D´Frau vom Soldat (Die Frau des Soldaten)

  • Ersteller SoleLuna_m
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Lieber Jongleur

habe bisher 3 Festivals und einige Shows in teilweise legenderen Clubs erlebt

Praesentationen von Rockschulen

Das ist bestimmt alles sehr aufregend, in Amerika soll ja immer alles etwas Grösser und Schneller usw. sein? Ich kann mir eine solche Stadt der Superlative auch in den kunstlerischen Bereichendas beim besten Willen nicht vorstellen! Hoffnungslos verloren kämt ich mir wohl vor...


Koerpersprache, Gestik, Mimik, Moderation ...neben musikalischer Virtuositaet....alles ist bereits in den Ansaetzen grossartig

Das Schoene bei den Anfaengern ist, man kann die Tricks noch gut erkennen. Anders als bei den grossen Stars.

Ich frag mich oft, wieviel denn wirklich total eingeübt und durchdacht sein muss, was grosse Show sein muss, oder was das Publikum berührt, weil es einfach autenthisch ist.

Ich hab einige Artikel aus aktuellem Anlass über Nirvana und deren "Nevermind" gelesen. Die haben das Publikum wirklich berührt und bewegt
und da war nie die Rede von einer Ausbildung, von eingeübten Shows, grosser Moderation, eingeübter Mimik usw..., das war einfach authentisch? Wobei es doch harte Arbeit war, wie sie den ganzen Tag im Proberaum verbracht haben...

Und die Texte schrieb Cobain ja teilweise noch im Studio kurz vor der Aufnahme, auch wusste niemand so genau, was er eigentlich aussagen wollte auch er selber nicht.

Auch war ich erst kürzlich an einem Konzert von Bob Dylan (wurde freundlicherweise eingeladen). Er betrat die Bühne und legte los, und irgendwann hat mich die Musik plötzlich mitgezogen.

Oder ist das alles nur ein Mythos, alles nur Show??? :confused:

Versteh mich nicht falsch, ich find eine grosse Show, die mich berührt sehr bewundernswert, die ganze Arbeit dahinter, die genialen Künstler usw... aber in mir verbleibt doch immer so ein stichelnder, kritischer Nachgeschmack. :gruebel:

Wenn man diesen Gedanken konsequent verfolgt, landet man bei schwerster koerperlicher und geistiger Arbeit. Auch wenn Kunst nach purem Spass aussieht. - Das sollten sich vor allem die *Autoren* vor Augen fuehren, die mit ihrer 1. Fassung in diesem Forum auf maximale Anerkennung hoffen.


Oh ich denke auch der Mensch möchte sich ständig weiterentwickeln in dem, was er gerne macht, dort wo er gewisse Begabung besitzt. Und dazu gehört (leider?) die Arbeit, das Neugierigsein, der Wille, das Reflektieren, die Zeit usw...

Nun ja schlussendlich holt man sich die Anerkennung, wo man sie erhält :gruebel: ?
 
Ich frag mich oft, wieviel denn wirklich total eingeübt und durchdacht sein muss, was grosse Show sein muss, oder was das Publikum berührt, weil es einfach autenthisch ist.

Auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt OT geht. Ich möchte auch etwas dazu sagen.
Ich persönlich halte gar nicht viel von den richtig großen, die eine Show der Superlative aufführen, die alles einstudiert und geprobt haben bis die Show nämlich eines wird: mechanisch! Ich wage nämlich zu behaupten, dass ich das fühlen kann, wie ehrlich der Musiker dort oben auf der Bühne ist. Und für mich geht jeder Spaß an der Sache verloren, wenn ich von dem Menschen nichts mehr fühlen kann.
So wie Nirvana angesprochen wurde, ja das ist etwas das berührt in dieser Art. Mir ist die authentizität sehr wichtig von dem was ich sehe und ist auch das, am Ende, was mir gefällt.
Aber so sind nun Geschmäcker - unterschiedlich und deswegen finde ich es sehr pauschalisierend, dass Texte immer hundertmal überarbeitet werden müssen um am Ende gut zu sein.
Klar bringt das oft noch mal etwas, seinen Text mit Abstand zu betrachten und zu gucken und zu verbessern aber das als Pflicht an zu sehen? Ich weiß nicht.
Klar in deinem Fall SoleLuna, das Ergebnis ist super geworden! Das wollte ich jetzt auch noch sagen.

