Hallo,
das Bier wäre eher was für nachher
- o. k., das mußt Du für Dich entscheiden, aber ich hab' bei mir im Heimstudio schon Leute an die Luft gesetzt, die sich - wohl auch aus Angstgründen - so zugeknallt hatten, daß sie kaum noch geradeaus laufen konnten. Vom Singen und Gitarrespielen ganz zu schweigen.
Schaffe Dir eine angenehme Umgebung - wenn ihr im Probenkeller aufnehmt, sicherlich zu machen, denn da seid ihr nicht unter Kostendruck (im Profistudio wird das dann etwas schwieriger...). Ein - nicht auf Deine Musikrichtung passendes - Beispiel aus meiner Erfahrung: Eine Sopranistin wollte bei mir eine Ballade einsingen, und es klappte absolut nichts (obwohl die Stimme normalerweise supersauber und sicher ist). Die Aufnahmesituation war wohl zu ungewohnt. Meine Lösung: Lichter im Aufnahmeraum aus, Kerzen angemacht. Resultat: Perfekt.
Wenn Dich Leute nervös machen, die bei der Aufnahme dabei sind: Alle rausschaffen. Nur Du und derjenige, der die Aufnahmetechnik bedient - auch das hilft oft weiter.
Wie sicher bist Du gefühlsmäßig in den Stücken drin? Du sprichst von Shouting, machst also wohl härtere Musik, aber auch da sollte es vielleicht Bilder, Eindrücke, Gefühle geben, in die Du Dich hineinversetzen kannst. Lebe den Song auch bei der Aufnahme, nicht nur auf der Bühne!
Und jetzt noch was aus der Rubrik "medizinisch": Kennst Du die sogenannten Rescue-Tropfen (auch unter "Notfall-Tropfen" bekannt)? Dieses Präparat stammt irgendwo aus der Bachblüten-Ecke, ist pflanzlich, hat keine schädlichen Nebenwirkungen und hat mir in Zeiten allergrößten Lampenfiebers (nämlich vor meinen ersten Solo-Sachen - allerdings in der Klassik!) oft weitergeholfen. Vier Tropfen auf die Zunge, schlucken und ruhig war's. Meine zitternden Kniescheiben beruhigten sich soweit, daß ich wieder ordentlich stehen konnte. Allerdings will ich nicht verschweigen, daß die Tropfen nicht bei jedem wirken - das habe ich auch schon erlebt.
Viele Grüße, viel Erfolg!
Klaus