Ich habe nicht von Masse geredet. Masse hat aber auch keinen Einfluss auf Biegefestigkeit ("Steifheit"), und die steht bei dünnen Werkstücken wie Hälsen doch im Vordergrund.
Aber ich, denn die Masse eines Halses trägt zur Tonbildung bei.
Du sprichst davon, man könne den Hals ohne Soundunterschiede dünner machen wenn das Material steif genug ist, das ist einfach nicht korrekt.
Mit der Steifigkeit eines Materials verschiebt sich die Resonanzfrequenz und damit auch sein Ansprechverhalten. Ein Hals aus Aluminium klingt auch nicht so wie ein Hals aus Holz.
Verringerst du jetzt zusätzlich zur erhöhten Steifigkeit noch die Masse indem du ihn wesentlich dünner machst, verstärkst du diesen Effekt noch, da die Massenträgheit runtergeht.
Das sind alles Sachen die beim bisherigen Gitarrenbau in einer bestimmten Kombination vorliegen. DIESE Kombination macht den Klang aus, der da rauskommt. Änderst du eine oder mehrere Komponenten davon, änderst du das komplette System und wirst nie oder nur mit höchstem Aufwand aufs gleiche Klang-Ergebnis kommen. Einfach weil die Änderung einer einzigen Komponente mehrere Auswirkungen hat, die man dann wieder durch die anderen Komponenten kompensieren müsste.
Dein angesprochener Fall Hals dünner+steifer ändert eine Komponente, unternimmt aber nicht mal den Versuch einer Kompensation. Das Klangergebnis wird alles andere als identisch zum Normalfall sein.
Beispiel: Eine Röhre aus Kohlefasermatten ist um ein Vielfaches gegen Verbiegung belastbarer als jedes Holz, trotzdem es weniger Masse bietet. Ein Hals aus Kohlefaser hat bei üblicher Dimensionierung keine Probleme mit der üblichen Zugkraft von Gitarren-, oder Bass-Saiten. Dabei biegt er sich kein Stück, kann sogar noch wesentlich stärker belastet werden. (ohne es genau zu wissen schätze ich um das drei-, bis vierfache)
Ich bin bald mit meinem Maschinenbaustudium auf Diplom fertig, aber danke für die Zusammenfassung
Die Sache mit der Halsdicke und der Auswirkung auf klangliches Verhalten ist sowieso sehr subjektiv.
Nicht wirklich, das kann man problemlos messen und simulieren.
Zumindest die Auswirkungen. Absolute 1:1-Tests die die Realität zu 100% abbilden sind per Definition nicht möglich (und nebenher auch blödsinnig) und bei Holz, einem inhomogenen Werkstoff, schonmal gleich garnicht.
Aber den Zusammenhang zwischen Tonspektrum, Übertragungs/Schwingungs- oder sonstwasverhalten kriegt man ohne Probleme auch in der Simulation her.