Was nimmt der Piezo alles auf?

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hongo
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Hi Leute!
Ich hab mal ne Frage, und zwar Was nimmt der Piezo alles auf?
Auch das Klopfen auf dem Korpus oder nur die Saiten?
Und was ist UST Pickup? Ist das das selbe wie ein Piezo?:confused:

Ich bedanke mich schonmal im voraus
Hongo
 
Eigenschaft
 
Ein Piezo Tonabnehmer nimmt die Schwingungen des Korpus auf, d.h. auch klopfen.

Was ein UST Pickup ist weiss ich leider nicht.
 
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Danke für deine Antwort.

hört es sich halbwegs so an wie wenn ich ohne Amp spiele?
Hongo
 
Und was ist das? xD
 
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Ein Piezoelement, das unter der Stegeinlage verbaut wird und somit direkte Schwingungsenergie der Saiten umwandelt.
 
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Nimmt das das Klopfen auf?
 
Würd mal stark davon ausgehen oO Ich hab noch nie drüber nachgedacht, aus Piezo Kristallen (?) Tonabnehmer zu bauen, aber wenn dem so ist, dann nimmt der einfach die Schwingungen des Holzes ab ohne Magnete oder so. Also auch jedes Klopfen oder sowas.
 
Richtig, bei einem Piezoelement wird grob gesagt mechanischer Druck in elektrische Energie ungewandelt.
Egal wo der Piezo sitzt, ob unter dem Steg oder auf oder unter der Decke, er nimmt alle Geräusche die an der Gitarre gemacht werden mehr oder weniger stark auf.

Das ist ein Vorteil, weil dadurch percussiv gearbeitet werden kann.
Es werden aber auch Griffgeräusche weiter gegeben. Wer das nicht will, muss mit der linken Hand "sauber" arbeiten.
 
Der Piezo "überträgt" (besser wandelt um) jedes Geräusch, das als Schwingung in der Gitarre erzeugt wird. Ob das nun Klopfen, Kratzen oder auch nur ein sauber gegriffenes E-Dur ist:)
Piezos haben meist einen sehr speziellen Klang, den muß man mögen. Allerdings sind sie eben die unkompliziertesten und einfachsten PU's um akustische Instrumente zu verstärken.
Und was so ein Piezo an Spannung entwickeln kann, sieht man sehr gut in den Piezo-Feuerzeugen.
Aber die 15.000 Volt brauchen wir an der Gitarre nicht:D.


Greetz,

Oliver


Edit: Zu spät, zu langsam, zu alt......
 
Vielen dank an euch alle!
Hat mir sehr weitergeholfen!
Hongo
 
Da möchte ich doch mal widersprechen, ich habe es gerade extra ausprobiert. Ein (auf jeden Fall mein) Piezo-UST nimmt in erster Linie die Saitenschwingung auf, dafür ist es ja extra zwischen Saiten und Decke geklemmt. Klopfen auf die Decke wird nur unzureichend wiedergegeben, percussive Sachen auf den Saiten hört man ganz gut, sogar eher zu laut. Um tatsächlich die Schwingungen des gesamten Korpus abzunehmen, braucht es schon Pickups wie z.B. den AST von B-Band. Das hier tatsächlich die Deckenschwingung abgenommen wird, merkt man z.B. an der höheren Feedbackanfälligkeit, da die Decke mehr als die Saiten von externen Schallquellen zum Schwingen angeregt wird.
Wenn du also percussive Sachen auf der Decke machen möchtest, ist ein UST alleine keine gute Lösung. Ich habe das wie gesagt mit dem Shadow Nanoflex gerade mal getestet, bei Bedarf kann ich das auch mal hochladen, das Ergebnis war auf jeden Fall ziemlich eindeutig.

Gruß

Toni
 
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Ein Piezoelement, das unter der Stegeinlage verbaut wird und somit direkte Schwingungsenergie der Saiten umwandelt.

Ich bin dafür, dass man den am Bild gezeigten UST von B-Band (Under-Saddle-Transducer) nicht als Piezoelement bezeichnet.
Piezoelemente sind üblicherweise Kristalle oder Keramiken (Piezokristalle bzw. piezoelektrische Keramiken).
Es kommt zwar auch ein "quasi-piezoelektrischer Effekt" zur Anwendung, aber ich würde als Bezeichnung für diesen Tonabnehmer Transducer oder Elektretfilm vorziehen.

Der gezeigte UST ist ein elastischer Elektretfilm mit extrem dünnen Hohlräumen. Das Material wird von Emfit für die verschiedensten Einsätze als Sensor hergestellt (unter anderem auch für B-Band als UST für Gitarren).

Beim UST von B-Band werden nur die Saitenschwingungen welche durch Druck der Stegeinlage auf den Electret-Film übertragen werden in ein elektrisches Signal umgewandelt.
Klopfgeräusche am Korpus, an der Gitarrendecke, an der Brücke werden nicht wahrgenommen. Lediglich ein direktes Klopfen auf die Stegeinlage wird registriert.
Auch werden keine Greif-, Rutsch oder Plektrumgeräusche elektrisch verstärkt.
 
