Ich höre auf, Gitarre zu lernen - man muss seine Grenzen erkennen

  • Ersteller cubiskel
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Ich denke, es prallen zwei Faktoren bei mir aufeinander: zum einen der Anspruch, wirklich gut (perfekt will ich gar nicht in den Mund nehmen) zu spielen, und das auch stilübergreifend, und mit einem begrenzten Zeitkontingend von max 4 Stunden pro Woche.

Das steht sich tatsächlich konträr gegenüber. 4 Stunden pro Woche sind zu wenig, wenn man schnelle Fortschritte machen möchte.
Also entweder du korrigierst deine Ziele nach unten, oder du übst mehr. So einfach und grausam ist die Welt.

Für mein Empfinden liegt auch deine Perzeption vom Gitarrespielen etwas schief - entweder du machst es, weils Spaß macht, dann kommen Fortschritte von alleine, durchs spielen, oder aber du musst dich zum Üben zwingen - dann lass es komplett bleiben, weils keinen Sinn macht. Wie oben schon gesagt: Einfach und grausam.


P.S.: Warum eröffnest du eigentlich einen Thread deswegen? Fishing for Durchhalteparolen?
 
Und ich finde man muss vor so Menschen die erkennen das das nicht ihr wirkliches Hobby ist respekt haben,wieviele wird es geben die aus "Zwang" einfach weiter spielen,und sowas tut der Seele und allen nicht gut.
 
Vielen Dank für die vielen sehr qualifizierten Kommentare hier,
die teilweise auch Einblicke in die Biographie verschiedener Poster bieten. Zu seinen Entscheidungen stehen ist wichtig, aber sich nach dem Abwägen von Argumenten von seiner ursprüglichen Meinung zu verabschieden ist keine Schande.

Ich denke, es prallen zwei Faktoren bei mir aufeinander: zum einen der Anspruch, wirklich gut (perfekt will ich gar nicht in den Mund nehmen) zu spielen, und das auch stilübergreifend, und mit einem begrenzten Zeitkontingend von max 4 Stunden pro Woche.

Einige Kommentare gehen in Richtung "Abstand gewinnen" und die Einstellung zu überdenken., Und ich meine für mich, dass ich dies genau mal machen sollte. Ich verkaugfe mein Equipment (o.k., es sind nur, Gitarre, Verstärker und Zerrpedal...) nicht, sondern lege es einmal für eine Zeit bei Seite.

Wenn wirklich der hier mehrfach beschriebene "Vermiss-Effekt" auftritt, dann muss ich mir überlegen, wie ich es besser packe :)

Merci an euch
cubiskel

Ich sag mal so: Ich hab mit glaube ich 15? angefangen Gitarre zu spielen. Hatte mal 3 Monate unterricht in der mir die Basics erklärt wurden und diese komischen Kirchentonleitern. (Aeolisch phrygisch...*gesundheit*) Naja und ich kann wohl behaupten Jede Woche seitdem bestimmt min. 3 max 8h gespielt zu haben. Ich hab keine Rythmusübungen gemacht bis zum erbrechen, aber ich hab gespielt. Hier und da mal ein Lied nachgespielt (ingsesamt vllt 20). und bin bis ich 18,19 war eigentlich nicht großartig voran gekommen. Aber irgendwie hatte ich mir schon hier und da was angeeignet und heute bin ich froh, dass ich die Sache nie aufgegeben hab. Jetzt schreibe ich seit gut 1,5 Jahren eigene Songs, die dann in der Band auch umgesetzt werden. Ich weis nicht wie das bei anderen ist, aber bei mir hat das einfach Zeit gebraucht. Denn nun habe ich auch das Gefühl voran zu kommen und weis, wenn ich was lernen will wie ich da vorgehen muss, um das in nem greifbaren Zeitbereich zu schaffen. Hat finde ich viel mit Geduld zu tun.
 
Liebe Leute, die Ihr so vehement Ratschläge zum Weitermachen/Durchhalten macht: Lest doch bitte mal cubiscels ältere Beiträge, auf die er sich ja ausdrücklich beruft.
Ich finde seine Entscheidung respektabel, auch zum Schlußstrich ziehen gehört Größe!

Auch, wenn ich ein Instrument liebe, muß das nicht unbedingt Mein Instrument sein. Und ausgerechnet Gitarre bei offensichtlich nicht optimaler Feinmotorik....

Ich hoffe aber, daß cubiscel so von der MUSIK an sich infiziert ist, daß er andere Möglichkeiten findet. Ich würde mal etwas mit Keyboard versuchen, wenn ich an seiner Stelle wäre. Oder Musikprogramme am Computer, oder, oder,....

