Wo bleibt Firewire 800?

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Armetis
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Ich bin zwar nicht sicher, ob dieses Thema hier richtig ist, aber da es mich schon länger beschäftigt, möchte ich es mal loswerden:

Obwohl es den FW800-Standard schon seit längerem gibt und er deutlich höhere Übertragungsraten als FW400 und USB 2.0 ermöglicht, gibt es außer dem RME Fireface 800 (meines Wissens) KEIN Interface mit diesem Bus. Anstatt den schnelleren Standard weiter zu etablieren, bringen die diversen Hersteller alle Nase lang neue Interfaces mit USB und FW400 heraus. Das erscheint mir absolut unlogisch, zumal gerade in Sachen geringer Latenz die höhere Übertragungsrate wesentlich sinnvoller wäre. :gruebel:

Seltsamerweise gibt es auch Parallelen im PC-Hardware-Bereich: Während z. B. mein früheres Mainboard (von ca. 2005) eine FW800-Schnittstelle hatte, wurde bei meinem aktuellen Mainboard (von 2009) des gleichen Herstellers wieder FW400 verwendet.

Würde man dieses "Verhaltensmuster" auch auf andere Schnittstellen übertragen, wäre das in etwa so, als würde man bei neueren Produkten wieder USB 1.0 einführen.

Ich kann mir jedenfalls absolut keinen Reim auf das Ignorieren dieses Standards seitens der Hersteller machen...

Liegt dem Ganzen möglicherweise eine verschwörerische Absprache der Industrie zugrunde, wo in einem dunklen Hinterzimmer abgesprochen wurde, den besseren Standard zugunsten des schlechteren zu verdrängen? ;)

Auch wenn hier vermutlich niemand eine "offizielle" Antwort geben kann, würde mich doch mal interessieren, ob Ihr Euch darüber auch schon Gedanken gemacht habt bzw. ob jemand konkrete Vermutungen hat.

Gruß, Armetis
 
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das wird einfach deshalb nicht gemacht, weil es keinen Sinn macht - die Datenrate von FW-400 reicht für die meisten Interface völlig aus. Wen man mal sieht, dass die meisten Interface max. 24 Kanäle mit 48KHz Samplingrate schaffen - das ergibt einen Datenstrom von ~26MBit/s (24(Bit Wandlerbreite) * 24(Kanäle) * 48000(Samplingrate)), also weit von der Grenze von FW-400 (400MBit/s) entfernt, ergibt sich einfach keine Notwendigkeit für FW-800. An der Latenz ändert das sowieso nichts, denn die Geschwindigkeit wird von den AD/DA-Wandlern, dem Treiber und der Geschwindigkeit des Rechners (CPU,RAM,HD) bestimmt.

Bei RME kann man ja mehrere Fireface800 (ich glaub max. 3) kaskadieren, was dann immer noch nicht wirklich an die Grenzen von FW-400 stößt. Und USB3.0 ist ja auch schon da ..., was auch keine so hohen Lizenzgebühren wie Firewire verlangt :(

Also keine Verschwörung, sondern nur banale Technik und eine Preisfrage :D
 
Zuletzt bearbeitet:
zumal gerade in Sachen geringer Latenz die höhere Übertragungsrate wesentlich sinnvoller wäre
Nein, eben nicht. Latenz und Übertragungsrate haben nichts miteinander zu tun.

Das RME FireFacee800 war in der Tat das einzige Interface mit FW800-Schnittstelle. Allerdings hatte das auch eine FW400-Buchse - und man hatte glaueb ih auch keien NAchteile, wenn man diese benutzt... Das ktuelle Top-Interface von RME, das FireFace UFX, hat auch wieder nur FW400. Also auch bei RME ist man von FW800 weg. Stattdessen hat es RME wohl geschafft sehr gute USB-Treiber zu bauen, so dassman jetzt auch bei RME zunehmend USB findet.

Es kommen sogar noch Interfaces neu auf den Markt, die nur USB 1.1 haben. Das Focusrite Saffire 6 USB ist zumindest erst etwa ein Jahr alt. Ob das irgendwelche Kostenvorteile hat weiß ich nicht - Fakt ist aber, dass man keine Nachteile gegenüber USB 2.0 hat.

Generell ist FireWire wohl keine gute Zukunft bestellt. Der Audiointerface-Markt ist eigentlich der einzige, wo FireWire wichtig ist. Aber das ändert sich ja auch zunehmend, es gibt immer mehr USB-Interfaces. Und selbst Apple als Erfinder von FireWire geht ja davon weg. Für Festplatten ist eine hohe Übertragungsrate wichtig, aber da steht USB 3.0 vor der Tür. Und eSata gibt es auch noch. Und Intel bastelt an LightPeak. Dass FireWire800 sich nicht durchsetzt liegt also einfach daran, dass FireWire generell auf dem absteigenden Ast ist. Mich wundert sogar, dass du ein Mainbaord hattest, welches eine FW800-Schnittstelle hatte. Ich dachte Apple wären die einzigen, die das verbauen. Es gibt übrigens auch Spezifikationen für FW1600 und FW3200, aber dazu wird es wohl nicht mehr kommen.

Bei Audiointerfaces dagegen ist die Übertragungsrate im Grunde irellevant, sie muss nur hoch genug sein. Bezüglich Perfomance/Latanez/Systembelastung hat FireWire wohl vorteile gegenüber USB, aber die werden wohl immer geringer.
 
wer größeres vorhat als er mit FW400 realisieren kann, wird denke ich was stabileres zB mit PCI oder expresscard nutzen.

FW ist bis 3,2 Gbit spezifiziert, ich bin mal gespannt ob es soweit kommen wird...
 
Ich versteh auch nicht, warum keine FW800 Interfaces rauskommen. Wenn ich ein Hersteller wäre, dann würde ich ein zweikanaliges Audio Interface aus billigsten Komponenten zusammenschustern, einen FW800 Anschluss dranmachen und dann eine Werbekampagne mit Schaubildern der möglichen Datenübertragung starten. Der Werbeslogan wäre "FW800 - Nie mehr Latenz aufgrund zu langsamer Datenströme!".
Dann würde ich das möglichst günstig (aber nicht zu günstig) verkaufen und mich anschließend zur Ruhe setzen und von Zeit zu Zeit in Foren lesen und schmunzeln wenn jemand fragt, warum er eine Latenz beim aufnehmen hat, obwohl er doch ein FW800 Interface hat.
 
Sehr interessant. Das zeigt halt wieder, wie egal es ist, welche Datenübertragung pro Sekunde angegeben wird. Das Zeug muss halt zusammenpassen und Normaluser (ich zum Beispiel) sind da hoffnungslos überfordert und würden nie erkennen, was denn eigentlich im Argen liegt.
 
ich finde das prinzip von RME eigentlich recht läßig ein eigenes FireWire - Audio Protokoll zu programmieren. jenseits vom Standart-Firewire-Protokoll.
und der erfolg gibt ihnen recht. ich als end-user möcht einfach das ding einschalten und mich um nichts kümmern müßen.
Latenzen und CPU Auslastung ist bei RME eh kein Thema... irgendwann laß ich mir das FireFace UC raus *G :D ;) :D
 

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