Aber ich finde, so wie hier vielen Menschen seine Werke zu zeigen birgt Gefahren. Denn jeder geht mit seinem Geschmack an die Sache heran und wenn man sich seines eigenen Stils nicht sicher ist dann ist die Gefahr dass man sich verbiegt ziemlich groß und damit geht auch jede authentizität verloren.
Es muss also für richitg große Künstler, erfolgreiche Bands und Sänger sehr schwer sein den Massen zu gefallen und gleichzeitig "selbst" zu bleiben.

Nur eine Meinung. Luna
 
Grüss dich LunaTick

(Eigentlich hätt ich ja gar keine Zeit zum Schreiben, und die Thematik wird wohl nie ein allgemeingültige Lösung erhalten)

Die OT-Diskussion entstand eigentlich aus meiner Neugierde, was Jongleur in NY so treibt und erlebt ;)

Es würde zu lange dauern, auf alles genau einzugehen.

dass Texte immer hundertmal überarbeitet werden müssen um am Ende gut zu sein.

Vielleicht fürs Forum wichtig:
Mir gehts darum, die eigenen Texte zu "verbessern", das Handwerk zu erlernen, auf was zu achten ist, wie man Spannung erzeugt, wie man an einen Text rangehen kann, damit
er den Leser berührt, usw... Das erreicht man nur mit Uebung, wie bei allen andern Dingen auch, sonst tritt man immer an Stelle und schreibt "ähnliche" Texte.
(Was aber ja auch nicht verwerflich ist. :gruebel:)

Jedoch ist es eine Chance für jeden hier im Forum, sich mit andern Textern auszutauschen und von ihren Rückmeldungen zu profitieren. Und es gibt tatsächlich die Wissenschaft und das "Handwerk" Texterei, die Geschichen entstehen aber immer noch durch die Person und ihr Leben.

Und es ist gar nicht so einfach, wirklich das auszudrücken, was man ausdrücken möchte, dazu bedarf es wohl der Rückmeldung von "Rücklesern", die einem nicht den eignen Schreibstil oder Meinung aufdrücken wollen, sondern einfach neugierig auf den Text sind und sich mitteilen und rückfragen... So ich schweif wieder weg, drum hör ich auf ;)

Aber eben, Musik, die berührt, braucht nicht unbedingt "gute" Texte, da gehts auch stark um den Ausdruck von Gefühlen, in die sich der Musiker einfühlen muss und sie wiedergeben.


klar in deinem Fall SoleLuna, das Ergebnis ist super geworden!

Jedenfalls, danke für die Blumen! :)

Wünsche ein schönes Wochenende

SoleLuna
 
@ Luna Tick

Was ist Authentizitaet?

Fuer mich heisst authentisch: Gefuehle zu zeigen, statt zu verstecken, seiner inneren Stimme konsequent zu folgen.

Und ab hier wird es schon kompliziert. Haben wir ueberhaupt nur EINE innere Stimme? Genuegt die natuerliche innere Stimme fuer Buehne der Welt... oder muss sie ausgebildet werden, damit sie kraeftig und brilliant das Ohr der Massen findet?

Muss man zeigen, dass man Gefuehle zeigt?

Ich zitiere mal Luna:I
Show der Superlative, die alles einstudiert und geprobt haben bis die Show nämlich eines wird: mechanisch! Ich wage nämlich zu behaupten, dass ich das fühlen kann, wie ehrlich der Musiker dort oben auf der Bühne ist. Und für mich geht jeder Spaß an der Sache verloren, wenn ich von dem Menschen nichts mehr fühlen kann.
Aua! Ernst gemeint, tut das weh. Jeder Musiker weiss (oder ahnt zumindest), wie gross das Lampenfieber vor einer lang einstudierten Show ist. Und wie riesig das Vergnuegen, wenn nach den ersten uebermotivierten Auftritten langsam ein gemeinsames, blindes Verstaendnis einsetzt.

Lieber Luna, ich behaupte mal, Deinen pauschalisierenden Tonfall aufnehmend, Dir geht wahrscheinlich der Spass ab, das eher leise Vergnuegen der Musiker am stimmigen Groove zu teilen, an Koerpersprache, die gemeinsam auf DAS Achtel kommt, auf das sie kommen soll, an... ach ich koennte hunderte kleine Prozesse nennen, die fuer Power sorgen, weil verschiedenste Einzelkaempfer sensationell auf einen gemeinsamen Punkt kommen.

Mal etwas zugespitzt gesagt: Dem Kind genuegt Papas Kasperletheater zum gefuehlten Vergnuegen.... manchen Erwachsenen hingegen nur eine Show, in derem Gefolge die Akteure sich eine Kugel in den Kopf jagen.

