Seit ~2000 erschienene Metal Alben ohne Dynamik-Kompression

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Darüberhinaus: Bei den meisten modernen Alben würde sich auch nix anderes als eine moderne Produktion (inkl Kompression) anbieten, meine Meinung. Nixdestotrotz geniesse ichs produktionstechnisch selbst lieber "old schoolig".

Das wage ich allerdings stark zu bezweifeln. Ein moderne Produktion, d.h. auf modernem technischen Standart muss auf garkeinen Fall eine Kompression beinhalten, da diese auf jeden Fall den Klang einschränkt. Wenn ich hier von Klang rede dann meine ich den Klang auf einer halbwegs annehmbaren Anlage und nicht über ein billiges Autoradio bei 160 km/h oder auf dem Ipod mit 5 Euro Kopfhörern im Bus. Aber leider orientiert sich die Industrie halt an den Bedürfnissen der Masse.
 
Wenn ich hier von Klang rede dann meine ich den Klang auf einer halbwegs annehmbaren Anlage und nicht über ein billiges Autoradio bei 160 km/h oder auf dem Ipod mit 5 Euro Kopfhörern im Bus.

Ich auch, aber da sind wir die Minderheit.
 
Im Rock/Pop-Bereich (incl. Metal) gab es wohl noch nie eine LP/CD ohne Dynamik Kompression.
Kompression ist auch eine vernünftige Sache und nicht von Grund auf schlecht.
Die Dosis macht das Gift.
Mich stören an aktuellen Veröffentlichungen hauptsächlich die 'Amtlichen Gitarrensounds' aus der Dose und getriggerte Drums.
Aber früher war auch nicht alles besser. In den 80/90er konnte man 80% der Veröffentlichungen ungehört in die Tonne kloppen. Damals war ohne entsprechendes Budget kein guter Sound zu machen.
Heute kann ich mit einem kleinem Taschengeld Hardware und Software für sehr zufriedenstellende Ergebnisse anschaffen (Räume und Mikrophone mal ausgenommen). Die Anzahl an Effektgeräten ist heute kein Thema mehr.
Leider gilt auch hier wieder, Dosis und Gift.


Es gibt im Netz einige Tabellen in denen Alben und Dynamik gesammelt werden. Am besten nach 'Dynamik Range' googlen.
 
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Im Rock/Pop-Bereich (incl. Metal) gab es wohl noch nie eine LP/CD ohne Dynamik Kompression.
Kompression ist auch eine vernünftige Sache und nicht von Grund auf schlecht.
Die Dosis macht das Gift.

Ja da hast du recht, ich hatte mich etwas zu radikal geäußert. Nach meinen Ohren und nach Audacity ist aber leider bei einem Großteil der Metal Alben seit 2000 und auch bei ein paar aus den 90ern jedes vernünftige Maß überschritten.
Was mir noch selbst eingefallen ist: Wenn man Tool zum Metal-Bereich hinzu zählt, so könnte man die "Lateralus" erwähnen. Natürlich komprimiert aber halt noch entfernt von der typischen modernen "Soundwand" (<- hier negativ gemeint). Dagegen schmiert die "10.000 Days" soundtechnisch echt ab, allein das grausige Clipping bei "Vicarious" nervt mich tierisch.
 
Maiden haben sich anscheinend damals entschieden, "A Matter Of Life And Death" nicht zu mastern...

Wikipedia schrieb:
In order to provide a more "live" sound, the album was not mastered.[4] Producer Kevin Shirley said, "Spoke to 'Arry (Steve Harris) on Friday, who has decided against mastering the Iron Maiden album... It means that you will get to hear the new album exactly as it sounded in the studio, no added EQ, compression, analog widening, etc., and I must say, I am pretty happy with the end result."[5]
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/A_Matter_of_Life_and_Death_(album)
 
Stimmt.

Man hörts auch, jetzt nicht nur weil es ein wenig "leiser" is als andere Alben.

Imho klingt AMOLAD auch um Welten besser als z.b. Final Frontier.
 
Stimmt.

Man hörts auch, jetzt nicht nur weil es ein wenig "leiser" is als andere Alben.

Imho klingt AMOLAD auch um Welten besser als z.b. Final Frontier.
Ja, das Album hat wirklich nen recht guten Sound:great:
 
Ich höre mir gerade 'The Animal Spirits' von der Band 'Slough Feg' an.
Die bieten einen Sound wie aus den 80er, dabei musste ich an diesen Thread denken.
Naja, grob 3-6 dB Bandbreite.
Im Vergleich noch von Rainbow das Album Rising in Samplitude geladen, da wirkt The Animal Spirits wie Death Magnetic daneben.
Dennoch eine schöne CD von Slough Feg.
 
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Also erstmal: Kompression ist für einen druckvollen Sound wichtig.
Das ist auch ein psychoakustischer Effekt. Das menschliche Ohr komprimiert nämlich auch, wenn sehr laute Töne in die Gehörgänge rasseln. ;)

Man muss jetzt auch nicht so tun, als wären in den 80ern keine Kompressoren benutzt worden.

Kompressor ungleich Satan. :D


entscheidend sind immer noch die Angewohnheiten und Vorlieben der Hörer...
 
