DEIN NAME REICHT

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Jongleur
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Ein Text, an dem ich nun bereits Wochen schreibe! Besser gesagt: kürze! Um nicht kurzatmig Raum für süchtige Wort-Blitzmerker zu vergeuden. - sondern lieber genügend Leerraum für Mini-Pausen-Musik zu schaffen! Und für Menschen, die gern und ruhig in sich lauschen…wenn es die Zeit verlangt oder erlaubt.

DEIN NAME REICHT
(Ich schreibe mich…)


1
Wie leicht rührt mich ein Schmerz - dein Name reicht!
Wie leicht kapiert mein Herz - dein Name reicht!
Wie spielend leicht spürt es im Gras: uraltes Schlängeln
Wie spielend leicht hört es den Hass - im falschen Engel
Wie leicht hört dich mein Herz …
Dein Name reicht!
Dein Name reicht!

2
Wie leicht verwirrt mein Schmerz - dein Name reicht
Kapituliert mein schwaches Herz - dein Name reicht
Und es passiert, was ich vorher noch treulos nannte
Obwohl mein Spiegel ungerührt - den Grund erkannte
Dein Name reicht
Dein Name reicht

Nun sitze ich hier - und Zwitterlicht
steigt auf in mir, erkennt dich nicht!
Ich bin gespalten - innerlich
schreibe ich dir - und schreibe mich

3

Ich suche Engel mit dem Teufel - Dein Name reicht
Wie leicht rührt mich ein Zweifel - Dein Name reicht
Sie hört nie auf, die Illusion - mit dir zu leben
Ganz ohne Hoffnung oder Hohn - mich aufzugeben
Dein Name reicht…

Ich sitze ich hier - und Zwitterlicht
steigt auf in mir, erkennt dich nicht!
Und bin gespalten - innerlich
schreibe ich dir - und schreibe mich


MUSIK

Ich bin gespalten innerlich
Und schreibe dir und schreibe mich

Und schreibe Dir:
Ich schreibe MICH
 
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Das könnte ebenso gut ein Gebet sein! :)
 
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Warum denn nicht , liebe @Teestunde. Könnte es! - Gebete wurden noch nie von Göttern geschrieben, sondern, wie und warum auch immer, von einfachen Menschen.

Ich gebe dir trotzdem gern, und zugleich sehr überrascht, Recht ! Denn als erstes stand auf meinem Zettel: Ich schreibe MICH! Nicht etwa als Hymne - sondern eher als erbarmungslose Forderung eines Autoren an sich selber!

Auch zwei anderer Beobachtungen scheinen deiner Wahrnehmung Recht zu geben:

1. Ich habe immer wieder vergeblich versucht, Herz /Schmerz auszutauschen und DAS in jedem einzelnen Falle als billige Aufmerksamkeitshascherei empfunden.
2. Ich begann plötzlich, mit jeder Silbe zu geizen. Erst jetzt, wo du das schreibst, sehe ich stilistisch tatsächlich eine Parallele zum „Vaterunser“… bin ich aber viel stärker auf den Spuren von Rilkes Duinesischen Elegien. Die wiederum spiegeln, wie spannend und überraschende jedermanns Innenleben gezeigt werden kann.
 
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Und für Menschen, die gern und ruhig in sich lauschen…wenn es die Zeit verlangt oder erlaubt.
Weshalb er jetzt dem Wind in den Bäumen, dem Rauschen der Blätter und den Liedern der Vögel überlassen wird, um in Ruhe seine Musik zu entfalten. So singt er leicht und in die Tiefe gehend zugleich.
Einwunderschöner Text, lieber @Jongleur .
 
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Ein faszinierender Text, der mich schleichend beim wiederholten Lesen immer mehr gefangen nimmt: Was ist gemeint, was könnte, sollte, muss ich wie interpretieren?

Irgendwie bekannt und zugleich rätselhaft. Toller Aufschlag "schreibe ich dir - und schreibe mich"!

Wirklich gut geeignet, an dem Text entlang in sich zu lauschen. Großartig @Jongleur! 👌
 
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Irgendwie bekannt und zugleich rätselhaft. Toller Aufschlag "schreibe ich dir - und schreibe mich
Ja, dieser Spannung war ich ebenfalls beim Schreiben ausgeliefert: Eine, wohl bisher von von mir überhörte, innerliche Stimme entschied, was gut oder weniger gut ist - keine vermutliche kritische Stimme von außen!

Interessant vielleicht auch folgendes: Das erste „dein Name reicht“ schrieb ich verärgert über einen billige Provokation! Erst in den folgenden Stunden bemerkte ich, dass „dein Namen reicht“ für alle Gefühle treffend ist!
 