So wie Nirvana angesprochen wurde, ja das ist etwas das berührt in dieser Art. Mir ist die authentizität sehr wichtig von dem was ich sehe und ist auch das, am Ende, was mir gefällt.

Ich sage nichts dagegen, dass Dich Nirwana beruehrt. Aber beruehrt Dich auch ein groelender Betrunkener, ein austickender Junkie, eine Horde pruegelnder Hooligans?
Was mich an Musik, auch der von Nirwana, beruehrt, ist die gezuegelte Leidenschaft, das gemeinsame starke Gefuehl, auf EINEN Punkt gebracht!
Darum geht es mir. Egal ob sinfonisches Orchester oder Garagenband: Gefuehle auf EINEN Punkt zu bringen, erfordert viel Uebung und macht den Beteiligten in der Regel einen Riesenspass. - Nochmal zugespitzt: Wenn ein Buch mit einem Kopf zusammen stoesst und es klingt hohl, muss das nicht am Buch liegen...

deswegen finde ich es sehr pauschalisierend, dass Texte immer hundertmal überarbeitet werden müssen um am Ende gut zu sein.
Klar bringt das oft noch mal etwas, seinen Text mit Abstand zu betrachten und zu gucken und zu verbessern aber das als Pflicht an zu sehen? Ich weiß nicht.

Wer spricht von Pflicht? - Wenn Du Dir zutraust, alles first take zu schaffen... und der Erfolg Dir recht gibt... lass mich Dein Rezept wissen!

Aber ich finde, so wie hier vielen Menschen seine Werke zu zeigen birgt Gefahren. Denn jeder geht mit seinem Geschmack an die Sache heran und wenn man sich seines eigenen Stils nicht sicher ist dann ist die Gefahr dass man sich verbiegt ziemlich groß und damit geht auch jede authentizität verloren.
Es muss also für richitg große Künstler, erfolgreiche Bands und Sänger sehr schwer sein den Massen zu gefallen und gleichzeitig "selbst" zu bleiben.

Naja, Du ignorierst mMn die Erfahrung. Mit der Zeit findet jeder SEINE Ratgeber. In Interviews, Foren, persoenlichen Gespraechen.
Ist Dir schon mal aufgefallen, wie viele Musiker sich auf die Aussagen ihrer Vorbilder berufen? ... So ganz unreferenziell sind *grosse Kuenstler* dann wohl auch nicht.
Warum sollten sie auch?! - Sie sind schliesslich taeglich mit der Tatsache konfrontiert, dass das Ungewoehnliche kaum mehr ist als eine kurzlebige Behauptung, fluechtig wie ein Klang. Da braucht man eine Menge Strohhalme, auf die man sich bis zum naechsten eignenen Paukenschlag stuetzen muss:D
 
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Lieber Jongleur

Ich danke dir für diesen deinen Beitrag.

Seit ich nähmlich angefangen habe mit andern Musikern einige wenige Texte und Liedideen zu arrangieren und auszuarbeiten zu einem kleinen Programm, erlebe ich selbst, wieviel Arbeit hinter jedem nur "kleinen" Konzert steckt. Gar nicht auszudenken, was Profimusiker bzw. -texter täglich leisten, um irgendwie am Ball zu bleiben!

Was so leicht aussieht, war tatsächlich harte Arbeit, dass muss ich mir auch immer wieder vor Augen führen und mir auch eingestehen, dass ich niemals soviel Zeit damit verbringen kann und gewisse Dinge einfach vernachlässigen muss und trotzdem dranzubleiben und immer wieder kleine Fortschritte erzielen zu können und Freude an den eigenen "Werken" haben zu können.

Es grüsst dich

SoleLuna
 
Ach ihr Lieben.
Das das alles harte Arbeit ist, das habe ich nie nie niemals anders behauptet. Ich fand einzig und allein, dass es einen Unterschied gibt in harter Arbeit auf den punkt gebracht und gefühlvoll zu den Ohren der Hörer geleitet und dem, dass zu viel Einstudiertes schnell mechanisch werden kann und abgestumpft wirkt.
Mehr gar nicht. Denn ich stimme dem Rest eurer Meinungen zu. Luna
 
Ja, lieber Luna

Die Kunst, wie das Leben wohl auch befindet sich anscheinend immer in diesem Spannungsfeld zwischen Geschehenlassen und bewusstem Gestalten. :gruebel:
 
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Verzeih mir, liebe Luna.
Nun aber reichts mit OT ;) obwohl, das Geschlecht der Sonne bzw. des Mondes sprachwissenschaflich eine höchst interessante Thematik wäre... :gruebel:

bis dann.
 

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