Firebird Konstruktion

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Dries
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Hallo,
kann mir jemand sagen, was der Zweck des erhöhten Mittelteils bei der Gibson Firebird ist? (Das Konstruktionsprinzip mit neck-through ist mir bekannt.)
Meine Frage zielt lediglich darauf, ob der erhöhte Mittelteil einen bestimmten Zweck verfolgt, oder ob es sich um eine rein kosmetische Sache handelt.
Inwiefern verändert der erhöhte Mittelteil eine Gitarre hinsichtlich der Handhabung oder dem Verhalten des Instruments?
Ich habe recherchiert, aber leider gar nichts gefunden. Auch keine Beispiel wo jemand so etwas mal bei einem anderen Gitarrentyp (Ausnahme Reverend Warhawk) ausprobiert hat.
Vielen Dank und beste Grüße
Dries
 
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Hi,

die dicke des Mittelteils ist vorgegeben durch die dicke des Halses - weil neck-trough-body.
Soviel ich weiß sind die dünneren Korpusseiten, die an den Hals angeleimt sind aus optischen und im Nebeneffekt auch aus Kostenersparniss dünner. Somit ergibt sich ein Absatz.
Wenn man bedenkt in welchen Jahr die Firebird das Licht der Welt erblickte und sich vergegenwärtigt welches Design damal angesagt war (die ausladenden Straßenkreuzer etc.) dann passt auch der "Absatz" durchaus in das Schönheitsideal dieser Zeit.

Eine andere Gibsongitarre, wo das Schönheitsideal dieser Zeit wieder auflebt und sogar noch sehr viel weiter getrieben wird, ist die LP Corvette, die auch optisch stark an das gleichnamige Fahrzeug angelehnt ist.

Gruß
 
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Firebird Profil.jpg
Danke.
Also handelt es sich weniger um einen erhöhten Mittelteil, sondern um niedrigere Seitenteile. Die Rede ist ja immer von raised center.
Wobei mir das Kostenargument nicht ganz einleuchtet. Die Flügel sind nicht einfach nur platte Bretter, sondern sind selbst auch geformt. Und ich meine damit nicht die abgerundeten Ecken. Die Flügel sind zur Mitte hin dicker als am Rand des Korpus. Der Arbeitsaufwand kostete ja auch wieder Geld.

In der Beschreibung der Reverend Warhawk steht :"The thicker raised center section increases body mass, while the thinner wings increase resonance for a wicked combination of sustain and harmonics"

Was haltet ihr davon? Unabhängig davon, ob das bei Gibson nun der Grund für die "Stufe" im Body war oder nicht.
 
Hallo Dries,
reiner Blödsinn, hört sich aber verkaufsfördernd an.
Besten Gruß
Uwe.s.
 
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Die Flügel sind nicht einfach nur platte Bretter, sondern sind selbst auch geformt. Und ich meine damit nicht die abgerundeten Ecken. Die Flügel sind zur Mitte hin dicker als am Rand des Korpus. Der Arbeitsaufwand kostete ja auch wieder Geld.
Naja, ein Brett mit parallelen Vorder- und Rückseiten zu so einem Flügel zu fräsen/sägen, oder ein Brett zu verarbeiten, das vorher nicht gerade, sondern "schräg" gehobelt wurde (denn dadurch wird es in der Mitte "dicker"), das wird den Vogel wohl auch nicht fett machen :) Meiner Meinung nach nur eine andere Einstellung der Maschinen.

MfG
 
Sorry, war im Urlaub.
Danke für eure Rückmeldungen.
Meine Frage rührt da her, da ich überlegt habe, vielleicht mal eine SG mit eben diesem dickeren Mittelteil zu bauen. Ob das dann konstruktionsmäßig eine Firebird (neck through) oder eine SG (eingeleimter Hals) wird, steht noch in den Sternen. Ebenso ob ich es überhaupt mache. Wollte mich nur mal informieren, was es mit der Bauweise auf sich hat.
Da jetzt die Katze aus dem Sack ist, hat noch jemand Anmerkungen zum Thema "SG mit Firebird-Stufe"? Der Body hätte dadurch vielleicht etwas mehr Masse, was wohl einen etwas fetteren Ton bringen würde.
Grüße
Dries
 
Zum einen Optik, zum anderen eine kleine Gewichtsersparnis. Dann ist es so ergonomischer: die Firebird ist ja nicht gerade klein. Wenn die Seitenteile nicht schmaler und abgeschrägt wären, hätte man einen ziemlich dicken Brummer mit unangenehmen Kanten unterm Arm.