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Eine, wohl bisher von von mir überhörte innerliche Stimme entschied, was gut oder weniger gut ist - keine vermutliche kritische Stimme von außen!
Ach, menno, da will ich auch hin!!! ;)
 
Weshalb er jetzt dem Wind in den Bäumen, dem Rauschen der Blätter und den Liedern der Vögel überlassen wird, um in Ruhe seine Musik zu entfalten. So singt er leicht und in die Tiefe gehend zugleich.
Einwunderschöner Text, lieber @Jongleur .
Ja, auch deine Antwort, liebe @Tygge, klingt so, als könnte mein Text auf offene Ohren treffen.

Ich bin als Musiker ein begeisterter Anhänger von Kirchentonarten und deren Wechsel im Rahmen EINES Songs. Eine musikalische Auffassung, mit der mich ursprünglich Sting oder Pink Floyd verzauberte. Teils zaubert der Text und teils die Musik.

Heute kann und mag ich den musikalischen Geschichtenerzähler leichter vom Dichter unterscheiden. Ein doppelter Genuss! Leider werden hier derartige musikalische Ansprüche eher selten von Musikern geäußert! Obwohl ich weiß, dass sich in den Foren auch solche Talente herumtreiben. ;)
 
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Ach, menno, da will ich auch hin!!! ;)
Du besitzt als Dichterin gute Voraussetzungen dafür. Mein Tipp: suche „gut oder böse“ nicht erst als Fazit im Song, sondern als Fazit bereits in jedem Wort. Unterscheide, quasi aus der Hüfte, zwischen „verbissen lieb“ … „liebenswürdig verbissen“;)

Und prüfe bei jeder Gelegenheit geduldig & trotzig, ob die Vorschläge deiner Kritiker den Text besser empfinden als die Autorin. Ich bin sicher, auch du denkst nicht selten und warum auch immer: „ DEIN Name reicht…“ ;)
 
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Weshalb er jetzt dem Wind in den Bäumen, dem Rauschen der Blätter und den Liedern der Vögel überlassen wird, um in Ruhe seine Musik zu entfalten. So singt er leicht und in die Tiefe gehend zugleich.
Einwunderschöner Text, lieber @Jongleur .
:unsure: Etwa so zu verstehn…:

Weshalb er jetzt
dem Wind in den Bäumen,
dem Rauschen der Blätter
und den Liedern der Vögel
überlassen wird,
um in Ruhe seine Musik zu entfalten.

Ah :p
Jetzt hab ich es… vielleicht..,;)

Also ich hatte natürlich eine recht ausgefeilte Musikidee beim Schreiben. Aber mir schwebt eine Produktion vor… und das verlangt mehr als eine Vertonung. Unter anderem auch eine Freiheit des Produzenten gegenüber den Vorstellungen des Texters…;)
Einwunderschöner Text, lieber @Jongleur .
Mal ganz ehrlich? Für mich tatsächlich ein kleines Wunder, dass ich mich am Ende quasi bei den Urahnen meine Sprache suche. Verblödet die Menschheit von Generation zu Generation? Oder braucht eine Generation 100 Jahre, um sich letztendlich in Großvaters Weltsicht am ehesten wiederzufinden?
 
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Weshalb er jetzt
dem Wind in den Bäumen,
dem Rauschen der Blätter
und den Liedern der Vögel
überlassen wird,
um in Ruhe seine Musik zu entfalten.
Mein Gott, er hat es... ;) Zugegeben, ich war versucht, in Versform zu antworten, fand das angesichts deines Textes aber nicht angemessen. Eins ist sicher, es waren schöne Stunden mit deinem Text im Garten. Mein Kampf mit dem Giersch gewann ungeahnt meditative Facetten.
Unter anderem auch eine Freiheit des Produzenten gegenüber dem Texter…:love:
Viel Spass, ich bin gespannt, und zwar sowohl auf deine Erfahrungen als auch auf das Ergebnis.
Mal ganz ehrlich?
Nein @Jongleur, sowas schreibe ich nur aus Jux und Dollerei und weil mir sonst absolut nichts Freundliches einfallen wollte.🥳
Verblödet die Menschheit von Generation zu Generation?
Da sich bekanntlich jede Generation über zunehmende Verdummung der folgenden echauffiert, vermute ich eher nein.
Muss ich jetzt mein Wohlgefallen an deinem Text als Indikator meiner galloppierenden Verblödung betrachten?
Oder braucht eine Generation 100 Jahre, um sich letztendlich in Großvaters Weltsicht am ehesten wiederzufinden?
Da ich gerade erst vor kurzem wieder festgestellt habe, welch interessante Denkansätze die griechischen Philosophen hatten, komme ich mit 100 Jahren nicht aus:nix:
 
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Danke liebe @Tygge. Angenehmer lässt es sich ohne Konflikt kaum streiten.(y)
 
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Aber mir schwebt eine Produktion vor… und das verlangt mehr als eine Vertonung. Unter anderem auch eine Freiheit des Produzenten gegenüber den Vorstellungen des Texters…
Nach so einer Ankündigung warten wir alle natürlich gespannt auf das Produkt. :popcorn2:

Also ich jedenfalls! 🥺
 
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Ich bin als Musiker ein begeisterter Anhänger von Kirchentonarten und deren Wechsel im Rahmen EINES Songs.

