediglich ein
Roman! der soweit mir bekannt ist erst mehrere Jahre nach dem "Versuch" in der Schule geschrieben worden war.
Irgendwie erschient es mir merkwürdig, dass eine ganze Klasse auf einmal autokratisch und gewaltbereit wird und weder Eltern, Freunde noch Lehrer sich darüber beschweren, geschwiege denn dagegen vorgehen.
Was mir hierbei einfach fehlt ist eine Quelle die das ganze aus wissenschaftlicher und neutraler sicht betrachtet oder wenigstens einen objektiven Zeitungsbericht.
Bisher existiert lediglich ein Roman die ja per se schon dramatisiert ist und ein Film der ebenfalls dramatisiert wurde.
Es wirkt auf mich einfach so, dass aus einer Mücke ein Elefant gemacht wurde.
Ich würd mich freuen, wenn jemand mehr über die Hintergründe wüsste und sie auch mitzuteilen bereit ist.
Übrigens hab ich weder den Film gesehen, noch das Buch gelesen, da mir deren moralische Intention so subtil wie ein schlag auf den Hinterkopf erscheint.
mfg flobotron
P.S. : Da mir inzwischen überall in der Stadt diese blöden "Welle"-Taggs aufgefallen sind zitiere ich hier mal meinen Lieblingsblogger:
"Und irgendwer der in Verbindung mit dem Film steht, scheint seine Freude daran gefunden haben Werbung für lau unterzubringen. Kurzer Schwenk: Im Film gibt es diese eine Szene, in der die Schüler so richtig abdrehen und sich entschließen die Präsenz ihrer Gruppe (Die Welle, duh!) in der Stadt in der das ganze Brimborium spielt mal so richtig bekannt zu machen. Sie ziehen also los und pappen "Die Welle";-Sticker an Autos, Wände, Scheiben, Hinterköpfe und alles was nicht bei drei klebstoffabweisend ist. Und nebenbei beginnen sie alle fünf Meter irgend ein Gebäude mit ihrem Logo zu taggen. Die Kernaussage der Szene: Oha! Das gerät alles ein wenig außer Kontrolle! Die Gruppe beginnt ihre Präsenz in der Stadt klar zu machen, ein wenig so wie die Nazis damals, als aus allen Fenstern Hakenkreuzflaggen hingen. Und der durchschnittliche Zuschauer beginnt zu erahnen: "Faschismus ist irgendwie nicht so toll."; Selbst zeitgemäßer Faschismus nicht.
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Im Zuge dieser Werbeaktion schafft es Die Welle mir sogar noch einen ganzen Meter unsympathischer zu werden. Schlicht weil ich die Botschaft des Films jetzt nochmal ganz anders auffasse: Faschismus mag für sich genommen echt scheiße sein, aber - hey! - er eignet sich wunderbar für Werbezwecke.
Geile Aussage, deutsches Kino. Danke dafür."
Q:
www.agitpopblog.org