Ich spiele selbst eine Reverend Volcano mit so einem dickeren Mittelteil. Was die Firma zum Thema Sustain und Resonanz schreibt, halte ich für Käse. Zumal nur an der Vorderseite Material weggefräst wurde. Die Gitarre klingt wirklich gut, aber auf diese Stufe führe ich das nicht zurück. Sieht nur schick aus. :)
 
Hi,

der ursprüngliche Gedanke hinter der Firebird war ja damals der Versuch, der Strat Konkurrenz zu machen. Die dünneren Seitenteile und deren Abschrägung sollten die recht große Gitarre nicht nur leichter machen - bei Beibehaltung eines steiferen Hals/Mittelteils -, sondern auch die Handhabung an die Konturfräsungen der Strat anlehnen. Die Gitarre neigt sich am Gurt etwas mehr zum Spieler. Kurzum sollte sich alles schlanker, wendiger und moderner anfühlen als Les Paul & Co.

Der optische Aspekt war dem Designer aber sicher auch sehr wichtig. Grundlage war letztlich die Form der Explorer, die aber sehr wenig Erfolg gehabt hatte. Man ging wohl davon aus, das die einfach zu groß, kantig und unhandlich gewesen war. Verkaufstechnisch sollte sicher auch die damals neuartige Konstruktion besonders augenfällig gemacht werden, aber die Strukturierung tut dem Design auch optisch gut. Wenn man sich eine Non-Reverse anschaut, wirkt die relativ große Fläche ohne diese Abstufung doch viel weniger elegant.

Den Gedanken einer erhöhten Resonanz halte ich jetzt nicht für völlig abwegig. Soundmäßig fallen die Seitenteile bei durchgehenden Hälse ja nicht so ins Gewicht, und die Konstruktion ist sehr biegesteif. Spüren tut man da im Korpus meist wenig. Die dünneren Seitenteile lassen sich da schon leichter zum Mitschwingen anregen, was sich dann für viele Spieler besser anfühlt. Ich denke aber nicht, dass man das damals schon bei der Konstruktion beabsichtigt hat. Im Vordergrund dürften wirklich die Optik und vielleicht noch die Ergonomie gestanden haben.

Gruß, bagotrix
 
Alles klar, vielen Dank. Dann beschränke ich mich bei meinen Überlegungen auch mal auf die Optik.
Kennt ihr Beispiele, bei denen diese Stufe im Body verwendet wurde? Abgesehen von der Reverend Volcano und Warhawk und einer Firebird mit Telekorpus habe ich nichts gefunden.
 
Von Helliver gibts die Firefly und die Firebug, allerdings mit eingeleimtem Hals, wenn ich richtig sehe.

Dann wäre da die Washburn Paul Stanley Starfire PS2012, und dann noch die ESP bzw. LTD Phoenix. Werden zur Zeit wohl nicht produziert, sind aber noch in einigen Läden zu finden. Auch hier weiß ich leider nicht, ob nur die Stufe eingebaut wurde oder auch der durchgehende Hals.

Kann gut sein, dass kleinere Firmen noch ähnliches produzieren, aber mehr fällt mir jetzt auch nicht ein - ist halt kein Massendesign. Mir persönlich gefallen die Reverend Warhawk ja sehr, aber die Herde ist leider schon zu groß.

OT: Die muss ich überhaupt mal ausdünnen, viel zu viele Strat-artige, wo ich doch eigentlich auch so gern eine Firebird oder besagte Reverend hätte. Und eine Semiakustik. Und eine Tele, eine Flying V und eine PRS....

Gruß, bagotrix
 
Kennt ihr Beispiele, bei denen diese Stufe im Body verwendet wurde? Abgesehen von der Reverend Volcano und Warhawk und einer Firebird mit Telekorpus habe ich nichts gefunden.

Hi Dries,

Die Yamaha RGX TT, das Signature-Modell von Ty Tabor, hat auch so eine Stufe. Aber da scheint es sich um einen aufgeleimten Ahorn-Teil auf den Basswood-Korpus zu handeln. Ob das jetzt soundmäßig so den entscheidenden Unterschied macht.. schwer zu sagen. Aber optisch auf jeden Fall.

http://www.axebition.com/electric-guitar/yamaha-rgx-tt-ty-tabor
 
Noch ein Nachtrag: die Diamond (bisher als DBZ bekannt) Hailfire, wie sie zB Michael Poulsen (Volbeat) seit neuestem spielt. Heißes Teil!

Gruß, bagotrix
 

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