Ah ok.
Also brauch ich ein AST (was ist das überhaupt?^^) Pickup?
Hongo
 
Als AST bezeichnet B-Band seine "soundboard transducer", also Deckentonabnehmer. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob diese Abkürzung irgendwas bedeutet oder ein Markennahme ist. Auf jeden Fall sehen die Dinger in etwa so aus:


So ein Transducer wird von innen im Bereich des Stegs an die Decke geklebt und nimmt da eben die Schwingungen auf. Er bildet den Klang fast wie ein Mikrofon ab, ist aber eben auch relativ feedbackanfällig. Ideal finde ich deshalb eine Kombination aus zwei verschiedenen Pickups, so dass man je nach Situation hin- und herblenden kann.

Wenn ich allerdings auf deinen parallelen Kaufberatungsthread schiele, sehe ich da ein ganz anderes Problem: Bei Instrumenten im Preisbereich bis 400€ wirst du meist nur einen UST finden, da kannst du also nicht allzu große Ansprüche stellen. Wenn du wirklich ein gutes Pickup/Preampsystem möchtest, dass auch für percussive Elemente gut geeignet ist, würde ich mir an deiner Stelle erstmal eine ordentliche Gitarre ohne Pickup zulegen und dann noch ein bisschen weiter sparen, um dann das Pickupsystem deiner Wahl einzubauen.

Gruß

Toni
 
Ah ok.
Werd mal nach ne Gitte ohne Pickup suchen.
Aber nur mal zur zusammenfassung:
Piezo und AST nehmen perkusives auf, und UST nicht?
Hongo
 
Ähm...nicht ganz! ;)

Du wirfst da zwei Dinge durcheinander. "Piezo" bezeichnet den technischen Aufbau eines Tonabnehmers (siehe auch Richelles Post). Mit Piezoelementen kann man sowohl einen Pickup bauen, den man unter die Stegeinlage steckt (auf Englisch "Under-Saddle-Transducer" -> UST), es gibt aber beispielsweise auch Piezoabnehmer, die man auf die Decke klebt. Beide Arten von Tonabnehmern kann man technisch auch anders realisieren, wie das auch schon von Richelle beschrieben wurde.

Entscheidend dafür, ob Klopfgeräusche aufgenommen werden, ist hauptsächlich der Einbauort: Die UST, also die Pickups, die unter der Stegeinlage stecken, nehmen hauptsächlich die Saitenschwingung auf und sind deshalb für deine Zwecke eher weniger geeignet. Leider ist das auch die am meisten verbreitete Bauart, vor allem bei Gitarren der unteren und mittleren Preisklasse.
Alles, was auf oder unter die Decke geklebt wird, nimmt alle Deckenschwingungen auf, also auch Geklopfe. Eine dritte Möglichkeit sind Mikrofone, die fest im Gitarreninnern angebracht sind und dein Klopfen natürlich auch hören.

So, jetzt sind hoffentlich alle Klarheiten beseitigt! :)

Gruß

Toni
 
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Ah jetzt versteh ich^^
Also nur die Dinger zum Draufkleben und Mics?
Hongo
 
Bei meiner Ovation (auch "Stegeinlagen-Tonabnehmer") war es mit einem entsprechenden Gain-Wert auch verstärkt zu hören, als ich in das Schallloch (OK, die Schalllöcher) reingesungen habe :D
 
Jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazu loswerden. Bin gerade ganz selten im Board unterwegs, daher so spät.

Egal ob Piezo oder Elektret-Folie bzw. -Kabel (B-Band oder Fishman): Ein Under Saddle Transducer fängt vor allem die Saitenschwingungen ein. Aus Gründen der Rückkopplungssicherheit wird das sogar konstruktiv begünstigt (teils mit dem Bracing (der Lattung unter der Schalldecke).
Ein Deckentransducer wie der B-Band AST oder Kontaktabnehmer (auch der AKG Wandler) fangen den Schall der Schalldecke ein. Sie sind daher rückkopplungsanfälliger, weil
die Schalldecke mehr Umgebugsgeräusche (vom lauten AMP) einfängt.
Noch anfälliger sind die eingebauten Mikrofone, die es auch gibt.
Dafür lassen sich mit diesen Tonabnehmern auch percussive Effekte wie Klopfen auf Steg und Schalldecke einfangen, was bei den Under Saddle Transducern eher ein undefinierbares Poltern (klopfen auf den Steg) oder kaum etwas (Schalldecke) äußert.

Das andere Extrem sind magnetische Abnehmer, teils im Schalloch, teils am Hals angeschraubt (Nanomag).
Diese Abnehmer nehmen praktisch nur die Saitenschwingung ab, und zwar an der Stelle, an der sie angebracht sind.
Der Nanaomag hat jedoch eine so hohe Resonanzfrequenz, dass er nicht nach E-Gitarre klingt.

Den natürlichsten Klang erhält man mit einem guten Mikrophon. Das ist aber auch die Variante, die am anfälligsten für Rückkopplung ist.

P.S. auch kurz vor der Rückkopplung ist der Frequenzgang schon so verbogen, dass die Gitarre recht schnell nach Blech klingt. Daher würde ich bei Live-Anwendungen unbedingt einen eingebauten Tonabnehmer vorziehen, es sei denn die Gitarre wird nur moderat verstärkt.

Gruß
Christoph
 

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