Ich weiß nicht, was möchtegernbach genau sucht, denke aber, dass er keine Sachbücher über Musik/Physik braucht.
Was nützt mir eine Fülle von Wissen über die Physik des Schalls, der Instrumente, und des Ohrs, der Neurophysiologie/Psychoakustik, wenn ich die Klangfarbe einer verdurten Subdominante in einer Molltonart nicht erkenne.
Über die Physik der Töne ist es gut, zu wissen, dass die Charakteristik des Tones eines natürlichen Instrumentes vom Vielfachen seiner Grundfrequenz abhängt und dass praktisch jedes natürliche Instrument Obertöne hat. Die Musikgeschichte hat alle möglichen Teilerverhältnisse betrachtet, deren einfachstes 1:2 ist, das nächste 2:3, dann 3:4, etc., aber grundsätzlich auch jedes beliebige Verhältnis m:n wobei m und n natürliche Zahlen sind. Mit der gleichstufigen Stimmung ( 12. Wurzel) gibt es exakt nur noch 1:2, annähernd 2:3 und schon bei der Terz sind natürliche Teilerverhältnisse nicht mehr vorhanden.
Weswegen wir heute auch anders hören als zu Zeiten Bachs. Die zu Zeiten Bachs verfügbaren Stimmungen waren nicht ausgeglichen, weswegen jede Tonart anders klang. Die Stimmungen wurden aber immer mehr der gleichstufigen Stimmung angenähert, so dass die europäische polyharmonische Musik in ihrer Ausprägung des 19. Jahrhunderts möglich wurde. Die gleichstufige Stimmung hat sich durchgesetzt. Damit ist aber, wenn man so will, die Physik der Töne dahin.