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Also erstmal: Kompression ist für einen druckvollen Sound wichtig.
Das ist auch ein psychoakustischer Effekt. Das menschliche Ohr komprimiert nämlich auch, wenn sehr laute Töne in die Gehörgänge rasseln. ;)
natürlich nur, wenn man auch einen druckvollen sound haben will - ich will solch nen "soundwall" bei meinem metal um jeden preis vermeiden, sondern eher solch nen transparenten klang mit viel raum wie auf den ersten 2 metallica-alben oder bathorys sign of the black mark erreichen.[/QUOTE]
Man muss jetzt auch nicht so tun, als wären in den 80ern keine Kompressoren benutzt worden.
klar gabs das damals schon, aber heute kommt noch dieser ekelige künstliche sound dazu, der den modernen metal einfach unhörbar macht.
Kompressor ungleich Satan. :D
geb ich dir recht - deswegen black metal bitte ohne kompression: darkthrone! (warum hat die hier noch keiner genannt?)
 
Kompressor ungleich Satan.
Genau. Andy 'Kühlkammer' Sneap = Satan. Oder der Typ der Death Magnetic produziert hat.
<°}}}<;5200785 schrieb:
natürlich nur, wenn man auch einen druckvollen sound haben will - ich will solch nen "soundwall" bei meinem metal um jeden preis vermeiden, sondern eher solch nen transparenten klang mit viel raum wie auf den ersten 2 metallica-alben oder bathorys sign of the black mark erreichen.
Das Ding ist ja, dass diese Alben leise vielleicht nicht druckvoll klingen - aber hör sie mal schön laut, dann hauen die mehr rein als jede Sneap Produktion. So wie die erste Blue Öyster Cult. Man glaubt gar nicht, was diese Platte für eine Urkraft entfesselt wenn man sie mal aufdreht. Moderne, ultradruckvolle Produktionen tun mir dagegen in den Ohren weh wenn ich sie aufdrehen. Dabei macht laute Musik doch eigentlich am meisten Spaß.
 
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Das Ding ist ja, dass diese Alben leise vielleicht nicht druckvoll klingen - aber hör sie mal schön laut, dann hauen die mehr rein als jede Sneap Produktion. So wie die erste Blue Öyster Cult. Man glaubt gar nicht, was diese Platte für eine Urkraft entfesselt wenn man sie mal aufdreht. Moderne, ultradruckvolle Produktionen tun mir dagegen in den Ohren weh wenn ich sie aufdrehen. Dabei macht laute Musik doch eigentlich am meisten Spaß.

Amen. Mir gehts nicht anders. Dieser ganze ueberproduzierte, kuenstlich auf laut getrimmte Mist in letzter Zeit macht keinerlei Spass.
 
Ich finde es wird Zeit, Aufnahmen nicht nur auf verschiedenen Tonträgern (CD,Vinyl), sondern auch für die verschiedenen Ansprüche der Abspielgeräte anzubieten.
Für ein IPhone benötige ich ein anderes Mastering als für meine überdimensionierte Boxenburg daheim.
Ohne fette Kompression kann man über die Smartphones kaum was verstehen. Über eine fette Anlage macht solch ein Mix nur Kopfschmerzen.
 
Naja, eine Alternative wäre natürlich einfach nicht über Handylautsprecher zu hören, sich für den MP3-Player gescheite Kopfhörer zu besorgen und Platten so zu produzieren, dass sie aus guten Anlagen das beste herausholen können.
 
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Die hast Du, die habe ich vielleicht auch ansatzweise, aber 95% der Leute werden nicht verstehen, warum sie dafür mehr als €50 für die Kompaktanlage beim Discounter ausgeben sollen. Die PC-Boxen tun es doch auch - also Lautmachen. Für eine Spanne von fünf Minuten Aufmerksamkeit reicht das auch aus.
 
Wobei es als Künstler nicht mein vorrangiges Ziel ist, Leute zufriedenzustellen die meinem Werk höchstens fünf Minuten ihrer Aufmerksamkeit schenken können oder wollen;)
 
Hier noch ein paar Bsp. für Ultrakompression:

Periphery (achtet mal auf den Lautstärkeunterschied zwischen den cleanen und verzerrten Gitarren, das Album ist für mich echt anstrengend zu hören, und nicht wegen der Musik an sich ;-P )
--> http://www.youtube.com/watch?v=WdQFDKB0gig

Flyleaf (^^) - Memento Mori --> habe selten soviel clipping auf einer CD hört. Habs jetzt nicht gemessen, aber die hat bestimmt nur 5 dB DR.

Das ganze ist echt eine Krankheit moderner Rockmusik, Bob Katz behauptet sogar, dass ohne die Möglichkeit sostarker Kompression nie Musikrichtungen wie Grunge oder Alternative Rock enstanden wären.
Vielen Alben stünde, wenn es nach mir ginge, ein wenig mehr Bewegung/Sound echt gut (z.B. die neue Alter Bridge oder das aktuelle Alice In Chains Album).

Ein Album wo meiner Meinung nach relativ geschmackvoll komprimiert wurde ist The Incident von Porcupine Tree.
Und wer mal richtige Dynamik hören will, weil schon das Stichwort kam, King Crimson's Starless And Bible Black.
Das Machine Head Bsp. von '94 war eigentlich ganz nett.
_______

Mir ist erst gerade wieder klar geworden wie sehr ich schon an diese komprimierten Gitarrenwände gewöhnt bin. Ist echt schwer beim Recorden nen "tighten Sound" hinzukriegen, aber schon ein wenig Tape-Saturation haucht dem ganzen Leben ein.
 
Ich habe mir letztens Tempel von Colour Haze gekauft, das ist auch ein sehr gut produziertes Album. Gut, kein Metal, aber King Crimson ja auch nicht ;)
Das Album hat einfach nen richtig natürlich klingenden Sound und ist auch schön dynamisch. Es ginge sicher noch dynamischer, aber das ist halt auch eine Frage der gespielten Musik.
 

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