Quälen sollte man sich nicht, da ist der angebliche Spaß nur selbst eingeredet.

Trotzdem schöne Ostern, und schau ruhig mal wieder rein ind Board!

geka

mfg
mGusto ;)
 
Aufgeben ist zu einfach.

Herauszufinden was man will ist schon schwierig und dann noch seine eigenen Grenzen erkennen und akzeptieren ist dann noch ne ganz andere Liga.

Ich kann dir nur erzählen wie es mir so ging.
Anfangen hab ich mit etwas 16 (Heute bin ich 26) und hab nur so lala geübt. Grundakkorde, Pentatonik fertig. Das wars! Unterricht alle 4 Monate mal. Keine Band kein Anreiz... Gespielt hab ich in der Woche ca 1 Stunde und mich immer gewundert wie andere so gut sein können, dann Resignation, und keinen Bock auf den Mist, weil besser spielen auch mit Arbeit verbunden ist. Dann kam ne gaaaaaaaaaaaaaanz lange Pause von etwa 3 Jahren (19). Bis dann ein Freund auf mich zukam und mir anbot in ner Band mitzuspielen. Ich hatte natürlich nix drauf, hab mich aber hingesetzt und die Songs von denen geübt. Die hatte ich dann auch recht schnell drauf. Kurze Zeit später hab ich angefangen eigene Sachen zu schreiben die wir dann auch innerhalb der Band umgesetzt haben. Dann kam der Bruch, weil ein Teil der Leute umgezogen ist und ich stand wieder allein mit meiner Gitarre da. Zwischendurch mal immer wieder Schulband oder Kurzprojekte aber im Endeffekt hab ich nur allein gespielt.
Ich bin diesmal aber dran geblieben;)... Nicht am lernen, aber am spielen. Ich hab für mich gemerkt das mir die ganze Theorie nichts bringt. Ich spiele rein intuitiv weiß aber mitlerweile welcher Ton sich im Kontext gut anhört und wo ich meine Soli anzufangen und zu beenden hab. Sicher weiß ich auch welchen Ton ich grad spiele, aber das kam einfach so aus ner Notsituation, spielt man mit anderen sollte man denen schon sagen können was man da macht. Ich schau mir gern andere Leute an wie sie spielen, live als auch bei Youtube und spiele das was mir gefällt nach. So bin ich zu dem gekommen was ich kann. Das mag nicht der Weg für jeden sein, aber als ich von ca. einem Jahr meine neue Band hatte, hab ich schon einen ganzen Ordner voll mit selbst geschriebenen Songs gehabt. Also Riffing, Soli usw. auf CD gebannt und dazu die Texte, eigentlich mussten nur noch Drums dabei und fertig war die Geschichte. Wie sich die Drums anzuhören hatte wusste ich natürlich auch und unser Drummer kann das was in meinem Kopf so vorgeht gut umsetzten. Man spielt es ihm einmal vor, er setzt es erst 1:1 um bringt dann seinen Stil mit rein.
Ich für mich selber weiß mitlerweile, ich bin kein grandioser Gitarrist, aber in Sachen Songwriting bin ich fit. Ich kann vieles auf der Gitarre spielen, wenn ich mehr Zeit zum übern hätte sogar sehr viel, aber das muss nicht sein. In erster Linie benutze ich die Gitarre um den Songideen in meinem Kopf eine Form zu geben. Das kann auch eine Form der Befriedigung sein! Es gibt zig Leute die sauschnell und präzise spielen können, aber mal ehrlich... Wer kann sich mehr als 2 Stunden am Stück High-Speed Gitarren-Soli anhören? Die Leute sind eher die Ausnahme, und sowas wird seeeeeeeehr schnell langweilig. Gute Songs mögen alle, auch wenn ganz bestimmt nicht jeder meinen Mist mag, aber ich mag ihn und ich hör das gern was ich mache. Wenn ich eine Gitarre in die Hand nehme und grad nicht einen Song spiele, versuche ich einen Song zu schreiben. Immer...Es läuft immer darauf hinaus. Mich Befriedigt es schon sehr pro Woche 4 oder auch 5 Songs zu schreiben. Das kann mal Blues mal Metal sein (meist Metal für meine Band;)), aber ich find das viel schöner als Skalen zu Pauken. In meiner Band bin ich eher der Rythmus-Gitarrist, ich spiele zwar auch Soli, aber eher die die langsam und Gefühlvoll sind. Mir ist immer wichtig so zu spielen wie ich mich grad fühle und das tu ich auch. Also, spielen und nicht lernen ist schon ein guter Ansatz:D Jedenfalls kann es eine Alternative sein, nicht jeder kann nur lernen.
Gutes Beispiel:
Nen Tischler hat 2 Azubis, einer ist ein Genie in der Schule, der andere ist da schlecht. Das Schulgenie macht sein handwerk sehr gewissenhaft, gradezu perfekt nach Lehrbuch und legt dazu noch die besten Noten auf den Tisch. Möbel wie es sie immer schon gab. Solide und zeitlos.
Der augenscheinlich "Dumme" fällt in der Schule total durch. In der Praxis macht er sich besser, zwar nicht nach Lehrbuch, dafür aber kreativ und mit wirklicher Perfektion. Seine Sachen sprechen an, berühren gradezu.
Was folgern wir? Beide sind gut, jeder auf seine eigene Art. Jeder hat daseinsberechtigung. Und das der "Dumme" nur aufgibt wegen schlechter Noten ist quatsch;)

