Hi,
es wundert mich gar nicht, dass der NeckPU so leise ist - Du hast einen dermaßenen Klumpen Lötzinn an der Öse mit dem "Hot"-Anschluss angesammelt, dass er das Gehäuse berührt - und das ist über das Montageblech nunmal an Masse angeschlossen. Also fließt der Saft selbst bei einem nur schlechten Kontakt (mit hohem Übergangswiderstand) mindestens teilweise an Masse, statt an den Ausgang.
Womöglich hast Du auch schon das Poti geschrottet, denn das kleine Fiberboard, an dem die Lötösen des Potis befestigt sind, ist schon deutlich angeschmort. Nachdem das Zeug ziemlich hitzefest ist, musst Du da sehr lange dran rumgelötet haben, wahrscheinlich weil das Lötzinn einfach nicht fließen wollte. Das muss man immer vermeiden, da die Bauteile die Hitze nur eine begrenzte Zeit verkraften. Es gilt immer: schnell mit viel Hitze ist besser als lang mit zu wenig.
Es ist ja nicht böse gemeint, aber offensichtlich hast Du bisher keine Ahnung vom Löten, die falschen Gerätschaften oder beides. Um das zu reparieren, solltest Du dringend mal einen Lötkurs im Netz suchen, da gibts jede Menge Erklärungen. Google einfach mal "Löten für Anfänger" oder sowas. Hier stehen schon mal wichtige Tipps:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0705261.htm
Zum Gerät: Ich verwende neben der Lötstation mit feiner Spitze für die Anschlüsse einen eigenen, kräftigen Lötkolben mit großer Dreiecksspitze für die Masselötungen. Die habe ich mir schräg zurecht gebogen, sodass die Fläche der Dreiecksspitze richtig gut auf einem Potigehäuse aufliegen kann. Und dannn fließt auch das Lötzinn ruckzuck und bleibt schön haften. Auch gut: Kolophonium, das ist so ein Harz, das man vor dem Löten i
n kleiner Menge auf der Lötstelle schmelzen lassen kann - es entfernt Oxidationsschichten von der Lötstelle, was das Löten erleichtert. Und die Lötspitze reinige ich zwischendrin an einem feuchten Schwamm und verzinne sie immer wieder mal mit "Tippy", das ist so ein graues Zeug, in das man die Lötspitze in erhitztem Zustand reindrückt, dann ist sie glänzend verzinnt und hat eine bessere Hitzeübertragung. Auch und gerade für den Gelegenheitslöter ist sowas sehr hilfreich. Hast Du einen Lötkoben mit einer schwarzen Spitze, wirds meistens nix.
Alte Klumpen immer wieder zu verlöten wird erfahrungsgemäß nie was. Bloß keine Angst, so in dem Sinne "Jetzt klebts aber doch wenigstens
irgendwie dran, und wenn ichs runter mache, gar nicht mehr!". Richtig neu löten geht schneller und wird dann auch stabil. Und je mehr Lot sich da ballt, desto weniger wird es richtig durcherhitzt, um ordentlich zu fließen und zu haften. Es sei hier nochmal wiederholt:
Erhitzt werden muss die Lötstelle, nicht das Lötzinn! Flüssiges Lot nutzt gar nichts, wenn es auf einer zu kalten Oberfläche liegt.
Also erstmal
runter mit dem ganzen Plunder, auch von der verklumpten Öse. Dazu brauchst Du eine Entlötpumpe oder auch Entlötlitze, vom Potigehäuse kannst Du den Haufen wahrscheinlich sogar runterschrappen. An der Öse des NeckPU-Potis kannst Du es notfalls auch so machen, dass Du das Zinn erhitzt und mit der anderen Hand mit einer Schraibenzieherspitze wegkratzt. Wie gesagt, sauberer ist es mit Entlötlitze - die erhitzt man an der Spitze und durch die Kapillarwirkung saugt sie das flüssige Lot in sich rein.
Beim Neuverkabeln muss es dann so aussehen wie die Ösen der Tonpotis, an denen die Beinchen der Kondensatoren angelötet sind - mehr brauchts nicht, ist im Gegenteil eher schädlich. Und wenn Du das Löten dann erstmal draufhast, ist das Umlöten auf 50s Wiring ein Sache von 5 Minuten.
Gruß, bagotrix