Modale Tonleitern, den Quintenzirkel gegen den Strich und ungewöhnliche Tonartwechsel findet man nicht nur bei Sting und Pink Floyd, die gesamte Musik der 60er war voll davon. Da macht die Analyse Spaß und ist teilweise auch eine harte Kopfnuss. Diese Art Magie gibt es heute leider nicht mehr, kein Wunder, dass sich junge Musiker kaum noch dafür interessieren. Zwei schöne Beispiele, auf die ich neulich wieder gestoßen bin: Galadriel Love is Blue

Mir gefällt dein Gedicht, auch wenn ich es nicht richtig kapiere. Aber das ist ok. :cool:
 
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Herzlichen Dank, lieber @MaxJoy , dass du meinen nicht ganz zufällig gespielten Ball angenommen hast!! :)
Diese Art Magie gibt es heute leider nicht mehr, kein Wunder, dass sich junge Musiker kaum noch dafür interessieren.
Da kann ich dir, Gottseidank, nicht völlig zustimmen. Aber na klar, wenn im Internet immer kürzere Längen eines Songs als gewinnend propagiert werden. Dann verstehe ich wachsenden Pessimismus durchaus!

Trotzdem, ich begeistere mich seit Jahren immer wieder an neuen Namen der deutschen Pop-Chards , die in alle Richtungen spannend und überraschend komponieren. Stellvertretend nenne ich nur mal schreibfaul Niels Frevert und Schmyt. Weil ich mir bei denen immer wieder neuen Optimismus einatme.

Und jetzt kommt es : je kürzer deren Texte werden, umso mehr ähneln sie strukturell Gedichten von Rilke, Goethe, Heine oder anderen Meistern deutscher Lyrik! Das zu bemerken, muss man
nur deren Stilistik studieren. Früher waren die Texte syntaktisch raffinierter gebaut. Irgendwann begann die Industrie über Texte zu entscheiden. Sie machte aus Lyrics Werbetexte. Hauptsatz an Hauptsatz. Sie erklärte die Konsumenten für hohlköpfig. Aber bei Lichte besehen, verdienten und prägten die Texter, die sich nicht ihr gehobenes Sprach- Verständnis ausreden ließen, am meisten!

Und hier komme ich zu modalen Kunststücken. Je vielschichtiger die Musik, um so größer die Freiheit für einen irren Texr. Ja vielschichtiger der Inhalt, umso größer die Freiheit für eine irre Musik!

Mit „Irre“ meine ich die Fähigkeit, unerklärliches zum Leben zu bringen. Das Gegenteil ist für mich eine egozentrisch behauptete Wahrheit!
 
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Dann sind wir ja schon zu zweit:prost:
Zu dritt!
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Mir gefällt dein Gedicht, auch wenn ich es nicht richtig kapiere. Aber das ist ok. :cool:
Beruhigt mich. Jongleur gibt mir meistens was, ohne dass ich erklären könnte, wieso. Er malt mir Türen auf Wände und es ist meiner Phantasie überlassen, diese Räume zu betreten. Wie im Theater.
 
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Danke @Telefunky für deinen ⭐️ Wieder ein Musiker, die hier leider zu selten landen! Jede erkennbar musikantische Reaktion macht mich froh!

Die Abstinenz anderer Musiker stimmt mich aber auch nachdenklich. Egal wie hart man sich manchmal streitet, es gibt einen Unterschied zwischen Lyrik und Lyrics. Das lernen beide Kunstgattungen am Besten, indem sie streitbar von einander lernen, dass 2 Gattungen mehr Leben in die Bude bringen können als eine!

Ein Beispiel dafür liefern mE die Songs von@michaw57, über dessen ⭐️ ich mich natürlich ebenfalls sehr freue!
 
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Ich hoffe sehr, dass die Wände aus Pappe sind…:stars:
Nicht unbedingt! Ich beispielsweise erinnere mich an Beulen länger, intensiver! Hm… eine nächste Hookline? :nix:

Egal wie hart man sich manchmal streitet, es gibt einen Unterschied zwischen Lyrik und Lyrics. Das lernen beide Kunstgattungen am Besten, indem sie streitbar von einander lernen, dass 2 Gattungen mehr Leben in die Bude bringen können als eine!

Noch einmal vom Text zur Komposition. Meine (deutsche Form) der Elegie lautet hier:
Xx(x) Xx(x) X(x) - xXx X

Also die zusammenhängende (!) Zeile besteht aus 2 Teilen!

Warum aber schreibe ich nicht folgende Form

Wie leicht rührt mich ein Schmerz
dein Name reicht! usw

Ich will den Komponisten gleich zeitig 2(!) verschiedene Spannungsbögen, also Melodiebögen anbieten.

Aus eigener Erfahrung würde mich die Struktur xX Xx Xx - Xx Xx auf anderer Klänge bringen als
xX Xx Xx
Xx Xx.

Nachvollziehbar?
 
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