Zum Aufgeben kannst du dich sicher entscheiden! Da sprech ich dir nicht rein. Ganz bestimmt nicht. Aber ich dachte ich geb dir vielleicht mal ne andere Art die Gitarre zu sehen.
 
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Aufgeben ist zu einfach.

Herauszufinden was man will ist schon schwierig und dann noch seine eigenen Grenzen erkennen und akzeptieren ist dann noch ne ganz andere Liga.

Ich kann dir nur erzählen wie es mir so ging........

Du bist aber nicht physisch/motorisch etwas eingeschränkt, wie cubiskel es in früheren Beiträgen geschildert hat?

Ich wäre mit 152 Höhe bestimmt kein guter Basketballer geworden, auch wenn ich mich tottrainiert hätte.:rolleyes:

Die ganzen Ratschläge zum Durchhalten sind zwar alle sicher gut gemeint, aber hier solltet Ihr Euch vielleicht doch etwas genauer mit der Grundsituation auseinandersetzen.
Ich fürchte, die Ratschläge können eher einen moralischen Druck aufbauen, der cubiskel zum Weiterquälen animiert.
Ich finde seine Entscheidung, die Sache erstmal ruhen zu lassen, richtig.
Und: Kommt Zeit, kommt Rat.

geka
 
T
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Doomhammer
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Du bist aber nicht physisch/motorisch etwas eingeschränkt, wie cubiskel es in früheren Beiträgen geschildert hat?

Ich wäre mit 152 Höhe bestimmt kein guter Basketballer geworden, auch wenn ich mich tottrainiert hätte.:rolleyes:

Die ganzen Ratschläge zum Durchhalten sind zwar alle sicher gut gemeint, aber hier solltet Ihr Euch vielleicht doch etwas genauer mit der Grundsituation auseinandersetzen.
Ich fürchte, die Ratschläge können eher einen moralischen Druck aufbauen, der cubiskel zum Weiterquälen animiert.
Ich finde seine Entscheidung, die Sache erstmal ruhen zu lassen, richtig.
Und: Kommt Zeit, kommt Rat.

geka


Naja, ich weiß nicht ob man das so sagen kann...
Weiterquälen will ich ihn nicht. Hab ja auch geschrieben aufgeben kann er wenn will. Ruhen lassen ist auch gut.

Wenn ich mich jetzt mal nehme. Ich studiere Maschinenbau im letzten Semester. Alles an sich kein Problem, jedoch gibt es da Fächer die ich einfach nicht kann..Ich hab mich aber trotzdem durchgebissen um den Abschluss zu bekommen;)

Beispiel aus dem Gitarrenbereich:
Danko Jones kann nicht spielen, gute Songs schreibt er trotzdem. Sagt er selber;)

Wenn man das wenige was man kann so gut wie möglich spielt und mit seinen Mitteln ein Maximum erziehlt ist das doch super!
 
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Also Christian, ich finde es traurig das Du das Geilste Hobby überhaupt an den Nagel hängen willst.
Ich klimpere seit 1,5 Jahren auch mehr schlecht als recht vor mich hin, Du bist mir sehr weit vorraus, Du kannst 2 Lieder mit Akkorde begleiten, Ich nicht mal Eins:D.
Ansonsten geht es mit wie vielen hier, 1000 Baustellen und nix Ganzes.

Wenn Du der Meinung bist aufhören zu müßen, dann ist das wohl so, aber verkaufe nicht dein ganzes Gerödel, irgendwann kommt das Kribbel bestimmt wieder, und dann würde was fehlen.
Uuuunnnd so viel Platz braucht die Gitarre und Amp ja nicht ;)

So denn, viel Erfolg und Spass im weiteren Lebensabschnitt.

LG
 
wie gesagt, blätter zurück und les dir was ich geschrieben hab junger padawan :great: das wird schon, befolge meinen rat.

herzallerliebste grüße, mind
 

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